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Das ist so eine schöne Geschichte, wenn man das liest, taucht man richtig ein und hat das Gefühl, dabei gewesen zu sein! Schade, dass diese Spontaneität den Deutschen nicht so gegeben zu sein scheint!
Mein Mann und ich haben so etwas Ähnliches immer am Abend des Faschingsdienstags gemacht: einige Schulfreunde eingeladen, und wer wollte, konnte (nicht musste) was mitbringen. Unser Wohnzimmer war klein, und wir mussten zu diesem Anlass noch eine zusätzliche Couch (sonst im Wintergarten) reinquetschen. Aber allen hat es gefallen, und auch die, die schon anderweitig engagiert waren, sind später noch gerne dazugestoßen. Das Problem war nur, dass sich keiner "lumpen lassen" wollte und statt einem Teller belegter Baguettescheiben standen dann da zwei Platten und statt einer kleinen Salatschüssel gab es drei große etc. Und ich war froh, dass mir meine selbstgemachte Gulaschsuppe so gut gelungen war, dass sie um Mitternacht doch noch mit Genuss verputzt wurde!
Ja, allen hat es gefallen, aber niemand hat sich berufen gefühlt, so etwas Ähnliches auch mal zu machen, obwohl einige wesentlich größere Räumlichkeiten zur Verfügung gehabt hätten.
Vielleicht steht uns da der deutsche Perfektionismus im Wege: die Wohnung muss aufgeräumt und geputzt sein, das Essen ein Menue, das Fleisch vom regionalen Metzger, das Bier vom Fass etc. und dann wird das ein Aufwand und ein Stress, den sich niemand antun will.
Dabei ist das Wichtige doch nur das Beisammensein!
Ja, es ist das Ungezwungene, spontane das so viel Leichtigkeit verbreitet, gell. Wer braucht da Perfektionismus, den empfinde ich als störend.
Unsere Tochter kam Mitte Oktober bei uns an, krank, seelisch kaputt nachdem ihr Mann verstorben ist. Im Mai diesen Jahres hat sie ihr Haus bezogen und seitdem weiß sie wie hilfsbereit und spontan fremde Menschen sind.
Vor ein paar Tagen erzählte sie uns (ich musste mich beherrschen nicht laut loszulachen) kam ein spanischer Nachbar, stellte sich vor und sagte ihr, dass er kommt um ihr behilflich zu sein, schließlich seien sie doch Nachbarn. Sie sagte ihm er möge bitte langsam sprechen weil sie die Sprache noch lernt. Zwei Wörter waren auch langsam, dann kam das spanische Temperament wieder durch. Er redete und redete und die Tochter dachte sich, mei so viele neue Wörter und dann verlor sie komplett den Faden. Er musste aber verstanden haben um was es ihr ging, denn am nächsten Tag kam ein Maurer, guckte sich an was zu tun war, gab ein Angebot ab und sagte ihr, arbeiten würde er erst im September weil im August Urlaub in Spanien ist.
Der Nachbar kam 2 Tage später, der Maurer auch zum ausmessen und der Elektriker war mit seinem Helfer auch zur Stelle. Da waren also 4 Spanier die laut miteinander diskutierten und meine Tochter die mehr oder weniger unbeachtet daneben stand 😂.
Als sie gingen sagten sie - keine Angst die Sprache lernst du schnell und keine Bange wir helfen dir wo wir können und wió wir nicht können, wissen wir jemand der es kann 😂😁.
Da mache ich doch jetzt mal einen Sprung nach Afrika.
Als wir nach Kenia zogen wurde ich anfangs sehr wütend wenn mich 50 jährige Männer (damals noch älter als ich) mit "Mama" ansprachen. Ich fand zwar bald heraus das das eine Höflichkeitsanrede ist, aber so richtig dran gewöhnen konnte ich mich nie.😉
Nicht alles was landestypisch ist findet in den Ohren von Frauen Gnade 😂.
Ich könnte mich jedesmal kringeln, wenn die alte Frau auf dem Markt von der viel jüngeren Verkäuferin mit hola guapa begrüßt wird 😁.
Eine andere Sitte, die leider in Deutschland ausgestorben zu sein scheint.
Wenn man in der DDR essen ging, alle Tische besetzt waren, setzte man sich nach höflicher Anfrage einfach mit dazu.
Kennt das jemand noch?
Für mich war das ganz normal, ich gewöhnte es mir aber schnell ab, als ich nach Hamburg kam, da es auf viele sehr befremdlich wirkte.
Ich kenne das in Bayern auch, man fragt ob noch frei sei und wenn bejaht wird, setzt man sich dazu. Oftmals ergaben sich nette Gespräche. Wenn ich allerdings in miesepetrige Gesichter blickte, fragte ich erst gar nicht.
In Berlin kann man sich auch dazusetzen, manchmal sitzt nur eine Person am Tisch, da ist das kein Problem.
Meine DDR-Erfahrung: Wir gingen zu zweit ins Restaurant, es war halbleer und setzten uns an einen der freien Tische. Der Ober kam nach einer Weile und sagte: Das ist nicht gestattet, sie werden von mir placiert!
In der bundesrepublik war das auch so, man kannte es nicht anders. .
in usa, wo ich lange wohnte war das unhöflich, jemanden fremden beim essen am tisch gesellschaft zu leisten.
später dann hier wohl auch.
ich würde mich unter normalen umständen nicht mit mir unbekannten menschen an einen tisch setzen und zu abend essen, würde ein anderes restaurant aufsuchen, wenn alle tische besetzt sind....
wird mir wohl nicht passieren, da ich i m m e r einen tisch reserviere mit fensterplatz oder garten und pi pa, po .
das ist mir wichtig. 😃
chris33
Da ich in den USA die ersten Jahre nachts arbeitete, ging ich eher in diese Truck Stops um noch etwas zu essen und mir literweise refills on coffee geben zu lassen. Dort hat man nie lange alleine am Tisch gesessen, weniger weil Platzknappheit herrschte, sondern weil die Trucker jemand zum reden haben wollten. Damit hatte ich nie ein Problem, aber ich selbst habe mich nie zu jemanden an den Tisch gesetzt. Das hat man als unhöflich betrachtet, wie du schon geschrieben hast @Chris33.
Bruny
In der bundesrepublik war das auch so, man kannte es nicht anders. .In Frkr auch nicht - ich habe es jedenfalls noch nie erlebt.
in usa, wo ich lange wohnte war das unhöflich, jemanden fremden beim essen am tisch gesellschaft zu leisten.
später dann hier wohl auch.
ich würde mich unter normalen umständen nicht mit mir unbekannten menschen an einen tisch setzen und zu abend essen, würde ein anderes restaurant aufsuchen, wenn alle tische besetzt sind....
chris33
Ausserdem wird man plaziert, auch in den einfachen.
Aber bei McDonald - da darf man 😂... mit meinen Enkeln.
(Ich glaube, dass Frkr - das Eldorado der Gourmets - die meisten McDo's in Europa hat...
man muss sich eben auch mal ausruhen können von der hohen Kochkunst)
Gruss Val