Aktuelle Themen Ann Marie Reeves Jarvis oder: Wie der Muttertag sich weltweit ausbreitete
Die meisten Leute wissen es, wie es zur Einführung des Muttertages kam. Ich schreibe trotzdem darüber, da man ja manche Einzelheiten auch vergisst im Laufe der Jahre.
Dank gebührt der Amerikanerin Ann Marie Reeves Jarvis, dass sie auf diese schöne Idee kam.
Sie hatte im Jahr 1905 ihre Mutter, die sie sehr liebte, verloren. Es fiel ihr schwer, anzuerkennen, dass es der normale Lauf des Lebens ist, dass jeder Mensch spätestens im eigenen Erwachsenenalter irgendwann einmal dem Tod der Mutter oder der Eltern ins Auge sehen muss.
Anlässlich des ersten Jahrestages, am zweiten Mai-Sonntag, schmückten ihre Schwester Ellinor und sie das Bild der Mutter mit Blumen und stellten eine brennende Wachskerze davor. So hielten sie eine Gedenkfeier für die Verstorbene, an der sie mit so viel Liebe und Dankbarkeit immer noch hingen und die sie schmerzlich vermissten.
Ann war schon vorher eine engagierte Streiterin für die Rechte der Frau, für die sie täglich ihre Stimme erhob. Sie versuchte nun geradezu fanatisch, die öffentliche Meinung für ihr neues Anliegen zu gewinnen. So war es verständlich, dass sie sich nicht damit begnügen wollte und konnte, nur das Andenken und die Verdienste ihrer eigenen Mutter in der Öffentlichkeit ins rechte Licht zu rücken. Sie wollte dies für alle Frauen erreichen, nämlich die Anerkennung ihrer Leistung als Erzieherin der Kinder und treue Gefährtin des Mannes. Hielten sie ihm doch den Rücken frei für seine Karriere, indem sie sich weitgehend selbstständig um die häuslichen Dinge kümmerten.
Obwohl Ann und ihre Schwester selbst nicht verheiratet waren, setzten sie sich für die Anerkennung der Verdienste der Mütter so vehement ein, dass sie fast ihr ganzes Erbe daran setzten. Ann gründete eigens für die Durchsetzung eines offiziellen Muttertages ein Büro in Philadelphia und später noch in Washington, um in der Nähe der Abgeordneten des Kongresses zu sein und Einfluss nehmen zu können. Letzten Endes erreichte Ann Jarvis ihr Lebensziel, als Präsident Wilson 1914 den jeweils zweiten Sonntag im Mai in den USAzum allgemeinen „Muttertag“ erklärte. Man sagt, dass die Sitte, den Muttertag im Mai zu feiern, durch die amerikanischen Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Europa bzw. nach Deutschland kam.
Ob Ann Jarvis und ihre Schwester heute noch Freude am Muttertag hätten, weiß man nicht.
Dass sich heutzutage die Geschäftswelt des Tages bemächtigte und überall Riesenumsätze mit dem Verkauf von Blumen, Pralinen, Geschenkartikeln zur Feier dieses besonderen Tages der Mütter erzielt, war vermutlich nicht in ihrem Sinne. Ann Jarvis prozessierte jedenfalls damals auch noch gegen diesen Missbrauch ihrer gut gemeinten Idee, verlor nach und nach ihr Vermögen und starb verarmt in Philadelphia.
So wurde aus einem sehr privaten Akt der Dankbarkeit und Liebe ein offiziell eingeführter und immer wieder umstrittener allgemeiner Gedenktag, der in keinem Kalender fehlt.
Manche Menschen fühlen sich manipuliert durch die Werbung und den allgemeinen Erwartungsdruck, der mit diesem Tag verbunden ist. Andere wieder sind froh, dass sie dadurch daran erinnert werden, wenigstens einmal im Jahr ein äußerliches Zeichen ihrer Liebe und Dankbarkeit zu geben, ohne lange darüber nachdenken zu müssen.
Die meisten Mütter freuen sich sicher über einen Blumengruß, einen Besuch oder Telefonanruf und hoffen im Stillen, dass ihre Kinder daran auch ohne „Muttertag“ gedacht hätten.
Ella
Dank gebührt der Amerikanerin Ann Marie Reeves Jarvis, dass sie auf diese schöne Idee kam.
Sie hatte im Jahr 1905 ihre Mutter, die sie sehr liebte, verloren. Es fiel ihr schwer, anzuerkennen, dass es der normale Lauf des Lebens ist, dass jeder Mensch spätestens im eigenen Erwachsenenalter irgendwann einmal dem Tod der Mutter oder der Eltern ins Auge sehen muss.
Anlässlich des ersten Jahrestages, am zweiten Mai-Sonntag, schmückten ihre Schwester Ellinor und sie das Bild der Mutter mit Blumen und stellten eine brennende Wachskerze davor. So hielten sie eine Gedenkfeier für die Verstorbene, an der sie mit so viel Liebe und Dankbarkeit immer noch hingen und die sie schmerzlich vermissten.
Ann war schon vorher eine engagierte Streiterin für die Rechte der Frau, für die sie täglich ihre Stimme erhob. Sie versuchte nun geradezu fanatisch, die öffentliche Meinung für ihr neues Anliegen zu gewinnen. So war es verständlich, dass sie sich nicht damit begnügen wollte und konnte, nur das Andenken und die Verdienste ihrer eigenen Mutter in der Öffentlichkeit ins rechte Licht zu rücken. Sie wollte dies für alle Frauen erreichen, nämlich die Anerkennung ihrer Leistung als Erzieherin der Kinder und treue Gefährtin des Mannes. Hielten sie ihm doch den Rücken frei für seine Karriere, indem sie sich weitgehend selbstständig um die häuslichen Dinge kümmerten.
Obwohl Ann und ihre Schwester selbst nicht verheiratet waren, setzten sie sich für die Anerkennung der Verdienste der Mütter so vehement ein, dass sie fast ihr ganzes Erbe daran setzten. Ann gründete eigens für die Durchsetzung eines offiziellen Muttertages ein Büro in Philadelphia und später noch in Washington, um in der Nähe der Abgeordneten des Kongresses zu sein und Einfluss nehmen zu können. Letzten Endes erreichte Ann Jarvis ihr Lebensziel, als Präsident Wilson 1914 den jeweils zweiten Sonntag im Mai in den USAzum allgemeinen „Muttertag“ erklärte. Man sagt, dass die Sitte, den Muttertag im Mai zu feiern, durch die amerikanischen Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg nach Europa bzw. nach Deutschland kam.
Ob Ann Jarvis und ihre Schwester heute noch Freude am Muttertag hätten, weiß man nicht.
Dass sich heutzutage die Geschäftswelt des Tages bemächtigte und überall Riesenumsätze mit dem Verkauf von Blumen, Pralinen, Geschenkartikeln zur Feier dieses besonderen Tages der Mütter erzielt, war vermutlich nicht in ihrem Sinne. Ann Jarvis prozessierte jedenfalls damals auch noch gegen diesen Missbrauch ihrer gut gemeinten Idee, verlor nach und nach ihr Vermögen und starb verarmt in Philadelphia.
So wurde aus einem sehr privaten Akt der Dankbarkeit und Liebe ein offiziell eingeführter und immer wieder umstrittener allgemeiner Gedenktag, der in keinem Kalender fehlt.
Manche Menschen fühlen sich manipuliert durch die Werbung und den allgemeinen Erwartungsdruck, der mit diesem Tag verbunden ist. Andere wieder sind froh, dass sie dadurch daran erinnert werden, wenigstens einmal im Jahr ein äußerliches Zeichen ihrer Liebe und Dankbarkeit zu geben, ohne lange darüber nachdenken zu müssen.
Die meisten Mütter freuen sich sicher über einen Blumengruß, einen Besuch oder Telefonanruf und hoffen im Stillen, dass ihre Kinder daran auch ohne „Muttertag“ gedacht hätten.
Ella