Aktuelle Themen Aus gegebenem Anlass - Zerstörungswut
aber leider findet man die Übertäter oft ja gar nicht.
So erging es uns ja jetzt mit der Beschädigung des Autos: mit 300 Euro Selbstbeteiligung waren wir finaziell dabei ... leider
Sie lernen z.B. auch, dass es Regeln im Leben gibt und wenn es "nur" der geordnete Ablauf in der Kita ist...Frühstück um 9, Mittag um 12, Vesper um 15, nach dem Schlafen...
Ich habe es ja bei meinen zahlreichen Enkel (im Übrigen damals auch bei meinem Sohn) gesehen..., feste Regeln sind sehr wichtig, ohne diese würden sie oft garnicht wissen, was zu tun ist.
Heute sehe ich das Ergebnis....alle wissen ganz genau über den Tagesablauf Bescheid. Natürlich lernen sie auch, dass es eben Abweichungen geben kann und spüren, dass das Leben eben nicht immer so gradlinig verläuft...wichtig für Kinder ist immer der Rahmen.
Den können sie nutzen und auch mal anecken oder kurzzeitig drüber gehen, alles o.k.
Meine drei Enkel wohnen fast um die Ecke aber ich bin nur hin und wieder "gefragt", fallle niemanden auf den Wecker.
Wichtig ist nur, dass wir alle wissen, wir sind immer füreinander da !!!
Kristine
In Spanien , genauer in Granada, gibt es einen ganz grossartigen Jugendrichter namens
Emilio Calatayud, der über die Landesgrenzen hinaus für seine Urteile und er ist damit sehr erfolgreich - denn die Wiederholungstäterrate unter den von ihm verurteilten Jugendlichen ist überraschend gering -
aus der Beschribung einer ARD-Doku, die vor einigen Jahren lief:
Er ist dafür bekannt, Urteile zu sprechen, die auf Bildung und Sozialarbeit anstatt auf Freiheitsentzug beruhen. Wie zum Beispiel:
Den Jungen, der einem anderen "eine in die Fresse haut", weil ihm sein Blick nicht passt, lässt er in den Toiletten von staatlichen Einrichtungen Spiegel putzen, damit er, wie der Richter sagt, "Gelegenheit hat, stets in die eigene 'Fresse' zu schauen". Einen anderen Jungen, der Motorrad ohne Versicherung fährt, lässt der Richter über hundert Stunden in einer Unfallklinik mit Behinderten arbeiten. Computer-Hacker, die Firmen große Verluste bringen, müssen Gleichaltrige in Informatik unterrichten.
Er ist der erfolgreichste Jugendrichter Spaniens: Er lässt seine "Klienten", wie er seine Fälle nennt, nach dem Urteilsspruch nicht allein. Er begleitet sie jahrelang, bis sie wieder in die Gesellschaft integriert sind und für sich eine Zukunftsperspektive gefunden haben. Dabei kann er sich auf die Hilfe eines Teams von dreißig Psychologen und Sozialarbeitern stützen. Vor allem ausschlaggebend ist aber sein Engagement für die Jugendlichen. So schafft er es, dass über siebzig Prozent seiner Fälle, die aufgrund ihrer Straftaten in einer geschlossenen Anstalt landen, nicht rückfällig werden.
Für einen jungen Mann, der via Computer die Systeme mehrere Firmen in Granada geknackt hatte und diese um mehrere tausend Euro erleichterte , gab es das urteil, 1000 Stunden Computerunterricht an schulen zu geben
100 Stunden Dienst für die Gemeinde, dabei musste der Verurteilte mit einem örtlichen Polizeibeamten patrouilliert - fürs rücksichtslose und ohne Führerschein mit dem Auto fahren.
50 Stunden Zeichnen eines 15-seitigen Comics, in dem der Verurteile darstellen und erzählen sollte, was seine Straftat war, für die er verurteilt wurde - es handelte sich um einen Sprayer, der Wände und Busse verunstaltet hatte
Für einen jungen Mann, der betrunken mit dem Moped gefahren war - Querschnittsgelähmte besuchen, die durch Unfall gelähmt waren, mit ihnen und ihren Familien reden und später darüber einen Erfahrungsbericht schreiben.
Einige Tage bei der Feuerwehr arbeiten, weil er Mülleimer angezündet hatte
200 Stunden Arbeit in einem Altenheim, weil er eine alte Frau belästigt und bestohlen hatte ...
so einen Richter wünscht man sich an allen Gerichten
In Spanien , genauer in Granada, gibt es einen ganz grossartigen Jugendrichter namensJa, ein schönes Beispiel, wie es auch gut gehen kann.
Emilio Calatayud, ......
.....so einen Richter wünscht man sich an allen Gerichten
Wie schon manche bemerkt haben, 'Zerstoerungswut' entlaedt sich grenz- und systemuebergreifend. Das scheint mir wichtig, denn eigentlich handelt es sich oft um Menschliches, Allzumenschliches, naemlich um weitgehend unkontroliert freiwerdende Aggressionen.
Vielleicht ist es so, dass allen Menschen dionysische und apollonische Seiten eingepflanzt sind. Also, Irrationalitaet, instinktgelenktes und affektgesteuertes Verhalten, das Chaos und Zerstoerung produzieren kann, als unser dionysisches Erbe. Aber wir glaenzen auch mit apollonischen Zuegen, also mit rationalem Denken, das auf Ordnung und Mass gerichtet ist. Denn beide, Apoll und Dionysos sind Kinder des Zeus!
Ich denke,es hilft nicht wirklich bei explodierender Aggression, nur auf Ordnung, also auf Rationalitaet und enge Kanalisiserung zu setzen. Grundregeln und ihre Durchsetzung sind zwar wichtig fuer ein geordnetes Zusammenleben, aber das unterdrueckt Dionysische wird sich immer Bahn brechen, entweder in auesserer Zerstoerungswut oder im inneren Aequivalent des psychischen Auseinanderfallens, oder in beidem.
Es geht wohl eher darum, dionysische und apollonische Energiestroeme zusammenzufuehren, also Gelegenheiten fuer Chaos und Ordnung zu geben. Besonderes junge Menschen brauchen Angebote und Raeume fuer kreatives Chaos um zu wachsen und zu reifen. Ansaetze dazu gibt es vielversprechende, zB Moeglichkeiten fuer street art, siehe zB http://www.thewynwoodwalls.com/