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Aktuelle Themen Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis

chris33
chris33
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von chris33
als Antwort auf tigaki vom 26.12.2011, 11:25:29
liebe tigaki, irgendwie habe ich ein ungutes gefühl, wenn ich deinen emotionalen beitrag lese (so oder so)!

ich hoffe, das weihnachtsfest hat euch trotz allem freude beschert..

für das jahr 2012 wünsche ich dir zeit die dinge tun zu können, die dir am herzen liegen..

chris33
arno
arno
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von arno
als Antwort auf tigaki vom 26.12.2011, 11:25:29
Hallo, tigaki,

erst einmal herzlich Willkommen im Forum!

Deine Geschichte ist nichts Neues!
Ich selbst kenne viele Menschen mit gleichem Schicksal.

Frauen und Männer, die 40 Jahre im Einzelhandel tätig waren,
bekommen eine Rente, die gerade über der Armutsgrenze
liegen.

Unser Rentensystem ist in der Tat per Vertrag ungerecht und
reformbedürftig.

Aber das ist politisch so gewollt!

Viele Grüße
arno

hugo
hugo
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von hugo
als Antwort auf chris33 vom 26.12.2011, 12:06:54
liebe tigaki, irgendwie habe ich ein ungutes gefühl, wenn ich deinen emotionalen beitrag lese (so oder so)!


hallo chris, vonwegen ungutes Gefühl,,egal ob tigati nun die eigene Situation hier einbringt oder aus dem Bekanntenkreis berichtet (so wie ich das sehe ist dieser Inhalt noch gewaltig geschönt) in der Praxis geht der Ärger wegen solcher Notsituation noch viel tiefer ans Eingemachte,,)

was unsere Oberen dem Volk derzeit zumuten ist dermaßen maßlos menschenverachtend, und derzeit fast nicht glaubhaft rüber zu bringen besonders wenn ich an einige Teilnehmer denke die solche Zustände noch verniedlichen, zudecken, davon ablenken, oder gar als selbstgemachte Verstümmelung der eigenen Lebensqualität der Betroffenen hinstellen.

Das Sammelsurium von Scheinhilfen, Scheinabhilfen, Scheinleistungen, Scheinaktivitäten unserer Regierung bezüglich Armutsbekämpfung wird Jahr für Jahr um etliche Nuancen -aber in neue Worthülsen verpackt- reicher.

Nun ists mal aktuell wieder der Mindestlohn,,,der taugt mit der vorgeschlagenen Höhe wieder nicht um Altersarmut zu vermeiden sondern treibt, anstatt vom Hartz IV Niveau wegzukommen geradezu in diese Armut hinein( wie alle vorhergegangenen diesbezüglichen Maßnahmen auch)

oder kannst Du Dir vorstellen das sich ein Bürger mit ca 1000 € Netto/Monat Alterssichernde Rentenansprüche erwirbt oder gar brauchbare Rücklagen ansparen kann ?

die entsetzliche Ideenlosigkeit der heutigen Bonzen, sich diesem Problem mal so zu nähern und es zu durchdenken das danach mal ein Vorschlag zustandekommt der in eine echte Verbesserung oder gar Lösung dieses Problems mündet,,,kann man nach sooo vielen Jahren der Enthaltsamkeit nur so deuten das diese Gauner es als ihr erstrebenswertes Ziel ansehen die jetzigen Zustände zu erhalten und zu manifestieren.

Beispiel: auf die Idee zur Weihnachtszeit hunderte Mitarbeiter aus dem Arbeitslosenheer für einige Wochen zu rekrutieren, deren Lohn vom Jobcenter unter Einarbeitungsphase bezahlen zu lassen und sie nach erfolgter Arbeitsleistung und Ende der Weihnachtsstoßzeit dem freien Arbeitsmarkt wieder großzügig zurück zu geben,,
hm, darauf muss man erst mal kommen bzw von Staatswegen und Gesetzesgemengelage mit der Nase drauf gedrückt werden,,

andere Beispiele nennen solche Modelle (also fast ohne Lohnzahlung durch den Arbeitgeber) Praktikantenförderung usw. gehts noch ??

hugo






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chris33
chris33
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von chris33
als Antwort auf hugo vom 26.12.2011, 13:19:36
ja-lieber hugo, natürlich ist mir bekannt, daß es armut in deutschland gibt (und nicht zu knapp)-darunter natürlich auch altersarmut..(auch die neuen bundesländer sind dabei.. )

ob tigaki von altersarmut beftroffen ist-kann ich nicht sagen -sie schildert ihre situation recht emotional..
was ich nicht einordnen kann sind ihre ausführungen wie:...

"Wenn ich da an die vielen Sozialschmarotzer denke, von denen ich persönlich auch eingie kenne, die es sich seit Jahrzehnten!!! in der 'sozialen' Hängematte mehr als gut gehen lassen, kommt mir die Galle hoch!!!! Ach ja... meine 'Altersvorsorge' wurde in der Zeit mit nur einem Lohn fast restlos aufgebraucht, weil ja mit dem Teuro nicht's billiger, sondern alles teurer wurde....., oder wenn sie von den "witschaftsbonzen spricht,die so richtig absahnen"..oder sozialschmarotzer...

mir sind diese beschreibungen fremd-kenne weder sozialschmarotzer in hängematten noch wirtschaftsbonze-meine früheren vorgesetzten würde ich nie in diesem licht sehen, haben sie doch einiges in der firma bewegt und geleistet (obwohl auch oft "abgebaut wurde-werden musste..)
wie könnte ich sie für die "misere" verantwortlich machen?

ich gehe davon aus, daß sie eine höhere altersrente beziehen als ich..lach
chris33


loretta
loretta
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von loretta


Wer nach 28 Jahren im Büro immer noch gemäß Tariflohn ohne jegliche AT gearbeitet hat, hat es entweder nicht besser verdient oder nicht verstanden, seine Leistung entsprechend zu verkaufen. Aber dafür können doch die anderen nichts, wenn die Rente dann entsprechend mickrig ausfällt. Ist es doch wie überall im Leben: jede Leistung wird entsprechend honoriert.

Außerdem gibt es genug andere Menschen, die derartiges trifft, die dann keinen Mann im Schlepp haben, der sie durchfüttert. Von daher: so what?

Also an allem auch immer etwas Positives sehen und sich manchmal auch an die eigene Nase packen, warum dieses und jenes so ist wie es ist.

loretta
peter25
peter25
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von peter25
als Antwort auf tigaki vom 26.12.2011, 11:25:29
Dein Beitrag zeigt ,warum viele in die Altersarmut schlittern.
Nachvollziehen kann ich das, denn ich kenne einige denen es erging wie dir.
Peter

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von hugo
als Antwort auf chris33 vom 26.12.2011, 14:39:57
hallo chris,,ich denke das kommt auf die Einstellung des Betrachters an, ob man eine bestimmte Person oder Personengruppe zu den Sozialschmarotzern oder einer anderen -oft besser klingenden- Einstufung zählt.

Da wird Kollege A den Unternehmer B der sich vermutlich selbst als fleißiger, erfolgreicher, sparsamer, hilfsbereiter, optimaler Steuerzahlerbundesbürger sieht, diesem begeistert kopfnickend ebenso bewerten,,,

Da kommt der Kollege B der bei diesem Unternehmer als Mindestlöhner, Zeitarbeiter, Ein-Euro-Jobber, Praktikant, Unter-Tarif-Bezahlter, Leiharbeiter oder wie auch immer nach getaner Arbeit kurz vor oder nach dem Rauswurf steht,,und der nun mit leeren Händen vor dem Nichts steht aber die nun steigenden Aktienwerte und Renditeziffern dieses Unternehmens "staunend" zur Kenntnis nimmt.

Was meinste, wer für wen nun der Sozialschmarotzer ist ?

Jener der eine zeitlang ein paar Euros für seine Arbeit bekam oder jener der sich von der Zeitarbeitsfirma die ehemaligen aber nun entlassenen Beschäftigten zu günstigeren Konditionen zurückholt, sich übers Jobcenter billigste Arbeitskräfte beschaffen läßt, dafür noch Zusatz-Prämie sichert und diese Beschäftigten extra knapp bezahlt mit der Aufforderung sich den Rest des Lohnes als Aufstockung bei der Arge zu er-betteln ?

oder die Leute von diesen Ämtern welche mit großer Akribie dafür sorgen das die Ärmsten der Gesellschaft auf Heller und Pfennig überwacht, gegängelt und abgezockt werden ??

oder Jene welche die dazu passenden Gesetze machen oder ???

oder nur schlicht und einfach Jene die aus Blödheit ihre Mitmenschen -die aufgrund der gesellschaftlichen Verwerfungen und Unfähigkeit bzw Unwillen der Regierenden etwas zu ändern- als Sozialschmarotzer betiteln. ?

chris, die größten und erfolgreichsten Schmarotzer sind nicht die allerkleinsten Individuen einer Gesellschaft sondern jene welcher dieser Passion in großem Stile also im Millionen-oder gar Milliarden-Euro-Bereich nachgehen und sich durch ihr Geldvermögen (Geld gleich Macht) die passenden Politiker beschaffen und gefügig machen,,

das wir kleinen Leute uns im Alttagsleben gegenseitig irgendwelcher Faulheit, Abzockermentalität, Hängemattenhobbys und dergleichen beschimpfen ist für mich nur der Ausdruck, der Beweis wie erfolgreich die gesamte Gesellschaft von obigen Schmarotzern und ganz in derem Sinne schon hinmanipuliert wurde.

hugo
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von pschroed
als Antwort auf loretta vom 26.12.2011, 14:52:38


Wer nach 28 Jahren im Büro immer noch gemäß Tariflohn ohne jegliche AT gearbeitet hat, hat es entweder nicht besser verdient oder nicht verstanden, seine Leistung entsprechend zu verkaufen. Aber dafür können doch die anderen nichts, wenn die Rente dann entsprechend mickrig ausfällt. Ist es doch wie überall im Leben: jede Leistung wird entsprechend honoriert.

loretta


Hallo Loretta

Das ist der Punkt, wenn man nicht ständig an seiner Entwicklung arbeitet, sei es mit Abendkurse oder man nimmt als Erwachsener seine Bücher vom Speicher und nimmt das nach was man als jugendlicher nicht attraktiv fand, dann ist es ebenso daß man das nur mitnehmen kann was die anderen liegen lassen.

Ich lernte sehr viele ungelernte Mitarbeiter kennen, welche die von unserem Betrieb zur Verfügung gestellte Lernprogramme in Anspruch nahmen und es gab sehr viele die es schafften und dementsprechend entlohnt wurden.

Es gab aber auch welche die das nicht wollten, diese Gruppe welche relativ klein war, hatten meistens auch nur ein Zeitvertrag mit wenig Verantwortung und hatten einen dementsprechend auch einen kleinen Verdienst.

Man weiß ja auch dann, daß nachher wenn der Rententag kommt die Rente auch mager ausfallen wird.

Das ist in ganz Europa so.

Phil.



ursula_j
ursula_j
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von ursula_j
als Antwort auf pschroed vom 27.12.2011, 12:42:07


Wer nach 28 Jahren im Büro immer noch gemäß Tariflohn ohne jegliche AT gearbeitet hat, hat es entweder nicht besser verdient oder nicht verstanden, seine Leistung entsprechend zu verkaufen. Aber dafür können doch die anderen nichts, wenn die Rente dann entsprechend mickrig ausfällt. Ist es doch wie überall im Leben: jede Leistung wird entsprechend honoriert.

loretta


Hallo Loretta

Das ist der Punkt, wenn man nicht ständig an seiner Entwicklung arbeitet, sei es mit Abendkurse oder man nimmt als Erwachsener seine Bücher vom Speicher und nimmt das nach was man als jugendlicher nicht attraktiv fand, dann ist es ebenso daß man das nur mitnehmen kann was die anderen liegen lassen.

Ich lernte sehr viele ungelernte Mitarbeiter kennen, welche die von unserem Betrieb zur Verfügung gestellte Lernprogramme in Anspruch nahmen und es gab sehr viele die es schafften und dementsprechend entlohnt wurden.

Es gab aber auch welche die das nicht wollten, diese Gruppe welche relativ klein war, hatten meistens auch nur ein Zeitvertrag mit wenig Verantwortung und hatten einen dementsprechend auch einen kleinen Verdienst.

Man weiß ja auch dann, daß nachher wenn der Rententag kommt die Rente auch mager ausfallen wird.

Das ist in ganz Europa so.

Phil.





Altersarmut betrifft überwiegend Frauen und besonders Alleinerziehende. Wo diese Frauen die Zeit und Energie hernehmen sollen, neben Job und Kinderbetreuung, sich beruflich weiter zu entwickeln, kann vielleicht jemand hier erklären. Da Kinder nicht alle auf einmal geboren werden, sondern so nach und nach, ist die Kinderbetreuung selten nach 18 Jahren vorbei.

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ganz abgesehen davon bietet auch nicht jeder Betrieb Lernprogramme oder Aufstiegsmöglichkeiten. Diese indirekt angedeutete bzw. behauptete Selbstverschuldung von Armut ist einfach nur ärgerlich, weil sie oft gar nicht zutrifft. Natürlich gibt es die auch, aber man kann es nicht verallgemeinern, jeder Fall liegt anders. Und es trifft eben tatsächlich meistens Frauen, die oft gar nicht viele Möglichkeiten hatten, mehr zu verdienen. Oft sogar, weil ihre Männer es so wollten, denn sie hatten so ihr Heimchen am Herd, das ihnen zu Hause alles abnahm, statt sich mehr auf die Berufstätigkeit zu konzentrieren. Die Frauen machten dann eben manchmal nur mit, um ihre Ehen nicht zu gefährden.

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