Sehr berührend...


Sehr berührend
Ein Ansprache vor Mitschülern halten? Für den stotternden Musharaf ein Albtraum. Doch ein Lehrer übt mit ihm, bis er genau das schafft. Ein Video zeigt den Erfolg, der die Zuhörer zu Tränen rührt. Von Dominik Brück
Zur Schule gehen war für Musharaf Asghar aus dem englischen Yorkshire lange Zeit eine Qual. Beinahe täglich wurde er von seinen Mitschülern schikaniert und gemobbt - und das nur weil Musharaf unter schwerem Stottern leidet. Schon wenige Worte auszusprechen, war für den Schüler eine unglaubliche Anstrengung. Aus Angst blieb Musharaf daher häufig zu Hause, habe die Schule sogar ganz verlassen wollen, sagt eine Betreuungslehrerin. Der besondere Einsatz von Englischlehrer Matthew Burton hat das verhindert und Musharaf gezeigt, was in ihm steckt. Ein Videoausschnitt der britischen TV-Show "Educating Yorkshire" auf Youtube dokumentiert die rührende Geschichte des Jungen.
Die ganze Klasse weint
In dem Video ist zu sehen, wie Lehrer Burton mit Musharaf übt, einen Text vorzulesen. Das gelingt dem Jungen jedoch nicht. Nur wenige Silben kommen über seine Lippen, bevor er verkrampft und heftig beginnt zu stottern. Burton geht ähnlich vor wie der Sprechtherapeut in dem Film "The Kings Speech". Wie König George VI. im Film gelingt es auch Musharaf, sein Stottern in den Griff zu bekommen, indem er beim Vorlesen eines Textes Musik hört. Sein Lehrer ist selbst ganz erstaunt über den plötzlichen Erfolg.
Dabei ist die Methode, die viel Übung bedarf und als eine unter mehreren in der Stottertherapie angewendet wird, gar nicht so außergewöhnlich: Der Rhythmus der Musik hilft dabei, den Sprechfluss zu optimieren.
Am Ende des Videos traut sich Musharaf das zu, was er wohl selbst lange für unmöglich gehalten hätte: Er stellt sich vor seine Klasse und hält eine Ansprache. Erneut gelingt es ihm, mithilfe der Musik sein Stottern in den Griff zu bekommen und nahezu flüssig eine ergreifende Rede zu halten, in der er sich bei seinen Klassenkameraden und Lehrern für die Unterstützung bedankt. Durch diese Hilfe hat es Musharaf inzwischen sogar geschafft, ein Studium zu beginnen.
Einige der Schüler sind so gerührt, dass sie in Tränen ausbrechen, während Musharaf spricht. Auch das Youtube-Publikum ist von dem Erfolg des Jungen begeistert. Mehr als 1,5 Millionen Menschen haben das Video bereits gesehen - viele dürften dabei wohl genauso ergriffen gewesen sein wie Musharafs Mitschüler.

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Kommentare (12)

Ela48 Leben auf unserem Planet bedeutet doch auch, die Unterschiedlichkeit von Menschen kennen zu lernen.
Die Entscheidung liegt doch an uns, welche Wege im Leben wir gemeinsam gehen.
Wir haben die Gabe uns frei entscheiden zu können für den guten oder negativen Lebensweg.
Das heißt nicht, das wir alle Fehler begehen können, dafür sind menschliche Schwächen in uns fest verankert.
Aber auch dadurch können wir lernen. Manchmal bin ich eine Träumerin, ein Kind, was mit großen Augen und Unverständlichkeit die Handlungen von Menschen betrachtet.
Wir können alle an den Situationen, die negativ sind, nichts ändern, aber gleichzeitig dürfen wir uns nicht entmutigen lassen.
Danke Euch beiden.
Ela
tilli liebe Ela, es ist so schön, wenn Menschen für einander da sind. Der Glaube, dass es doch gute Menschen auf dieser erde sind hilft jeden Kummer zu überwinden.
Wieder ein Blog, der ins Herz geht.

Wir danken dir und grüßen herzlich
Tilli und Bruno
Ela48 das genau ist es " erinnerte mich sofort an die Klasse meiner Enkelin, dort ist ein Mitschülerin, die fast taub ist...und die ganze Klasse
lernte die Gebärdensprache.."!
Deine Enkelin wird diese Geste des Miteinanders nie vergessen.
Es hat und wird sie weiterhin stark machen.
Ich finde es wunderbar, das auch du geantwortet hast. Es zeigt Dein Verständnis und Deine Bereitschaft auf Menschen zu zu gehen, obwohl ich es schon immer wusste.
DANKE!
Ela
ladybird Gänsehaut -Gänsehaut überkam mich während des Lesens und erinnerte mich sofort an die Klasse meiner Enkelin, dort ist ein Mitschülerin, die fast taub ist...und die ganze Klasse
lernte die Gebärdensprache.....sind das nicht auch winzige
kleine Blitze in der düsteren Kommerzmasse...
eine kleine Gegenseitige Hilf im Umfeld, wie es auch Traute schreibt...
Deine Beiträge sind immer wieder "wachrüttelnd",
danke Ela, sagt Dir
Deine Wurzelschwester..
Ela48 ein Fülle von Themen....

Wird der Mensch sie jemals beantworten können? Ich sage nein..

Mir ist es schon bewusst, auf welchen Balanceakt in der Welt sich Mensch im Augenblick befindet. Alle Lösungen erreichbar machen, wäre Utopie. Was wir tun können wäre
in unserem eigenen Umfeld hilfreich einzugreifen ohne wenn und aber. Es sind nicht die kleinen Dinge, die in unsere Geschichtsbücher eingehen.
Aber für den einzelnen Menschen ist es von immenser Wichtigkeit zu wissen, jemand ist da und steht mir bei.
Ela
Traute Das es von tief innen kommt habe ich mir gedacht.
Mit Gesellschaft meine ich die Kategorie, wie sie in der Philosophie Verwendung findet.
Wie sie sich organisiert hat, wie sie sich präsentiert und wie das Wechselspiel zwischen den aktiven Teilen und den Sozial ausgelieferten Teilen funktioniert. Wie die Bildungschancen sind . Wie sich die Gesellschaftsschichten untereinander abgrenzen oder mischen, oder bekämpfen oder tolerieren..
Da meine ich wird abgespalten separiert, abgehängt.
Das es Krankheiten gibt, deretwegen kein Pharmakonzern keine Forschung betreibt, dass es Äußere Behinderungen gibt die den Betroffenen ins Abseits drängen, die aber nicht von der Krankenkasse getragen werden. Es müssen Bettelveranstaltungen stattfinden, Sponsoren gesucht werden,
Die Gesellschaft hält so etwas nicht unter ihrer Würde.Wogegen , wenn Piraten einen Schiffsweg der Öltanker oder Handelsflotte behindern, werden Soldaten eingesetzt und ein Gesetz geschaffen, das dieses legitimiert. Es werden der Elektronikschrott und der Müll nach Afrika geschafft und wenn dan riesige Inseln im Ozean schwimmen aus Plastikmüll wird nicht gesagt Schluss mit dem Müllexport, sondern die Bürger sollen eine Steuer für die Beutel zahlen.Es werden die Menschen aufgefordert doch an Tagen auf Fleisch zu verzichten. Während die gleiche Gruppe sich für fleischfressende Haustiere stark macht, die Milliarden Tonnen an Fleisch brauchen, weil sie keine Pflanzenfresser sind..
So meine ich die Gesellschaft. In der von den Banken und erst dann von der Regierung die Richtung angegeben wird.Ob unser Tun da Linderung schafft ist fraglich, sie mildert uns das schlechte Gewissen, aber nicht denen, die weitermachen nur ein Ziel im Auge, Gewinn.
Nun können wir uns im kleinen Umfeld gegenseitig helfen. Auch ich bekäme ein schlechtes Gewissen wenn ich egoistisch leben würde.
Alle Achtung vor Dir, und für mich ein weitermachen, trotz alledem.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
Ela48 "Es braucht aber Voraussetzungen in der Gesellschaft", wie darf ich das verstehen?
Was bedeutet heutzutage Gesellschaft?
Wir Menschen sollten, nein, müssten sogar anfangen wieder das Spüren zu lernen. Hinsehen z.B. und nicht weg-schauen.
Bei vielen Menschen ist die Bequemlichkeit sehr ausgeprägt.
Aber warum? Angst involviert zu werden in Situationen die anstrengend sind?
Sag Du es mir?
Dein Lob hat mich berührt. Ich danke Dir. Aber das Lob gehört nicht mir, sondern meinem verstorbenen Vater. Er hat Zeit seines Lebens (Jahrgang 1926) sich immer gesorgt um seine Familie und um andere, die in Not waren.
Ich kann nicht anders...
DANKE!
Ela
Traute das die Funken des Verstehens für andere eine Bereitschaft entfacht wird, es ihnen gleich zu tun.

Das ist das Argument an dem angesetzt werden muss.
Es braucht aber Voraussetzungen in der Gesellschaft. Nach der Schule, in der Kindergartenzeit, möglichst schon, mit Hilfe zu beginnen.
Mit zustimmenden Grüßen und einem fetten dicken Lob für Deine sozialen Aktivitäten,
grüßt Traute
Ela48 danke auch Dir für Deinen Kommentar.
Ich denke, wir dürfen nie die Hoffnung aufgeben.
Meiner Meinung nach gibt es sehr viele Menschen auf der ganzen Welt, die mit ihrem "stillen" Tun dafür sorgen, das die Funken des Verstehens für andere eine Bereitschaft entfacht wird, es ihnen gleich zu tun.
Ela
Traute Das es ein Erfolgserlebnis gab, bauten den Schüler so auf, das er ein Selbstbewusstsein bekam, das ihn befähigte sein Selbstwertgefühl weiter zu stärken.
Es ist ein Aussenseiter , der nun eingefügt in der Gemeinschaft und in deren Schutz und Achtung neue Talente probiert und ausbaut. So sollte es bei allen Schwächeren sein, aber wer macht sich schon die Extramühe ?
Wenn das das Wünschenswerte, Alltag wäre, so ist doch die Realität eine ganz Andere, sonst wären wir nicht so zu Tränen gerührt. Unsere Emotionen, mit dem Jungen zeigen, das ist die Ausnahme,leider.
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
Ela48 Ich danke Dir für Deine ganz persönlichen Worte zu dieser sehr berührenden Geschichte.
Ich freue mich, dass Du aus Deiner eigenen Geschichte es nachempfinden kannst, wie emotional es ist, Menschen aus einem "Sprachgefängnis" zu holen...
Was zeichnet sehr viele Menschen heutzutage aus, wenn wir, durch unsere Medien bedingt, sehr viel "Böses", Negatives immer wieder lesen müssen.
Wir Menschen haben die Gabe, etwas zu tun und sollten uns trauen, Neues, Positives in die Medien zu setzen. Alter soll einen nicht hindern, finde ich!
Danke Dir!
Ela
ehemaliges Mitglied Deine Geschichte über den stotternden englischen Jungen hat mich sehr berührt. Ich habe 14 Jahre in einer Rehaklinik für Sprach- und Sprechgestörte gearbeitet. Gleich ganz zu Anfang hatten wir einen fast 50-Jährigen, der es nicht schaffte, wegen seines Stotterns zu telefonieren oder mit fremden Menschen zu sprechen. Seine Frau rief uns an, er stünde am Bahnhof, wo wir ihn bitte abholen möchten. Nachdem er drei Mal bei uns vier Wochen verbracht hatte, rief er eines Tages von zu Hause an, um einige Fragen zu klären. Er sprach so selbstverständlich und ruhig, wie jeder andere Mitmensch, der keine Sprechprobleme kennt! Es war eine Freude, auch mit ihm wieder zu reden, als er dann vor mir im Büro stand! Für mich war das damals fast unglaublich, dass diese Möglichkeit besteht!!

Lieben Gruß

nnamttor44

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