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Aktuelle Themen Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?

luchs35
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Re: Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf bongoline vom 15.10.2012, 10:50:40
Aber dieses "Bodenpersonal" hat wenigstens sauber gearbeitet, Bongo, zumindest kamen danach keine Reklamationen

Luchs
justus39
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Re: Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?
geschrieben von justus39
Es war eine sensationelle Leistung sowohl von dem mutigen Springer als auch von den vielen Wissenschaftlern und Technikern, die das ermöglichten.
Es war auch für mich überwältigend, dass wir diesen Sprung auf diese Entfernung life miterleben konnten.

Als vor so gar nicht langer Zeit die Eisenbahn erfunden wurde, soll ein studierter Mediziner verkündet haben, dass ein Mensch unweigerlich sterben muss, der eine Geschwindigkeit von mehr als 35 km/h erreicht, da ihm dadurch die Atemluft aus der Lunge gepresst würde.

Gestern konnten wir erleben, dass ein Mensch mit Schallgeschwindigkeit auf die Erde fällt und sanft landet.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf luchs35 vom 15.10.2012, 11:00:00
Was mich an der ganzen Sache irritiert, ist die übertriebene Falschmeldung der Medien, das dieser Sprung aus dem Weltraum stattgefunden haben soll. Das dies nicht der Fall ist, beweist das der Ballon bis in diese Höhe gestiegen ist. In den Weltraum hätte Baumgartner auch mit dem besten Ballon nicht steigen können.

Er befand sich also noch immer in der Erdatmosphäre und nutzte deren Tragfähigkeit und Dichte. Um den Weltraum zu erreichen hätte er noch einmal 40 km höher steigen müssen. Siehe auch wikipedia.org: Atmosphäre Stufen

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silhouette
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Re: Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.10.2012, 11:17:18
Genau das verdeutlicht doch hervorragend, wie sehr unsere Presse auf Sensationsmeldungen getrimmt ist, und wir folglich gut daran tun, alle ihre Meldungen nicht so ganz für bare Münze zu nehmen, auf allen Gebieten.

Mein uneingeschränkter Respekt gehört dem alten Herrn, der vor 50 ? Jahren eine ähnliche Leistung vollbracht hat, ohne alle diese lebensrettenden modernen technischen Hilfen, aber auch ohne die (zweifellos für den Zuschauer perfekt plazierten) Kameras, weshalb von seiner Leistung damals kaum Notiz genommen wurde - jedenfalls ist mir davon nichts in Erinnerung. Muss wohl eine kleine Randnotiz unter "Sonstiges" gewesen sein.

OK, wie hatten eine perfekte, aufregende Show, mal was ganz anderes. Ganz sicher besser als Kriegsszenen.
Felide1
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Re: Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?
geschrieben von Felide1
Titelseiten- Stratos-Reaktionen- Story

Nicht nur für
Red Bull- in dem Fall D. Mateschitz ist es Reklame sondern für ganz Österreich.Unser kleines aber feines Land hat dadurch wiedereinmal an Bekanntheit gewonnen. Finde ich nicht schlecht.

Felide
Re: Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.10.2012, 11:17:18
Um den Weltraum zu erreichen hätte er noch einmal 40 km höher steigen müssen.
geschrieben von HW

Dann hätte er aber wahrscheinlich 200 Jahre gebraucht, um wieder zurückzukommen.
Hätter auch gleich zum Mond durchfliegen können, indem er kurz an die MIR andockt (oder ist das Ding schon wieder unten?).
Oder zur Venus, weil da ja angeblich die 70 Jungfrauen warten.

Spannend wäre ja noch gewesen, wenn so ein paar Dosen RedBull da oben mitgenommen worden wären. Die hätten sicher nicht an Schwindsucht gelitten.
Aber ich denke, er hatte (berechtigte) Befürchtungen, daß die ihn unfreiwillig aus der Kapsel gesprengt hätten.

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luchs35
luchs35
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Re: Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf silhouette vom 15.10.2012, 11:30:38
Das ist richtig ,Sil, Joe Kittinger , ehemaliger Luftwaffenoberst der US-Armee sprang ebenfalls von einen Ballon hochgezogen aus rund 32 Km ab und gilt als "Pionier des freien Falls". Auch er hatte einen speziell entwickelten Anzug, der aber an einer Stelle riss und ihm lange Zeit danach gesundheitliche Probleme bescherte.
Zudem hatte er ein Hilfsgerät, das ihn steuerte.Er betreute jetzt direkt Felix Baumgartner während des ganzen Unternehmens. Und Baumgartner vertraute nur ihm, gerade ,weil dieser nachempfinden konnte, was in ihm vorging und was möglich war. Ich empfand es großartige menschliche Geste von Kittinger, dass er Baumgartner mit Rat und Tat beistand, obwohl -bis auf einen - seine eigenen Rekorde gebrochen wurden. Er hatte sich 36 Sekunden länger fallen lassen, bis er den Fallschirm öffnete.

Womit Felix Baumgartner jedoch als Pionier in die Geschichte eingehen wird, ist , dass er als erster Mensch ohne Hilfsgeräte die Schallmauer durchbrochen hat, was bisher nicht als möglich oder zumindest als höchst spektakulär angesehen wurde.

Für medizinische Forschungen, auch im Zusammenhang mit Jetpiloten, dürfte dies womöglich bedeutsam sein. Wie es noch ausgewertet werden kann, wird die Zeit zeigen.

Luchs
Klaro
Klaro
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Re: Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?
geschrieben von Klaro
als Antwort auf silhouette vom 15.10.2012, 11:30:38
Genau das verdeutlicht doch hervorragend, wie sehr unsere Presse auf Sensationsmeldungen getrimmt ist, und wir folglich gut daran tun, alle ihre Meldungen nicht so ganz für bare Münze zu nehmen, auf allen Gebieten.

Mein uneingeschränkter Respekt gehört dem alten Herrn, der vor 50 ? Jahren eine ähnliche Leistung vollbracht hat, ohne alle diese lebensrettenden modernen technischen Hilfen, aber auch ohne die (zweifellos für den Zuschauer perfekt plazierten) Kameras, weshalb von seiner Leistung damals kaum Notiz genommen wurde - jedenfalls ist mir davon nichts in Erinnerung. Muss wohl eine kleine Randnotiz unter "Sonstiges" gewesen sein.

OK, wie hatten eine perfekte, aufregende Show, mal was ganz anderes. Ganz sicher besser als Kriegsszenen.


mich hatte das interessiert, deswg. habe ich mal nachgeschlagen.

Kittinger machte es im Rahmen seiner Zugehörigkeit und im Auftrag der US Air Force und um verschiedene wissenschaftliche Infos zu erhalten. Er sprang 4 x für die Air Force - zuletzt eben aus einer Höhe von 31 000 m. Aber nicht nur er unternahm solche Sprünge, sondern auch Kollegen und auch die Russen haben soetwas schon unternommen und haben ihn dabei übertrumpft.

In der damaligen Zeit gab es eh noch keinen Medienrummel und ich denke die Militärs haben so etwas wohl auch eher geheimgehalten.

Klaro
justus39
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Re: Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?
geschrieben von justus39
als Antwort auf luchs35 vom 15.10.2012, 13:50:00
Danke für diese zusätzlichen Informationen.
silhouette
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Re: Baumgartners Stratosphärensprung : Rekordsucht oder im Dienste der Raumfahrt ?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Klaro vom 15.10.2012, 13:58:27
Was für Hilfsgeräte meinst du luchs? Vielleicht ist mir da etwas entgangen, weil ich erst etwa 15 Minuten vor dem Absprung ntv eingeschaltet habe.
Klaro, ein überwiegender Anteil der technischen Fortschritte auf Gebieten wie Fortbewegung, Nachrichtenübermittlung und dgl. wurden durch militärische Interessen und militärische Anfänge angeschoben.

Allgemein, wo wieder Ernst angesagt ist: meines Wissens beginnt das jetzt ständig in den Medien zitierte "Weltall" ab etwa 400 km über der Erde, und nicht 40 oder 80km. Bis da hin gibt es noch einen Rest von Atmosphäre. Erst dann sehen die Verhältnisse bezgl. Druck und Gravitation richtig anders aus. Und auch ab hier m.W. die internationalen Gesetze, vergleichbar dann mit dem offenen Meer. War mal ein Diskussionspunkt beim Reagans Projekt "Star Wars".

Die Space Shuttles kreisen in einer Höhe von rund 40.000 km, also dem Tausendfachen, um die Erde, der Mond hat eine Entfernung von rund 400.000 km, also das Zehntausendfache,, und durch den Masseunterschied gegenüber der Erde unterliegt er immer noch ihrer Anziehung.
Die Astronauten sprachen nie von Weltraum oder Weltall, sondern immer von Orbit, d.h. Erdkreisbahn.

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