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Aktuelle Themen Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis

schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von schorsch
Die Statistik zeigt ja nur die offiziellen Zahlen.

Wer sein laben lang redlich gearbeitet und dem Staat seine Batzen abgeliefert hat, schämt sich meistens im Alter zuzugeben, dass er arm ist und eigentlich zu wenig zum Leben hat. Er hinterfragt sogar sein Leben und sein Tun und gibt nicht selten sich selber die Schuld an seinem "Versagen".

Dazu fürchtet er noch die hämischen Bemerkungen derjenigen, die auf der Sonnseite des Lebens stehen und so gar nicht glauben können/wollen, dass es Menschen in der Nachbarschaft gibt, denen man eigentlich unter die Arme greifen sollte.
nasti
nasti
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von nasti
als Antwort auf schorsch vom 01.06.2011, 10:25:49
Hi Schorsch

ich habe ganz andere Erlebnisse mit Nachbarn und Bekannten, sieht so aus das ich als deren Folgen werde Paranoia. Oder bin ich schon?

Ich wohne in einem Reihenhaus meines Sohnes, es ist seine Kapitalanlage. Betreibe ich ein ganz billiges Atelier, meine Rente ist eher klein als groß. Ich achte daran das ich immer sauber und gut angezogen bin, dazu braucht man nicht viel Geld eher Verstand, jammere nie, nicht mein Stil. Eigentlich wirke ich zufrieden, was verführt meine Nachbarn und bekannte zum eine Gedanke---das mir MUSS sehr gut gehen.
Ich war überzeugt, das meine Nachbare mögen mich. Vor paar Tagen haben sich beide Nachbare geäußert, das Sie gerne möchten diese Haus meines Sohnes abkaufen. Ich sagte: ´"steht NICHT unten Verkauf!!"
Der eine sagte: "..vielleicht wenn du........"....aha sagte ich "wenn ich sterbe??" "Na ja"......sagte der Nachbar, " ich möchte schon jetzt ein Stück von der Garde abkaufen..." und kreierte so ein gieriges Gesicht, das ich ein gewaltigen Ekel bekam, dann teillie Ihn mit---der Nachbar vor Rechte Seite wartet auch auf mein Tot.....möchte gerne abkaufen mein Reihenhaus wo ich wohne......

Danach sagte ich folgendes: "Nach meinem Tod wird das Haus auch nicht verkauft, mein Enkelkind wird in Passau studieren..." /Er ist nur 8 Jahre alt jetzt *ggg*"/

Für mein klein Atelier interessieren sich schon ganze Reihe Hobbykünstlerinnen, und fragen ..."ob mir gut geht gesundheitlich...."
Meine Antwort: "Denkst du wenn ich sterbe und du sitzt in diesem Atelier wirst du erfolgreich? Möchtest du mein Atelier oder eher mein Gehirn besitzen?"

Auf meine finanzielle Hilfe, welcher ich kann nicht bieten appellieren ganze Reihe Menschen, alle denken das ich in einem Strumpf viel Geld habe, und werde ich dieses Geld verteilen.

Telefone, Briefe, e mails bekomme ich wöchentlich, wo ich sollte helfen...... und helfen......wenn ich sage--ich habe gelebt und mein Geld verlebt genauso wie die andere jugendliche heute---glauben Sie es nicht. Sie glauben , oder möchten NICHT glauben, sie appellieren und appellieren....
manchmal habe ich auf der Tisch Bonbon---welcher ohne Frage mitnehmen einige. Der ganzen Paket. Und sagen dazu: "Du hast viel...."
Eigentlich bin ich selber Schuld, weil ich manchmal schenke für Leute was.....jetzt weiss ich, das darf man nicht tun ...

Sollte ich Lotto spielen wenn die Menschen mich so reich einschätzen----was mich nervt und nervt--ich werde langsam Paranoia.
Das ich überhaupt eine Rente habe--das ist auch ein Dorn in Augen, weil die jugendlichen werden das nicht mehr haben. Und ich trage Schuld daran........ bei einem Überfall werde ich nicht staunen.

Nasti


clara
clara
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Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von clara
ob es besser gewesen wäre, die Renten an Ostrentner aus Steuermitteln zu zahlen, kann ich nicht beurteilen. Für Westrentner - sagt mir mein gesunder Menschenverstand - ist die Zahlung aus dem Rententopf nachteilig, weil Ostrentner ja nichts für die Rentenkassen der alten BRD eingebracht hatten. So wäre die Solidarität Aller eher angebracht gewesen.

Das eigentliche Problem wurde in der betr. Sendung deutlich, dass nämlich die Altersarmut so richtig erst in wenigen Jahrzehnten auf uns (Deutschland) zukommt. Logisch, denn Hartz IV - Empfänger und andere Arbeitslose tun nichts für die Rentenkassen und können folglich auch nichts erwarten. Privat fehlen ohnehin die Mittel, denn das Geld reicht oft noch nicht mal für die nötigsten Dinge und wenn dann noch Kinder zu versorgen sind...!

Die Regelung in der Schweiz @ Medea finde ich auch gut, aber wie Du sagst, nicht für alle Länder geeignet, jedes Land muss praktisch seine eigene Lösung finden.

Clara

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klapperstorch
klapperstorch
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Re: O.T.-Witz des Tages
geschrieben von klapperstorch
als Antwort auf eleonore vom 01.06.2011, 08:50:22
@ all
Nu muss ich doch den "Storch", ich meine natürlich das "Pferd", von hinten aufzäumen!
Es wird geschimpft und gehadert mit den Renten aber ich frag mich, ob es in jedem Fall gerechtfertigt ist?
Man hat mich, aus gesundheitlichen Gründen, mit 45 Jahren, ungewollt in die Rente geschickt! Es war einer der traurigsten Tage in meinem Leben! Die Angst, nicht genug Rente zu bekommen, war riesig. Die Verpflichtungen für Haus und Familie waren lange noch nicht abgelöst aber, ich hatte keine Chance und musste aufhören.
Dann geschah etwas Wunderbares: die beiden Renten (staatlich u. zusatz) waren recht gut und mehr als ich gedacht bezw. geträumt hatte! Die 2 Lebensversicherungs-Beiträge konnte ich davon auch noch bezahlen. 1994 habe ich mich dann noch Selbsttändig gemacht und bis zur Krankheit meines Mannes auch ,mit sehr viel Freude erfüllt!
Fazit: ich hatte richtig Glück und mit mir auch meine Familie. Zu keiner Zeit habe ich später bedauert, in die Rente geschickt worden zu sein!
Ungeheuerlich: würde ich noch arbeiten, wäre meine Rente wesentlich kleiner!!!
Also, dass ist doch ein Schlag in´s Gesicht all Derer, die Arbeiten, bis nix mehr geht!




Aber, wenn ich sehe, wie schwer es die Jungen heute haben, sie wissen noch nicht, wie sie jemals "Rente" bekommen sollen. Vor allen Dingen, "in welchem Alter"?
Der große Fehler ist meines Erachtens, dass die Meisten das Geld für ihre Arbeit "NETTO" haben möchten und dass geht nicht. Woher soll denn dann die "Altersversorgung" kommen???
Ohne priv. Vorsorge geht "NIX"! Aber, die muss man erst mal verdienen und dann: über behalten um zu Sparen.

Der Grund für mein "Geschreibsel": Ich kann nicht meckern und finde, sozial sind wir recht gut abgesichert.
Duck und wech mit Gruß......K.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 31.05.2011, 22:49:38


Altersarmut wird in ca. 20 Jahren vor allem Alleinerziehende und Hartz IV - Empfänger treffen, vor allem Frauen (die davon schon immer überwiegend betroffen waren, Gründe sind bekannt), düstere Aussichten.

Aber es wurde auch am Beispiels eines so genannten Solo-Unternehmers gezeigt, dass es leider immer noch Menschen gibt, die einfach in ihren "fetten" Jahren nicht an Altersvorsorge denken, obwohl sie es finanziell könnten. Auch die verarmte 78-jährige Französin, die ihre nicht lebenserhaltende Rente mit Mülleimerschleppen aufbessert, gab zu, in jungen Jahren nie an eine mögliche prekäre Situation im Alter gedacht zu haben!
Clara


Diese alte Dame erklärte ja auch,dass sie unbedingt in ihrer alten Pariser Wohnung wohnen bleiben möchte; wer Paris kennt, weiss wie teuer diese Stadt ist. Dies ist nicht zu vergleichen mit einem deutschen Kleinkleckersdorf ausserhalb unserer Metropolen, wo Menschen noch günstig mieten können.
Auch die deutsche Flaschensammlerin war etwas undurchsichtig. Man erfuhr eigentlich nie, warum sie als gelernte Säuglingsschwester dann im Einzelhandel arbeitete. Es ist halt plakativ, solche Menschen zu skizzieren.
WEgen Hartz IV und zukünftiger Rente betrifft dies sicher die heutigen Transferleistungs-Empfänger. Für die Zukunft sehe ich nicht so schwarz: wer eine einigermassen fundierte Ausbildung hat, wird aufgrund des demographischen Faktors auch einen gutbezahlten Job bekommen - wir haben ja bereits einen Fachkräftemangel. Auch Frauen sind heute besser ausgebildet und sehen ihre Berufsrolle sehr viel normaler, als dies früher der Fall war ("meine Frau muss nicht arbeiten).
Diese Generation weiss ja, was auf sie zukommt. Es liegt auch an uns Rentnern, unsere Ansprüche etwas zurückzuschrauben,damit diese Generation eine Chance hat, uns zu finanzieren. Etwas Bescheidenheit bei uns wäre gut angebracht und nicht diese ewige Leier "der alten, armen Rentner". Olga
marianne
marianne
Mitglied

Re: O.T.-Witz des Tages
geschrieben von marianne
als Antwort auf klapperstorch vom 01.06.2011, 15:30:57
Karin,

alle Achtung! was du schriebst..,
zu lesen war wirklich eine Freude.

Bei all dem anderen Geschwafel, was meilenweit zum Halse raushängt...
Ich schicke dir die allerbesten Grüße und Wünsche, M

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Medea
Medea
Mitglied

Geschwafelt?
geschrieben von Medea
als Antwort auf marianne vom 01.06.2011, 21:28:29
Hoppla Marianne

Du findest, daß in diesem thread "geschwafelt" wird?

Schade, daß Deine dezidierte inhaltliche
Meinung zum Thema fehlt,
die hätte mich schon interessiert.

M.



clara
clara
Mitglied

Altersarmut
geschrieben von clara
als Antwort auf klapperstorch vom 01.06.2011, 15:30:57

Fazit: ich hatte richtig Glück und mit mir auch meine Familie. Zu keiner Zeit habe ich später bedauert, in die Rente geschickt worden zu sein!
Ungeheuerlich: würde ich noch arbeiten, wäre meine Rente wesentlich kleiner!!!
Also, dass ist doch ein Schlag in´s Gesicht all Derer, die Arbeiten, bis nix mehr geht!

Liebe Klapperstorch, ja, da hast Du wirklich Glück gehabt! Im Gegensatz zu vielen Rentnern, die das nicht haben und dies gilt vor allem den heute noch jungen Menschen, die von Altersarmut betroffen sein werden. Du schreibst ganz richtig, dass die Zukunft für sie ungewiss ist.
Ich stimme mit Dir überein, dass diejenigen, die heute keine Arbeit oder nur geringfügige haben, nichts auf die hohe Kante zurück legen können. Sichere und ausreichende Renten, das geht nur über Arbeitsplätze und da ist der Staat gefordert.

Hast Du die Sendung gesehen? Arte bürgt meist für Qualität und auch wenn natürlich nur Einzelfälle gezeigt wurden, so waren sie doch exemplarisch und zeigten, wohin der Weg in nicht allzu ferner Zukunft führen könnte.

Wenn Du schreibst... "Ich kann nicht meckern und finde, sozial sind wir recht gut abgesichert."
...so ist das schön für Dich, hilft aber den vielen weniger gut gestellten Rentnern nicht.
Jemand schrieb von der verborgenen Armut gerade im Alter, deshalb kann ich nicht finden, dass die Mehrzahl der zukünftigen Rentner sozial ausreichend abgesichert ist.

Mich hat die Sendung gestern sehr nachdenklich gemacht.

@ Marianne: Deine Meinung vom "Geschwafel" hier kann ich nicht nachvollziehen!

Clara

Nachtrag @ Medea: Da haben sich unsere Ansichten überschnitten!
hugo
hugo
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von hugo
Die ehemaligen Rentenversicherer BfA und LVA wurden
seinerzeit mit den Rentenzahlungen an die ehem. DDR - Bürger
belastet, was in der BRD eine sofortige Einstellung der bis dato
üblichen jährlichen Rentenerhöhung zur Folge hatte.
Die Finanzierung dieser Belastung hätte aus Steuermitteln
erfolgen müssen, dann wäre Rentnerarmut heute ein Fremdwort.
geschrieben von heinun


interessante These heinun, aber ich begreife überhaupt nicht was Du damit meinst.

Woher sollten denn Deiner Meinung nach, heute die Mittel kommen um eine halbwegs ausreichende Rente für alle heutigen Bedürftigen Menschen entsprechenden Alters zu finanzieren ?

Jede DM die ein westdeutscher Arbeiter in den sechziger siebziger oder achtziger Jahren in die Rentenkassen einzahlte ist heute genau so viel wert als die damals durch die Ostarbeiter in Ihre damalige Rentenkasse eingezahlten Ostmark, nämlich nix nix nix..die sind damals verbraucht worden...

Es gab einzig und allein (und das galt für alle Deutschen in Ost und West) ein paar damalige Versprechungen auf erworbene Ansprüche, die zu späteren Rentenbezügen berechtigen würden,,

und nur von diesen -rein rechnerisch ermittelten- Ansprüchen, werden aus den heute monatlich durch unsere Nachfolger aus Gesamtdeutschland, getätigten Beitragszahlungen die Renten nach entsprechendem Rechenmodus, Rechenmodell, Entgeldpunktesystemen usw,,ausgezahlt.

Also völlig losgelöst von damals eingezahlten Geldbeträgen steht die heutige Gesamtauszahlsumme (nur aus heutigen Beitragszahlungen)zur Verfügung, wird aber nach heutigem Berechnungsmodus an die heutigen Anspruchsberechtigten ausgezahlt. Und da sind nun mal die heutigen Ost-Arbeiter und die heutigen Ost-Rentner mit ihren aktuellen Beiträgen bzw errechneten Renten inbegriffen,, weiter nix.

wir beide haben uns also durch unsere früher nachgewiesenen Beiträge (mehr oder weniger) weiter nichts als ein paar trockene Vermutungen, Hoffnungen und Versprechungen erworben, das bei entsprechenden heutigen Möglichkeiten an uns (mehr oder weniger) Rente gezahlt wird.

Also hauptsächlich von den z.B im Mai/Juni 2011 eingezahlten Beiträgen werden im Juli/August 2011 unsere Renten (nach entsprechenden Ansprüchen, Formeln berechnet ) ausgezahlt.

hätten die Ossis heutzutage alle einen gutbezahlten Job und im Westen gäbs überdurchschnittlich viele Rentner, Arbeitslose und unterbezahlte Beschäftigte, dann wär die Situation genau umgekehrt,,es würden mehr Beiträge von Ost nach West fließen als umgekehrt.

das Problem sind also keinesfalls die Beitragszahlungen vor 30 40 50 Jahren, auch nicht die Nachwenderegelungen, sondern die heutigen Missverhältnisse zwischen den relativ vielen alten Bedürftigen und den relativ wenigen jungen Lohn/Gehaltsempfängern. Jobs müssen her, noch viel mehr gutbezahlte Tätigkeiten und mindestens vorerst ein Mindestlohn, der zumindest auf späterer lebenswerte Rentenansprüche hoffen lässt.

hugo

klapperstorch
klapperstorch
Mitglied

Re: Altersarmut
geschrieben von klapperstorch
als Antwort auf clara vom 01.06.2011, 22:15:30
Grüß´ Dich Clara!
Mir ist sehr wohl bewusst, dass ich trotz der "erzwungenen Rente", bei allen gesundheitlichen Problemen, großes Glück hatte. Muss aber auch sagen, dass ich als Kind schon mit meiner Mutter, vor der Schule, zum Melken gefahren bin. Mit 16 Jahren hab´ ich, neben der Schule, am hiesigen Heim für Körperbehinderte, jeden Abend und an den Wochenenden gearbeitet. Könnte die Liste noch verlängern......!
Wir leben auf dem Land und ich war sicher nicht verwöhnt. Arbeiten war "NORMAL"!
Nicht......,war Luxus und den konnten wir uns nicht leisten! Es war halt eine ganz andere Zeit und wir hatten keine "Ansprüche"!
Heute sieht alles ganz anders aus. Kinder und das Leben überhaupt, sind teuer.
Sicher weiß ich, dass es sehr arme Rentner gibt aber, warum? Weil Frauen aus meiner Generation nicht arbeiten "mussten" bzw. nicht einmal "durften". Weil das ja ein schlechtes Licht* auf die Männer warf, die "nicht" in der Lage waren, ihre Familien zu "Versorgen"! Glaub´s mir, ich habe manchen Kampf ausgetragen, eben weil ich gern´
arbeiten ging. Heute bin ich froh, dass ich mich durchgesetzt habe und dadurch immer in der Lage war, für mein Alter vorzusorgen.
Sag´s doch: hatte Glück aber auch sehr viel gearbeitet.
Wenn ich heute von der Rente meines Mannes leben müsste, wäre ich auch "EINE" von den ganz "Armen"!
Also, Danke ich dem ?????
Gruß Karin

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