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Aktuelle Themen Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis

Blaustrumpf
Blaustrumpf
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von Blaustrumpf
als Antwort auf loretta vom 28.12.2011, 19:22:42
äh, also... das klingt ein bißle, als sei Hausfrau und Mutter kein vollwertiger Beruf. Ich bin sicher, das war nicht so gemeint, wie ich hastig hinzufügen möchte. Dennoch, auch wenn (und gerade weil) es kein Geld dafür gibt, hat "Hausfrau und Mutter" es doch auch nicht leicht. Wie ich noch hastiger hinzufügen möchte: ich war nie Hausfrau, nie Mutter und nie verheiratet. Hab mir das nur immer sehr anstrengend vorgestellt. Natürlich haben es Alleinerziehende, ob männlich oder weiblich schon rein organisatorisch viel schwerer. Aber es ist in meinen Augen ungerecht zu behaupten, daß eine Hausfrau, nur weil sie aus welchen Gründen auch immer, auf Berufstätigkeit verzichtet hat, nicht an der Finanzierung des Studiums ihrer Kinder beteiligt war.
Nur meine Meinung, tschuldigung...
Grenzlandfrau
Grenzlandfrau
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von Grenzlandfrau
als Antwort auf Blaustrumpf vom 28.12.2011, 19:34:36
Hier lese ich Dinge, die ich bereits Anfang der 80er für abgearbeitet hielt.
Beruf und Erwerbsarbeit wird hier immer noch unterschiedlich verstanden.
Hausarbeit (die Bude funktionstüchtig halten) und Erziehungsarbeit ("Aufzucht" von Kindern)wird nicht als richtige "Arbeit" empfunden, weil die Entlohnung fehlt. Es fehlen auch Gewerkschaften, die sofort den 24-Stunden-Einsatz als sittenwidrig einstufen und verbieten würden.
Unser Staat will das so, deshalb subventioniert er die Ehe. Nicht die Mutterschaft! In den 80er haben wir postuliert, der erwerbstätige Ehemann, der eine Frau für sich (aus "Liebe") die Hausarbeit leisten lässt, müsste einen Lohn zahlen, Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung entrichten. Die Entlastung des Staates wäre grandios.
Aber das will natürlich keiner

Meine Schlussfolgerung: selbstverständlich haben Mütter, die nicht erwerbstätig waren, Anteil an der Ermöglichung und der Finanzierung des Studiums ihrer Kinder. Schließlich wäre dem Vater dies vermutlich niemals möglich gewesen, hätte er von seinem Gehalt Fachleute finanziert für: Kochen, Saubermachen, Wäschewaschen, Kindererziehung, Hausaufgabenbeaufsichtigung, Chauffeurdienste usw.

Hausfrauenmütter haben vieles geleistet, das gar nicht bezahltbar gewesen wäre.

Ich würde mir da mehr Selbstbewusstsein der Betreffenden wünschen, nicht das alte Gedudel von "Liebe und Mutterpflichten".

Nein, ich gehöre nicht zu dieser Fraktion! Es widert mich an, wie Frauenn (und teilweise Männer) sich aufgrund ihrer
Lebensläufe hier gegenseitig angiften.
Der Fehler liegt beim Staat: 1. die Erziehungsjahre müssten analog der RV-Beiträge von staatl. anerkannten Erziehern berechnet werden. 2. Die Subventionierung der Hausfrauenehe gehört abgeschafft (jeder Mann, der sich eine Haushälterinnen-Ehefrau hält, obwohl keine Kinder im Haus sind, müsste für die KK- und RV-Beiträge entrichten).
Das habe ich mir nicht ausgedacht - auf diese Idee sind Frauen schon in den 1980ern gekommen.

Grenzlandfrau
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Grenzlandfrau vom 28.12.2011, 22:39:52
Wie wahr!

Hier zwei Lieder die mein Gatte und ich mit viel Spaß gemeinsam gesungen haben:

Geld ist nicht wichtig, aber ...

und

Das bisschen Haushalt ...

Nach dem Motto: Mit Humor geht alles besser.




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poldy
poldy
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von poldy
als Antwort auf Grenzlandfrau vom 28.12.2011, 22:39:52


Es widert mich an, wie Frauenn (und teilweise Männer) sich aufgrund ihrer Lebensläufe hier gegenseitig angiften.

Grenzlandfrau


Diesen Sachverhalt haben ich bei vielen Themen hier beobachtet, deshalb beteilige ich mich nicht mehr an den Diskussionen.

Wünsche allen ein friedliches Jahr 2012.

poldy
Die-Klostermaus
Die-Klostermaus
Mitglied

Der Mensch - das unbekannte Wesen (Alexis Carrel)
geschrieben von Die-Klostermaus
als Antwort auf Grenzlandfrau vom 28.12.2011, 22:39:52
... Es widert mich an, wie Frauenn (und teilweise Männer) sich aufgrund ihrer Lebensläufe hier gegenseitig angiften. ... Grenzlandfrau


Schon erstaunlich, wie eben diese Lebensläufe, Herkunft, sozial-familiäre, geistige und berufliche Sozialisation, den Menschen prägen und offenbar irreparable Strukturen schaffen, die - vielleicht? - offenbar epigenetisch verankert sind.

Fast anders kann man sich dieses sture und häufig aggressive Beharren auf der sogenannten eigenen Meinung nicht erklären. Da helfen weder Fakten noch logische Argumentationen; frei nach Morgenstern kann nicht sein, was nicht sein darf.
Läßt man die Erklärung offen, daß jemand mehr oder weniger (völlig) unwissend und/oder blöd ist und insofern intellektuell einem Sachverhalt nicht gewachsen ist, was wiederum etliche Menschen nicht daran hindert, sich trotzdem öffentlich und laut zu äußern. Zusätzlich kann man sich dazu an einer hypertrophen Ich-Bezogenheit, gepaart mit Selbstgerechtigkeit (auch Selbstgenügsamkeit: 'Das haben wir noch nie gebraucht.' oder so ...) erfreuen.

Aber es erstaunt und erschreckt die Unfähigkeit, sich anderen, neuen, unbekannten Fakten auszusetzen, anderen zu zuhören und gegebenfalls die eigenen Ein- und Ansichten zu korrigieren.


Unter diesem Aspekt ist es natürlich völlig überflüssig und eigentlich unsinnig, hier sich detailliert zu äußern, um etwa sich der Wahrheit eines Sachverhalts zu nähern oder um andere Aspekte anzubieten und selbst andere Aspekte kennenzulernen.
Dabei muß man jenen Schreibern/-innen für ihre oft sehr sorgfältigen Recherchen, Darstellungen und Hinweisen sehr dankbar sein![/indent]
Wenn man dann wieder sieht und liest, welche dummen, schwachsinnigen, überflüssigen "Kommentare", Anmerkungen folgen - wobei man der Eindruck nicht unberechtigt ist, daß diese SchreiberInnen etwa einen detailierten Beitrag gelesen, geschweige verstanden haben, sondern es ging ihnen vermutlich nur darum, sich - aus welchen Gründen auch immer - öffentlich zu äußern oder eben jemand anderen [i]ans Bein zu pinkeln
...

(Tip: Man möge darauf achten, was etwa nach diesen Zeilen hier folgt ... )


Die Klostermaus
Edita
Edita
Mitglied

Re: Der Mensch - das unbekannte Wesen (Alexis Carrel)
geschrieben von Edita
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 29.12.2011, 13:30:41
Wenn man die Altersarmut nicht nur auf das rein Materielle beschränkt, sondern die von Dir aufgezeichneten "Armuten" auch dazu rechnet, sieht es oft wirklich traurig aus!

Edita

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Der Mensch - das unbekannte Wesen (Alexis Carrel)
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 29.12.2011, 13:42:40
Diese hochdramatischen Äusserungen zu den ach-so-armen Alten (in unserem Land ist die Kinderarmut um ein Vielfaches höher als bei den Alten!) kann aktuell ergänzt werden um den weiteren, dramatischen Punkt, dass alte Menschen immer mehr von Süchten heimgesucht werden. Darunter ist Alkoholismus und auch Tablettensucht zu verstehen.
Wer hat wohl Schuld? Die allgemeine Not der alten Menschen auf die ja keiner Rücksicht nimmt? Olga
Re: Der Mensch - das unbekannte Wesen (Alexis Carrel)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 29.12.2011, 13:30:41

Aber es erstaunt und erschreckt die Unfähigkeit, sich anderen, neuen, unbekannten Fakten auszusetzen, anderen zu zuhören und gegebenfalls die eigenen Ein- und Ansichten zu korrigieren.
Die Klostermaus


Dazu muss ich aber nun bemerken, dass diese Aussage m.E. zugrunde legt, man solle/müsse seine "Ein- oder Ansichten" (ggf) korrigieren?
Wieso das denn?
Ich kann doch einerseits dem Gegenüber in seinem Standpunkt Recht geben, ohne meinen eigenen dafür gleich aufgeben zu müssen ?
DAVON lebt doch eine interessante Diskussion!
Medea
Medea
Mitglied

Re: Der Mensch - das unbekannte Wesen (Alexis Carrel)
geschrieben von Medea
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 29.12.2011, 13:30:41
Uff, nun habe ich den ganzen
Strang einmal im Zusammenhang gelesen
und da liegt die Klostermaus schon richtig
mit ihrer Kritik.

Andererseits ist der ST kein wissenschaftliches
Diskussions-Forum mit einer einzuhaltenden strengen
Diskussionskultur, da kommt man(n)/frau eben vom
Höckchen zum Stöckchen und weicht immer wieder auf
Nebenwege aus, das vorgegebene Diskussionsthema
verliert sich um Gestrüpp der Gedanken.

Der Mensch, das unbekannte Wesen ist hier
zutreffend.

Die drohende Altersarmut scheint nicht
aufhaltbar zu sein in den kommenden Generationen,
wenn nicht jetzt wegweisende Weichen gestellt werden -
was sich längst weltweit abzeichnet, verschont
auch Europa und Deutschland nicht -

zwei oder drei der armen Alten werden sich einen
Raum teilen müssen - damit das Elend nicht gar so
sichtbar wird, Mauern um die Gebäude gezogen, in
denen die Menschen verwahrt werden.

Die ärztliche Versorgung auf ein Minimum zurückgefahren,
so kommen die Leute schneller von dieser Welt -

diese Schreckensszenarien sind den Politikern
bekannt, wenn ich davon ausgehe, daß sie die
entsprechende Literatur lesen, in der gewarnt und
aufmerksam gemacht wird.

Es ist nicht mehr viel Zeit zum Umsteuern,
geschrieben wurde viel zum Thema, nun laßt
mich/uns endlich Taten seh'n.

Medea.


olga64
olga64
Mitglied

Re: Der Mensch - das unbekannte Wesen (Alexis Carrel)
geschrieben von olga64
als Antwort auf Medea vom 29.12.2011, 16:27:19



diese Schreckensszenarien sind den Politikern
bekannt, wenn ich davon ausgehe, daß sie die
entsprechende Literatur lesen, in der gewarnt und
aufmerksam gemacht wird.

Es ist nicht mehr viel Zeit zum Umsteuern,
geschrieben wurde viel zum Thema, nun laßt
mich/uns endlich Taten seh'n.

Medea.


Das ist mir zu einseitig gedacht und auch alles auf die Politiker (welche?) abwälzen zu wollen, ist zu kurz gesprungen. Wie in Demokratien üblich, ändern sich die Politiker mit den jeweiligen Wahlen - und älter werden auch diese. Nicht jeder Politiker, der eine kurze Legislaturperiode im Amt war, wird übrigens später fürstlich dafür entlohnt - er hat ähnliche Probleme.
Es ist unser aller Problem, das wir alle lösen müssen - sowohl wir Alten als auch die Jungen. Es würde auch helfen, persönliche Ansprüche zurückzuschrauben und alles mehr im Konsens der allgemeinen Gesellschaft zu sehen - mit dem ewigen Ich-Ich kommen wir auf keinen grünen Zweig. Olga


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