Aktuelle Themen 80 Jahre Ausschwitz Befreiung, heute aktueller denn je.
Nicht bei allen Leuten, aber die Verharmloser, Abwiegler, Täuscher und Verzerrer empören sich halt lauter und heftiger, da geht so mancher verbale Widerstand unter!
Es ist eine unfaßbare Schande, daß Margot Friedländer das auch noch erleben miß!
Edita
Nicht bei allen Leuten, aber die Verharmloser, Abwiegler, Täuscher und Verzerrer empören sich halt lauter und heftiger, da geht so mancher verbale Widerstand unter!
Es ist eine unfaßbare Schande, daß Margot Friedländer das auch noch erleben miß!
Edita
Ich habe sie gestern im TV gesehen, wie sie auf die Frage, ob sie Angst habe, dass sich "das" wiederholen könne, nicht antwortete, aber ihr Tränen in die Augen kamen...
DW
Gerade war meine Friseurin bei mir, eine Türkin. Sie lebt seit über 40 Jahren in Deutschland und hat Angst. Fast ist es so, dass Ausländer(innen) Freiwild geworden sind
.Die größte Angst und Sorge hat sie um ihre Kinder. Beide haben ihr Abitur hier gemacht und studieren.
Ich denke im Ort ist die Familie sicher, alle kennen sie.
Aber in der Stadt werden sie schon angepöbelt....
Deutschland - was ist (wieder) aus dir geworden????
Seija
Nein,lieber DW, Du irrst Dich nicht.....es ist so. Aber was nützt uns selbst dieses Wissen um Holocaust? Ich bin vor 82 Jahren geboren worden und kenne Holocaust nur aus Filmen, Dokus aber nicht aus der Familie darüber wurde geschwiegen und vor Lichtjahren in der Schule wurde es nicht angesprochen…mühsam mußte ich mir das, mein heutiges Wissen, über Holocaust, Krieg erarbeiten und verarbeiten und niemand half dabei doch habe ich ein tatsächliches Wissen darüber? Ich meine nein, weil ich nicht dabei war und ich kann nur weiter kolportieren, was man so erfahren hat. Mein Papa, sonst ein redseliger kluger Mensch schwieg und wiegelte ab....fragen waren unbequem und das scheint heute noch so zu sein. Die Jugend wird nach Ausschwitz oder Dachau oder oder gekarrt aber wird ihnen dadurch diese damalige Grausamkeit wirklich bewusst oder verschwimmt dieses Wissen nach ein paar Tagen wieder und die Normalität kehrt bei ihnen ein.... wie bei uns Erwachsen auch Ich kann mir nicht helfen, aber ich habe das Gefühl Perlen vor die Säue geworfen. Ist es nicht vielmehr so das nur zu den Gedenktagen darüber intensiv nachzuforschen und zu denken beginnt- wie kann es sonst sein das so viel nach Krieg und nach Waffen geschrien wird das nur eine Handvoll Erwachsene immer und immer wieder an Holocaust erinnern …. Der Rest der Völker schweigt im Großen und Ganzen. Ich frage nur für eine Freundin….
Liebe Schnuck,
solange noch Menschen leben, die das erlebt haben, oder deren Kinder, die von dieser Erfahrung durchaus auch betroffen sind, und die auch ihr ganzes Leben geprägt haben..., solange auch die anderen, die zwar nicht im KZ waren, aber dennoch in dieser Zeit verfolgt waren (oder einfach nur "Glück" hatten, dass sie nicht im KZ endeten), und deren Kinder..., solange all diese Menschen nicht schweigen, haben wir eine Chance, dass die Aufforderung "Nie vergessen!" nicht zur Floskel verkommt.
Liebe Grüße
DW
1995 habe ich im Bomann-Museum Celle
bei der Vorbereitung der Ausstellung „50 Jahre danach“:
(Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen) mitgewirkt.
Zur Eröffnung waren die damals beteiligten noch lebenden
englischen Soldaten als Ehrengäste anwesend.
Die Begegnung mit diesen stillen alten Herren (in roten Socken)
bleibt für mich unvergesslich.
Allegra
Ich höre keine Schreie nach Krieg, habe ich noch nie in Deutschland gehört!
Ich höre aber brüllende deutsche Menschen, die nicht deutschen Menschen auf breiter Ebene den Respekt der Menschlichkeit verweigern wollen, das humanitäre Recht schutzsuchender Menschen Hilfe zu bekommen, in die Tonne treten, Frauen ihre finanzielle Unabhängigkeit nehmen wollen, indem behauptet wird, arbeitende Frauen seien keine guten Mütter und Ehefrauen, usw.,
Ich bin Jahrgang 46, mein älterer Bruder war Jahrgang 44 , aber wir haben unser Wissen über den Holocaust in der Schule in NRW und in Niedersachsen bekommen, es ist aber richtig, daß in vielen Familien nicht über den Krieg gesprochen wurde, in meiner auch nicht, ich weiß heute, daß meine Eltern als Vertriebene aus Österreich, auch traumatisiert waren, traumatisiert sein mußten, im Alter von 22 und 28 und zwei kleinen Kindern und nur noch im Besitz der Klamotten, die sie am Leib trugen und sonst nichts mehr besaßen, und meine Mutter stammte aus einem wohlhabenden Elternhaus!
Allein die Liebe zu unserem Vater und die Scheinheiligkeit der damaligen österreichischen Regierung hat sie in diese Situation getrieben
Meine Güte was haben sie sich abgerackert um ihren 3 kleinen Kindern ein würdiges Leben zu ermöglichen, sie würden sich im Grabe rumdrehen, wenn sie die Entwicklung heute miterleben müßten!
Edita
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Sonderbriefmarke der Deutschen Post 2019
Ich erinnere mich an das Jahr 2021, da wurde in der Gedenkstätte "Dokumentationszentrum Topographie des Terrors" in Berlin eine Wanderausstellung des jüdischen Museums FFM gezeigt, gewidmet dem Leben und Wirken von Fritz Bauer mit Film- und Tonaufnahmen und Ausstellung von über 200 Objekten. Fritz Bauer, ein Jude, ein Holocaustüberlebender, Jurist, Richter und Staatsanwalt. Sein Name steht für die Ergreifung Eichmanns (auch Protokollant bei der Wannseekonferenz) in Argentinien und Auslieferung nach Israel und für die Auschwitzprozesse. Er war von 1956 - 1968 Generalstaatsanwalt von Hessen und Chefankläger in dem von ihm initiierten öffentlichen Auschwitz-Prozess, eines der größten Strafverfahren der Nachkriegszeit von 1963 bis 1981. Fritz Bauers Tod 1968 gab Rätsel auf, man vermutete Suizid, Hinweise auf Fremdverschulden gab es keine.
Das Bundesland Hessen ehrte Fritz Bauer postum im Jahr 2022 mit der höchsten Auszeichnung des Landes, der Wilhelm-Leuschner-Medaille, und hat diese im Dezember 2022 der in Schweden lebenden Großnichte Bauers überreicht.
aber dennoch in dieser Zeit verfolgt waren (oder einfach nur "Glück" hatten, dass sie nicht im KZ endeten), und deren Kinder..., solange all diese Menschen nicht schweigen, haben wir eine Chance, dass die Aufforderung "Nie vergessen!" nicht zur Floskel verkommt.Lieber Der-Waldler,
ich würde dies - im Sinne eines Verständnisses anlog zur transgenerationalen Weitergabe - noch weiter fassen wollen, nämlich als Aufgabe von unserer ganzen Generation ansehen, die wir das 'Dritte Reich' von unseren Eltern aus 'zweiter Hand' miterlebt haben.
Auch wenn sie nicht zu den unmittelbar Betroffenen, zu den Verfolgten, gehört haben.
Selbst im Schweigen, derer die dabei waren und mitgemacht haben oder zumMitmachen gezwungen wurden, kommt etwas zum Ausdruck. Auch im Umgang mit den Tätern in der Zeit, in den Jahrzehnten nach der Befreiung.
Ich kriege das mit durch das Interesse und die Fragen unseres Enkels, der zugleich Urenkel von NS- Zeit- Zeugen ist. Wir sind zeitgeschichtlich noch sehr nahe dran, sind eben Zeugen der Berichte derer, die dabei waren. 'Zeitzeugen in zweiter Generation' sozusagen.
Bücher lesen, Filme sehen, im Unterricht 'gelehrt' bekommen ist das eine, zu erfahren, dass das die eigene Familie, die eigenen Vorfahren waren, die in den letzten 100 Jahren gelebt haben, die im gleichen Alter waren , in der HJ mitmachen mussten, als junge Soldaten ihr Leben riskieren/opfern mussten, Flakhelferdienste leisten mussten oder zum Volkssturm gehörten, Granatsplitter mit ihren scharfen Kanten in der Hand zu halten, usw. ist das andere. Nicht virtuelle, eher 'analoge' Welt.
Aber-Millionen Menschen, denen ihre Würde und ihr Recht auf Leben von deutscher Hand genommen wurden, das ist eben nicht mal nur so ein 'Vogelschiß' der in der deutschen Geschichte, den es nicht weiter wahrzunehmen gilt.
Alexander Gauland :" ... liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte. Und die großen Gestalten der Vergangenheit von Karl dem Großen über Karl V. bis zu Bismarck sind der Maßstab, an dem wir unser Handeln ausrichten müssen. "
Eben wegen der menschenunwürdigen Ungeheuerlichkeiten, die in dieser kurzen Zeit von nur 12 Jahren begangen werden konnten, nicht aber in der langen, über 1000-jährigen Geschichte anderer, auch nicht gewaltfreier, Herrscher, ist es wichtig, diese Zeit der kriminellen Mordorgien nicht einfach als Lappalie zur Seite zu schieben, sie vergessen machen zu wollen, sondern immer wieder als Mahnung und Handlungsorientierung (wie es nicht sein darf) in das Bewusstsein unserer Nachfahren zu implantieren.
Das sind wir als Nichtschuldige, den Opfern schuldig.
Wir können das Geschehene nicht wieder 'gut' machen, aber wir können uns bemühen, dass die Zukunft besser wird, die Vergangenheit auch in kleinen Dingen) sich nicht wiederholt.
Nicht vergessen: Es gab mal ein 1000jähriges Reich, in dem es eine Herrenrasse genannt Arier und eine Rasse, die man Untermenschen nannte, gab.
Sind wir nicht bald wieder so weit? Ich meine nicht nur in Deutschland.