Aktuelle Themen alt werden

Stimmt Pippa. Unterm Strich gab es viel Lesenswertes und der Thread wurde überdurchschnittlich gut besucht: 80 Beiträge
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Mareike

Wie gehen wir mit dem Prozess des Alterns um ?

Mit zunehmenden körperlichen Einschränkungen, seelischen Problemen, Gedanken an/Angst vor dem Tod ?
Mit Veränderungen in den sozialen Beziehungen ?
Das Erleben der Zeit (vergeht sie subjektiv tatsächlich bei vielen schneller?)
usw. usw.
Ich denke ich bin nicht der einzige den sowas alles beschäftigt und ein Austausch darüber könnte doch vielleicht hilfreich sein.
danke für Euer feedback

slowfoot

Hallo Slowfoot.

Bin jetzt 61 und sehe die Welt mit seiner ganzen farbigen Vielfalt. Stehe und stand tendenzweise auf der positiven Seite des Lebens, versuchte immer wieder dem Negativem aus dem Weg zu gehen, kombiniere auch heute noch wenn es sich nicht vermeiden lässt eine negative Erfahrung mit einem positivem Lernprozess und meide den Ursprung des Negativem so schnell wie es nur möglich ist.

Gehe im alltäglichen nicht zu weit in jedes Süppchen rühren um immer wieder Problemchen zu finden welche in endlose Gedanken oder Diskussionen ausarten können und sowieso zu nicht´s führen

Der Tod, gehört dazu, wenn ich in meinem kleinen Leben rückwärts schaue, habe ich schon viele hinter mir gelassen, was soll´s irgendwann bin ich auch dran, aber das merkt man ja selbst nicht mehr, darum freue ich mich und lebe und geniesse mein Umfeld sowie Mitmenschen ebenso wie es ist und sie sind , natürlich umgedreht vielleicht auch.

Phil.

Heute in Facebook hatte meine Freundin veröffentlicht. Ganz einfache schon tausendmal wiederholte Worte. Kurz danach bekam ich Telefon: "Was weis du über etwas was bedeutet "erwachsen" sein?" fragte mein Freund. "Du bist ein ewiges Kind geblieben...."

Ich habe hart gearbeitet immer, 2 Kinder groß gezogen und wäre ich wirklich eine welcher das nicht kennt?

Und wieder ein telefon plötzlich , wo eine Kollegin mit welcher ich mich bis Messer gestritten hatte vor paar Wochen , sagte : "Am liebsten werde Dich nieee anrufen , aber ich muss...."...und erzählte etwas über unsere Ausstellung, wo wir ausstellen müssen zussammen....

"Wir alle stellen unsere verspielte Bilder aus" sagte Sie . "Aha!!" antwortete ich "wie Picasso , welcher in erwachsene Jahre spielte wie ein Kind, und das ist falsch!!! Ein erwachsene sollte nie ein Kind spielen..."

"Schon wieder muss du streiten?" sagte Sie. "Du bist ein echtes Kind geblieben und in deine Bilder spielst du eine Erwachsene...."

Nach diese Worte muss ich wirklich über mich nachdenken. Wie reagieren einige aus meiner Familie auf mein Verhalten!!! Und wie ist das möglich das in meine 73 Jahre keine einzige Falte habe in Gesicht? Bin ich behinderte oder watt? Ich fühle mich ERWACHSEN!!!

Nasti

Auf die Frage, wie ich mit dem Prozeß des Alterns umgehe, kann ich nur folgendes schreiben…

Ich mache mir darüber keine Gedanken.

Wenn ich Glück habe werde ich sehr alt, das wünsche ich mir jedenfalls.
Altern tun wir alle, ob im Geiste, an Lebensjahren mit mehr oder weniger Einschränkungen, der Eine früher, der Andere später, das ist der Lauf des Lebens.

Vorher schon grübeln, war wäre wenn … was könnte kommen … das macht nur Depressiv.
Ich lasse es auf mich zukommen und wenn es soweit ist, versuche ich es anzunehmen, wenn es nicht zu ändern ist und mache das Beste daraus.

Ich lebe im Jetzt, mache jetzt was mir möglich ist und Freude bereitet und schiebe es nicht in ferne Zukunft.

Was das Erleben der Zeit betrifft, das empfindet jeder gefühlsmäßig anders.
Wer aktiv am Leben teilnimmt, für den vergeht die Zeit oft gefühlsmäßig schneller.
Wer nur in seinen 4 Wänden sitzt und warte ob jemand kommt, ob jemand für seine Abwechslung im Alltag sorgt, für den vergeht die Zeit zu langsam.
Das nur ein paar Beispiele.

Wer sich ständig Sorgen macht was kommen könnte und ob er damit zurecht kommt, vergißt oft darüber im Jetzt zu leben und das Leben zu genießen.

Monja.

und mareike, was möchte ich erreichen hier
im forum? für mich selbst ist er bereicherung,
ich komme meinetwegen, weil ich auch an der
zeitgrenze stehe. möchte anderen vielleicht ein bisschen
nachdenklichkeit vermitteln, und ganz viel freude am leben...
... und dass die menschen nicht so
viel weinen. hab heute morgen schreckliches erlebt...
in einem alten-pflegeheim mit hochtrabendem namen.

gib deiner zeit mehr leben auf die alten tage,
bleib frei und selbstständig, einen alten baum
verpflanzt man nicht.

witta

naja, pippa, es kommt oft so über, dieses
"gekeife, nicht alle menschen haben eine
elefantenhaut und können es ab. hab auch
auf die ochsentour lernen müssen: nicht jedes
wort auf goldwaage legen, dinge aus dem
kontext reißen, lebenslernaufgabe. einer
lernts früh, der andere später oder auch nie,
.. ich denke, ein einziges erdenleben reicht
nicht aus, ich betone ausdrücklich, das hat
nichts mit religionen oder sekten zu tun.

over the rainbow,

witta

zum Thema lese ich gerade ein sehr gelungenes Buch von Annette Pehnt!
"Das Haus der Schildkröten" Es handelt von einem Altenheim und seinen (beinahe hätte ich Insassen geschrieben) Bewohnern, sowie den Personal! Die Autorin versteht es in sehr feinsinniger Weise Unzulänglichkeiten mit einem Augenzwinckern in Worte zu fassen!
Trotz alledem kann man da mal richtig in unser aller Zukunft schauen!

circe, "das haus der schildkröten" kenne ich nicht. werde
es aber gleich auf mein e-book laden, dankeschön
für den tipp.
wie du inzwischen weißt, bin ich viel-leserin und rezensiere.
die meisten können leider nicht schreiben, aber dann finde
ich ab und zu ein richtiges nugget.
oft ist es sogar ein erstlingswerk, oder nur ein buch unter
vielen vom selben autor. ich hab "tee macht tot" genossen,
lache immer noch im nachhinein und auch "gute geister", the
help, hab ich aber auf englisch gelesen, wegen des slangs
der maids. hab mehrere jahre "da unten" gelebt.
where tobacco is asleep.
tausend erinnerungen, gone with the wind,
God bless you

witta

Da könnte ich noch folgendes empfehlen:
"Wir werden zusammen alt" - Camille de Peretti

Mareike

gib deiner zeit mehr leben auf die alten tage,
bleib frei und selbstständig, einen alten baum
verpflanzt man nicht.

Liebe Witta,

genau darum geht es. Wenn die Zeit genügend Leben hat, unterbleibt auch der starre Blick auf das Ende.

Dass es kommen wird, wissen wir alle. Und wer es verdrängt, wird es zum entsprechenden Zeitpunkt heftig erfahren.

Doch sich nicht davon unterkriegen lassen, sondern wirklich so lange es überhaupt nur geht, frei und selbstbestimmt leben zu können, das ist m.M.n. das erstrebenswerteste Ziel überhaupt.

Ich hatte Glück, denn ich habe dies bei meinem Vater bis zu seinem 94. Lebensjahr erfahren dürfen und profitiere heute von so manchem, was ich bei ihm gesehen, für gut oder für nicht gut befinden durfte.

Hab einen schönen Tag!

Meli