Sommerradreise 2009 – Abschnitt 4b
Sommerradreise 2009 – Abschnitt 4b
Sommerreise 2009
Abschnitt 4b
Und jetzt
an dem Flüßchen Hase entlang; gerademal 170 km lang.
Bevor ich auf einzelne Stationen eingehe – dies im nächsten Abschnitt 4c – , hier zunächst ein kleines persönlich-historisches Bekenntnis. Sie können es gerne überschlagen, falls Sie so etwas nicht lesen wollen.
Über sechzig Jahre zurück: 1945/1946. Das jüdische Kind, das in der Schweiz den deutschen Massenmord überlebte und unmittelbar nach Kriegsende wieder nach Deutschland (gleichsam an die letzte bekannte Adresse) mit anderen Kindern zurückgeschickt wurde, erlebte – nachdem sich herausstellte, daß die Eltern respektive die Familie ermordet worden war – eine Odyssee durch Heime, Waisenhäuser, irgendwelche Pflegepersonen und -familien (wer dieses Kind übernahm, bekam selbst in jener Zeit bereits Geld) ... so landete das Kind auch in Talge,
einem winzigen Nest an der Hase, kurz hinter Bersenbrück.
Fast ein Jahr kümmerte sich ein älteres Ehepaar um dieses Kind, das sie – selbst ohne Kinder – wie ein eigenes Kind behandelten.
Verschiedene Bilder sind in Erinnerung geblieben: Hochwasser, alle Weiden und Wiesen überschwemmt, die Erlen und Weiden am Bach, aus dessen Zweigen man Flöten machen konnte. Zweimal im Jahr wurde ein Schwein geschlachtet, was das Kind inspirierte (das selbst der Schlachtung nicht beiwohnen durfte), große Runkelrüben gleichsam als Schweine zu schlachten und an Haken aufzuhängen. Eine Rolle als Zwerg in dem schulischen Adventsspiel. Dieses Kapuzenmäntelchen wirkte wohl insofern nach, als daß der erste Mantel ein Dufflecoat war.
Und jetzt nach sechzig Jahren hier mit dem Fahrrad unterwegs, auch im Sinne einer biographischen Spurensuche ... (Genau jene Gegend spielt dann noch einmal 1958/59 eine wichtige biographische Rolle.)
Die Tatsache eines Radführers für den Hase-Ems-Radweg zeigt, daß diese Gegend radtouristisch erschlossen ist.
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/sommerradreise-planung02/158555_3_Sommerradreise_-_Planung_02.jpg[/img]
Dieser Kartenausschnitt zeigt jene Region ...
Und dieser detaillierte Kartenausschnitt den Verlauf des Radwegs
Topographisch gesehen ...
Und so verläuft u.a. der Radweg am Fluß (Aus der Google-Earth-Perspektive)
Postkartenmotive ...
Und was singt jetzt Achim Reichel; dieses Mal?
Morgensterns Gedicht von Sophie, dem Henkersmädel ...
Sophie, mein Henkersmädel,
komm, küsse mir den Schädel!
Zwar ist mein Mund -
ein schwarzer Schlund -
doch du bist gut und edel!
Sophie, mein Henkersmädel,
komm, streichle mir den Schädel!
Zwar ist mein Haupt
des Haars beraubt -
doch du bist gut und edel!
Sophie, mein Henkersmädel,
komm, schau mir in den Schädel!
Die Augen zwar,
sie fraß der Aar -
doch du bist gut und edel!
Es grüßt[i]
Die Bertha
vom Niederrhein
Sommerreise 2009
Abschnitt 4b
Und jetzt
an dem Flüßchen Hase entlang; gerademal 170 km lang.
Bevor ich auf einzelne Stationen eingehe – dies im nächsten Abschnitt 4c – , hier zunächst ein kleines persönlich-historisches Bekenntnis. Sie können es gerne überschlagen, falls Sie so etwas nicht lesen wollen.
Über sechzig Jahre zurück: 1945/1946. Das jüdische Kind, das in der Schweiz den deutschen Massenmord überlebte und unmittelbar nach Kriegsende wieder nach Deutschland (gleichsam an die letzte bekannte Adresse) mit anderen Kindern zurückgeschickt wurde, erlebte – nachdem sich herausstellte, daß die Eltern respektive die Familie ermordet worden war – eine Odyssee durch Heime, Waisenhäuser, irgendwelche Pflegepersonen und -familien (wer dieses Kind übernahm, bekam selbst in jener Zeit bereits Geld) ... so landete das Kind auch in Talge,
einem winzigen Nest an der Hase, kurz hinter Bersenbrück.
Fast ein Jahr kümmerte sich ein älteres Ehepaar um dieses Kind, das sie – selbst ohne Kinder – wie ein eigenes Kind behandelten.
Verschiedene Bilder sind in Erinnerung geblieben: Hochwasser, alle Weiden und Wiesen überschwemmt, die Erlen und Weiden am Bach, aus dessen Zweigen man Flöten machen konnte. Zweimal im Jahr wurde ein Schwein geschlachtet, was das Kind inspirierte (das selbst der Schlachtung nicht beiwohnen durfte), große Runkelrüben gleichsam als Schweine zu schlachten und an Haken aufzuhängen. Eine Rolle als Zwerg in dem schulischen Adventsspiel. Dieses Kapuzenmäntelchen wirkte wohl insofern nach, als daß der erste Mantel ein Dufflecoat war.
Und jetzt nach sechzig Jahren hier mit dem Fahrrad unterwegs, auch im Sinne einer biographischen Spurensuche ... (Genau jene Gegend spielt dann noch einmal 1958/59 eine wichtige biographische Rolle.)
Die Tatsache eines Radführers für den Hase-Ems-Radweg zeigt, daß diese Gegend radtouristisch erschlossen ist.
http://community.seniorentreff.de/storage/pic/userbilder/a30f1d57825f100a5a9ba38c76fffe20/sommerradreise-planung02/158555_3_Sommerradreise_-_Planung_02.jpg[/img]
Dieser Kartenausschnitt zeigt jene Region ...
Und dieser detaillierte Kartenausschnitt den Verlauf des Radwegs
Topographisch gesehen ...
Und so verläuft u.a. der Radweg am Fluß (Aus der Google-Earth-Perspektive)
Postkartenmotive ...
Und was singt jetzt Achim Reichel; dieses Mal?
Morgensterns Gedicht von Sophie, dem Henkersmädel ...
Sophie, mein Henkersmädel,
komm, küsse mir den Schädel!
Zwar ist mein Mund -
ein schwarzer Schlund -
doch du bist gut und edel!
Sophie, mein Henkersmädel,
komm, streichle mir den Schädel!
Zwar ist mein Haupt
des Haars beraubt -
doch du bist gut und edel!
Sophie, mein Henkersmädel,
komm, schau mir in den Schädel!
Die Augen zwar,
sie fraß der Aar -
doch du bist gut und edel!
Es grüßt[i]
Die Bertha
vom Niederrhein
Kommentare (0)