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Re: Bewußt dafür entschieden....................
Alle, die niemals vor einer solchen schweren Entscheidung standen, sollten sich diesem Thema nur mit größtem Respekt oder zumindest aller gebotenen Vorsicht nähern. Ich bin sehr dankbar, dass ich nie in einer solchen Lage war, über Leben oder Tod eines vielleicht behinderten Embryos entscheiden zu müssen, und ich wüsste auch nicht, wie ich mich im gegebenen Fall entschieden hätte.
Luchs
Luchs
Ich auch Luchs. Bin dankbar um dieses Glück.
Adoma
Adoma
Und ich bin dankbar und froh, daß ich niemals diese Frage gestellt bekam! Ich kann mir diese Frage nur im Nachhinein beantworten, in dem ich heute sagen kann, alle Mühen, alle Kämpfe, alles Leid und alle Schmerzen waren es wert durchlitten zu werden, ich habe mein Kind und mich von einer Seite kennengelernt, die ich sonst nie entdeckt hätte!
Edita
Edita
Danke sammy, das Du fragst.Ich wiederhole noch einmal, ich bin dafür alles Mögliche gegen Behinderungen, aber erst recht dafür alles Mögliche für Behinderte zu tun.
Dieses "Mögliche" gegen Behinderungen und alles "Mögliche" für Behinderte gilt es doch zu definieren.....!
Ich möchte das an Beispielen erläutern.
Ich bin z. B. für das Cochlear Implant, das z. B. die Taubstummheit in entwickelten Ländern fast vollständig beseitigt hat. Dadurch, dass Kindern, die taub geboren werden (was meistens an fehlenden Hörhärchen liegt), das Hören mit solchen Implantaten ermöglicht wird, entwickelt sich auch die Sprache der Kinder normal. Ihr Schicksal ist es also nicht mehr "taubstumm" durchs Leben zu gehen.
Ich bin auch dafür, die Entwicklung intelligenter Prothesen voranzutreiben, so dass die Behinderungen von Menschen mit fehlenden Gliedmaßen (egal ob genetisch verursacht, krankheitsbedingt oder wegen eines Unfalls) nach Möglichkeit beseitigt werden können.
Ich bin auch dafür, dass die öffentliche Infrastruktur und Wohnhäuser flächendeckend möglichst behindertengerecht gebaut werden.
Darüberhinaus bin ich seitdem die Präimplentationsdiagnose (PID) zugelassen ist, erst recht gegen solche späte Abtreibungen aus medizinischer Indikation, wie sie vom Gesetzgeber noch immer erlaubt werden. Bei schwerer genetischer Indikation, z. B. bei Erbdefekten, die zu so schwerwiegenden Problemen führen, wie sie dutchweepee geschildert hat, habe ich schon vor vielen Jahren gefordert, dass man die PID erlauben sollte. Ich verlinke hier eine Diskussion vom Mai 2001 dazu, anstatt das alles aufzurollen.
Ich finde gerade auch noch diese zweite Diskussion aus frühen Zeiten zur PID, die die Anzahl der Abtreibungen aus medizinischer Indikation drastisch reduzieren sollte.
Karl
... und diese Hoffnung lassen sich Eltern einfach nicht nehmen!
Ich denke, dies spielt auch eine Rolle, wenn werdende Mütter eine Abtreibung ablehnen.
Zu den Kindern:
Gerade kam meine Tochter aus der Schule.
Heute war Schulfest.
Ich habe sie auch gefragt, was Mütter bewegt, sich für das Kind zu entscheiden (In Zusammenhang mit der Möglichkeit der Abtreibung.)
Sie brauchte keine Sekunde zum Überlegen: "Weil die Kinder ein Recht auf LEBEN haben."
Helge, mein 7jähriger Enkel, meinte, es wäre schon schlimm so behindert zu sein und, das hätte doch keinen Sinn... immer nur langweilige Schule.
Seine Mama lachte von Herzen: Glaube es mir, sie sind glücklich, oft viel zufriedener und fröhlicher als so manches verwöhntes, gesundes Kind.
Sie macht den Job schon 15 Jahre, die Kraft findet sie bei den Kindern.
Schwierig und zermürbend ist häufig das System und der Druck "von außen".
Mareike
Schwierig und zermürbend ist häufig das System und der Druck "von außen".
Mareike
Und das ganze in Verbindung mit irgendwelchen ignoranten und arroganten " Schreibtischtätern " bei Ämtern und Krankenkassen, da kann man entweder seine Nerven verlieren und aufgeben, oder aber erst recht zur Höchstform auflaufen! Das hat mir immer wieder " Flügel " verliehen!
Edita
Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es gibt keine Tierart, die nicht lebensfähiges Leben aufzieht. Was treibt uns Menschen, oder die Frauen, dazu, es dennoch zu tun?Zu diesem verqueren, in sich logisch bereits völlig unsinnigem Satz ließe sich sehr viel schreiben. Ich möchte es einfach so zusammenfassen:
Ich bin froh, dass viele nicht auf der Stufe von Tieren verharren mögen.Karl
lieber karl,
auch im realen leben wird das von nostalgie eingestellte thema kontrovers diskutiert,
an einigen diskussionen nahm ich teil.
die teilnehmer waren von sehr religios bis sehr ungläubig,
zwischen beiden überzeugungen gibt es ja viele abstufungen.
auch nostalgies satz kam, vielleicht milder, aber sinngleich.
jedoch nie ksm die tadelung eines gesprächsteilnehmers mit,
"ich bin froh, dass viele nicht auf der stufe von tieren verharren mögen."
*** *** ***
meine meinung zum thema:
allein die jeweilige frau, niemand sonst, hat das recht zu entscheiden, ob nach (mittlerweile unnötiger) schwängerung sie das kind austragen will oder nicht.
lange genug gab es einen "austragungszwang" per gesetz.
kaum ein arzt war bereit, schwangeren in not zu helfen,
seine eigene existenz stand auf dem spiel.
aborte wurden unter unsäglichen bedingungen und mit unmöglichsten mitteln herbeigeführt, die frauen erkrankten und starben sogar.
mutige frauen brachten dás gesetz zu fall.
die devise war: MEIN BAUCH GEHÖRT MIR.
*** *** ***
zu rechten gehören auch pflichten.
handelt es sich um ein voraussehbar schwerst-behindertes wesen,
dem sie das leben schenken will, ist die frau auch in der pflicht.
sie MUSS sich genauestens prüfen, ob sie (auch psychisch) in der lage sein wird,
alles zu geben, um dem kind liebe und lebensqualität zu bieten.
ob sie (auch psychisch) viel ertragen, verzichten und grosse opfer leisten kann ...
zu bedenken ist auch, was nach ihrem tod aus dem kind wird.
trotzdem verurteile (!) ich frauen nicht, die später feststellen,
dass sie die geforderte enorme kraft nicht mehr aufbrinen können ...
*** *** ***
früher wurde zumeist daheim entbunden, die frau wusste nicht einmal das geschlecht.
stellte man nach geburt schwere missbildungen und krankheiten fest, wurde das neugeborene traurig und stillschweigend "beiseite gelegt",
über leben und tod entschied die NATUR.
heute wird in kliniken entbunden, die frau weiss mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit fast ALLES über das embryo.
sie hat ihre entscheidung getroffen.
auch heute kämpfen die schwerst-behinderten, schwerst-kranken neugeborenen mit dem tod.
dann läuft natürlich die medizinische maschinerie und pflege-organisation an,
um leben zu retten.
erstaunlicherweise wurde noch nie so viel wie heute gesprochen von der entscheidung der NATUR.
die entscheidung zum schwangerschaftsabbruch empfinde ich wie das früher praktizierte traurige und stillschweigende "beiseitelegen des neugeborenen".
-
m./.
.....
sie MUSS sich genauestens prüfen, ob sie (auch psychisch) in der lage sein wird,
alles zu geben, um dem kind liebe und lebensqualität zu bieten.
ob sie (auch psychisch) viel ertragen, verzichten und grosse opfer leisten kann ...
zu bedenken ist auch, was nach ihrem tod aus dem kind wird.
trotzdem verurteile (!) ich frauen nicht, die später feststellen,
dass sie die geforderte enorme kraft nicht mehr aufbrinen können ...
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m./.
(Hervorhebung von mir)
Ich gebe Dir recht margarit,
dass eine Frau, die vor einer solch großen Entscheidung steht, natürlich überdenken muss, ob sie das alles leisten, aber auch ob der Vater diese schwere Bürde mit trägt.
Ob sie genau erkennen kann, wie sie psaychisch damit zurecht kommt, wage ich zu bezweifeln. Was wirklich bei der Pflege eines behinderten Kindes abverlangt wird, merkt man doch erst, wenn man mittendrin steckt.
Darum kann man auch niemals eine Mutter verurteilen, die sich für das Leben ihres Kindes entscheidet. So eine Verurteilung finde ich völlig daneben!
Ich bewundere den Mut dieser Frauen, getragen von der Liebe zu ihrem Kind!
Myrja
Es gibt - einerseits - Menschen , die entscheiden , nach " vorherrschender Meinung " , z.B.:
ein Kind abzutreiben , da man ( jetzt ) keins will...
ein Kind abzutreiben , wenn es " behindert " ist.....
eine Ehe zu beenden , wenn sie nicht mehr " intakt " ist.....
Kinder möglichst früh mit Sexualität bekannt-zu-machen.....
usw.
Und es gibt -- andererseits - Menschen , die richten sich nach ihrem ( jeweiligen ) Glauben , der ihnen Richtlinien vorschlägt ( oder vorschreibt )
Dialoge zwischen beiden Gruppen sind da eigentlich schlecht möglich.....
ein Kind abzutreiben , da man ( jetzt ) keins will...
ein Kind abzutreiben , wenn es " behindert " ist.....
eine Ehe zu beenden , wenn sie nicht mehr " intakt " ist.....
Kinder möglichst früh mit Sexualität bekannt-zu-machen.....
usw.
Und es gibt -- andererseits - Menschen , die richten sich nach ihrem ( jeweiligen ) Glauben , der ihnen Richtlinien vorschlägt ( oder vorschreibt )
Dialoge zwischen beiden Gruppen sind da eigentlich schlecht möglich.....
OH JEH!
Hier kochen wohl viele persönliche Erfahrungen hoch?
Hier kochen wohl viele persönliche Erfahrungen hoch?