W o r t-Kunde III: Gorkis Erzählung


W o r t-Kunde III

Motiv: Die Frau vor dem Karren des Mannes


Zuerst erschienen als Folge 3 der Serie "Literarisches Stichwort Gott" - Text aus „Religion heute“ -

Stichworte:
Normen, Ehe, Moral, männliche Aggression, rechtsstaatliche Öffentlichkeit, soziale Verantwortung, Emanzipation [/i]




Zur Erinnerung an Maxim Gorki


Ein historischer, aber nicht veralteter Text, in dem kein Wort von Gott oder einer religiösen Institution vorkommt:


Text 1:

Maxim Gorki: Die Ausfahrt


Durch die Dorfstraße mit ihren weißen Lehmhütten bewegt sich mit wildem Gejohle eine eigentümliche Prozession.
Es kommt eine Schar von Menschen daher, sie gehen dicht nebeneinander, langsam und lärmend die Menge bewegt sich wie eine große Welle, und ihr voran schreitet ein elendes Pferd mit struppigem Fell und traurig herabhängendem Kopf. Wenn es eines der Vorderbeine hebt, schüttelt es den Kopf so sonderbar, als ob es das zottige Maul in den Staub der Straße bohren wollte, wenn es aber ein Hinterbein vorstellt, dann senkt sich seine ganze Kruppe zur Erde und man meint, es müßte sogleich umfallen.
An den vorderen Teil des Bauernwagens ist mit einem Strick um die Hände eine kleine, völlig nackte Frau gebunden, fast noch ein Mädchen.

Sie geht irgendwie seltsam taumelnd, ihre Beine zittern, knicken ein, ihr Kopf mit den zerzausten dunkelblonden Haaren ist erhoben und ein wenig zurückgeworfen, die Augen sind weit geöffnet, sie schauen mit stumpfem Blick, in dem es nichts Menschliches gibt, in die Ferne. Ihr ganzer Körper ist mit blauen und dunkelroten, runden und länglichen Flecken bedeckt; ihre straffe, mädchenhafte linke Brust hat einen tiefen Striemen, daraus rinnt Blut. Er zieht sich als rotes Band über ihren Leib und weiter über das linke Bein bis zum Knie hin, und auf dem Schienbein verschwindet er unter einer braunen Staubkruste; es sieht aus, als ob vom Körper dieser Frau ein langer, schmaler Hautstreifen abgezogen worden wäre. Wahrscheinlich hat man auch lange mit einem Scheit Holz auf den Leib dieser Frau eingeschlagen, oder man hat sie vielleicht mit Füßen, die in Stiefeln steckten, getreten der Leib ist ungeheuer angeschwollen und entsetzlich blau.
Die Beine der Frau sind wohlgeformt, ihre kleinen Füße schleppen sich mühsam über den grauen Staub; ihr Körper ist gekrümmt, und man begreift nicht, wie sich diese Frau noch auf den Beinen halten kann, die ebenso wie ihr ganzer Körper völlig mit blauen Flecken bedeckt sind, warum sie nicht auf die Erde sinkt und nicht, nur an den Händen hängend, hinter dem Bauernwagen herschleift über die warme Erde ...
Auf dem Wagen aber steht ein hochgewachsener Bauer, in weißem Hemd, mit einer schwarzen Lammfellmütze, unter der eine Strähne fuchsroter Haare hervorkommt und quer über seine Stirn fällt; in der einen Hand hält er die Zügel, in der andern eine Knute, und mit Methode peitscht er damit abwechselnd einmal auf den Rücken des Pferdes und einmal auf den Körper der kleinen Frau, die ohnehin schon so zugerichtet ist, daß man sie als menschliche Gestalt kaum noch erkennt. Die Augen des rothaarigen Bauern sind blutunterlaufen und blitzen in bösem Triumph. Das Haar hebt ihre grüne Farbe noch hervor. Die bis zu den Ellbogen aufgekrempelten Ärmel des Hemdes enthüllen seine starken Arme, die dicht mit roten Haaren bewachsen sind; sein Mund, voll von scharfen, weißen Zähnen, ist offen, und von Zeit zu Zeit schreit der Bauer heiser:
"Na ah - ... du Hexe! Hei! Na-ah! Aha! Und noch eins! ... "

Hinter dem Bauernwagen und der daran festgebundenen Frau strömt die Menge in Scharen, und alle schreien, johlen, pfeifen, hohnlachen und hetzen. Da laufen jungen mit ... Manchmal rennt einer von ihnen vor und schreit der Frau zynische Worte ins Gesicht. Dröhnendes Lachen in der Menge übertönt alle anderen Laute, auch das dünne Pfeifen der Knute, die durch die Luft schwirrt. Da gehen Frauen mit, ihre Gesichter sind erregt und ihre Augen blitzen vor Vergnügen. Da gellen Männer mit, sie rufen dem, der auf dem Wagen steht, irgendwelche Widerwärtigkeiten zu. Der dreht sich nach ihnen um und lacht laut mit weit aufgesperrtem Mund. Ein Schlag mit der Knute auf den Körper der Frau. Die Knute, dünn und lang, windet sich um die Schulter und verfängt sich unter dem Arm. Da reißt der Bauer seine Knute mit einem heftigen Ruck an sich heran; die Frau schreit kreischend auf, torkelt nach hinten und fällt mit dem Rücken in den Staub. Viele aus der Menge stürzen zu ihr hin, beugen sich über sie und verdecken sie. Das Pferd bleibt stehen, doch eine Minute später geht es weiter, und die mißhandelte Frau bewegt sich wie vordem neben dem Bauernwagen her. Das elende Pferd schreitet langsam aus und schüttelt dabei ständig seinen zottigen Kopf, als ob es sagen wollte:
"Da seht ihr, wie gemein es ist, ein Tier zu sein! Bei jeder Abscheulichkeit zwingen uns die Menschen mitzumachen ... "
Der Himmel aber, der südliche Himmel ist vollkommen klar, zeigt kein einziges Wölkchen; die Sonne ergießt freigebig ihre sengenden Strahlen ...

Dies schrieb ich nicht etwa nieder als eine von mir ausgedachte Darstellung der Mißhandlung der Wahrheit - nein, dies ist leider nichts Erdachtes. Das nennt man eine »Ausfahrt«. So bestrafen Männer ihre Ehefrauen für Untreue; das ist ein Sittenbild, ein Brauch, und das habe ich selber gesehen im Jahre 1891 am 15. Juli im Dorfe Kandybowka des Chersoner Gouvernements im Nikolajewsker Kreis.

Ich wußte, daß man bei uns hinter der Wolga als Strafe für Untreue die Frauen nackt auszieht, mit Teer beschmiert, mit Hühnerfedern überschüttet und sie so durch die Straßen führt. Ich wußte, daß manchmal erfinderische Ehemänner oder Schwiegerväter im Sommer eine »Ehebrecherin« mit Sirup beschmieren und an einem Baum festbinden, den Insekten zum Fraß. Ich hatte gehört, daß man die "Ehebrecherinnen" zuweilen gebunden in einen Ameisenhaufen setzt. Und hier sah ich, daß all dies möglich ist unter ungebildeten, gewissenlosen Menschen, die verwildert sind durch ein wölfisches Leben in Neid und Gier.
*
(Maxim Gorki.: Die Ausfahrt. In: M. G.: Das Ehepaar Orlow. Stuttgart 1978: RUB 9877.S. 3ff.)

**

Text 2:

Helene Immendörffer: Zu „Die Ausfahrt“

(...) Nicht nur körperliche Größe und Stärke (des Ehemannes), sondern auch die Stereotype der Rothaarigkeit weckt animalische Assoziationen. Dieser Kontrast fordert dazu auf, die Sinnlichkeit und ihre Pervertierung im Sinnenrausch der sadistischen Gewaltanwendung dem Mann zuzuschreiben. Die herrschende Moral beschwörend, kann er im Gegensatz zu dieser seiner Beschreibung seine Frau, die Ehebrecherin, eine "Hexe" nennen. Entsprechend diesen beiden Gegenpolen ist die Natur in dieser Beschreibung einerseits "warme Erde", andrerseits bleibt sie teilnahmslos: "Der Himmel aber, der südliche Himmel ist vollkommen klar kein einziges Wölkchen; die Sonne ergießt freigiebig ihre sengenden Strahlen ... ". Traditionell verkörpert die Erde das weibliche, der Himmel das männliche Prinzip. Ein Vergleich zwischen Tier und Mensch liegt nicht nur in der Schilderung des Pferdes und dem Anthropomorphismus der Wiedergabe seiner Gedankenäußerung, der einzigen Außerung von Teilnahme in der ganzen Szene, sondern auch in der Formulierung "wölfisches Leben" im Nachsatz. Dieser programmatische Nachsatz interpretiert den eigentlichen Text, indem er den Schuldigen zu benennen sucht. Wir können sagen, das "wölfische Leben" sind die sozialen Verhältnisse, die die Menschen von der Bildung und damit von der Entwicklung eines Gewissens abhalten.

Damit wird eine pädagogische, aufklärerische Intention des Textes formuliert. Dieser Nachsatz schließt zwar eng an den Text der Skizze an, geht aber weit über dessen Rahmen eines statischen Bildes hinaus, in welchem noch kein Ansatzpunkt für Veränderung enthalten ist, auch wenn eine solche als dringend erforderlich erscheint.

In einem Brief an Gruzdev führte Gorki zu dieser Begebenheit aus: »Man hatte mich halbtot geprügelt, aus dem Dorf Kandybowka, 27 bis 30 Werst von Nikolajew entfernt, hinausgefahren und einfach in die Büsche, in den Schmutz geworfen. Dadurch wurde ich auch vor einem vorzeitigen und "schmählichen" Tod bewahrt, da ich gleichsam eine "Kompresse" bekam. Nach Nikolajew brachte mich ein Leierkastenmann, der mit seinem Wagen von irgendeinem Dorfjahrmarkt kam." Gorki kam am Beginn seiner anderthalb-jährigen Wanderung durch Rußland zufällig durch dieses Dorf. Nach 1927 von Aseev aufgezeichneten Erinnerungen an Gespräche mit Gorki hatte dieser sich an den Popen des Dorfes um Hilfe gewandt. "Der Pope antwortete ihm mit einem Text aus der Heiligen Schrift über die Gehorsamspflicht der Ehefrau gegenüber ihrem Mann." Als Gorki den Popen daraufhin tätlich angriff, stürzte sich die Menge auf den fremden Eindringling. Dieses biographische Detail, die Auseinandersetzung des jungen Gorki mit dem Popen des Dorfes, wird in den Nachsatz nicht hineingenommen, obwohl Gorki, wie wir aus dem angeführten Aufsatz Über die Frau (1934) ersehen, die Rolle der Religion und der Kirche für die Ausbildung des patriarchalischen Frauenbildes durchaus sah. Gorki gibt als Marxist nicht unbedingt der Kirche die Schuld, sondern erklärt das Frauenbild der Kirche aus der sozialen Genese. Jeglichen deutlicheren oder gar theoretisierenden Benennens dieser sozialökonomischen Zusammenhänge enthält sich aber Gorki auch 1935 und wählt statt dessen den bildhaften Ausdruck von dem "wölfischen Leben". Wir können sagen, daß Gorki mit diesem Nachsatz den sozialistischen Theoretikern (Engels, Bebel) folgt, die die doppelte Unterdrückung der Frau herausarbeiteten: "Das weibliche Geschlecht in seiner Masse leidet in doppelter Beziehung: Einmal leidet es unter der sozialen und gesellschaftlichen Abhängigkeit von der Männerwelt diese wird durch formale Gleichberechtigung vor den Gesetzen und in den Rechten zwar gemildert, aber nicht beseitigt und durch die ökonomische Abhängigkeit, in der sich die Frauen im allgemeinen und die proletarischen Frauen im besonderen gleich der proletarischen Männerwelt befinden."
*
(Helene Immendörffer: Frauenbilder aus dem vorrevolutionären Rußland in Gorkis Erzählungen. In: M. G.: Das Ehepaar Orlow. Ebenda. 208ff.)


Erläuterungen Zum Text (von A.St R.):

Nein, wir sehen hier keinen Gott, keinen Zaren, keinen Priester, keinen Soldaten - die das Unrecht verhindern oder mildern könnten.... Kein Mann, keine Frau greift ein....
Und doch wissen wir aus dem Zeugnis, das im zweiten Text dargestellt wird, dass Maxim Gorki selber bei dieser, von ihm als unerträglich erlebten Mißhandlung einer jungen Frau, eingegriffen hat.

Wenn Gorki diese seine frühe Skizze in den dreißiger Jahren neu abdruckt und für die Bauernzeitung mit einem Nachsatz versieht, liefert er damit ebenso wie mit seinem Aufsatz einen Beitrag zur Frauenfrage in sowjetischer Zeit und löst seine Forderung, sich »die Vergangenheit der Mütter und Großmütter« zu vergegenwärtigen, selbst ein. Die ganze, am Internationalen Frauentag (8. März 1935) erschienene Nummer der Bauernzeitung Krest'janskala gazeta war dem Vergleich zwischen dem alten und neuen Dorf Kandybin Gorki hatte den Namen als Kandybowka falsch erinnert gewidmet. Außer der Skizze "Die Ausfahrt" ist eine Nachdichtung abgedruckt, in der auch eine Prozession beschrieben wird. Eine Frau fährt den ersten Traktor in Kandybin ein. Der historische Name des Ehepaares wird genannt, ältere Dorfbewohner erinnern sich an das in der Skizze beschriebene Ereignis. Die Kolchosbäuerinnen des Dorfes schreiben einen Dankesbrief an Gorki, "unseren ersten Fürsprecher". Das Dorf soll Gorki zu Ehren in »Peschkow« umbenannt werden. Dieser Beleg aus der Wirkungsgeschichte der Skizze zeigt uns die Probleme des sowjetischen Dorfes um 1935 (Kollektivierung, Mechanisierung, Kampf gegen Vorurteile) sowie die Popularität Gorkis bei einer breiten Leserschaft. Gorki sah sich aufgefordert, den damals schon vierzig Jahre alten Text programmatisch zu nutzen. Dieser Text zeigt schon die doppelte Unterdrückung der Frau, wie auch die geschlechtsspezifische Stereotype der Verbindung von Frau und Natur, kann aber in der hier abgedruckten Fassung von 1895 noch keine Lösungen aufzeigen.

Gorki selber: "Der Mensch ist in vieler Hinsicht immer noch ein Tier und in kultureller Beziehung immer noch nicht erwachsen, deshalb ist es sehr nützlich, ihn ein wenig zu verschönern und zu preisen: Das stärkt seine Selbstachtung und fördert sein Vertrauen in die eigenen schöpferischen Kräfte." Eine kulturelle wie religiöse Auf-Gabe; wer hier überhebliche Gegensätze konstruieren möchte zwischen dem gescheiterten Kommunismus und dem (fast nur noch latenten, spurenhaften) Christlichen, mißachtet die die Mesnchenrechte nach der UN-Konvention, die kommunikative Sprachfunktion, wie auch das Liebesgebot der Bergpredigt. Er hat einen Popen zum Eingreifen, zur Verantwortung gerufen und ist mit ihm in Handgemenge geraten, so daß er, der beteiligte Beobachter, auf die Straße geschmissen wurde - und nichts erreichte - außer eine Kurzgeschichte, die sich aktuell erhalten hat. Da noch heute der Geschlechterkampf in unterschiedlichster Weise, in differenzierten Formen anhält. Mann und Frau - das ist ein ewiges Streiten in einer unendlichen Arena.

Aber Himmel und Erde werden poetisch-motivlich in die Verantwortung genommen: Der Himmel aber, der südliche Himmel ist vollkommen klar kein einziges Wölkchen; die Sonne ergießt freigebig ihre sengenden Strahlen.
War es ein Sonntag, als der beleidigte, angeblich in seiner Ehre gekränkte Mann hier seine junge Frau durchs Dorf treiben kann, allen Gaffenden zum Ergötzen.

Maxim Gorki hat einmal in einem großen Essay über seine künstlerische Entwicklung, "Wie ich schreiben lernte" 3], die Geschichte dieses religiösen und kulturellen Anthropomorphismus bis zu Xenophanes, dem altgriechischen Philosophen, zurückverfolgt: Wenn Tiere Phantasie besäßen, würden sich die Löwen Gott als einen riesigen und unbesiegbaren Löwen, die Ratten als eine Ratte usw. vorstellen; der Gott der Mücken eine Mücke, der Gott der Tuberkelbazillen ein Bazillus. So wird die jeweilige Erscheinungsform Gott nach den pychologischen Gesetzen der Abstraktion und der Konkretisierung geschaffen. Spätestens seit Ludwig Feuerbachs Lehre vom "positiven Atheismus" wissen wir um unsere narzißtische Sucht nach Grenzenlosigkeit und unser Herrschafts-Bedürfnis in Projektionen und Festlegungen durch undemokratisch-klerikale Hörigkeit; und bräuchten nicht zu erschrecken ob unserer geistigen Konstitution; im Gegenteil: Dumme, rassistische, sexistische, nicht an Menschenrechtsbegriffe und dynamisch positives Begabungsverständnis gebundene Vorurteile könnten wir damit als historisch überfällig begreifen und positiv umlenken.

Anders kann ein Mensch nicht natürlich fühlen und denken, auch religiös nicht, da wir auch für religiöse Gefühle keine andere als die formale Psychologik der Sprache haben und die in ihr sich erhebenden imaginativen-expressiven Bilder der Poesie. Da dieses Wissen um die Schöpfung und um sich als Geschöpf allen Menschen eingeboren ist, kann keine Gruppe, keine Art, keine Ethnie, keine Kirche, kein Geschlecht, keine Kaste (wie der Klerus z.B.) mehr Denkverbote erlassen, die Gott und Mensch wirklich beträfen; es sind nur Ausflüsse eigenen Denkens, einer isolierten Gruppe, die anderen in naher oder ferner Welt ihre Eigenheiten, ihre Beschränkungen aufdrücken will, ohne die eigenen multikulturellen Wurzeln noch zu kennen.

*

3] Click den gekürzten Text Gorkis:

Gorki: Warum ich schreibe

Zum Autor:

Maxim Gorki (1868 - 1936).Seine angenommener Name bedeutete der "Bittere". Als Autodidakt und Journalist nahm er sich die Freiheit zu Recherchen und einer starken Orientierung im Leben "kleiner Leute": Proletarier, Landstreicher, auf die Straßen und die Armenhäuser geschleuderter Menschen.
1895 schrieb er diese klassisch strukturierte Kurzgeschichte; und gab später Rechenschaft über seinen Text und seine Auffassung von sozialer Gerechtigkeit und ehelicher Liebe und Verantwortung.

Sein Gesamtwerk geht weiter über die einschränkende Bedeutung des politisch mißbrauchten Begriffs "sozialistischer Realismus" hinaus. Es spricht vieles dafür, daß seine Werke, Romane, Erzählungen und Theaterstücke wegen ihrer sozialkritischen Intentionen noch lange auf dem Lese- bzw. Spielplan der globalisierten, denselben wirtschaftlichen Effekten ausgesetzter Kulturen stehen werden.




Nachdenkaufgaben (für ..., wer will...):

1. Erarbeiten Sie die Charakterisierung der Hauptpersonen, des Mannes und der Frau.

2. Mit welchen literarischen Mitteln gestaltet Gorki den sozialen Konflikt, so daß seine Parteinahme für die Mißhandelte sichtbar wird?

3. Stellen Sie Gorkis Auffassung von Mitmenschlichkeit und von Dichtung aus dem Text 2 dar!

4. Was wirkt an der Szene "Die Ausfahrt" veraltet? Was ist (nach Ihrer Kenntnis der Gesellschaft oder aus zeitgenössischen Zeitungsberichten, Romanen oder Filmen) auch heute noch aktuell in Darstellungen in dem Konfliktbereich Ehe, Sexualität, Aggression und öffentliche Moral?

5. Informieren Sie sich über das Werk Maxim Gorkis.
*

Kommentarteil: A. St. Reyntjes; Nachdruck honorarfei möglich.

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