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Aktuelle Themen Amoklauf in Winnenden

sonja47
sonja47
Mitglied

Re: Amoklauf in Winnenden
geschrieben von sonja47
als Antwort auf hafel vom 14.03.2009, 00:12:16
Da pflichte ich Dir bei @hafel!

Ich wollte keine Namen nennen, somit kann mein Schreiben, leider
auch Missverständnisse hervorrufen!
Wünsche Dir eine gute Schlafnacht und grüsse Dich
Sonja
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sonja47
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Amoklauf in Winnenden
geschrieben von carlos1
als Antwort auf sonja47 vom 13.03.2009, 20:50:01

"Die Möglichkeit besteht aber, dass während des Klinikaufenthaltes
und der späteren privaten Behandlung, absolut nichts, auf die
Wahrscheinlichkeit, eines späteren Tötungsdeliktes, hingewiesen
hatte!" Sonja 47

Diese Möglichkeit besteht nicht nur, sie ist sogar sehr wahrscheinlich. Dem stimme ich zu. Bei offenswichtlicher Gefahr für Leib und Leben anderer endet die Schweigepflicht. Wenn ein Vorsatz klar erkennbar wird.

Bei jeder psychotherapeutischen Behandlung findet ein Erstgespräch statt, bei dem festgestellt wird, ob eine Behandlung von dem in Frage kommenden Therapeuten überhaupt durchgeführt werden kann. Ein Therapeut muss den Kontakt zu dem Patienten schaffen. Er muss erkennen, ob er Zugang finden kann zu ihm. Da die Behandlung begonnen hatte, ist diese Frage geklärt worden. Eine weitere Voraussetzung für die Behandlung ist die Diagnose. Welche Diagnose wurde gestellt?

Es hätte nahe gelegen, die Behandlung in Winnenden vorzunehmen. Dort befindet sich eine bekannte Psychiatrische Klinik.

Psychotherapeutische Behandlungen werden durch ärztliche Überweisungen ermöglicht. In diesem Fall käme der Hausarzt in Frage.

Der Therapeut kann psychische Störungen behandeln, er kann aber nicht das Lernen Jugendlicher verhindern. Der Ulmer Hirnfoscher Spitzer warnt seit Jahren davor, dass sich die Bagatellisierung von Gewalt durch Fernseher, Computerspiele oder Rap-Musik auf das Gehirn und auf das Verhalten junger Menschen auswirkt:

"Letztlich wird gelern. Es ist dabei egal, ob man virtuell trainiert oder real - beides hat entsprechende Folgen. Man gewöhnt sich Gewaltbereitschaft an und stumpft gegenüber GEwalt ab. Das ist in sehr vielen Studien nachgewiesen." Spitzer schlägt als Maßnahme eine höhere Besteuerung medialer Gewalt vor.

Bei dem Täter in W. kamen praktische Übungen auf dem Schießstand hinzu.
c.



adam
adam
Mitglied

Re: Amoklauf in Winnenden
geschrieben von adam
als Antwort auf carlos1 vom 14.03.2009, 09:19:40
Gelernt wird auch über die eigene Unvollkommenheit und besonders in der Jugend, die nur ein begrenztes Areal hat, um sich in näherem Umfeld zu bestätigen. Es fehlt der Beruf, die selbst gegründete Familie, das Geld für Hobbys, über die sich der Jugendliche Betätigung für sein Ego, seine Seele holen kann. Jeder Mensch braucht Bestätigung als Anerkennung. Was geht in einem introvertierten jungen Menschen vor, der von seiner Umwelt nicht nur keine Bestätigung erfährt, sondern auch noch zur psychotherapeuthischen Behandlung geschickt wird? Schon für Erwachsene ist es schwierig anzuerkennen, daß sie Hilfe für die Seele brauchen. Ein junger Mensch kann es als entgültige Ablehnung seiner Bemühungen um Anerkennung sehen und ihn vollends im Frust versinken lassen. Nicht genug, daß er übersehen wird, er wird auch noch für "verrückt" erklärt und noch weiter ausgegrenzt. Eine Therapie kann auch das Gegenteil von dem bringen, was sie bewirken soll.

--

adam

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Re: Amoklauf in Winnenden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 14.03.2009, 10:56:11

ich will jetzt mal einen provokativen aspekt in die waagschale werfen:

hatte nicht die sogenannte "kriegsgeneration" noch viel mehr auszuhalten? seelisch und körperlich?

wenn ich meine eltern erzählen liess, frage ich mich heute noch, wie konnte man das ohne schäden

überstehen?

für alles gibt es tausend erklärungen - ist es nicht auch der "überfluss", der die jugendlichen manchmal

so heimatlos - ohne jeglichen halt - macht?


karin2
Eltern dementieren psychiatrische Behandlung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf carlos1 vom 14.03.2009, 09:19:40
Die These, Tim K. sei wegen Depressionen psychotherapeutisch behandelt worden, soll inzwischen von den Eltern über deren Anwalt dementiert worden sein.

(vgl. FOCUS-Artikel im Link-Tipp)

Wir sollten mit der (angeblichen) psychiatrischen Diagnose des Täters also lieber vorsichtig umgehen...

Wer weiß, was in der bisherigen Berichterstattung des baden-württembergischen Innenministers Rech sonst noch alles nicht stimmt!??

--
ursula
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Eltern dementieren psychiatrische Behandlung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.03.2009, 11:25:34
Ursula, in deinem Link ist ein guter Kommentar:

"Claudia (14.03.2009 11:04)
und das war's?
Zwei Dementis. Und mehr haben die Eltern nicht zu sagen?
"

Trotz Schock und mit Hilfe ihres Anwaltes könnte hier doch ein simpler Satz des Mitgefühls angehängt sein.

--
mart1

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hl
hl
Mitglied

Re: Eltern dementieren psychiatrische Behandlung
geschrieben von hl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.03.2009, 11:25:34
..
Lesetipp

Lesetipp
--
hl
Karl
Karl
Administrator

Re: Eltern dementieren psychiatrische Behandlung
geschrieben von Karl
als Antwort auf hl vom 14.03.2009, 11:42:51
Liebe hl,


deine Links addieren zur Diskussion einen völlig neuen Aspekt, danke.

Auch das hier ist lesenswert:

RITALIN: Drogen für - oder gegen - unsere Kinder ?

--
karl
hafel
hafel
Mitglied

Re: Eltern dementieren psychiatrische Behandlung
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 14.03.2009, 12:43:56
@ hl + Karl: zwei sehr interessante Diskussionsbeiträge.
--
hafel
pea
pea
Mitglied

Pharmakotherapie
geschrieben von pea
als Antwort auf Karl vom 14.03.2009, 12:43:56
Ja, danke für die Links!

Der gedankenlose Einsatz einer Pharmakotherapie ist sicher problematisch!

Aber eine generelle Verteuflung als profitorientierte mentale Lobotomie
teile ich nicht.


Mir erscheint folgende Stellungnahme dazu bedenkenswert:



Aus meiner Sicht als Polizeibeamter kann ich klar sagen:

Viele an ernsthaften psychiatrischen Erkrankungen Leidende drehen durch das Absetzen ihrer Medikamente erst durch! Ihr glaubt gar nicht, wie viele Menschen nur mit Psychopillen über die Runden kommen. Es ist ein trauriges Bild - ja, aber ihr glaubt gar nicht, wie viele wirklich sehr sehr psychisch Kranke in unserer Gesellschaft leben, die ohne psychiatrische Medikamente massenweise weggesperrt werden müssten wegen akuter Eigen- oder Fremdgefährdung!

Man darf das mit den Psychopharmaka bitte nicht alles über einen Kamm scheren. Die Gesellschaft ist krank, und einzelne drehen dann manchmal durch. Bei der Masse an Menschen, die in dieser sog. Leistungsgesellschaft leben ist das halt so... irgendwann dreht mal jemand durch.

Die Waffe war nur eine Tatgelegenheit, hätte auch was Anderes sein können. Die Anwendung des Waffenrechtes reicht völlig aus, um vernünftige Regelungen zu finden. Absolute Sicherheit wäre nur in einem totalen Überwachungsstaat a la 1984 denkbar - den wollen wir aber nicht!

Vielleicht sollte man anlässlich solcher tragischen Ereignisse in sich gehen und sich ausrichten auf Solidarität und Mitgefühl mit ALLEN Menschen.

Da nach "Schuldigen" zu suchen ist echt Quatsch! Und auch wenn Menschen über 10 Jahre intensiv Psychotherapie machen, kann es sein, dass es dennoch nicht wirklich effektiv hilft. Das wäre besser als Pillen zu schlucken, ja - aber jeder Mörder hat auch mit "Milch" angefangen. Lasst uns also Milch verbieten!

It's a crazy world...

geschrieben von anonym





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pea

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