Aktuelle Themen Amoklauf in Winnenden
@ Karl: Ich betone noch einmal, dass ich das Absenken der Tötungsschwelle durch Killerspiele als eine der Ursachen ansehe. Dies führt nicht bei allen Jugendlichen zu solchen Ausrastern, bei den Labilen aber offensichtlich schon.
Was nützt ein Gesetz ohne Kontrolle??? Auch das Kfz-Geschwindigkeitsgesetz muss von der Polizei überprüft werden.
In der gestrigen Sendung "Hart aber fair", die sich auch mit dem Thema "Ballerspiele" beschäftigt hat, wurde klar gezeigt, dass sich der Einzelhandel nicht immer an das Gesetz hält. Es wurde durch zwei Jungen im Alter von 14 und 15 Jahren (unter Aufsicht) überprüft.
Unsere Familienministerin machte schon einmal den Vorschlag solche Straftaten durch Jugendliche bei Testkäufen (unter Kontrolle der Behörden) zu überprüfen. Was war das für ein Geschrei (auch hier im ST)!!! Wer A sagt sollte dann auch B sagen ! Ein 35-jähriger kann nun mal nicht solche Testkäufe machen. Nur das Verbot oder das Herabsinken der Altersgrenze ist wenig realistisch, lieber Karl.
Ansonsten bin ich in Deinem Boot. Ich hatte mal ein Internetcafe geleitet und weiß um diese schrecklichen Spiele.
--
hafel
Was nützt ein Gesetz ohne Kontrolle??? Auch das Kfz-Geschwindigkeitsgesetz muss von der Polizei überprüft werden.
In der gestrigen Sendung "Hart aber fair", die sich auch mit dem Thema "Ballerspiele" beschäftigt hat, wurde klar gezeigt, dass sich der Einzelhandel nicht immer an das Gesetz hält. Es wurde durch zwei Jungen im Alter von 14 und 15 Jahren (unter Aufsicht) überprüft.
Unsere Familienministerin machte schon einmal den Vorschlag solche Straftaten durch Jugendliche bei Testkäufen (unter Kontrolle der Behörden) zu überprüfen. Was war das für ein Geschrei (auch hier im ST)!!! Wer A sagt sollte dann auch B sagen ! Ein 35-jähriger kann nun mal nicht solche Testkäufe machen. Nur das Verbot oder das Herabsinken der Altersgrenze ist wenig realistisch, lieber Karl.
Ansonsten bin ich in Deinem Boot. Ich hatte mal ein Internetcafe geleitet und weiß um diese schrecklichen Spiele.
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hafel
Dunkelgraf,
selbstverständlich hat jede/r der hier Schreibenden seine/ihre eigene Meinung zu dem Unfassbaren..
aber in einem gebe ich dir Recht:
Wozu braucht es Schützenvereine?!
Marianne
selbstverständlich hat jede/r der hier Schreibenden seine/ihre eigene Meinung zu dem Unfassbaren..
aber in einem gebe ich dir Recht:
Wozu braucht es Schützenvereine?!
Marianne
Hallo Dunkelgraf,
leider bin ich erst heute innerhalb des Forums in dieses Thema eingesteigen und habe mir nur punktuell die bisherigen Beiträge angeschaut. Aus meiner Sicht liegen die Ursachen für das Verhalten des jugendlichen Täters in vielen Bereichen.
Schule, die heute aus verschiedenen Gründen nicht mehr das vermittelt, vermitteln will? vermitteln kann? was sie doch sollte. Dies trifft oft auch auf die Elternhäuser zu. (Anm: Im konkreten Fall frage ich mich sowieso, wieso der Vater eine scharfe Schusswaffe, mit dazu gehörender Munition, ungesichert aufbewahren konnte? Wieso er das tat? Ihm gehört auf jeden Fall für alle Zeit die waffenrechtliche Erlaubnis entzogen, alle Waffen genommen, und auch verhindert, dass er je wieder eine Waffe in die Hand bekommt. Ich gehe davon aus, dass er sich wegen Unterlassens seiner Pflicht auch für die Taten seines Sohnes noch vor Gericht verantworten muss).
Medien, die überwiegend nur noch das Negative verkünden, da es sich, und da kommen wir auch auf die Verantwortlichkeit der Konsumenten, besser verkaufen lässt.
Politik, die oft ein schlechtes Beispiel gibt, wenn sie ihre Interessen mit Gewalt durchsetzt. Und, und, und .....
Ich denke, dass auch in Zukunft solche Taten nicht zu verhindern sind.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass die unmittelbar Betroffenen "ohne Einschränkung" solange betreut werden, wie es erforderlich ist.
--
idurnnamhcab
leider bin ich erst heute innerhalb des Forums in dieses Thema eingesteigen und habe mir nur punktuell die bisherigen Beiträge angeschaut. Aus meiner Sicht liegen die Ursachen für das Verhalten des jugendlichen Täters in vielen Bereichen.
Schule, die heute aus verschiedenen Gründen nicht mehr das vermittelt, vermitteln will? vermitteln kann? was sie doch sollte. Dies trifft oft auch auf die Elternhäuser zu. (Anm: Im konkreten Fall frage ich mich sowieso, wieso der Vater eine scharfe Schusswaffe, mit dazu gehörender Munition, ungesichert aufbewahren konnte? Wieso er das tat? Ihm gehört auf jeden Fall für alle Zeit die waffenrechtliche Erlaubnis entzogen, alle Waffen genommen, und auch verhindert, dass er je wieder eine Waffe in die Hand bekommt. Ich gehe davon aus, dass er sich wegen Unterlassens seiner Pflicht auch für die Taten seines Sohnes noch vor Gericht verantworten muss).
Medien, die überwiegend nur noch das Negative verkünden, da es sich, und da kommen wir auch auf die Verantwortlichkeit der Konsumenten, besser verkaufen lässt.
Politik, die oft ein schlechtes Beispiel gibt, wenn sie ihre Interessen mit Gewalt durchsetzt. Und, und, und .....
Ich denke, dass auch in Zukunft solche Taten nicht zu verhindern sind.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass die unmittelbar Betroffenen "ohne Einschränkung" solange betreut werden, wie es erforderlich ist.
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idurnnamhcab
Dunkelgraf,
selbstverständlich hat jede/r der hier Schreibenden seine/ihre eigene Meinung zu dem Unfassbaren..
aber in einem gebe ich dir Recht:
Wozu braucht es Schützenvereine?!
Marianne
selbstverständlich hat jede/r der hier Schreibenden seine/ihre eigene Meinung zu dem Unfassbaren..
aber in einem gebe ich dir Recht:
Wozu braucht es Schützenvereine?!
Marianne
Auch wenn Ihr mich jetzt zerreißt, gerade die Schützenvereine sind aus dem ländlichen Umfeld nicht wegzudenken, sie sind wichtige Bindeglieder der Dorfbewohner untereinander, dienen dem gesellschaftlichen Leben, sind ein geselliges Relikt aus alten Zeiten, sportlich auch hoch angesiedelt, pflegen Traditionen und fördern den Nachwuchs. Ich habe ein Teil meiner Jugendjahre auf dem Dorf verbracht - das "Schützenfest" war neben dem "Feuerwehrfest" d a s gesellschaftliche Ereignis im Jahr, der jeweils gekürte Schützenkönig mit Ehefrau und die Schützenkönigin mit Ehemann waren hoch angesehen.
Ich habe selbst häufig ein Gewehr in der Hand gehabt und auf die Blumen in den Buden geschossen und mich über jeden Erfolg gefreut, stolz angesteckt oder weitergereicht als Geschenk. Es ist ein eigentümliches Gefühl, so ein Gewehr in der Hand zu haben, allerdings für mich nicht um Leben auszulöschen (ob Tier oder Mensch), dieser abwegige Gedanke ist mir nie gekommen, aber als eine sportliche Übung für Treffsicherheit und ruhige Hand. Eine Zeitlang habe ich den Bogen gehandhabt und mit Pfeilen auf die Scheibe gezielt und geschossen, volle Konzentration ist dabei erforderlich, Ruhe und der Kopf leer von störenden Gedanken, fast eine Übung wie aus dem Yoga.
Ich glaube nicht, daß das Problem amoklaufender junger Männer, die wild mit Pistolen oder Gewehren um sich knallen, durch das Verbot von Schützenvereinen auch nur ansatzweise gelöst werden könnte. Dieses Ausrasten hat mit anderen Phänomenen zu tun -
allerdings ist es unverantwortlich, im Hause befindliche Waffen nicht sicher wegzuschließen, damit kein Unbefugter sich da einfach so bedienen kann.
Medea
--
Ich habe selbst häufig ein Gewehr in der Hand gehabt und auf die Blumen in den Buden geschossen und mich über jeden Erfolg gefreut, stolz angesteckt oder weitergereicht als Geschenk. Es ist ein eigentümliches Gefühl, so ein Gewehr in der Hand zu haben, allerdings für mich nicht um Leben auszulöschen (ob Tier oder Mensch), dieser abwegige Gedanke ist mir nie gekommen, aber als eine sportliche Übung für Treffsicherheit und ruhige Hand. Eine Zeitlang habe ich den Bogen gehandhabt und mit Pfeilen auf die Scheibe gezielt und geschossen, volle Konzentration ist dabei erforderlich, Ruhe und der Kopf leer von störenden Gedanken, fast eine Übung wie aus dem Yoga.
Ich glaube nicht, daß das Problem amoklaufender junger Männer, die wild mit Pistolen oder Gewehren um sich knallen, durch das Verbot von Schützenvereinen auch nur ansatzweise gelöst werden könnte. Dieses Ausrasten hat mit anderen Phänomenen zu tun -
allerdings ist es unverantwortlich, im Hause befindliche Waffen nicht sicher wegzuschließen, damit kein Unbefugter sich da einfach so bedienen kann.
Medea
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Re: Amoklauf in Winnenden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
(Vorbemerkung: Ich habe die Fernsehberichte nicht gesehen und nur die ersten Berichte in Online-Zeitungen gelesen.)
Ich möchte Karl danken, dass er diesen einen Aspekt eingebracht hat.
Nicht nur Killerspiele, die überragende persönliche Macht verbunden mit Unverletzlichkeit präsentieren, sondern auch die ganz normale Brutalität in so vielen Fernsehsendungen beeinflussen doch Denkungsart und Einstellungen. Da wird bei jungen Menschen, die ihr Selbst- und Weltbild in wechselseitiger Beeinflussung erst aufbauen , auf jeden Fall durch destruktive bzw. konstruktive Inhalte der Nährboden für Bewertungen, Gefühle und für all die vorgenommenen Identifikationen, sowohl lebensverneinende als auch lebensbejahrende gelegt.
Was ich hierangedeutet habe, ist für mich eindeutig klar, auch wenn etliche Untersuchungen zu diesem Thema zu anderen Ergebnissen gekommen wären.
Warum werden Killerspiele in den USA zu Anwerbungszwecken für die Army ins junge Volk geworfen?
Allgemeine Erkenntnisse (und Selbsterkenntnisse) aus den Bereichen Lebenshilfe und Meditation können einen Ansatz bieten, um die Störungen der Psyche durch die Berieselung mit Killern, Waffenarsenalen, wiederauferstandenen Leichen, Tötung ohne Schmerzen und Folgen, also mit negativen destruktiven Gedankeninhalten als glaubhaft erscheinen zu lassen.
Haben “Killerspiele” und Brutalfilme bzw. - sendungen nicht eine meditative Komponente?
Für mich ist ohne Zweifel in dieser Hinsicht eine Verrohung der Gesellschaft eingetreten. Zumindest ich kann mich noch erinnern, dass es Empfehlungen für Filme für bestimmte Altersgruppen durch eigene Kommisionenen gab, vielleicht sogar noch gibt. Nicht nur wegen des sexuellen Inhalts, sondern auch wegen der Art der präsentierten Gewaltdarstellungen.
Selbst, wenn es etwas Ähnliches für Spiele und Fernsehsendungen immer noch gibt, haben sie heute aufgrund des Wandels der Medienlandschaft kaum mehr eine oder überhaupt keine Bedeutung.
Könnten nicht “Moderne Medien” als “moralische Anstalt” (s.Schiller) wert sein, untersucht zu werden?
In einer Zeit, in der die Moral der Kirchen nicht mehr weitgehende Anerkennung hat, die Ethik aber diesen Platz (noch) nicht einnimmt, die leicht Erreichung jedes Ziels ohne größere Anstrengung sozusagen als Menschenrecht dargestellt wird (So ist zumindest mein Eindruck), haben gerade junge, ungefestigte Menschen viel größere Schwierigkeiten sich ein- bzw. auch unterzuordnen.(Einen Seitenhieb auf Erwachsene erspare ich mir hier: “Ich darf ein Schwein sein, aber ich muß es geschickt machen")
Dazu gehört die Medienhype um diesen schrecklichen Fall, der sicherlich weitere Nachahmungstäter produziert. (“Walthersyndrom”)
Warum werden Meldungen über Selbstmorde an best. Stellen und auf best. Weise in Selbstbeschränkung der Medien unterdrückt? (Hierüber gibt es etliche Untersuchungen mit eindeutigen Zahlenwerten).
Zur den Verhältnissen innerhalb der Familien:
Es ist eine weitverbreitete Illusion, dass “früher” generell mehr Gespräche innerhalb der Familie das Erwachsenwerden junger Menschen begleitete. Das traf und trifft doch nur auf eine best. Schichten des Bildungsbürgertums zu. Zahlreiche Bücher und Theaterstücke sprechen dieses Thema “Sprachlosigkeit” an, siehe z.B.Felix Mitterer u.a.
Gab es damals auch diese Form des erweiterten Selbstmordes? Eher nein, mir ist nichts bekannt.
Die im Nachtkastl liegende Waffe (wohl als Selbstschutz gedacht)erscheint mir jedoch auch ein bestimmtes, mir unsympathisches Licht auf die Denkungsart in dieser betreffenden Familie zu werfen.
Mart1
--
mart1
Ich möchte Karl danken, dass er diesen einen Aspekt eingebracht hat.
Nicht nur Killerspiele, die überragende persönliche Macht verbunden mit Unverletzlichkeit präsentieren, sondern auch die ganz normale Brutalität in so vielen Fernsehsendungen beeinflussen doch Denkungsart und Einstellungen. Da wird bei jungen Menschen, die ihr Selbst- und Weltbild in wechselseitiger Beeinflussung erst aufbauen , auf jeden Fall durch destruktive bzw. konstruktive Inhalte der Nährboden für Bewertungen, Gefühle und für all die vorgenommenen Identifikationen, sowohl lebensverneinende als auch lebensbejahrende gelegt.
Was ich hierangedeutet habe, ist für mich eindeutig klar, auch wenn etliche Untersuchungen zu diesem Thema zu anderen Ergebnissen gekommen wären.
Warum werden Killerspiele in den USA zu Anwerbungszwecken für die Army ins junge Volk geworfen?
Allgemeine Erkenntnisse (und Selbsterkenntnisse) aus den Bereichen Lebenshilfe und Meditation können einen Ansatz bieten, um die Störungen der Psyche durch die Berieselung mit Killern, Waffenarsenalen, wiederauferstandenen Leichen, Tötung ohne Schmerzen und Folgen, also mit negativen destruktiven Gedankeninhalten als glaubhaft erscheinen zu lassen.
Haben “Killerspiele” und Brutalfilme bzw. - sendungen nicht eine meditative Komponente?
Für mich ist ohne Zweifel in dieser Hinsicht eine Verrohung der Gesellschaft eingetreten. Zumindest ich kann mich noch erinnern, dass es Empfehlungen für Filme für bestimmte Altersgruppen durch eigene Kommisionenen gab, vielleicht sogar noch gibt. Nicht nur wegen des sexuellen Inhalts, sondern auch wegen der Art der präsentierten Gewaltdarstellungen.
Selbst, wenn es etwas Ähnliches für Spiele und Fernsehsendungen immer noch gibt, haben sie heute aufgrund des Wandels der Medienlandschaft kaum mehr eine oder überhaupt keine Bedeutung.
Könnten nicht “Moderne Medien” als “moralische Anstalt” (s.Schiller) wert sein, untersucht zu werden?
In einer Zeit, in der die Moral der Kirchen nicht mehr weitgehende Anerkennung hat, die Ethik aber diesen Platz (noch) nicht einnimmt, die leicht Erreichung jedes Ziels ohne größere Anstrengung sozusagen als Menschenrecht dargestellt wird (So ist zumindest mein Eindruck), haben gerade junge, ungefestigte Menschen viel größere Schwierigkeiten sich ein- bzw. auch unterzuordnen.(Einen Seitenhieb auf Erwachsene erspare ich mir hier: “Ich darf ein Schwein sein, aber ich muß es geschickt machen")
Dazu gehört die Medienhype um diesen schrecklichen Fall, der sicherlich weitere Nachahmungstäter produziert. (“Walthersyndrom”)
Warum werden Meldungen über Selbstmorde an best. Stellen und auf best. Weise in Selbstbeschränkung der Medien unterdrückt? (Hierüber gibt es etliche Untersuchungen mit eindeutigen Zahlenwerten).
Zur den Verhältnissen innerhalb der Familien:
Es ist eine weitverbreitete Illusion, dass “früher” generell mehr Gespräche innerhalb der Familie das Erwachsenwerden junger Menschen begleitete. Das traf und trifft doch nur auf eine best. Schichten des Bildungsbürgertums zu. Zahlreiche Bücher und Theaterstücke sprechen dieses Thema “Sprachlosigkeit” an, siehe z.B.Felix Mitterer u.a.
Gab es damals auch diese Form des erweiterten Selbstmordes? Eher nein, mir ist nichts bekannt.
Die im Nachtkastl liegende Waffe (wohl als Selbstschutz gedacht)erscheint mir jedoch auch ein bestimmtes, mir unsympathisches Licht auf die Denkungsart in dieser betreffenden Familie zu werfen.
Mart1
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mart1
Der jüngste Amoklauf wirft daher für mich eine andere Frage auf: Warum suchen junge Amokläufer ausgerechnet Schulen heim? Sicher, weil sie sich dort auskennen. Möglicherweise wird die Schule aber von labilen Persönlichkeiten so mit Demütigung assoziert, dass diese Erfahrung zusammen mit anderen Faktoren auch nach Schulabgang noch einen Rachefeldzug wie in Winnenden auslösen kann.
--
hafel
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Auch wenn es "Mobbing" in gewissem Ausmaß immer schon gegeben hat, ist diese Phänomen heutzutage in erschreckendem Ausmaß nicht nur, aber leider auch an Schulen selbstverständlich und alltäglich.
Wer dort irgendwie aus dem Raster fällt, und sei es nur aus Schüchternheit oder weil er gewisse sonstige Voraussetzungen an "Coolness" nicht erfüllt, hat ganz schlechte Karten. Zumal seitens der Lehrerschaft, die dafür zuständig wäre, wenig dagegen unternommen wird. Aus Bequemlichkeit oder Feigheit oder weshalb auch immer. Und DAS ist schlimm! Wie übrigens überall in unserer Gesellschaft, wo die Bereitschaft zugunsten eines anderen einzuschreiten inzwischen zu Null tendiert, wenn man die Fälle betrachtet, wo Menschen vor den Augen unzähliger passiv Glotzender zu Tode gequält werden.
Wie schon gesagt, seit unseren Zeiten hat das kontinuierlich zugenommen. Das musste ich schon bei meinen Kindern in den Achtzigern und Neunzigern oft fassungslos erleben. Aber heute ist die seelische Verrohung den Gefühlen und Bedürfnissen anderer gegenüber noch weiter fortgeschritten.
Gleichzeitig nimmt die Fruststrationsfähigkeit der Menschen immer stärker ab. Was ebenfalls viel mit fehlgeleiteter Erziehung auch in der Schule zu tun hat. Es ist unfassbar, wenn Kinder nicht dem "Notendruck" unterzogen werden sollen. Die, wenn sie erwachsen sind, urplötzlich dem natürlichen Leistungsdruck ausgesetzt werden. Ohne jemals gelernt zu haben, mit dem Druck und den Niederlagen umzugehen!
Und das ist tasächlich ein gesellschaftliches Problem. Dieser Verlust an Erziehungswilligkeit und damit -fähigkeit. Dieses Übersehen und Tolerieren von charakterlichen Schwächen, weil seit den 68igern Erziehung mit Repression gleichgesetzt wird. Weil die sog. Sekundärtugenden in Misskredit geraten sind, da man mit ihnen auch ein KZ führen könne
In meinen Augen aber sind genau diese das Schmiermittel im Umgang miteinander, zum eigenen Besten und desjenigen des Nächsten.
Wie überhaupt die Einhaltung von Regeln und Gesetzen.
Nicht grundlos hat sich der Mensch Regeln und Gesetze gegeben. Weil ohne diese das Leben in einer größeren als einer Stammesgemeinschaft unerträglich ist.
Heute wir das Einfordern der Beachtung dieser Regeln als law and order- Mentalität verhöhnt.
Und gleichzeitig klagt man über die Kälte und Rücksichtslosigkeit der Gesellschaft.
Wenn jeder das "was ich nicht will, das man mir tu, das füg ich niemand anderem zu" für sich verinnerlichen würde, sähe unser Leben anders, besser, aus.
Daher kann ich auch wenig mit der (Vor)verurteilung allein der Eltern anfangen.
meritaton
... das "Schützenfest" war neben dem "Feuerwehrfest" d a s gesellschaftliche Ereignis im Jahr, ...
Stimmt, selten wird so gesoffen, wie bei den Schützenfesten.
--
rolf
Na ja auf den Feuerwehrfesten geht es ähnlich "feucht" zu, aber das wäre schon wieder ein anderes Kapitel.
M.
M.
Sicher, "mobbing" gab es schon immer, wenn auch nicht unter diesem Begriff. Nicht nur in der Schule wird zunehmend gemobbt, sondern auch im betrieblichen Alltag. Jetzt wo Arbeit Mangelware wird und in den Betrieben eine "Auswahl der Verbleibenden" getroffen wird, greift Mobbing schlimm um sich. Das geht zwar hier am Thema vorbei, ist Mobbing immer dort zu finden, wo Konkurrenz und Leistungsdruck zu Hause sind.
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hafel
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hafel