Zauberhafte Abenteuer auf der Sonnigen Halbinsel


Zauberhafte Abenteuer auf der Sonnigen Halbinsel

Kapitel 3. Gute Taten

Elisha kam jeden Abend. Sie tranken Tee mit Konfitüre und leckeren Pralinen, aßen frisch gebackene Pfannkuchen oder Kuchen. Und  redeten viel. Doch Frau Nadija fragte öfter und hörte zu, und Elisha erzählte. Über die Sonnige Halbinsel, über die Städte der Guten und Bösen Zauberer, ihre Bewohner, über die Zauberschule, über ihre Eltern und Freunde, über alles Mögliche.
Und Elisha erzählte der Frau Nadija welche guten Taten sie getan hat, wem sie geholfen hat.  Sie lebte in einer kleinen Wohnung für Feen-Praktikanten, die sich unter dem Dach einer Laube im Park in der Innenstadt befindet. Am anderen Tag des Aufenthalts in der Stadt flog Elisha am Morgen durch den ganzen Park, um diesen genau kennen zu lernen. Auf der langen Allee sah sie einen  alten Mann, der auf einer Bank saß und sich am Herzen hielt. Er war blass und atmete schwer. Mit Mühe konnte der Opa das Handy aus der Jackentasche nehmen und den Krankenwagen herbeirufen. Mit geschlossenen Augen  ließ er die Hände kraftlos fallen. Elisha flog schnell zu ihm, holte ihren Zauberstab, schwang ihn, und aus einer kleinen Wolke, die in der Nähe erschien, begann ein kühler Regen aufs Gesicht des Alten zu tropfen. Der  Mann öffnete die Augen, aber als er ein kleines Mädchen mit Flügeln in der Luft sah, schüttelte er erstaunt den Kopf und schloss  seine Augen wieder.
Vor der Ankunft des Krankenwagens fächelte Elisha  dem alten Mann mit  den Flügeln Luft zu. Als der Wagen kam, flog sie zur Seite, damit man sie nicht bemerkt. Der  Mann, der auf einer Trage lag, schaute sich um und flüsterte: «Mädchen mit den Flügeln, sie hat mir geholfen, danke».  «Er redet irre, armer Kerl», sagte der junge Arzt und beugte sich über ihn. «Haben Sie keine Angst, Väterchen, alles wird gut.»
Am dritten Tag flog die Fee in die Innenstadt. Sie flog durch die Straßen mit alten Häusern. Die Leute bemerkten sie  nicht. Sie schauten nach unten, sprachen in ihre Handys, betrachteten Schaufenster… Aber nach oben in den Himmel schaute niemand. Sie interessierten sich weder für die Sonne, die nach dem Sommerregen wieder lächelte, noch für den blauen Himmel in den Fetzen grauer Wolken, noch für die Vögel, die laut zwitscherten.
Plötzlich  bemerkte Elisha  im Fenster der Straßenbahn, über die sie gerade  flog, ein blaues Auge, das sie verwundert ansah. Die Fee flog näher an das Fenster, konnte aber nicht erkennen, wem dieses blaue Auge gehört. Das Fenster wurde nach dem starken Sommerregen mit Schlamm aus den Pfützen überflutet. Elisha schwang ihren Zauberstab und an jedem Fenster erschienen kleine flauschige Wolken, die begannen, sie von Schmutz und Staub sauber zu waschen. Durch das kristallklare Fenster bemerkte Elisha ein kleines Mädchen mit blauen Augen und einem Blumenkranz auf dem blonden Haar. Das Mädchen starrte verwundert auf die Fee. Die Mutter des Mädchens, ohne etwas zu bemerken, war damit beschäftigt, die Nachrichten im Handy zu lesen. Elisha winkte dem Mädchen zu. Es lächelte, winkte darauf  als Antwort und flüsterte: «Danke!“
In den folgenden Tagen machte Elisha noch viele gute Taten:  erfrischte die Kindertouristengruppe, die in der Hitze auf das Hohe Schloss stieg mit kühlem Regen; half einer alten Oma den Gemüsegarten zu gießen; jagte mit kalten Regentropfen zwei Jungen auseinander, die sich  zu prügeln vorhatten; wusch die Fenster in der Wohnung eines einsamen alten Mannes.
Jeden Abend besuchte Elisha Frau Nadija und verbrachte mit großer Freude mehrere Stunden mit ihr. Und obwohl sie schon sehr ihr Haus, Eltern, Freunde und die beste Freundin Füchsin Lexi vermisste, wollte sie sich nicht von der Schriftstellerin trennen, die ihr ein guter Freund wurde.

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