Urlaubszeit und ...
Manche verreisen ja gerne mehrere Male im Jahr, viele sind sogar das ganze Jahr über auf Achse, mich jedoch erfasst immer ein sehr dumpfes Gefühl, wenn "Urlaub" ansteht.
Mann würde gerne - wie oben geschrieben - immer wieder und ohne große Vorbereitungen einsteigen und losdüsen. Das ist ja mit einem sogen. Wohnmobil auch durchaus möglich, denn dies ist ein kleiner Haushalt auf Rädern, in dem das Lebensnotwendige ständig untergebracht ist. Ein paar zusätzlich Klamöttchen und Notverpflegung eingeräumt, könnte es jederzeit losgehen.
Nein, ich möchte Dir jetzt nicht die Vor- und evtl. auch Nachteile des Wohnmobilistenurlaubes nahebringen, sondern ich möchte Dir eine kleine Episode erzählen, die sich einmal auf der Autobahn, während der Heimfahrt aus dem Urlaub ergeben hatte.
Stürmisch war es gewesen und es hatte angefangen zu regnen. Plötzlich hörte ich im Hintergrund, also im Wohnraum des Fahrzeuges ein eigenartiges Geräusch. War etwas aus einer aufgegangenen Schranktüre gefallen? Nein, nichts zu sehen . doch wieder knirschte es.
Es gibt ja nun die Möglichkeit, während des Fahrens nach hinten zu gehen. Das war jedoch im ersten Augenblick noch nicht nötig, dachte ich jedenfalls, denn irgendwo gab es immer mal Geschubbel und Gewackel in den Schränken.
Als dann jedoch plötzlich ein lautes Klappern und Schlagen losging, fuhr ich wie elektrisiert aus der Sicherheitsgurte heraus und lief nach hinten.
Himmel hilf . die Dachluke im hinteren Teil des "Wohnraumes" hatte sich gegen die Fahrtrichtung hochgestellt und drohte, sich zu verabschieden.
Nun bin ich ja nicht gerade die Größte, zumindest nicht, was die Körpergröße anbelangt 
Also streckte ich mich verzweifelt und versuchte, das Ding zu erwischen und festzuhalten.
Ich schrie - mit dem Rücken zum Fahrerhaus gewandt (nicht vergessen, es war auf der Autobahn) :
"Mann ... fahr langsamer, halt an, ich kann das Ding nicht halten!!!"
Auf Zehenspitzen und mit eisigen Fingern hing ich da an der Decke und wußte, dass es nichts mehr zu halten geben würde, wenn ich jetzt versage.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich je so fix und fertig gewesen bin wie in dem Augenblick, als endlich eine Haltebucht auftauchte und angehalten werden konnte.
Und weißt Du, was mich bei der ganzen Sache am meisten geärgert - und wenn ich nicht so schon an der Decke gehangen wäre, würde ich sagen "auf die Palme" gebracht hat?
Der Fahrer des nachfolgenden Autos lachte sich am Steuer kaputt und besaß noch die Frechheit, mir prustend zuzuwinken.
Dabei habe ich diese akrobatischen Verrenkungen nicht zuletzt auch deswegen gemacht, weil ich vor meinem geistigen Auge unser Dachfenster bereits in der Frontscheibe des Kerls landen sah.
Na, ob er dann noch gelacht hätte? (Also ich d.h. wir hätten da wirklich nichts zu lachen gehabt, fürchte ich .... 
)
Trotzdem ... einen kleinen Urlaub, so um die Ecke ... und in einem kleinen netten, gemütlichen Gästehaus/Hotel ... vielleicht an einem kleinen See oder Flüßle ... da würde ich mich nicht sträuben ... obwohl ich ...
aber was soll's, man muss es wohl tun, so lange man noch kann ...
fürchte ich !
Kommentare (10)
Schöne Grüße an Muscari und herzlichen Dank für das zugesteckte 
chen, das mich wie immer sehr erfreut hat .
Nachdem ich gerade auf den Kommentar von Christine ein lange zurückliegendes Ereignis geschildert habe, sitzen wir hier in Gedanken versunken ... es gibt so viele Erlebnisse, über die man sich freuen kann, auch wenn vieles nicht mehr - so wie einst - möglich ist.
Ein liebs Grüßle an Dich von
debi 
Liebe Debi,
mein Vermieter (87) fährt ein Auto gern, und er reiste auch gerne mit seiner Partnerin kurz aus, wobei sie einen Wohnwagen mitschleppten. Als sie vor zwei Jahren aus einer solchen Reise zurückkamen, haben sie erst vor dem Haus bemerkt, dass der Wohnwagen nicht da war! Nur das Auto und der Haken, sonst nichts. Ähnlich fix und fertig, wie Du es während Deines "Abenteuers" warst, fuhren sie schnell zurück. Sie hatten ein doppeltes Glück gehabt: Den Wohnwagen haben sie zwei Straßen weiter gefunden (und nicht z.B. 100 km weiter), und da war nichts Böses passiert. Der Wohnwagen stand auf dem Gehsteig (musste sich an der Ecke getrennt haben), da konnte es Gott welchen Unglück gegeben haben.
Mein Vermieter fährt sein Auto nach wie vor, der Wohnwagen wurde aber so gut wie sofort verkauft. :)
Mit lieben Grüßen
Christine
@Christine62laechel
Oh weh, das mag ein Schock gewesen sein 
, die Beiden tun mir ja noch nachträglich leid ... aber, liebe Christine, da fiel mir doch gerade auch ein Erlebnis ein ... allerdings schon etwas über 50 Jahre zurückliegend. Das kann ich so genau sagen, denn es war der erste Urlaub mit unserem kleinen Sohn und es ging nach Italien.
Wir hatten ein kleines Häusle zusammen mit den Schwiegereltern gemietet und machten uns mit zwei Pkw auf die Reise.
Auf der Fahrt zwischen Weinbergen, bereits in Italien, überholte uns plötzlich auf der linken Seite ein Autorad, überquerte vor uns die Fahrbahn und sprang dann den Weinberghang hinunter, wo es zwischen den Rebstöcken zum Liegen kam. Natürlich haben wir Sekunden später, als unser Fahrzeug zu schlingern begann, gemerkt ... es war das eigene linke Hinterrad. Die Sache ging zum Glück gut aus, d.h. kein größerer Schaden war entstanden ... nur unser Bub, der hinten im Auto geschlafen hatte, war durch das unsanfte Wecken etwas "verstimmt" 
und auch den Eltern im nachfolgenden Fahrzeug war der Schreck anzusehen.
Nun danke ich Dir für die erzählte Geschichte und wünsche Dir und natürlich auch uns allzeit Gute Fahrt. Bei dem heutigen Verkehr möchte ich mir so ein Erlebnis besser nicht vorstellen.
Herzliche Grüße
debi
An kleiber , Monalie , nnamttor44 und Syrdal
ein herzliches Dankeschön für die geschenkten chen und den damit signalisierten Spaß an dem Ereignis ... das zum Glück ja gut ausgegangen ist.
Ohne gewissenhafte Kontrolle der Fenster- und Dachlukensicherungen wird doch niemals nicht losgefahren 
Keine Ahnung, wie das Malheur passieren konnte, schließlich lief doch 47 Jahre alles problemlos und so gut wie stressfrei ab.
Es grüßt Euch herzlichst
die debi 
Das kann ich mir bildlich so richtig vorstellen..., wie du die Dachluke festgekrallt hast, immer das Bild vor Augen, sie könnte abreißen...dann kanns richtig gefährlich werden.
Der Typ hinter euch, liebe debi , hat sich vielleicht nur über deine akrobatische Aktion köstlich amüsiert...wer weiß...
Ich kann das irgendwie nachvollziehen, wir fahren am Samstag an die schöne Mosel und haben natürlich, wie immer, die Räder dabei.
Früher hatten wir die Dinger oben drauf und ganz ehrlich, mir war immer irgendwie mulmig, "fliegen sie mal weg oder doch nicht"...zum Glück ist nie etwas apssiert.
Derweile haben wir sie hinten drauf und das ist viel sicherer, kann nix passieren, denn alles ist miteinander ziemlich fest verzurrt.
Ja, so kanns gehen aber eine schöne Erinnerung zum schmunzeln ist es immernoch !
Kristine
@werderanerin 
Oh ja, das Mitführen von Fahrrädern muss auch sorgfältig geplant werden. Da kann ich mich erinnern, dass uns mal ein Pkw auf der Autobahn überholte, der zwei Räder huckepack mitführte und wir kopfschüttelnd über die Nachlässigkeit der Sicherung sprachen. Kurz darauf hing eines der Räder auf der mittleren Leitplanke und für das Fahrzeug war erstmal für eine längere Weile Pause.
Für Eure Reise an die Mosel wünsche ich gute Fahrt viel Spaß und vor allem stressfreies Fahren mit den Zweirädern
und Vorsicht vor den motorisierten 
Laufrädern, liebe Kristine/ werderanerin ;-))
Schöne Grüße und danke fürs Hereinschauen.
debi
Ich bednake mich ganz herzlich für die lieben Wünsche aber liebe debi..., ich denke fast, E-Scooter wird man dort nicht sehen, sie sind doch eher in den Städten auf Tour.
Kristine
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erleben, ein alter Spruch und noch einer: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Das beides, liebe debi fiel mir beim Lesen deiner Geschichte ein. Es ist ein Geschichte, die etwas gemischte Gefühle macht. Wahrscheinlich hat es lustig ausgesehen, als du an der Dachluke gehangen bist, aber gleichzeitig bist du ja auch in ziemliche Nöte geraten. GsD ist alles gut ausgegangen.
Herzlichen Gruß
Roxanna
@Roxanna 
Da magst Du schon recht haben, liebe Roxanna ... wäre ich Zuschauer gewesen, ich hätte mir wohl auch nur mühsam ein Lachen verkneifen können. Aber so im Stress ... und mit der Vorstellung, vielleicht einen Unfall zu provozieren, da geht einem, wie man so schön sagt,
"s'Zäpfle nonder" 
(Auch so ein Sprüchle, das heute kaum jemand noch kennt ;-))
Aber es ging ja alles gut aus ... und seither wird der Vorhang am hinteren Ausstellfenster während der Fahrt zugezogen und gesichert, wie man auf dem Bildchen sehen kann 
.
Vielen Dank für Deinen Besuch und den mitfühlenden Beitrag.
Liebe Grüße
debi
die auch noch hereingeschaut und ein
Ich freue mich, dass Dir die Erzählung dieser wahren Begebenheit Freude bereitet hat und bin so froh, dass dies alles so glimpflich abgelaufen und keinen wirklichen Schaden verursacht hat.
Liebe Grüße an Dich und ein schönes Wochenende wünscht allen Lesern
debi