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Aktuelle Themen Betrüger an der Wohnungs-oder Haustüre

Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Betrüger an der Wohnungs-oder Haustüre
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf olga64 vom 15.10.2023, 16:39:36
Ich verstehe aber jeden der in einer Stadtwohnung wohnt und Angst hat!!!!
Ich finde es auch sehr gut wenn immer wieder vor dieser Betrügerbande gewarnt wird. Oft werden ältere Person einfach überrumpelt.

 
LG Heidrun



Den Satz mit "der Überrumpelung älterer Personen" finde ich nicht gut. Wir legen doch unsererseits grossen Wert darauf, vollwertige Mitglieder dieser Gesellschaft zu sein - dazu gehört dann auch,dass wir uns nicht überrumpeln lassen von Dingen,die uns laufend bekannt gemacht werden.
 


Als ich diesen Anruf mit der heulenden Stimme bekam, kriegte ich erst einmal einen riesen Schreck. Ich bin kein Mensch der schnell in Panik gerät, oder sich am Telefon überrumpeln läßt, zumindest habe ich so eine Situation zum Glück noch nicht erlebt. Aber in dem Moment gingen mir sämtliche Verwandten / Bekannten durch den Kopf. Als ich „Mama“ hörte versuchte ich die Stimme zu erkennen. Durch das Heulen ist die Stimme etwas verzerrt. Naja dann kam „dein Sohn“ , den ich ja nicht habe und wusste was los war. Einfach Geld ausgehändigt hätte ich ganz sicher nicht.

Es gibt sicher Menschen die so etwas kalt läßt das ist klar, aber dazu gehöre ich nicht. Mir ging alles mögliche durch den Kopf. Wenn jemand zu Panik neigt und kopflos wird, den möchte ich nicht verurteilen, wenn er einfach nur Angst um seine Kinder oder Enkelkinder hat. Der täte mir einfach nur schrecklich leid!
Die Menschen sind eben verschieden und reagieren dadurch auch unterschiedlich.

Jetzt im nach hinein überlege ich wie meine Schwiegermutter reagiert hätte. Sie war schwerhörig und meinte noch im hohen Alter alles alleine geregelt zu kriegen. Obwohl sie ein sehr rigoroser Mensch war, der ja auch mit Schirm und Geschrei die beiden „netten Damen“ die in ihre Wohnung wollten, verscheucht hatte. Ich bin mir nicht sicher ob sie doch aus Angst um ihre Kinder auf so einen Anruf reingefallen wäre.

LG Heidrun
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Betrüger an der Wohnungs-oder Haustüre
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.10.2023, 17:54:35
Natürlich!
Panik, eine völlig überraschende Situation, die den Schutzreflex (für Angehörige) anspricht,
da kann von den Wenigsten rein vernunftgesteuert überlegt und reagiert werden.

Wenn man keine Kinder, Enkel.... hat, die betroffen sein könnten von der geschilderten prekären Situation, kann man natürlich leicht sagen: das würde mir nie passieren.
geschrieben von Enya
Und nun auch noch eine Art Psycho-Sprech, die sicher auch nicht weiterhilft.
Aber der letzte Satz ist fast lustig: ich erhielt einige Anrufe solcher mutmasslichen Betrüger, die mir was vorheulten von Kindern und Enkel - die ich nicht besitze.
Hätte ich trotzdem ein Bündel zusammennpacken sollen oder war es gut, dass ich entschieden habe, dass mir solche räuberischen Versuche nichts anhaben können?
Grübel-grübel.... Olga
olga64
olga64
Mitglied

RE: Betrüger an der Wohnungs-oder Haustüre
geschrieben von olga64
als Antwort auf Heidrun11 vom 15.10.2023, 20:40:25

Das mag ja alles sein, Heidrun.
Und auch ob und wie Menschen in Panik geraten oder nicht, ist bei jedem unterschiedlich.

Bei mir war es in besonders prekären Situationen immer schon so,dass ich sehr ruhig wurde,vermutlich auch deshalb, weil ich instinktiv spürte, dass ich jetzt meine inneren Kräfte mobilisiieren muss, um aus solchen Situationen wieder rauszukommen.
Hysterie und übersteigerte Panik hilft nie - , davon bin ich überzeugt.
Und bei diesen Betrüger-Attacken,vornehmlich auf ältere Menschen, sollten diese sich doch auch daran erinnern können, dass darüber praktisch täglich berichtet wird.
Vielleicht wäre es auch eine gute Sache, wenn sich Kinder und Enkel mit den älteren Menschen zusammensetzen und eine Art Code vereinbaren: wenn solche Anrufe kommen und die Angehörigen involviert sind,dann sofort mit diesen in Kontakt treten. Das ist ja heute nicht mehr so schwierig - durch dieMobil-Telefone sind die Menschen doch immer und überall zu erreichen.

Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit auch meinen persönlichen Panik-Moment, als ich eine komplizierte ärztliche Diagnose erhielt. Schon vorher hatte ich mich oft gefragt, wie ich in so einem Fall wohl reagieren würde: mit lauter Verzweiflung, Hysterie u.ä.?
Nichts davon geschah. Ich war fast unnatürlich ruhig, hörte mir alles an, stellte dem Arzt einige Fragen und ging dann, weil ich meine Gedanken allein sortieren wollte.
Erst nach einigen Stunden war ich in der Lage, mich darüber mit anderen zu unterhalten - zwischenzeitlich hatte ich für mich festgelegt, dass Ruhe nun meine oberste, persönliche Pflicht sei und ich mich möglichst wenig von anderen beeinflussen lasse, die nicht in meiner Situation stecken. Olga

 


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Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Betrüger an der Wohnungs-oder Haustüre
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.10.2023, 17:54:35
Aber ich weiß durch meine frühere Arbeit mit einer entsprechenden Klientel, was Panik ist, und dass man in Panik wirklich anders handelt als man normalerweise handeln würde. Mir haben Menschen in der Beratungsstelle von ihren Panikattacken erzählt und was sie da empfunden und angestellt hätten, was sie vorher nicht für möglich gehalten haben.
Natürlich!
Panik, eine völlig überraschende Situation, die den Schutzreflex (für Angehörige) anspricht,
da kann von den Wenigsten rein vernunftgesteuert überlegt und reagiert werden.

Wenn man keine Kinder, Enkel.... hat, die betroffen sein könnten von der geschilderten prekären Situation, kann man natürlich leicht sagen: das würde mir nie passieren.
geschrieben von Enya



Man weiß ja auch gar nicht in welcher Situation der Anruf kam.
Vielleicht ist ja auch schon mal etwas passiert.

Meine Lebenssituation ist da ziemlich „übersichtlich“. Denn meine Töchter würde erst einmal mit ihren Lebenspartnern reden und alles klären und meine Enkel sind noch zu jung, die haben noch keinen Führerschein.
Die Lebenssituation des Betroffenen der leider auf einen Betrüger reingefallen ist kennt man doch gar nicht. Deshalb gefällt mir der Satz (oder eine Aussage in diese Richtung) „das würde mir nie passieren“ auch nicht!

LG Heidrun
zausel2
zausel2
Mitglied

RE: Betrüger an der Wohnungs-oder Haustüre
geschrieben von zausel2
als Antwort auf Heidrun11 vom 16.10.2023, 21:05:02
Aber ich weiß durch meine frühere Arbeit mit einer entsprechenden Klientel, was Panik ist, und dass man in Panik wirklich anders handelt als man normalerweise handeln würde. Mir haben Menschen in der Beratungsstelle von ihren Panikattacken erzählt und was sie da empfunden und angestellt hätten, was sie vorher nicht für möglich gehalten haben.
Natürlich!
Panik, eine völlig überraschende Situation, die den Schutzreflex (für Angehörige) anspricht,
da kann von den Wenigsten rein vernunftgesteuert überlegt und reagiert werden.

Wenn man keine Kinder, Enkel.... hat, die betroffen sein könnten von der geschilderten prekären Situation, kann man natürlich leicht sagen: das würde mir nie passieren.
geschrieben von Enya



Man weiß ja auch gar nicht in welcher Situation der Anruf kam.
Vielleicht ist ja auch schon mal etwas passiert.

Meine Lebenssituation ist da ziemlich „übersichtlich“. Denn meine Töchter würde erst einmal mit ihren Lebenspartnern reden und alles klären und meine Enkel sind noch zu jung, die haben noch keinen Führerschein.
Die Lebenssituation des Betroffenen der leider auf einen Betrüger reingefallen ist kennt man doch gar nicht. Deshalb gefällt mir der Satz (oder eine Aussage in diese Richtung) „das würde mir nie passieren“ auch nicht!

LG Heidrun
Dem ehemaligen Bürgermeister von Bremen, Herrn Scherf, ist dies vor einigen Monaten auch passiert. Unsere Tageszeitung berichtete darüber. Er bekam einen Anruf, dass eines seiner Kinder einen Autounfall verursacht hätte und eine größere Geldsumme benötigte. Er wäre fast darauf reingefallen, hatte sich schon auf den Weg zur Sparkasse gemacht, um den geforderten fünfstelligen Betrag zu besorgen. Dort hat eine Mitarbeiterin der Sparkasse Verdacht geschöpft und Herrn Scherf vor Schlimmerem bewahrt. Dieser hat sich bei der aufmerksamen Sparkassenangestellten mit einem großen Blumenstrauß bedankt. Er hat geschildert, dass er vollkommen durcheinander gewesen sei, als der Anruf kam. Herr Scherf ist ein sehr gebildeter Mann, hat Bücher geschrieben, Sport getrieben und ist auch jetzt noch geistig auf der Höhe. Vielleicht hat er auch gedacht, das könne ihm nie passieren, aber ich fand das gut, dass er sich offen dazu geäußert hat.
Ich hatte zweimal einen solchen Anruf. Das erste Mal hat sich jemand als meine Tochter ausgegeben. Im ersten Moment war ich ziemlich durch den Wind, das gebe ich offen zu. Im Laufe des Gesprächs ging mir ein Licht auf und ich fragte, an welche Summe die Anrufende denn gedacht hätte. Da hat sie bums aufgelegt. Ich habe danach die hiesige Polizeidienststelle angerufen. Der Beamte sagte, dass diese Schurken es eben immer wieder versuchen. Wenn sie 500 Anrufe tätigen und nur bei zweien Erfolg haben, haben sie ihr Ziel schon erreicht. Er sagte, man solle es der Polizei mitteilen, damit diese einen Überblick hat, wie oft es versucht wird und die Bürger warnen kann.
Einige Wochen später gab sich jemand als mein Sohn aus und versuchte die gleiche Masche. Das war aber sehr  schlecht geschauspielert. Der hörte gar nicht auf zu sabbeln. Da habe ich einfach aufgelegt.
Nachdem es mir passiert war, bin ich konsequent dazu übergegangen, nicht mehr ans Telefon zu gehen, wenn ich die Nummer nicht kenne. Wenn der Anrufer was will, soll er auf den AB sprechen. Wenn nicht, ist es mir auch egal. Dann soll er meinetwegen eine Postkarte schreiben. Erst gestern bimmelte das Telefon wieder und ich sah eine ellenlange Nummer, die ich nicht kannte.

Einen Anruf habe ich bekommen, den ich nie vergessen werde. 2014 an einem schönen Sommerabend im August, wir waren gerade von draußen  reingekommen, hatten noch mit den Nachbarn Klönschnack gehalten und ein Bierchen getrunken, klingelt um halb elf das Telefon. Ich habe die Stimme nicht erkannt, die mir mitteilte, dass mein Neffe eine Stunde zuvor verstorben war und wollte es nicht glauben. Aber es stimmte. Es war meine Schwester, die anrief. Ihr Sohn hat an dem Abend auf seiner Dienststelle einen  Herzinfarkt erlitten und hat es nicht überlebt. Er ist nur 45 Jahre alt geworden. Das hat mich damals wirklich fassungslos gemacht.

Die Haustür wird nur geöffnet, wenn ich den Klingelnden kenne. Und das ist gut zu erkennen, da die Haustür mit einer großen Panzerglasscheibe versehen und fünffach verriegelt ist. Kenne ich den Klingelnden nicht, gehe ich ins Zimmer nebenan und stelle das Fenster auf Kipp und frage nach seinem Begehr. Wenn er / sie dann frech werden und evtl. seine Finger noch in den Spalt zwischen Rahmen und Fensterflügel legen sollte, dann schnappt die Falle zu. Ist aber noch nicht vorgekommen, zum Glück.
Ich wünsche allen hier in solchen Situationen, dass sie richtig reagieren. Denn passieren kann es jedem/jeder, auch wenn jemand meint, ein noch so dickes Fell zu haben.
Grüsse an alle hier und bleibt gesund - Zausel2



 
Mitglied_162e28b
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RE: Betrüger an der Wohnungs-oder Haustüre
geschrieben von ehemaliges Mitglied
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