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Aktuelle Themen 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.

tina50
tina50
Mitglied

RE: 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
geschrieben von tina50

Der 98-jaehrige Marian Turski, ein polnischer Journalist jüdischer Abstammung und Präsident des Internationalen Ausschwitzkomitees, bei seiner heutigen Rede

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Das elfte Gebot lautet:
Seid nicht gleichgültig.
Seija
Seija
Mitglied

RE: 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
geschrieben von Seija
Nie wieder - das muss sein!
Wie schrecklich ist die Entwicklung in unserem Land. Sie macht mir Angst!
Was können wir tun?
Zur Wahl gehen - demonstrieren, wo immer wir die Gelegenheit dazu haben.
In Gesprächen mit mir bekannten AFD-Wählern aus unserem Ort,
sah ich den  Ausländerhassim Gesicht. Remigration ist gewollt!.
 Es ist unfassbar!
Seija
Rosi65
Rosi65
Mitglied

RE: 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
geschrieben von Rosi65
als Antwort auf Seija vom 27.01.2025, 16:58:51

Nur noch wenigen Bürgern und Bürgerinnen ist bekannt, dass es im sogenannten „Dritten Reich“ leider auch in unserer Stadt Gelsenkirchen ein Konzentrationslager gab.

mahnmal.webp



Das Mahnmal erinnert an etwa 150 ungarische Jüdinnen aus dem damaligen ungarisch-rumänischen Grenzbereich, die in einem Außenlager des KZ Buchenwald in Horst untergebracht waren. Die Mädchen und Frauen, die bei dem damaligen Hydrierwerk der Gelsenberg AG Zwangsarbeit verrichten mussten, kamen bei der Bombardierung des Werkes am 11. September 1944 nicht zuletzt deshalb ums Leben, weil ihnen der Zutritt zu Bunkern und Schutzgräben verboten war. Die sterblichen Überreste wurden zunächst auf dem Gelände des Lagers verscharrt.
Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus wurde am 14. Juli 1948 durch das jüdische Hilfskomitee dieser Gedenkstein aufgestellt. An der feierlichen Einweihung nahmen Vertreter der Jewish Relief Unit und des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden sowie der Stadt Gelsenkirchen, der Landesregierung, der Verfolgtenverbände und anderer gesellschaftlicher Gruppen teil.


Rosi65

 

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Heidrun11
Heidrun11
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RE: 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
geschrieben von Heidrun11

Sicher ist es wichtig, das man als Eltern mit den Kindern darüber redet, aber man kann es nicht so gut vermitteln wie an der Schule meiner Enkel. Mein Enkel hatte in der 9.Klasse (Privatschule) eine Theateraufführung, mit dem Thema Juden im 3. Reich, mit Hilfe einer Theaterpädagogin über Wochen eingeübt.

Von der Seite der Schule habe ich diese Beschreibung kopiert:
Durch die Beschäftigung mit der jugendlichen Hauptfigur Inge Deutschkron können sich die Jugendlichen gut mit ihr identifizieren und so die sich zuspitzenden Bedrohungen im politischen Umfeld nachempfinden, durch die schauspielerische Aufarbeitung wird der geschichtliche Inhalt nicht nur theoretisch bearbeitet, sondern durch das „Hineinschlüpfen“ in die unterschiedlichen Rollen, wirklich erlebbar.
 
Ich hätte mir gewünscht, dass so etwas auch auf der Schule meiner Enkelin (die bei mir lebt) stattgefunden hätte. Allerdings ist das wohl nur an Schulen möglich wo Eltern es gewöhnt sind sich voll mit einzubringen. Meine Tochter war als Elternteil für das Projekt mit verantwortlich.

LG Heidrun
 
Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Heidrun11 vom 27.01.2025, 18:02:06

Als Anschauungsmaterial setze ich einen Link zu dem Film "Die Schüler der Madame Anne".

Die Schüler der Madame Anne: überzeugendes Schüler-Motivations-Drama von Marie-Castille Mention-Schaar | Kunst+Film

Eine Lehrerin motiviert ihre Schüler, sich näher mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen.
Es geht um die Gräueltaten der Nazis. 
Man merkt, dass die Schüler anfangs keinen historischen Schimmer haben, aber zusehends begeistert forschen und sich engagieren.

Lenova

aixois
aixois
Mitglied

RE: 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
geschrieben von aixois
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 27.01.2025, 14:55:43

Laut einer Studie hat in Deutschland jeder zehnte junge Erwachsene noch nie etwas von den Begriffen Holocaust und Schoah gehört !!
Mich entsetzt das !!

Mich auch !
Andere Erhebungen zeigen, dass 40 % der 17-18 jährige Schüler keine Ahnung haben wieviele Juden im Holocaust ermodet wurden oder nicht mal sagen können, was unter einem KZ zu verstehen ist.
Kann das denn sein ? Ich kann es einfach nicht glauben.

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minerva
minerva
Mitglied

RE: 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
geschrieben von minerva
als Antwort auf Seija vom 27.01.2025, 16:58:51
falls du noch mal mit ihnen redest, frag diese ...........  doch einfach mal, ob sie die arbeiten machen wollen, die viele ausländer hier verrichten.
müllabfuhr, straße kehren, putzarbeiten in öffentl. gebäuden, dienst in der altenpflege, als bauarbeiter usw.
vor etlichen jahren war ich auch mal ausländer. damals in südfrankreich, aber da waren alle sehr freundlich zu mir, obwohl ich noch nicht mal französisch sprechen konnte und dann auf einer kanar. insel, wo ich auch sofort einen job als sekretärin eines hoteldirektors hätte haben können, weil ich englisch konnte und bereit war sehr schnell spanisch zu lernen, aber leider gab es da zu der zeit generell keine arbeitserlaubnis für ausländer.


lg
minerva

 
Rosi65
Rosi65
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RE: 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
geschrieben von Rosi65

Die Steinwache in Dortmund ist eine Mahn- und Gedenkstätte an die Zeit des Nationalsozialismus und beherbergt die ständige Ausstellung „Widerstand und Verfolgung in Dortmund 1933–1945“ des Dortmunder Stadtarchivs.

Vor einigen Jahren besuchte ich, zusammen mit einigen Bekannten, die Steinwache in Dortmund, um dort gemeinsam an einer Führung teilzunehmen. Wir waren alle sehr erschüttert. Ich bin mir sicher, sogar die Angst der damaligen Menschen noch gespürt zu haben, so als wenn die alten Gebäudemauern dieses Gefühl für immer konserviert hätten.
Als ich die Originalbriefe einiger Ärzte las, die dort ausgehängt waren, ist mir fast übel geworden.
Diese Original-Briefe waren an die Eltern der damals gerade verstorbenen Kinder adressiert. Als Todesursache wurde immer eine Blinddarmentzündung diagnostiziert. Dabei wurden alle getöteten Kinder vorher, und zwar genau von diesen Ärzten, zu medizinischen Versuchszwecken missbraucht.

Opfergruppen
Von 1933 bis 1945 waren schätzungsweise 65.000 Menschen in der Steinwache inhaftiert, etwa die Hälfte von ihnen aus politischen Gründen. Zahlreiche Funktionäre politischer Parteien und von Gewerkschaften, Vertreter der Kirchen, Juden, Sinti und Roma sowie ausländische Zwangsarbeiter wurden im Gefängnis verhört und misshandelt.
Die Anzahl der Todesopfer kann nicht genau beziffert werden.


Mahn- und Gedenkstätte Steinwache
Steinstraße 50
44147 Dortmund

Telefon: (0049)-(0)231-50-25002
Telefax: (0049)-(0)231-50-26011

stadtarchiv-dortmund@stadtdo.de






 
aixois
aixois
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RE: 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
geschrieben von aixois
als Antwort auf Lenova46 vom 27.01.2025, 13:54:46

Es gibt Täter, die nie zur Verantwortung gezogen wurden.

Das war doch die Regel, nicht die Ausnahme ! Nach heutigem Verständnis wurden 90 % (oder mehr) der Täter nicht zur Rechenschaft gezogen !

Ich war im PAO (heute wohl PAS - politischer Arbeitskreis Oberschule). Wir hatten große Probleme 1967 (!) einen Film über das Ende Berlins (in denen auch die Taten der Deutschen beim Namen genannt wurden) an der Schule zu zeigen (Film war vom der Landesbildstelle des Kultusministeriums !).

Der Direktor (und sein gemischt braunes Lehrerkollegium) liess sich dann breit schlagen, den faktisch einwandfreien und 'geprüften' Film als  "frei ab 18" zu bezeichnen, d.h. er wurde erst um 20 h gezeigt, so dass nur wenige Schüler ihn sehen konnten. Für die Erwachsenen, die kamen, hielt er selbst einen "einordnenden" Einführungsvortrag.

Wie kann eine so denkende Elterngeneration Kinder erziehen, die völlig anders denken ?
Das habe ich mich oft gefragt.
Sie können es nicht, die Kinder müssen es selbst fertigbringen.
 
Heidrun11
Heidrun11
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RE: 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf Lenova46 vom 27.01.2025, 18:12:53

Danke für den Tipp!!! Ich kannte den Film nicht.

LG Heidrun


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