Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Analphabeten in Thüringen

Aktuelle Themen Analphabeten in Thüringen

clara
clara
Mitglied

Re: Analphabeten in Thüringen
geschrieben von clara
als Antwort auf mulde vom 10.09.2011, 11:06:53
Oder dass man eine Banane ohne Schale isst! Ja, die gute alte Zeit! Clara
Medea
Medea
Mitglied

Re: Analphabeten in Thüringen
geschrieben von Medea
als Antwort auf clara vom 10.09.2011, 13:03:42
Lache Clara,
die Schale muß bleiben, sie ist doch zum Ausrutschen
vorgesehen ..............


M.

carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Analphabeten in Thüringen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf geli vom 09.09.2011, 10:24:53
Viele richtige Bemerkungen, geli. Die Sache ist aber noch schlimmer als gedacht. Die Zahl von 7,5 Mio Analphabeten ist m. E. zu niedrig angesetzt. Es gibt Menschen, die lesen und schreiben können, aber schon bei leichten Texten die Bedeutung des Geschriebenen nicht verstehen. Am Fahrkartenautomaten irritiert zu sein, ist kein Analphabetismus. Wer nur selten fährt, ist damit nicht vertraut. Ein Fernsehgerät moderner Fertigung nicht programmieren können? Nicht jeder beherrscht Denglish.Problematisch wird es erst, wenn nach eingehender Unterrichtung nichts verstanden wird und keine Aussicht auf Besserung vorhanden ist.

In der Linguistik wird unterschieden zwischen Syntax, Semantik und Pragmatik.

In der Syntax wird die Beziehung der Zeichen untereinander beschrieben. Sie legt auch fest, welche Zeichenkombinationen sinnvoll sind und welche nicht.

Die Semantik beschäftigt sich mit der Bedeutung sprachlicher Zeichen und der Beziehung zwischen Sprache und Wirklichkeit.

Die Pragmatik befasst sich mit dem Gebrauch der Sprache und der sprachlichen Zeichen in ihrem lebensweltlichen Umfeld.

Ein befähigter Wissenschaftler kann Rechtschreibschwächen haben. Er wird dadurch nicht zum Analpabeten. Ein Mensch kann logisch richtig schließen und irrt trotzdem, wie das folgende Beispiel zeigt:

"Jede Schraube besitzt eine Mutter, jede Mutter hat Kinder. Alle Schrauben haben Kinder."

Der Schluss aus den Prämissen ist formallogisch richtig. Auch die Prämissen sind richtig. Es brauchen auch keine Rechtschreibfehler und Syntaxfehler auftreten. Trotzdem ist das Beispiel semantischer Unsinn. Der Fehler liegt darin, dass in den beiden Prämissen der Begriff "Mutter" eine andere Bedeutung hat.


Mit vielen Grüßen
c.



Anzeige

Karl
Karl
Administrator

Re: Analphabeten in Thüringen
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 16.09.2011, 16:55:29
Lieber carlos1,


Missverständnisse entstehen wirklich oft dadurch, dass gleich geschriebene Begriffe unterschiedlich interpretiert werden. Aber liegt in Deinem Beispiel wirklich eine logische Schlussfolgerung vor? Wäre nicht eher richtig:

"Jede Schraube besitzt eine Mutter, jede Mutter hat Kinder. Alle Schrauben sind Kinder."

Derzeit erleben wir ja, dass viele Menschen, obwohl sie Mütter haben, keine Kinder haben. Ansonsten hast Du natürlich Recht, dass rein formal lesen können noch lange nicht heißt, auch verstehen zu können.

Karl
geli
geli
Mitglied

Re: Analphabeten in Thüringen
geschrieben von geli
als Antwort auf Karl vom 17.09.2011, 08:28:34
... Wäre nicht eher richtig:

"Jede Schraube besitzt eine Mutter, jede Mutter hat Kinder. Alle Schrauben sind Kinder."
Karl
geschrieben von karl


Vielleicht kommt daher die österreichische Bezeichnung für kleine Kinder:
Gschroppen (gesprochen Gschrappen)?
(s. Wörterbuch)
canello
canello
Mitglied

Re: Analphabeten in Thüringen
geschrieben von canello
als Antwort auf geli vom 17.09.2011, 09:37:38
Hallo!
Was ist denn schon ein Analphabet?
Viele Menschen können gerade mal was lesen,und verstehen aber
nur das Wenigste.Wo soll man also ansetzen?
Ganz sicher gab es in der DDR ein Schulsystem,das dem westlichen in vielen Dingen gewachsen war.In den "alten "
Ländern waren die Schulen ja auch nicht überall gleich.....
Also"Analphabeten"gibts überall,und Leute,die nix verstehen,
noch viel mehr......
Das sagt ein "Wessi"

Anzeige

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Analphabeten in Thüringen
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf KarinIlona vom 08.09.2011, 21:46:14
Kennt jemand von euch einen Analphabeten in seinem Umfeld?



ob er direkt "analphabet" ist , weiss ich nicht ...
aber er scheint das "problem" zu kennen .


herr sarrazin



sitting bull

ingo
ingo
Mitglied

Re: Analphabeten in Thüringen
geschrieben von ingo
als Antwort auf KarinIlona vom 08.09.2011, 21:46:14
Es gibt Unterschiede. Auszug aus Wikipedia; insofern ist die absolute Zahl 200.000 etwas irreführend.
Ich kannte mal einen Analphabeten. Er liess sich nach einem für ihn peinlichen und verhängnisvollen Ereignis dazu bewegen, lesen und schreiben zu lernen. Er war stolz, und ich habe mir ein Loch in die Mütze gefreut, als er mir die erste Weihnachtskarte schrieb.

Für Analphabetismus gibt es mehrere Definitionen:

Von primärem Analphabetismus spricht man, wenn ein Mensch weder in der Lage ist zu schreiben, noch zu lesen und diese Fähigkeit auch nie erworben hat. Vorwiegend besteht dieses Problem in den Entwicklungsländern, aber auch in Industriestaaten ist es zu finden.
Von sekundärem Analphabetismus spricht man seit den 70er Jahren, wenn die Fähigkeiten zum schriftlichen Umgang mit Sprache wieder verlernt wurden. Eine der Hauptursachen hierfür ist die zunehmende Ablösung der Schrift- und Printmedien durch das Telefon und die Bildschirmmedien.
Von Semianalphabetismus, wenn Menschen zwar lesen, aber nicht schreiben können.
Als funktionaler Analphabetismus oder Illettrismus wird die Unfähigkeit bezeichnet, die Schrift im Alltag so zu gebrauchen, wie es im sozialen Kontext als selbstverständlich angesehen wird. Funktionelle Analphabeten sind Menschen, die zwar Buchstaben erkennen und durchaus in der Lage sind, ihren Namen und ein paar Wörter zu schreiben, die jedoch den Sinn eines etwas längeren Textes entweder gar nicht verstehen oder nicht schnell und mühelos genug verstehen, um praktischen Nutzen davon zu haben. Eine feste Grenze zwischen „verstehen“ und „nicht verstehen“ existiert jedoch nicht.
treenie
treenie
Mitglied

Re: Analphabeten in Thüringen
geschrieben von treenie
Moinmoin!!
Ich fasse es wirklich nicht- das kann doch net sein.... was haben die bloss gemacht, als sie im Lernalter waren, alles Faulenzer, Begriffsstutzige, Hirnlose oder was ? Einen Großteil der Schuld muss man hier aber auch wohl der Lehrerschaft geben, Desinteresse, Einsatzlosigkeit, Unvermögen, alles in allem: Beruf verfehlt, 6-setzen ..... Einige von den Typen (Nachkriegszeit) hab ich auch noch kennenlernen müssen -leider-, aber nun, es gab ja schliesslich auch noch die Eltern dieser Kinder.... und die Möglichkeiten, einiges nachholen zu können !!!
Tjöö
canello
canello
Mitglied

Re: Analphabeten in Thüringen
geschrieben von canello
als Antwort auf treenie vom 17.09.2011, 13:32:10
Zu dem Thema gibt es einen sehr schönen Film mit Jane Fonda und Robert de Niro,"Iris und...(männlichen Vornamen vergessen).
Er zeigt auf sehr witzige, aber auch rührende und ergreifende Art,wie ein toller Kantinen-Koch (Analphabet)sich so durchmogelt.Eines Tages kommt es raus,er wird entlassen.Er
hatte Sie in der Kantine kennengelernt,Sie hilft ihm,er lernt
LESEN,usw......sehr zu empfehlen!

Anzeige