Aktuelle Themen Bewußt dafür entschieden....................
Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Catrinchen,
ich bin jahrelange Krankenschwester, ausgebildet in der Diakonie, weiß also sehr wohl, wovon hier gesprochen wird.
Alte schwerstkranke Menschen können nicht mit ungeborenen Kindern verglichen werden.
Diese Menschen hatten die Möglichkeit, für s i c h ganz allein zu entscheiden, wie bei ihnen mit Krankheit und Sterben umgegangen werden soll.
Das kann ein Ungeborenes nicht.
Aber von vornherein zu sagen, Ärzte sind unfehlbar und zu verlangen, dass Frauen Kinder abtreiben, trifft den Grundgedanken der bewußten Selektion.
Frauen müssen für sich selbst entscheiden können, ohne unter Verurteilung oder Verfolgung und Diskriminierung leidend entscheiden können, ob sie ihr Kind, ein behindertes Kind auf die Welt bringen möchten oder nicht.
Darum geht es.
Kein Mensch hat das Recht, Frauen zu verurteilen, weil sie eine Dir oder anderen nicht genehme Entscheidung getroffen haben.
Meli
ich bin jahrelange Krankenschwester, ausgebildet in der Diakonie, weiß also sehr wohl, wovon hier gesprochen wird.
Alte schwerstkranke Menschen können nicht mit ungeborenen Kindern verglichen werden.
Diese Menschen hatten die Möglichkeit, für s i c h ganz allein zu entscheiden, wie bei ihnen mit Krankheit und Sterben umgegangen werden soll.
Das kann ein Ungeborenes nicht.
Aber von vornherein zu sagen, Ärzte sind unfehlbar und zu verlangen, dass Frauen Kinder abtreiben, trifft den Grundgedanken der bewußten Selektion.
Frauen müssen für sich selbst entscheiden können, ohne unter Verurteilung oder Verfolgung und Diskriminierung leidend entscheiden können, ob sie ihr Kind, ein behindertes Kind auf die Welt bringen möchten oder nicht.
Darum geht es.
Kein Mensch hat das Recht, Frauen zu verurteilen, weil sie eine Dir oder anderen nicht genehme Entscheidung getroffen haben.
Meli
Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von ehemaliges Mitglied
ich möchte die erfahrungen mit unseren "besonderen kindern" jedenfalls nicht missen .
sitting bull
Ich hatte zwar nicht beruflich diese Erfahrung gemacht, aber in der Freizeit.
Meine bessere Hälfte war im "Sonderkindergarten" tätig.
Das waren spastisch gelähmte Kinder.
Da war ich auch sporadisch dabei, auf einer Reise, zu einem entsprechend eingerichtetem Bauernhof.
Es hat mir Freude bereitet, die Freundschaft, die mir die Kinder entgegenbrachten.
Auch an Elternabenden durfte ich teilnehmen, um einen Film zu zeigen, den ich auf dieser Fahrt gedreht habe.
Geschadet haben mir die Begegnungen nicht.
Wenn ich auch beruflich völlig anders orientiert war.
nordstern
Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Zu meinem Schreiben von 12:33 habe ich noch etwas hinzu zu fügen,was mir gerade wieder eingefallen ist:
in diese Klinik wurde ein 8-jähriger völlig unterernährter Türkischer Junge aufgenommen,Spastiker,der nicht grösser als ein 4-Jähriger war.
Er schrie und war ständig unruhig.
Eigenartiger Weise reagierte er auf meine Stimme und Streicheleinheiten.
Also,übernahm ich trotz aller leitenden Aufgaben die alleinige Pflege und Fütterung für ihn.
Es war sehr schwierig, dieses arme Geschöpf --ohne Medikamente-- soweit ruhig zu bekommen,dass man füttern konnte.
Nahm ich ihn auf meinen Schoss in ,meine Arme,kuschelte er sich an mich,hörte auf die Melodien,die ich ihm leise vorsummte.
Dabei liess er sich -fast-problemlos füttern.
Mein Erbramen für dieses arme Geschöpf war grenzenlos!
Und,weil kein anderer ihn so ruhig versorgen konnte,nahm ich mir ein Besucherapp.in der Klinik,
meinen noch Zuhause lebenden jüngsten Sohn vertraute ich meinem Bruder an,
und war alle 3 Stunden Tag und Nacht für dieses Kind zusätzlich zu allen anderen Aufgaben da.
Es war ein Wunder,
denn der Junge nahm zu,wurde ruhiger und konnte behandelt werden.
Er war sehr lange in unserer Ringsumbehandlung,
aber der Einsatz war sinnvoll!
Weil aus einem Kind,das völlig verängstigt,verhungert und extrem unruhig war,
ein Wesen wurde,das in irgendeiner Form am Lebensgeschehen teilnehmen konnte.
Ja, sogar lachen hat er gelernt!
Er verstand meine Sprache nicht,
aber,was ich ihm entgegenbrachte,fühlte er und machte ihn ...
ja ich glaube: glücklich..irgendwie
Gudrun
in diese Klinik wurde ein 8-jähriger völlig unterernährter Türkischer Junge aufgenommen,Spastiker,der nicht grösser als ein 4-Jähriger war.
Er schrie und war ständig unruhig.
Eigenartiger Weise reagierte er auf meine Stimme und Streicheleinheiten.
Also,übernahm ich trotz aller leitenden Aufgaben die alleinige Pflege und Fütterung für ihn.
Es war sehr schwierig, dieses arme Geschöpf --ohne Medikamente-- soweit ruhig zu bekommen,dass man füttern konnte.
Nahm ich ihn auf meinen Schoss in ,meine Arme,kuschelte er sich an mich,hörte auf die Melodien,die ich ihm leise vorsummte.
Dabei liess er sich -fast-problemlos füttern.
Mein Erbramen für dieses arme Geschöpf war grenzenlos!
Und,weil kein anderer ihn so ruhig versorgen konnte,nahm ich mir ein Besucherapp.in der Klinik,
meinen noch Zuhause lebenden jüngsten Sohn vertraute ich meinem Bruder an,
und war alle 3 Stunden Tag und Nacht für dieses Kind zusätzlich zu allen anderen Aufgaben da.
Es war ein Wunder,
denn der Junge nahm zu,wurde ruhiger und konnte behandelt werden.
Er war sehr lange in unserer Ringsumbehandlung,
aber der Einsatz war sinnvoll!
Weil aus einem Kind,das völlig verängstigt,verhungert und extrem unruhig war,
ein Wesen wurde,das in irgendeiner Form am Lebensgeschehen teilnehmen konnte.
Ja, sogar lachen hat er gelernt!
Er verstand meine Sprache nicht,
aber,was ich ihm entgegenbrachte,fühlte er und machte ihn ...
ja ich glaube: glücklich..irgendwie
Gudrun
Meine Meinung ist für eine Frau, die vor dieser Entscheidung steht, nicht relevant.
Ich möchte wiederholen, dass ich von ungeborenen, nicht lebensfähigen Föten spreche. Behinderte Menschen zu unterstützen gehört auch bei mir zum Lebenssinn und ich spende jedes Jahr ca. 500 Euro, um mich von persönlicher Arbeit freizukaufen.
Ich möchte wiederholen, dass ich von ungeborenen, nicht lebensfähigen Föten spreche. Behinderte Menschen zu unterstützen gehört auch bei mir zum Lebenssinn und ich spende jedes Jahr ca. 500 Euro, um mich von persönlicher Arbeit freizukaufen.
Ich wiederhole noch einmal, ich bin dafür alles Mögliche gegen Behinderungen, aber erst recht dafür alles Mögliche für Behinderte zu tun.
Dieses "Mögliche" gegen Behinderungen und alles "Mögliche" für Behinderte gilt es doch zu definieren.....!
sammy
Oh Phil,
Würde dieses Verfahren nicht eine Zuchtauslese bedeuten?
Nur Gesunde dürfen Kinder bekommen, alle anderen nicht?
Keine gute Idee. Nur meine Meinung.
woelfin
Liebe Wölfin.
Ich kannte viele junge Leute welche sich über ihre Familienplanung Gedanken machten und öfters teilten sie mir mit, dass sie Teste in Anspruch nahmen um eventuel ein Kind mit Behinderung zu vermeiden.
Wie zb. die Spermaprobe zwecks Feststellung der Chromosome.
Wo ich dir zustimme bei einem Ausufern, wie Langzeiterkrankungen usw.,kann es schnell zu einem unlogischen Selektieren der Embryos kommen
oder zu solchen Auswüchsen wie Designer Babys, welche ich persönlich als moralisch strikt ablehne.
Phil.
Wenn wir ehrlich sind, wissen wir, dass es keine ein-deutige Antwort geben kann.
Eine meine Töchter ist Sonderschullehrerin.
Sie arbeitet an einer Blindenschule im Mehrfachbehindertenbereich.
Ihre SchülerInnen sind mehrfach-körperlich und geistig-behindert.
Der übergroße Teil dieser Kinder sind "Extrem-Frühchen".
Kaum lebensfähig werden sie mit allen Mitteln welche die heutige Medizin aufbieten kann am Leben gehalten, obwohl bekannt ist, dass viele diese Kinder schwerste Behinderungen davontragen werden.
Die Kinder sind blind, mitunter zusätzlich taub, spastisch gelähmt, autistisch, sie können häufig nicht reden, werden künstlich ernährt, sitzen im Rollstuhl, ihre Körper sehen manchmal auf Grund der vielen Operationen aus wie Flickenteppiche ...
Manchmal kommt mir auch die Frage: Wozu?
Und dennoch spürt man in der Schule, dass auch trotz dieser schweren und schwersten Beeinträchtigungen Lebens-Freude möglich ist ...
Diese Thematik darf nur mit Respekt und Zurückhaltung erörtert werden und eine aufgeheizte Atmosphäre ist da nicht dienlich.
Mareike
Eine meine Töchter ist Sonderschullehrerin.
Sie arbeitet an einer Blindenschule im Mehrfachbehindertenbereich.
Ihre SchülerInnen sind mehrfach-körperlich und geistig-behindert.
Der übergroße Teil dieser Kinder sind "Extrem-Frühchen".
Kaum lebensfähig werden sie mit allen Mitteln welche die heutige Medizin aufbieten kann am Leben gehalten, obwohl bekannt ist, dass viele diese Kinder schwerste Behinderungen davontragen werden.
Die Kinder sind blind, mitunter zusätzlich taub, spastisch gelähmt, autistisch, sie können häufig nicht reden, werden künstlich ernährt, sitzen im Rollstuhl, ihre Körper sehen manchmal auf Grund der vielen Operationen aus wie Flickenteppiche ...
Manchmal kommt mir auch die Frage: Wozu?
Und dennoch spürt man in der Schule, dass auch trotz dieser schweren und schwersten Beeinträchtigungen Lebens-Freude möglich ist ...
Diese Thematik darf nur mit Respekt und Zurückhaltung erörtert werden und eine aufgeheizte Atmosphäre ist da nicht dienlich.
Mareike
Diese Thematik darf nur mit Respekt und Zurückhaltung erörtert werden und eine aufgeheizte Atmosphäre ist da nicht dienlich.Ich stimme Dir zu. Die Würde aller muss gewahrt sein.
Adoma
poooaaah! ...und andere Menschen werfen ihr Leben weg.
Manchmal kommt mir auch die Frage: Wozu?
Mareike
Weil auch bei den Extremfrühchen alles gutgehen kann, und halt keine Behinderung zurückbleiben muß, und diese Hoffnung lassen sich Eltern einfach nicht nehmen!
Wenn bei einem ansonsten gesunden Frühchen Behinderungen zurückbleiben, ist oftmals der falsche Umgang mit den höchstkomplizierten technischen Geräten mit ein Grund, z.b. die Erblindung, oder total veraltete Geräte sind aus Ersparnisgründen immer noch im Einsatz!
Edita