Forum Allgemeine Themen Aktuelle Themen Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis

Aktuelle Themen Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis

olga64
olga64
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von olga64
als Antwort auf Hatschepsut vom 01.06.2011, 07:08:04


Meine Schwiegereltern hatten eine 6stellige Summe angespart fürs Alter. Nachdem mein Schwiegervater verstorben ist, zog meine Schwiegermutter ins Altenheim und hat jetzt Pflegestufe 3. Dafür werden beide Renten gebraucht und wir zahlen vom Ersparten jeden Monat noch 600 Euro zu. Es ist leicht auszurechnen, wann diese mühsam ersparte Summe aufgebraucht ist. Das erschreckt mich etwas und macht Angst vorm Alter.[/

Haben Sie es absichtlich nicht erwähnt, dass Ihrer Schwiegermutter, insbesondere wenn sie Pflegestufe 3 hat, auch Leistungen aus der Pflegeversicherung erhält (und diese sind auch nicht allzu niedrig und dürften einen Grossteil der Kosten für das Altenheim ausmachen). An Ihrer Stelle würde ich auch nicht unbedingt vom ERsparten finanzieren - sie können es ja steuerlich berücksichtigen, wenn Sie es aus Ihren Einnahmen bezahlen. Olga
ille
ille
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von ille
als Antwort auf hugo vom 08.06.2011, 17:44:44
oh olga,,,ich hab da gar nichts dagegen,,,gerne verzichte ich die nächsten Jahre auf eine Rentenerhöhung wenns dafür im Gegenzug jedesmal nicht nur 10 € sondern 10% bei den Hartzern drauf gäbe.

Dann bin ich (und nicht nur ich) sehr schnell auch auf dem Hartz IV Niveau, richtiger, die Hartz IV Leute sind dann auf meinem Rentenniveau, und ich hätte nichts dagegen wenn ich Heizung und Miete und diverse andere Zulagen ergattern könnte,,

jedesmal 10% ,,und in 10 Jahren hätte sich der Hartz IV Satz verdreifacht, sie wären dann bei ca 1000 €/Monat (Alleinstehend ohne Kind),,ok dann könnte man sogar die Miet-, und Heizungszulage ein wenig abknappern -und so wie ich unsere Regierungen kenne würden die das auch liebend gerne tun-

aber,,,wir hätten dann plötzlich gar keine echten Hartzer mehr sondern auschließlich Menschen mit erhöhter Grundabsicherung (Bürgergeld) und die ca 1 Millionen -beinahe hätte ich parasitär tätigen und Schindluder treibenden "Bearbeiter" von Renten, Arbeitslosen, Hartzern, Ein-Euro Jobbern, Umschülern, Aufstockern, geschrieben,,usw,, die ständen allesamt mit ihrer gewaltigen Arbeitsenergie der freien Wirtschaft zur Verfügung,,

hugo
geschrieben von hugo

oberer Absatz, ich verzichte auf keine Rentenerhöhung und Hartz kriegt nichts von mir LG ille
Die-Klostermaus
Die-Klostermaus
Mitglied

Kleine Antwort (Beitrag von 'ingo')
geschrieben von Die-Klostermaus
als Antwort auf ingo vom 03.06.2011, 18:10:39
Ich muss Deinen Beitrag überhaupt nicht lesen, Klostermaus. [...]


Nur zur Klärung: Ich habe keinen wie auch immer gearteten Meinungsbeitrag von mir gegeben (im Internet allgemein zu einem mehr oder weniger inhaltslosen Volkssport geworden), sondern nur auf eine Sendung und ein wachsendes Problem hingewiesen.

Nach über 30 Jahren Arbeit im Sozialamt und zuletzt im Jobcenter ist meine Prognose, dass Deutschland in rund und roh 30 Jahren ein einziger Sozialstaat sein wird. Wie sollen denn auch die Aldi-Frauen, die 1 €- oder 400€-Jobber, die Geschiedenen, die (aus Überzeugung) alleinerziehenden Frauen im Alter finanziell zurechtkommen?


Wenn man die hier erfolgten Beiträge unbeachtet läßt (die wohl über sehr persönliche Anmerkungen, subjektive Marginalien und inner-seniorentrefflichen Invektiven und Polemiken nicht hinausgehen und somit zur Sache selbst nichts beitragen) ... die Problematik besteht also, wie jemand aus der Praxis dankenswerterweise anmerkt.
(Sie, diese Problematik, etwa auf vermeintliches Versagen irgendwelcher Bevölkerungsgruppen zu reduzieren, grenzt, allein angesichts der Dimensionen der zukünftigen Altersarmut, an Dummheit oder Schwachsinn oder beides ...)


Hier eine Anmerkung von mir:
Das Fatale ist wohl, dass (auch) diese Zukunftsentwicklung einerseits von den Experten und der entsprechenden Wissenschaft benannt wird, andererseits aber von den politisch Verantwortlichen offenbar ignoriert, verdrängt oder auswahltaktischen Gründen bewusst unbeachtet bleibt (nicht zuletzt spielen die alten Menschen in der Mehrheitsdemokratie wahltaktisch einer immer wichtigere Rolle).

Dabei ist die demographische Entwicklung seit den achtziger Jahren (also seit über dreißig Jahren!) bekannt, wie entsprechende Publikationen aus jenen Jahren (!) beweisen.
Für mich selbst - diese Entwicklung wird mich aufgrund meines Alters allenfalls peripher oder nur noch 'letal' betreffen - ist allenfalls interessant, wie die Menschen hier in dieser Gesellschaft, aber auch in den anderen europäischen und asiatischen Staaten auf diese Entwicklung reagieren. Welche sozialen, wirtschaftlichen und politischen Maßnahmen man ergreift, welche Pläne diesbezüglich existieren etc.
Wie einige wenige Menschen der jetzigen alten Generation reagieren, zeigen diese Beiträge hier.
(Man müsste diese Problematik auch in anderen 'Seniorenprotalen bzw. -webseiten' vorstellen ... wie wohl da reagiert wird?)
Wie reagieren jene Menschen, die dann die 'Mitglieder' dieses gigantischen Alterpilzes sein werden (Jahrgänge ab 1955, vor allem die geburtenreichen sechziger Jahrgänge)? Und was erwarten dann die jüngeren Menschen - etwa jene Gruppe, die unmittelbar nachfolgt (geboren 1970 ff.) und jene Menschen, die etwa nach dem Jahre 2000 geboren sind bzw. werden?


Da ich diese Entwicklung und auch öffentlich-wissenschaftliche Diskussion allgemein verfolge (also nicht hier auf dieses 'Seniorenforum' beschränkt), würden mich inhaltliche Hinweise auf Webseiten, auf bestimmte Beiträge im Internet, auf Publikationen etc. sehr interessieren; siehe dazu unten eine Mailadresse.
Persönliche Anmerkungen, Erfahrungen und Meinungen sollten besser hier, sicher zum großen Vergnügen des hiesigen Lesepublikums, weiterhin publiziert werden.

Mit einem freundlichen Gruß
die Klostermaus


Für die erhofften Hinweise etc. bitte an:
altersproblematik@gmx.de

Als Anrede reicht die Klostermaus!

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von olga64
als Antwort auf ille vom 14.06.2011, 17:55:44

oberer Absatz, ich verzichte auf keine Rentenerhöhung und Hartz kriegt nichts von mir LG ille

Ihren Einwand verstehe ich leider nicht:
1.) Sind Sie schon - obwohl noch nicht 65 Jahre alt - in Frührente?
2.) Wird Ihre Rente nicht besteuert?
3.) Herr Hartz, der diesem Gesetz seinen Namen verlieh, braucht sicher nichts von Ihnen - sollten Sie aber Steuern bezahlen, finanzieren auch Sie HartzIV-Empfänger. Olga
hugo
hugo
Mitglied

Re: Kleine Antwort (Beitrag von 'ingo')
geschrieben von hugo
als Antwort auf Die-Klostermaus vom 20.06.2011, 14:00:26
Welche sozialen, wirtschaftlichen und politischen Maßnahmen man ergreift, welche Pläne diesbezüglich existieren etc. (Die-Klostermaus)

hm klostermaus, vielleicht ist das der Plan.

Wenn es heute viele Millionen Niedrigverdiener gibt die wenig oder fast nix in die Sozialkassen einzahlen, dann erwerben diese Menschen auch keine hohen Ansprüche für ihr eigenes Alter und der Staat braucht ihnen zu gegbener Zeit nicht hohe Renten aus den Rentenkassen zu bezahlen sondern nur den dann üblichen Minimalsatz.

Jetzt spielts sowieso keine Rolle für die derzeitigen Renten ob diese Menschen wenig oder sehr wenig zum Leben bekommen, sie zahlen eh nicht in die Kasse ein welche derzeit belastet wird und für später werden genau diese Menschen für eine enorme Entlastung der Rentenkassen beitragen da sie ja fast nix bekommen werden,,

also wo liegt da das Problem für den Staat und die Regierung ausser,,,hm ausser das es eben später wie heute jede Menge echte und relative alte Arme gibt,,aber eine viel bessere Situation für die zukünftigen Regierungen da zukünftig die Rentenkassen ja vorausschauend schon entlastet sind.

hugo
olga64
olga64
Mitglied

Re: Kleine Antwort (Beitrag von 'ingo')
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 20.06.2011, 16:48:45
Das sehe ich schon optimistischer: bei weiter guter Konjunktur, hohen Export-Aktivitäten und sinkenden Arbeitslosenzahlen wird es mehr Menschen geben, die dank guter Ausbildung und Flexibilität sehr gutbezahlte Jobs haben werden und mit ihren Zahlungen in die Sozialkassen und Steuerleistungen wieder mit finanzieren. Damit hat sich dann nicht so viel geändert in unserem Land - beschimpft werden diese Menschen dann von den Empfängergruppen weiterhin (ist ja heute im Rahmen des Sozialneides auch so).
Wie machen es eigentlich andere, viel ärmere Länder, die kein Hartz IV-Hängematten-Versorgungsnetz anbieten? Verhungern dort Menschen? Olga

Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: Kleine Antwort (Beitrag von 'ingo')
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 20.06.2011, 17:16:36
Wie machen es eigentlich andere, viel ärmere Länder, die kein Hartz IV-Hängematten-Versorgungsnetz anbieten? Verhungern dort Menschen?
geschrieben von Olga


ja die verhungern oder vegetieren ein Leben lang dahin und wir sind z.T mit daran Schuld, besonders Jene unter uns die das hundertfache an Ressourcen verbrauchen als die von Dir angesprochenen Armen

ps: Nach aktuellen Schätzungen liegt die Zahl der hungernden Menschen bei 925 Millionen. Einer von sieben Menschen weltweit muss jeden Abend hungrig schlafen gehen. (Quelle: FAO Release, 2010)

hugo
Medea
Medea
Mitglied

Re: Altersarmut - mehr als ein TV-Hinweis
geschrieben von Medea
Zur Sache selbst (Altersarmut) kann nur gesagt werden,
daß sie den gesamten Globus umfassen wird, da scheinen
sich die Experten ja einig zu sein.

Daß sie (die Experten) von den zur Zeit verantwortlichen
Politikern und Co. nicht gehört werden (wollen), grenzt
in der Tat an Dummheit und Schwachsinn. Doch scheint es
der bequemere Weg zu sein. Unspektakuläre Wahrheiten
verprellen Wähler.

Frau Klostermaus Sie wollen wissen, wie die Menschen in
den unterschiedlichen Gesellschaften darauf reagieren?
Bisher liegen offenbar keine wegweisenden Konzepte vor,
die in der Öffentlichkeit diskutiert werden könnten.

Flappzig sage ich mal, was interessiert es mich, die ich
diese Zustände nicht mehr erleben werde - ich bin ja
keine Betroffene dieser Altersarmut -

aber so geht es natürlich nicht, denn ich habe zwei
Enkeltöchter, die 2000 und 2002 geboren wurden und für
diese Nachgeborenen kann es schon in deren Alter zum
Problem werden.

Frau Klostermaus, Sie erwarten aus diesem Forum/ST
inhaltliche Hinweise etc. auf Webseiten oder bestimmte
Beiträge im Internet -

für mich wird genau andersherum ein praktikabler Schuh
daraus. Sie scheinen eine belesene wache Person zu sein -
wie wäre es, wenn Sie hier regelmäßig aus ihrem großen
Wissensschatz berichten und somit die ST-Mitglieder
informieren?

Was natürlich einen lebhaften Austausch von gegenseitigen Informationen einschließt.

Sehr freundliche Grüße
Medea.






urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: Kleine Antwort (Beitrag von 'ingo')
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf hugo vom 20.06.2011, 16:48:45
hugo

Du hast komisches Verständnis von Mathematik.

Also wer nix einzahlt in die Rentenkassen, bekommt nix soweit erstmal nix.
Also eine Rentenanwartschaft erfordert erstmal das man was eingezahlt hat. Nun gibt es zwar diesen "Genertionenvertrag" "Junge" zahlen für die Alten. Nur erstmal in Hinblick auf die Rentenkasse. Das funktioniert
soweit auch eine annähernd gleiche Personenzahl auf beiden seiten gibt.
Das sah vor 30- 40 Jahren besser aus die festen Jahre 1960 - 1985. Nun kommt hinzu das es Geburtenschwache Jahrgange und hohe Arbeitslosigkeit ( also keine Einzahler ) und die "alten" haben eine höhere Lebenserwartung.
Alles hat natürlich Einfluss auf die höhe der Rente.
Das war der erste Teil

Der Zweite Teil ist, das man eine Reihe Fehler gemacht hat.
Als Sozialstaat zahlt man ja auch noch bei sehr geringen Renten noch drauf ( Sozialrente ). Klar das hier die Bedürftigkeit nach gewiesen werden muss. Und die bekommt jeder !
Der Übersiedler aus Russland oder Kaschstan oder die Nachgezogenen Eltern oder Familienangehörigen aus Türkei oder sonst woher.

Was wird aus denen die Hartz IV zum Übermass haben,also kaum Arbeitsjahre Nachweisen. Die bekommen Sozialrente.
Nur dieser Teil also die Aufstockung bzw ganze Sozialrente ist vom Staat und damit Steuerfinanziert.

Also hat das jetzt unmittelbar nix mit jeder Steuerzahler zahlt genau genommen nur bei Sozialrente drauf. Das wenn sehr hohes Rentenaufkommen durch Ältere da ist was nicht gedeckt ist, erst dann
wirkt das Auf die Steuerfinanzierte Rente.

Blöd ist nur und schon vergessen, das sich heute rächt das die Kohlregierung 1990 zur Finanzierung der Einheit einen dicken Vorgriff auf die Rentenkasse gemacht hat. Der berühmte Vorgriff auf die Blühenden Landschaften. In dieser Zeit hat man auch der Industrie den gefallen getan tausende in den Vorruhestand zu schicken, , quasi vor erreichen der normalen Renteneintritt schon Rente zu zahlen, die fehlen natürlich auch.

Urmel

Also aus der Falle Hartz IV kommt der Staat nicht raus, ebenso wie die Leute die keine Arbeitsjahre aufweisen.
Also Altersarmut!


ehemaligesMitglied62
ehemaligesMitglied62
Mitglied

Re: Kleine Antwort (Beitrag von 'ingo')
geschrieben von ehemaligesMitglied62
als Antwort auf urmelviech vom 20.06.2011, 18:20:04
Nicht nur Kohl mit seinen "blühenden Landschaften",
nein, auch Norbert Blüm darf man nicht vergessen mit seinem Sager "die Renten sind sicher", dazu steht er heute noch!
Wozu sich also Sorgen machen?
Ulfhild

Anzeige