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Aktuelle Themen Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis

olga64
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Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.06.2011, 09:49:02
Sorella - die Wärmestuben gibt es vermutlich nicht mehr, aber es gibt nach wie vor in München Klöster, die mittags kostenlos Suppe ausgeben; auch die Bahnhofsmission hilft sehr.
Sie dürfen auch nicht vergessen, dass es in München sehr viel weniger H 4-Empfänger gibt als in anderen deutschen Grossstädten, wie auch allgemein die derzeitige Altersarmut sehr klein ist, auch verglichen mit der Situation der tapferen alleinerziehenden Frauen und Männer. Olga
Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 22.06.2011, 16:54:40
wie gesagt, können in München die Tafeln dem Bedarf der Bedürftigen nicht mehr genügend nachkommen,
so dass es Wartelisten gibt.

Zu den Armenküchen und deren Akzeptanz habe ich auch etwas gesagt.

Zu dumm, dass du selten liest, was andere sagen.

Sorella


olga64
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Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.06.2011, 16:56:40
Schade, die Klöster scheinen Sie nicht zu kennen. Ich lese die Beiträge schon, ausser sie sind mir zu lange und gespickt mit Wiederholungen. Warum sind Sie schon wieder so zickig? Weil ich mir erlaubte, Ihnen zu widersprechen? Das müssen Sie als gstandene Frau doch allmählich aushalten, Schwester! Olga

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Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 22.06.2011, 17:14:10
auch in Klöstern wird der Vorgang Armenspeisung genannt.
Und wie ich schon schrieb, sind die Mehrzahl der Empfänger Obdachlose und sog. Bettler,
die verarmte Klientel, die sich nicht unter diesen Begriff zählt, ist dort nur schwer hinzubekommen.

Es gibt natürlich auch andere Hilfsangebote - wie ich schrieb -
diese sind aber abhängig vom Geld der Kommunen (evtl. auch noch kirchlicher Institutionen oder in ganz seltenen Fällen Stiftungen) und da sieht es zunehmend düster aus.

Und es ist keine gesellschaftliche Lösung des Armutproblems, auf Armenspeisungen zu verweisen.


Und was du als zickig empfindest ist Ausdruck meiner Genervtheit über immer die gleichen Denkschleifen, die du vertrittst, ohne jemals einen Blick über deinen Tellerrand geworfen zu haben.

Armut, die man nicht sieht, findet natürlich nicht statt.

Die Denkweise, dass du vorgemacht hast, wie man der Armut entgeht, hinkt an beiden Füßen.
Man wird meistens Arbeit finden, wenn man besser ausgebildet ist, als viele andere.
Aber die anderen sind deshalb nicht verschwunden.
Bei uns darbt ja inzwischen schon das Mittelfeld der Bildung.

Banal gesagt: wenn endlich alle ein Studium erfolgreich absolviert haben und anständig Geld verdienen könnten, dann wird es ein Heer von auf Steuergelderkosten ausgebildeter studierter Arbeitsloser geben.

Eine Lösung, die nur für einen Teil der Bevölkerung klappt, ist keine.


Sorella
olga64
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Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.06.2011, 17:28:31
Es ist sicher so,dass der Mensch durch seine Umgebung geprägt ist - natürlich auch ich. Ich kenne genügend (ältere) Menschen, die hier am See ein abbezahltes Haus haben und in München die kleine Stadtwohnung für Opernbesuche usw. Sollte man diesen Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, Steuern bezahlten und auch heute noch viel Gutes tun, böse sein und sie zugunsten der "Armen" beschimpfen?
Was machen Sie eigentlich persönlich, um die von Ihnen geschilderte Misere erträglicher zu machen? Nehmen Sie sich doch - wenn nicht schon geschehen - ein Beispiel auch an Promis (gerade in München), die hier viel tun, insbesondere für arme Kinder.
Die Geburtensteigerungsrate in München beträgt aktuell 13%. Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Schlecht fände ich es, wenn junge Frauen immer mehr Kinder bekommen und diesen umgekehrt keine Basis für eine zufriedenstellende Zukunft bieten können. Gut finde ich es, wenn es die optimistische Aussage zu München ist, wo man einfach gut leben kann, wie wir alle wissen, die wir es tun. Olga
Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 22.06.2011, 17:56:36
Du glaubst aus mir unbekannten Gründen, dass du mir raten müsstest, mich im sozialen Bereich zu engagieren?

Das ist nicht nötig.
Wo denkst du, habe ich meine Kenntnisse über die Lebensbedingungen verarmter alter Menschen in München her?


Unbestritten ist, dass in München "einfach gut leben" nur kann, wer das nötige Geld dafür mitbringt.


Sorella

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Die-Klostermaus
Die-Klostermaus
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Altersarmut/ Bevölkerungsentwicklung (Statistisches Bundesamt)
geschrieben von Die-Klostermaus
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 31.05.2011, 11:32:49
Ein Hinweis für die Mitglieder, die an der demographischen Entwicklung interessiert sind:

Animierte Alterspyramide

Anhand von vier Entwicklungsvarianten (von ungünstig bis relativ günstig; in Korrelation zur Reproduktionsrate und Zuwanderung) kann man mit dem "Mausrad" die laufende Entwicklung von 1950 bis 2060 "durchspielen".
Hier kann man sich dazu auch das Verhältnis Männer-Frauen explizit zeigen lassen.
Eine weitere "Spielmöglichkeit" ist, wenn man mit dem Renteneintrittsalter "spielt".
Die Rente mit 67 (vermutlich letztlich mit 70 oder mehr) würde für die Rentenkassen (bzw. die dann Erwerbstätigen) angesichts des verspäteten Renteneintritts der geburtenreichen Jahrgänge (späte 50er, vor allem aber die 60er Jahrgänge) eine enorme Erleichterung bedeuten.
Hier wurde vermutlich aber nicht eine eventuelle negative wirtschaftliche Entwicklung berücksichtigt (Beschäftigungszahlen, Lohnentwicklung, sinkendes Steueraufkommen).

Die Klostermaus

P.S. Auf der Webseite des Statistischen Bundesamtes findet man zu diesem Themenbereich auch etliche Publikationen zum Herunterladen.

Heute abend (Dienstag, 01.06.2011, ab 20.15 h) Themenabend in ARTE zum Problem Altersarmut.

Näheres hier!

Aus dem Begleittext

"Im Alter arm zu sein, empfinden viele Menschen als unzumutbare Vorstellung, vor allem dann, wenn sie lange Jahre hart gearbeitet und brav ihre Beiträge in die staatlichen Rentenkassen abgeführt oder sich sogar noch um private Altersvorsorge bemüht haben. Doch Altersarmut und damit Verelendung und Vereinsamung drohen immer mehr Rentnern in Europa. Die Rentenkassen sind leer, und die Zahl der Beitragszahler sinkt. Der Themenabend hat die Lage von Rentnern in Deutschland, Frankreich und Großbritannien unter die Lupe genommen, er liefert politische Analysen der gegenwärtigen Rentenkrise in Europa und zeigt mögliche Lösungsansätze.
Nach 30 oder 40 Jahren zum Teil harter Arbeit alt und gleichzeitig arm zu sein, zählt zu den schlimmsten Vorstellungen zahlreicher Arbeitnehmer. Doch schon heute ist jeder fünfte Rentner in Europa von Armut bedroht. Nach neusten Berechnungen von Rentenexperten werden in den nächsten Jahren viele EU-Länder mit einer massiven Altersarmut zu kämpfen haben. Die Überalterung der Gesellschaften bringt die Finanzierung der Rentensysteme an die Grenzen der Belastbarkeit und macht Reformen unabdingbar.
Und nach der Finanzkrise der letzten Jahre wird sich - so die Einschätzung von Finanzanalysten - die Altersarmut weiter verschärfen - vor allem in Großbritannien, weil dort traditionell viele Rentenversicherungen auf Aktienfonds basieren. Die staatlichen Renten in Deutschland und Frankreich werden von der Finanzkrise, so die Prognosen, weniger stark betroffen sein, weil die Rentenkassen per Gesetz zu konservativen Anlagestrategien gezwungen sind.
Anders sieht es bei der privaten Rentenvorsorge aus, die wegen zum Teil riskanter Geschäfte niedrigere Renten auszahlen werden als bislang versprochen. Armut im Alter bedeutet aber auch soziale Ausgrenzung sowie Angst vor Vereinsamung und Verelendung. Heute schon stehen immer mehr Rentner in Europa Schlange vor den Suppenküchen. Und immer mehr Rentenbezieher müssen arbeiten, um ihr ärmliches Einkommen aufzubessern.
Der Themenabend richtet den Fokus auf ein politisches Tabu. Warum nimmt die Altersarmut in den EU-Staaten zu? Wie müssen die Rentensysteme reformiert werden, um nachhaltig und sozial ausgewogen zu sein? Warum gelingt es vielen Politikern und Lobbyisten, die längst überfälligen Rentenreformen immer wieder zu blockieren oder gar zu verhindern? Was bleibt zum Leben für die letzte Lebensspanne und wird der finanziell sorglose Ruhestand zum Privileg der Oberschicht?"

20.15 h Arbeiten bis ins Grab? Immer mehr Rentner in Deutschland und anderen europäischen Ländern sind von Altersarmut bedroht.

"Immer mehr Rentner in Deutschland und anderen europäischen Ländern sind von Altersarmut bedroht. [...] Der demografische Wandel hat das sogenannte Umlageverfahren, nach dem die jeweils arbeitende Generation mit ihren Rentenbeiträgen die gegenwärtigen Rentenbezieher finanziert, an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gebracht. Zusätzliche Probleme für die Finanzierung der Rentenkassen wird die Ausweitung des Niedriglohnsektors mit sich bringen, so dass sich der Staat darauf einrichten muss, für lange Zeit die Rentenzahlungen aus Steuermitteln zu bezuschussen. Die Dokumentation wirft einen Blick auf die Situation in Frankreich und Deutschland und lässt Experten aus beiden Ländern zu Wort kommen.

21.05 h
Die gestohlene Rente (Deutschland, Grossbritannien, 2010)
"In keinem europäischen Land sind mehr alte Menschen von Armut betroffen als in Großbritannien. Das britische Modell der Altersvorsorge gilt unter Rentenexperten [...] als unzureichend und unfair. [...]
Die Kapitalverluste in der privaten Rentenvorsorge, die sich durch die Finanzkrise noch erhöht haben, müssen die derzeitigen wie die zukünftigen Rentner selbst tragen.
Nirgendwo in Europa leben so viele Rentner in Armut wie in Großbritannien. Etwa 2,5 Millionen der insgesamt zwölf Millionen britischen Rentner sind arm, dreimal mehr als in Deutschland. [...] "

Anmerkung
Wir wird man damit umgehen? Wird die Altersarmut als öffentliches Problem gleichsam den Kommunen zu 'geschoben'? Frei nach dem Motto: Seht zu, wie Ihr damit fertig werdet? Oder es wird als privates, familiäres Problem deklariert, wobei das viel strapazierte Subsidiaritätsprinzip betont wird? Verabschiedet sich der Staat endgültig vom Sozialstaatsprinzip - Reiche, Banken, Industrie (siehe in der ZEIT/Wirtschaft der letzten Woche; Subventionen für die Industrie) sind halt wichtiger.
Lässt man die alten Menschen verelenden, verhungern, verkommen? Oder ist man so ehrlich und proklamiert das sozialverträgliche Ableben? (Vielleicht mit einer Prämie für diejenigen, die sich dafür entscheiden.)

Klostermaus
olga64
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Re: Altersarmut/ Bevölkerungsentwicklung (Statistisches Bundesamt)
geschrieben von olga64
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 24.06.2011, 13:45:52
Ich freute mich heute über den Erhalt meines neuen Rentenbescheides; die Erhöhung ist war nicht übermässig hoch - aber einige Gläschen Wein können damit gut finanziert werden. Olga
geli
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Re: Altersarmut/ Bevölkerungsentwicklung (Statistisches Bundesamt)
geschrieben von geli
als Antwort auf olga64 vom 24.06.2011, 16:26:45
Ich freute mich heute über den Erhalt meines neuen Rentenbescheides; die Erhöhung ist war nicht übermässig hoch - aber einige Gläschen Wein können damit gut finanziert werden. Olga


Ob das jetzt wirklich zum Thema passt?
olga64
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Re: Altersarmut/ Bevölkerungsentwicklung (Statistisches Bundesamt)
geschrieben von olga64
als Antwort auf geli vom 24.06.2011, 16:30:31
Ich denke, dass alles passt, was das ewig ängstliche deutsche Volk, ausgestattet mit einem zu grossen Jammer-Gen evtl. - auch kurzzeitig - auf eine andere Fährte bringt, kann passen (ich gebe wenigstens meine Bemühungen und meine Hoffnung nicht auf, dass dies so ist). Olga

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