Sirenengesang
Bild: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gustav_Wertheimer_-_The_Kiss_of_the_Siren_(1882).jpg
Sirenengesang
Still ruht die See, still ist die Nacht;
ein Ruderer im Boot –
taucht seine Ruderblätter sacht
ins Wasser - nichts bedroht.
Das Ufer fern, der Himmel weit;
so sieht er seine Welt.
Er liebt sie, diese Einsamkeit –
wie auch das Sternenzelt.
Der Mond schenkt Licht, der Mond schaut zu –
das Wasser sich bewegt.
Ein leises Singen bricht die Ruh;
der Mann lauscht angeregt.
Am Bootsrand nun im Mondeslicht
taucht auf ein Fabelwesen;
in dessen Aug‘ das Licht sich bricht –
verlockend ist es und erlesen.
Halb zog es ihn; halb sank er hin
von Armen aufgefangen,
die zärtlich und sehr feminin
um seinen Leib sich schlangen.
Halb zog es ihn – sein Herz schlug wild –
sein Wollen war gebrochen;
vernarrt war er in dieses Bild;
er ließ sich unterjochen.
Still ruht die See, still ist die Nacht
und Stille ist im Kahn.
Das Wasserwesen hat gelacht –
für ihn war‘s ein Orkan;
der sang ihm schönste Liebesweisen,
die je ein Ohr vernommen
und nahm ihn mit auf ihre Reisen --
zurück wird er nie kommen.
© lillii (Luzie-R.)
Sirenengesang
Still ruht die See, still ist die Nacht;
ein Ruderer im Boot –
taucht seine Ruderblätter sacht
ins Wasser - nichts bedroht.
Das Ufer fern, der Himmel weit;
so sieht er seine Welt.
Er liebt sie, diese Einsamkeit –
wie auch das Sternenzelt.
Der Mond schenkt Licht, der Mond schaut zu –
das Wasser sich bewegt.
Ein leises Singen bricht die Ruh;
der Mann lauscht angeregt.
Am Bootsrand nun im Mondeslicht
taucht auf ein Fabelwesen;
in dessen Aug‘ das Licht sich bricht –
verlockend ist es und erlesen.
Halb zog es ihn; halb sank er hin
von Armen aufgefangen,
die zärtlich und sehr feminin
um seinen Leib sich schlangen.
Halb zog es ihn – sein Herz schlug wild –
sein Wollen war gebrochen;
vernarrt war er in dieses Bild;
er ließ sich unterjochen.
Still ruht die See, still ist die Nacht
und Stille ist im Kahn.
Das Wasserwesen hat gelacht –
für ihn war‘s ein Orkan;
der sang ihm schönste Liebesweisen,
die je ein Ohr vernommen
und nahm ihn mit auf ihre Reisen --
zurück wird er nie kommen.
© lillii (Luzie-R.)
Kommentare (4)
@Manfred36
danke lieber Manfred für Dein neues Wasserfahrzeug...
"er" sitzt aber auf einem gefährlichen Schwimmuntersatz... dem möchte ich nicht bgégegnen
LG Lu.
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...und immer wieder vollzieht sich seit Homers „Odyssee“ bis heute diese „fabelhafte“ Geschichte – tagtäglich in tausendfacher Weise, stets mit dem gleichen Ergebnis: Meerjungfrauen, Nixen, Sirenen und andere Fabelwesen verführen die von der blendenden Schönheit Betörten, wie Goethe es in seiner Ballade „Der Fischer“ formulierte: „Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm, da war‘s um ihn geschehn, halb zog sie ihn, halb sank er hin und ward nicht mehr gesehn“.
Du hast es wunderbar in neue Verse gefasst.
Gerne grüßt
Syrdal
@Syrdal
so ist es wohl und wird auch so bleiben..
ich hatte Goethes Ballade vor Augen und habe einige Worte, wenn auch nicht genau so, übernommen,
es sind ja schon fast "geflügelte Worte
" halb zog sie ihn, halb sank er hin"
ich denke, er wird es mir nicht übelnehmen.. sie wurden wahrsheinlich schon viele Male angewandt.
Danke sagt mit Gruß Luzie
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