Aktuelle Themen Amoklauf in amerikanischer Universität
Ich möchte auf deinen Satz "Wenn ich lese, der Präsident glaubt, dass Menschen ein Recht haben, Waffen zu tragen....." eingehen.
Das glaubt nicht nur Bush, sondern die Mehrzahl der US-Bevölkerung, leider .... Das hat auch historische Gründe.
Ich möchte auf den parallel geführten Thread hinweisen, wo ich folgendes geschrieben habe:
Das Bestehen auf das Waffenrechts für jedermann in den USA ist aus ihren historischen Wurzeln heraus zu verstehen und macht die Schwierigkeit klar, daran etwas zu ändern. Praktisch keine Partei wagt sich hier eindeutig in Richtung einer Restriktion zu positionieren, wobei die Macht der Waffenlobby daran m.M.nach nur einen Teil der Schwierigkeiten darstellt.
(Näheres im Link: Rechts im betreffenden Artikelfeld zum Thema "Kommentar: Der hohe Preis der Freiheit" anklicken)
...."-Das spiegelt sich auch in den unterschiedlichen Freiheitsbegriffen, die sich Amerikaner und Europäer machen. Freiheit ist für die meisten US-Bürger eine Freiheit von Regulierungen. Eine Einschränkung des Waffenrechtes würde von vielen Amerikanern deswegen als ein Eingriff in ihre Grundrechte gewertet werden, die ihre Vorfahren bereits erworben hatten, noch bevor viele Europäer überhaupt das Wort Demokratie buchstabieren konnten.
Für die meisten Europäer bedeutet der Begriff Freiheit dagegen eine "Freiheit zu etwas". Sie nehmen Regulierungen in Kauf, weil diese es in ihrer Sicht erst ermöglichen, tatsächlich frei zu leben - also etwa auch relativ frei von der Angst, in einer Universität von einem bis an die Zähne bewaffneten Amokläufer erschossen zu werden..."
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Chris, ich fühle mit dir und verstehe, wie hier Wunden wieder aufgerissen werden.
LG Mart
Das glaubt nicht nur Bush, sondern die Mehrzahl der US-Bevölkerung, leider .... Das hat auch historische Gründe.
Ich möchte auf den parallel geführten Thread hinweisen, wo ich folgendes geschrieben habe:
Das Bestehen auf das Waffenrechts für jedermann in den USA ist aus ihren historischen Wurzeln heraus zu verstehen und macht die Schwierigkeit klar, daran etwas zu ändern. Praktisch keine Partei wagt sich hier eindeutig in Richtung einer Restriktion zu positionieren, wobei die Macht der Waffenlobby daran m.M.nach nur einen Teil der Schwierigkeiten darstellt.
(Näheres im Link: Rechts im betreffenden Artikelfeld zum Thema "Kommentar: Der hohe Preis der Freiheit" anklicken)
...."-Das spiegelt sich auch in den unterschiedlichen Freiheitsbegriffen, die sich Amerikaner und Europäer machen. Freiheit ist für die meisten US-Bürger eine Freiheit von Regulierungen. Eine Einschränkung des Waffenrechtes würde von vielen Amerikanern deswegen als ein Eingriff in ihre Grundrechte gewertet werden, die ihre Vorfahren bereits erworben hatten, noch bevor viele Europäer überhaupt das Wort Demokratie buchstabieren konnten.
Für die meisten Europäer bedeutet der Begriff Freiheit dagegen eine "Freiheit zu etwas". Sie nehmen Regulierungen in Kauf, weil diese es in ihrer Sicht erst ermöglichen, tatsächlich frei zu leben - also etwa auch relativ frei von der Angst, in einer Universität von einem bis an die Zähne bewaffneten Amokläufer erschossen zu werden..."
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Chris, ich fühle mit dir und verstehe, wie hier Wunden wieder aufgerissen werden.
LG Mart
Re: Amoklauf in amerikanischer Universität
In der Schweiz darf ja jeder, der mal in der Armee gedient hat, sein Gewehr im Kleiderschrank aufbewahren. Als Zeichen der "Wehrhaftigkeit" und der Freiheit finden das die Schweizer richtig. Aber dass da ein Sohnemann auf die Idee käme, an seiner Schule damit rumzuballern, davon hört man nichts. Einmal war da bis jetzt was, ich erinnere mich dunkel.
Deshalb wiederhole ich meine Reihenfolge: Es sind zunächst die Gewaltdarstellungen und die verbreiteten Gewaltvideos die Ursache. Denn auch die Amerikaner haben nicht erst seit heute das Recht, sich privat eine Waffe zuzulegen, (was natürlich auch zu kritisieren ist). Die Verrohung der Gesellschaft, die durch die Geschäftemacherei mit Gewaltdarstellungen begründet und in kauf genommen wird, die Defizite in der Erziehung, neudeutsch der soziokulturelle Hintergrund, sind für mich die Hauptursache. Erfurt liegt nicht in den USA, und auch dort konnte so etwas passieren.
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silhouette
Deshalb wiederhole ich meine Reihenfolge: Es sind zunächst die Gewaltdarstellungen und die verbreiteten Gewaltvideos die Ursache. Denn auch die Amerikaner haben nicht erst seit heute das Recht, sich privat eine Waffe zuzulegen, (was natürlich auch zu kritisieren ist). Die Verrohung der Gesellschaft, die durch die Geschäftemacherei mit Gewaltdarstellungen begründet und in kauf genommen wird, die Defizite in der Erziehung, neudeutsch der soziokulturelle Hintergrund, sind für mich die Hauptursache. Erfurt liegt nicht in den USA, und auch dort konnte so etwas passieren.
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silhouette
Re: Amoklauf in amerikanischer Universität
Marina, ein Augenzeugenbericht wäre hoch interessant. Bis jetzt habe ich eher den Eindruck, bei den Medien schreibt der eine vom anderen ab und nichts Genaues weiß man nicht. Und was die im Fernsehen vor die Kamera lassen, ist auch nach "momentaner Sensation" oder "Unterhaltungswert" ausgefiltert.
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silhouette
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silhouette
Re: Amoklauf in amerikanischer Universität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
silhouette, sie hat mir sofort ein paar Stunden später geantwortet, weil ich dringend wissen wollte, wie es ihr geht, hat aber vorerst nur kurz mitgeteilt, dass ihr nichts passiert ist.
Auszug der Mail: "Ja, leider ist dieser Horror hier an unserer Uni passiert. Gottseidank sind alle meine Kollegen und Studenten in der Physik gesund, aber wir sind natuerlich total geschockt. Was fuer ein entsetzlicher Tag... in einigen wenigen sinnlosen Stunden sind so viele Familien zerstoert worden."
Sie will später mehr schreiben, wenn sie Zeit hat, ist aber im Moment völlig überlastet von all den Anfragen und dem, was geschehen ist. Wenn sie etwas berichtet, was über die Darstellung der Medien hinausgeht und für euch interessant ist, gebe ich es gerne weiter.
Aber das, was du schreibst über die von dir vermuteten Ursachen, glaube ich nicht. Ein Mensch, der in sich gefestigt ist, wird nicht durch Medien allein brutal, so schlimm, wie sie sind. Die Ursache solcher Verzweiflungstaten liegt immer in psychischen Problemen. Die Gewalt in den Medien wird nicht gerade dazu beitragen, diese zu verringern und die Menschen sanfter zu machen, aber sie wird niemals allein Auslöser für so eine schreckliche Tat sein.
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marina
Auszug der Mail: "Ja, leider ist dieser Horror hier an unserer Uni passiert. Gottseidank sind alle meine Kollegen und Studenten in der Physik gesund, aber wir sind natuerlich total geschockt. Was fuer ein entsetzlicher Tag... in einigen wenigen sinnlosen Stunden sind so viele Familien zerstoert worden."
Sie will später mehr schreiben, wenn sie Zeit hat, ist aber im Moment völlig überlastet von all den Anfragen und dem, was geschehen ist. Wenn sie etwas berichtet, was über die Darstellung der Medien hinausgeht und für euch interessant ist, gebe ich es gerne weiter.
Aber das, was du schreibst über die von dir vermuteten Ursachen, glaube ich nicht. Ein Mensch, der in sich gefestigt ist, wird nicht durch Medien allein brutal, so schlimm, wie sie sind. Die Ursache solcher Verzweiflungstaten liegt immer in psychischen Problemen. Die Gewalt in den Medien wird nicht gerade dazu beitragen, diese zu verringern und die Menschen sanfter zu machen, aber sie wird niemals allein Auslöser für so eine schreckliche Tat sein.
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marina
Re: Amoklauf in amerikanischer Universität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@marina,
wie recht du hast.
Hier eine Rangfolge der Ursachen auszumachen ist wahrscheinlich nicht möglich.
Es ist auch sehr schwierig im Nachhinein eine sichere Analyse der Ursachen auszumachen. Meist ist es ein Cocktail unterschiedlichster Ursachen, die oftmals im Vorhinein hätten erkannt werden können, wenn das Zusammenleben gerade in solchen großen Gruppen enger und bewusster wäre.
Es sollte aber auch nicht vergessen werden, dass die Zahl der "Suizid-Verbrechen" in Wilklichkeit NICHT zugenommen hat. Die Statistik beweist das. Die weltweite Medien-Vernetzung macht uns bewusst, dass wir immer wieder damit rechnen müssen von solchen Ereignissen geschockt zu werden und dann fassungslos dazustehen.
--
klaus
wie recht du hast.
Hier eine Rangfolge der Ursachen auszumachen ist wahrscheinlich nicht möglich.
Es ist auch sehr schwierig im Nachhinein eine sichere Analyse der Ursachen auszumachen. Meist ist es ein Cocktail unterschiedlichster Ursachen, die oftmals im Vorhinein hätten erkannt werden können, wenn das Zusammenleben gerade in solchen großen Gruppen enger und bewusster wäre.
Es sollte aber auch nicht vergessen werden, dass die Zahl der "Suizid-Verbrechen" in Wilklichkeit NICHT zugenommen hat. Die Statistik beweist das. Die weltweite Medien-Vernetzung macht uns bewusst, dass wir immer wieder damit rechnen müssen von solchen Ereignissen geschockt zu werden und dann fassungslos dazustehen.
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klaus
Aber das, was du schreibst über die von dir vermuteten Ursachen, glaube ich nicht. Ein Mensch, der in sich gefestigt ist, wird nicht durch Medien allein brutal, so schlimm, wie sie sind. Die Ursache solcher Verzweiflungstaten liegt immer in psychischen Problemen. Die Gewalt in den Medien wird nicht gerade dazu beitragen, diese zu verringern und die Menschen sanfter zu machen, aber sie wird niemals allein Auslöser für so eine schreckliche Tat sein.
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Marina,
es würde mich aus persönlichen Gründen interessieren, die Hintergründe zu erfahren,
soweit dies möglich ist.
Vielleicht wissen doch Studienkollegen einiges, das evtl. nicht in der Presse steht.
chris
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Marina,
es würde mich aus persönlichen Gründen interessieren, die Hintergründe zu erfahren,
soweit dies möglich ist.
Vielleicht wissen doch Studienkollegen einiges, das evtl. nicht in der Presse steht.
chris
Re: Amoklauf in amerikanischer Universität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Liebe chris, versprich dir nicht zu viel von den Berichten, die jemand liefern kann, der in der Nähe war. Es ist gar nicht gesagt, dass die Leute so viel mehr wissen, oft sind sie auch nur auf Berichte von anderen angewiesen, wenn sie nicht unmittelbar selber dabei waren.
Aber ich verspreche, dass ich, wenn ich mehr erfahre, es hier einstellen werde. Das kann aber noch dauern, denn die Leute da sind im Moment sehr in Anspruch genommen.
Warten wir's ab.
--
marina
Aber ich verspreche, dass ich, wenn ich mehr erfahre, es hier einstellen werde. Das kann aber noch dauern, denn die Leute da sind im Moment sehr in Anspruch genommen.
Warten wir's ab.
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marina
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nasti
Ich habe das Gesicht heute in Zeitung gesehen. Ein angeborene Mörder, es gibt keine Entschuldigung für Ihm. Müsste ich sofort in Müll werfen die Zeitung, so ein Hass in Augen und in Lippen Bereich, entsetzlich, es ist mir schlecht geworden.
Ich könnte von diesem Jungmann wenn es ginge Hackfleisch machen. Und das ohne Gnade.
Re: Amoklauf in amerikanischer Universität
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Ein angeborene Mörder"???
"Ich könnte von diesem Jungmann wenn es ginge Hackfleisch machen. Und das ohne Gnade."???
Meine Höflichkeit hindert mich daran, Dir hierauf eine angemessene Antwort zu geben. Denn in hoffnungslosen Fällen gelingt es mir sogar manchmal, mich zu beherrschen. ((
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marina
Re: Amoklauf in amerikanischer Universität
"Ich könnte von diesem Jungmann wenn es ginge Hackfleisch machen. Und das ohne Gnade."
was unterscheidet dich eigentlich nasti von der denke dieses "Jungmann"? alles gleich morden, watt dich stört?
oft meine ich, dein hirn ist bei manchen beiträgen zu sehr den dämpfen von spiritus als malmittel ausgesetzt worden!
--
pilli
was unterscheidet dich eigentlich nasti von der denke dieses "Jungmann"? alles gleich morden, watt dich stört?
oft meine ich, dein hirn ist bei manchen beiträgen zu sehr den dämpfen von spiritus als malmittel ausgesetzt worden!
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pilli