Schöner weißer Sonntag
Die erste hl. Kommunion war auch schon in meiner Jugend
Wir bekamen extra Kommunionunterricht und in der Kirche
wurde sorgfältig der Ablauf eingeübt, damit alles wie am
Schnürchen klappte.
Ich war Klassenbeste in Religion. Der Grund meines Eifers
war aber weniger meine plötzlich auftretende Heiligkeit,
sondern lag eher daran, dass ich mit meinen 10 Jahren ein
bisschen in den Herrn Kaplan verliebt war.
Vor der Kommunion war noch die 1. Beichte zu absolvieren.
Damit wir nur ja keine unserer Sünden zu beichten vergaßen,
wurde alles säuberlich auf einen Beichtzettel geschrieben.
Um den meinen habe ich ein großes Getue und Geheimnis gemacht.
Ich ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, denn ich hätte es ja
nicht überlebt, wenn meine Sünden heraus gekommen wären.
Z.B. dass ich öfters während des Nachtgebetes eingeschlafen
bin und der Puppe meiner Schwester die Haare abgeschnitten hatte.
Doch das das Wichtigste an der Beichte war für mich sowieso, dass
ich auch dafür extra ein neues Kleid bekam. (Später haben wir uns
dann über den Bergriff "Beichtkleid" lustig gemacht.)
Unterdessen stritten sich Mutter und Großmutter ständig über die
Gestaltung des Festes und darüber, was das Beste für mich sei. Allein
beim Kauf des Kommunionkleides musste ich (gefühlte) 100 Modelle
anprobieren, bis die Beiden sich endlich auf eines einigen konnten.
Meine schüchternen Versuche eigene Wünsche zu artikulieren, wurden
von beiden mit einem unwilligen „Fang du nicht auch noch an, du kostest
uns sowieso schon den letzten Nerv,“ rüde abgeblockt.
Jede Mutter will dass ihr Kind an so einem Tag das schönste ist.
Meine, immer schon a bissel gspinnert, hatte gegen den Rat
der ganzen Familie durchgesetzt, dass mir eine Dauerwelle gelegt
wurde.
Und als dann endlich der große Tag kam regnete es in Strömen und
ich hatte Sauerkraut auf dem Kopf.
Oma sagte pikiert “ Na das werden schöne Fotos werden. Das arme Kind!
Ich hab es oft genug gesagt aber auf mich hört man ja nicht.“
Meine Mutter fing an zu heulen, wegen der Vorwürfe und „dem armen Kind“
bis mein Vater mit einem: “Jetzt ist aber Frieden hier, gleich kommt der Herr Pfarrer,
was soll der denn von uns denken,“ das Chaos beendete.
Mir waren meine Haare und die Fotos sowieso egal. Mein Kaplan war
nämlich eingeladen und ist tatsächlich zum Kaffee gekommen. Ich
durfte neben ihm sitzen und ihm meine Geschenke zeigen. Ein Kreuz
an einem goldenen Kettchen und meine erste Uhr. Von ihm bekam ich
eine Glückwunschkarte mit lieben Worten und 10,-- DM Inhalt.
(die Karte habe ich bis heute aufbewahrt)
Für mich war dieser Tag einer der glücklichsten meiner Kindheit
und die Erinnerung daran, lässt mich heute noch lächeln.
© HeCaro
Kommentare (18)
Lieber Hade,
ja, es waren schlechte Zeiten. Bei Euch war es unmittelbar nach dem Krieg. Aber wieso hatte Dein Bruder seine Kommuinion so früh? War das auf dem Dorf so üblich? Bei Dir verstehe ich es ja wegen in einem Aufwasch. Bei uns war das in der 3. Klasse, also mit 9 oder 10?
Ich kann Dir gar nicht sagen mit welchem Vergnügen ich die Schilderung Deiner "Beichte" gelesen habe. Du warst niedliche 6 1/2 und ich kann mir so richtig vorstellen wie unschuldig Du da warst und es dennoch auch a bissel hinter den Ohren hattest. lrgendwas musste gebeichtet werden und am besten das, worum alle so ein Geheimnis machten . hahaha
Danke, dass Du es erzählt hast, ich lache immer noch.
Aber ob Du genau deswegen frühreif warst???? Grins
Was für eine herrliche Erinnerung.
Ich wünsche Dir ein frohes Osterfest mit vielen schönen Sachen im Nestchen
sende Dir herzliche Grüße.
Carola
Hallo Carola,
mit großem Vergnügen und Interesse habe ich die Geschichte zu
Deiner 1. Hl. Kommunion gelesen.
Die ersten Parallelen gab es auch. Zum Beispiel das Üben in der Kirche
für den großen Tag und ja, natürlich auch die Beichte.
In den Pfarrer war ich nicht verliebt, im Gegenteil, er war ein Mensch,
der für Kinder, besonders für solche wie mich, also die, die ohne Vater
aufwachsen mußten, nur wenig Verständnis hatte. Ich wechselte jedes-
mal die Straßenseite, bevor er mir begegnete und ich ihn von der Ferne
aus schon sah. Er hatte eine Hostie in seinem Etui, um sie Kranken zu bringen.
Dann mußte ich weder einen Knicks machen, noch "gelobt sei Jesus Christus"
sagen". Das war mir schon als Kind bei diesem Mann, mehr als zuwider.
Und aus meinem "schönsten Tag" wurde eher ein Trauriger. Meine
Mutter tat sich mal wieder selber leid und weinte und war superschlecht
gelaunt. Sie meinte, sie müsse alles alleine durchstehen, da mein Vater ja
nicht mehr aus dem Krieg zurückkehrte.
Zum Mittagessen waren wir nur zu Dritt, meine Mutter meine Oma und ich.
Es gab ein ganz normales Sonntagsessen. Zum Nachmittagskaffee kam noch
eine Tante und meine Cousine vorbei. Da gab es tatsächlich Torte, meine erste.
Es war eine Buttercremtorte und ich weiß noch genau, sie schmeckte mir überhaupt
nicht. Wahrscheinlich sah diese Buttercreme auch keine Butter sondern wurde mit
Margarine hergestellt. Es war im Jahre 1949.
Auch war die ganze Atmosphäre alles andere als beglückend. Ich war sehr ent-
täuscht, daß meine Mutter niemand aus der Verwandtschaft meines Vaters ein-
geladen hatte. Zu gerne hätte ich diese Leute mal gesehen und kennengelernt.
Aber nein, das gab es nicht.
Stattdessen bekam ich Post von zwei Tanten, den Schwestern meines Vaters, die
mir beide, je ein Gebetbuch schenkten.
Dann bekam ich noch eine Sammeltasse und ein Kunstledertäschchen geschenkt.
Das waren meine Geschenke zu meiner 1. Hl. Kommunion.
Am Abend war ich nur schrecklich froh, daß dieser Tag "endlich" vorbei war und
man mich in Ruhe ließ.
Für ein Foto mußte ich 14 Tage später nochmals mein Kleid anziehen, -das hatte
meine Mutter selber genäht, war billiger-, da der Bekannte, der das Bild machte,
am Tag der Kommunion, keine Zeit hatte. Er war bei anderen Leuten zum Fest
eingeladen.
Ja, diesen Tag konnte ich lange nicht vergessen, heute sehe ich das alles nicht mehr
ganz so eng und kann damit abschließen.
Uscha
Liebe Uscha,
was Du über Deine Kommunion berichtest macht traurig. Besonders solche Erlebnisse wie Du sie, mit dem Herrn Pfarrer hattest wirken in der Kinderseele noch lange nach. Dein Pfarrer waree in kalter, liebloser Mensch und sein Verhalten unmöglich als Seelsorger. Dass Du damit abschliessen konntest, freut mich sehr, denn das gelingt nicht Jedem.
Es ist ja schon hart ohne Vater aufwachsen zu müssenund da hattet
Ihr Anno 1947 bestimmt auch Geldsorgen. Das wird auch der Grund gewesen sein warum Deine Mutter nicht viele Gäste bewirten konnte. Aber eine oder zwei Lieblingstanten einladen und den Tag ein bischen liebevoller gestalten, das wäre sicher möglich gewesen.
Aber man muss ihr enes zugute halten. Sie hat Dir ein wunderschönes Kleid genäht und war mit Dir beim Fotografen. Dass das Foto erst später entstanden ist, sieht man ja nicht.
Leider hast Du keine heitere Erinnerung an Deinen Tag und umso mehr danke ich Dir für Deine Schilderung.
Ich wünsche Dir frohe Ostertage mit Deinen Lieben und grüße Dich herzlich.
Carola
Solche Kontakte, liebe Carola, zu Freunden oder Freundinnen aus der Kindheit sind, wie ich finde, auch deshalb so wertvoll, weil sie sich an das eine oder andere erinnern, wie man als Kind war, was man selber vielleicht schon vergessen hat. Und es gibt, wenn es eine sehr innige Freundschaft war, eine ganz besondere Vertrautheit, die sich bei einer Begegnung schnell wiederfinden lässt. Schade, dass du bei deiner Freundin zu spät gekommen ist.
Mein Vater, liebe Carola war Konditormeister . Die Kunst des Backens habe ich nicht von ihm geerbt, aber dass ich sehr viel übrig haben für leckere Torten und Kuchen, das schon .
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht dir
Brigitte
Oh ja liebe Brigitte.
Wenn man sagt: "lass uns von alten Zeiten plaudern" , möchte man in Erinnerungen schwelgen und wenn man es mit einem Freund tut, der dabei war kann man sich gegenseitig die Bälle zuwerfen. Man sitzt gemütlich zusammen, trinkt ein Gläschen und fast alle Sätze beginnen mit weisst Du noch?... Und Du hast ganz recht da ist eine schöne Vertrautheit, weil man sich lange kennt.
Um Deinen Konditor Papa haben Dich sicher alle beneidet. Ein Traum, weil wir
als Kinder die Süssigkeiten nur zu besonderen Gelegenheiten bekamen.
Herzliche Grüße und noch einen schönen Samstag Abend
Carola
Ich freue mich über noch drei Herzchen.
Danke Aliksia Via und Tessi
und wünsche Euch ein schönes Wochenende
LG Carola
Ein liches Dankseschön für die zustimmenden Herzchen an
Monalie MuscariWolke7
Willy Christine und Ernsest
Mit lieben Grüßen
Carola
Gerne und mit einem Lächeln habe ich deine Geschichte gelesen, liebe Carola. Ich finde auch, wie ladybird, dass du hübsche Löckchen hast und kein Sauerkraut. Erinnern kann ich mich auch noch gut, wie meine Mutter mit mir das Kleid gekauft hat. Oma war nicht in der Lage mitzukommen, aber sie hat es "gesponsert". Und was doch auch toll war, dass sich die Familie, Freunde und Bekannte versammelten und man stand einmal einen ganzen Tag im Mittelpunkt. Sehr feierlich war auch der Kirchgang, wenn man auch noch nicht in der Tiefe erfassen konnte, was da eigentlich passiert. An die Aufregung vor der 1. Beichte erinnere ich mich auch gut und heute sage ich, da hat man den Kindern schon ein bissle arg viel Druck gemacht wegen der "winzigen" Vergehen. Wirklich Schlimmes hat man doch nicht angestellt. Danke für diese nette Erinnerung und liebe Grüße
Brigitte
Das bin ich an meinem Ehrentag und neben mir steht Klausi, ein Spielkamerad, der auch im selben Haus gewohnt hat.
Schade, liebe Brigitte
dass ihr euch aus den Augen verloren habt, Du Und Dein Freund. Man achtet in der Jugend manchmal zuwenig darauf, alle Freundschaften zu pflegen , weil man zu sehr mit dem "Leben" beschäftigt ist. Mir ist das auch passiert und als ich sie endlich gefunden hatte, war sie kurz vorher verstorben.
Was für eine tolle Torte. Die sieht professionell lecker aus. War Dein Papa Konditor?
An meine erinnere ich mich nicht mehr und ans Essen nur deshalb, weil es zuhause gekocht wurde und wir tagelang einkaufen waren. Damals haben noch nicht alle im Restaurant gefeiert.
lch wünsche Dir ein schönes Wochenende
LG Carola
Nein, leider, lieber Carola, habe ich keinen Kontakt mehr zu Klausi. Wie das so ist, wenn man den Wohnort wechselt, verliert man sich tatsächlich aus den Augen. Würde mich schon interessieren, wie es ihm heute geht und was er macht.
Dass du dich sogar an das Essen erinnerst, erstaunt mich sehr. Ich weiß es leider nicht mehr. Was ich aber ganz sicher weiß, dass mein Vater eine besondere Torte für den Kaffee gebacken hat. Davon gibt es ein Foto, leider nur in schwarzweiß. Sogar die Marzipanrosen hat er selbst gefertigt. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie er das gemacht hat.
Das mit dem nüchtern bleiben hatte ich schon ganz vergessen. Was war das doch früher streng.
Es ist eine schöne Erinnerung.
Liebe Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte,
das ist ja ein süsses Foto. Du warst ja (fast) so fromm wie ich lach. Hast Du noch Kontakt zu dem Klausi? Ware schade wenn nicht aber im Laufe einer so langen Zeit kann man sich leider auch aus den Augen verlieren.
Das mit der Familienfeier stimmt. Meine Taufpatin ist extra aus Bremen angereist und auch einige Tanten und Onkel. ( Meine Familie war schon immer weit verstreut) Und ich weiss bis heute was es zu essen gab. Gemischter Braten mit Knödel, Gemüse und dreierlei Salat. Und zum Nachtisch Pudding mit eingemachten Birnen und Beeren. lach Und wie Du sagst, wir waren der Mittelpunkt. Es war unser Tag.
Du hast recht, man kann in dem Alter wirklich noch nicht alles in der Tiefe erfassen und fokussiert sich auf Nebensachliches. Z.B. hatte ich richtig Ansgt, ich könnte das Nüchtern bleiben vergessen und etwas essen, was eine Todsünde war.
Danke, dass Du Deine Erinnerung mit uns geteilt hast.
Liebe Grüße, Carola..
Liebe Carola,
so viel "Sauerkraut" ist aber wirklich nicht zu sehen, Deinem Kaplan wirst Du wohl als "Engele" (so nennen die Bayern doch ihre Kommunionskinder, gefallen haben....
diese so berührende Geschichte habe ich mit Spannung gelesen, sie kommt so lebendig "rüber", dass ich mir alles so gut vorstellen konnte....
Mein "highlight" bei meiner Konfirmation (1959) waren meine ersten Nylonstrümpfe (noch mit Naht hinten) und dazu winzige kleine Absätzchen an den Schuhen....
Ist es nicht wundervoll, wenn man sich an solchen Kindheits-erlebnisse immer noch erfreuen kann?
Lieben Gruß in die "Gegenwart"
herzlicht
Renata-Colonia
Liebe Renate,
naja, das Foto geht so einigermassen. Aber ach, Du ahnst ja nicht, wie mich meine Mama vor dem Weg zum Fotografen mit Lockenwicklern traktiert hat. lach
Finde ich toll, dass Du Nylons mit Naht hattest. Wow! Das war damals schon etwas Besonderes. Und Absätzle auch, nochmal Wow! Da warst Du bestimmt ganz stolz drauf. Bei der Konfirmation ist man halt doch schon ein Backfisch ( wie wir damals sagten, als der Begriff Teenager noch nicht herüber geschwappt war)
Jaa es ist wunderbar, wenn die Erinnerung so unbeschwert ist wie unsere.
Danke, Dass Du da warst.
Liebe Grüße; carola
Eine so schöne Geschichte! Sie zeigt in wunderbarer Weise, wie glücklich wir unsere Kindheit in schwieriger Zeit erlebt haben mit den „kleinen“ und „großen“ Sünden, die ja eigentlich doch gar keine waren.
Jetzt im Alter ist es mehr als erhebend, wenn wir uns an die unbeschwerte Zeit der Kommunion oder auch der Konfirmation erinnern und dann vielleicht sogar noch eine schöne Aufnahme finden... mit Dauerwelle oder im Konfirmandenanzug.
Mit Dank für den „Transport“ in die Kindheitszeit grüßt
Syrdal
Lieber Syrdal,
so empfinde ich das auch. Die Kommunion oder Konfirmation
sollte wirklich für alle Kinder ein wunderschöner Tag sein. Ein Tag, an den man sich sein Leben lang als etwas Besonderes erinnert. Aber es ist leider nicht für alle so gewesen, siehe Andrea`s Kommentar. Und es gibt sicher auch trübe Erinnerungen. Das ist so sehr bedauerlich und bestimmt auch z. Teil den Zeiten der Not geschuldet.
Ich freue mich, dass Dir meine Erinnerung gefällt und danke Dir fürs
Lesen und Deine Gedanken dazu.
Liebe Grüße, Carola
Liebe Carola,
was für ein schönes Foto und was für eine schöne Erinnerung an den Weißen Sonntag. Natürlich auch Dein Faible für den Kaplan.
So ganz anders als meine Erinnerung an diesen Tag. Vielleicht auch deshalb, weil dieser Tag bereits im Jahr 1947 stattfand.
Es würde zu weit führen, hier die Einzelheiten zu erzählen. Das ergäbe eine Geschichte für sich.
Nur so viel: Über meinem Platz am Kaffeetisch prangte ein von Tannengrün umkränztes Riesentransparent mit der Aufschrift:
"Dies ist der schönste Tag in meinem Leben"
Ich empfand das ganz und gar anders und dachte enttäuscht:
"Soll es denn keinen schöneren Tag mehr in meinem Leben geben???"
Mit einem Schmunzeln danke ich Dir und grüße Dich herzlich.
Andrea
Liebe Andrea,
das ist nett, dass Dir das Foto gefällt.
Es war allerdings 9 Jahre später als Dein Fest und die Zeiten waren schon
etwas besser. Deine Kommunion war aber auch nach dem Krieg und es ist schade, dass Deine Erinnerung offensichtlich nicht so heiter ist wie meine.
Eigentlich ist sie das Gegenteil, wenn Dich das Transparent schon trauig gemacht hat. Ich wäre sehr gespannt auf Deine Geschichte und würde sie mit Interesse lesen.
Danke dass Du etwas von Deinem Tag erzählt hast.
Liebe Grüße
Carola
habe mitgelächelt
auch wegen der besonderen erinnerung
schöne geschichte
hast du uns da geschrieben
liebe grüße hade
ich habe wenig erinnerung daran
vielleicht auch weils halt doch eine sehr
besch.... eidene zeit war
der vater noch in gefangenschaft
und wir als städter in einem dorf
das in sich lebte.
also trotz erstkommunion wenig zu essen
und ich auch zu jung um das alles zu verstehen
mein bruder 8 und ich
weil alles in einem aufwasch 6 1/2
ich weiß noch dass ich nicht wusste was ich beichten solle
etwas hat mir besonders gefallen und das hab ich dann auch genommen
als ich es sagte
hörte ich so etwas wie ein prusten
ich dachte der pfarrer müsste nießen
als er mich danach fragte
alleine oder mit anderen
da war mir klar, dass mit anderen sicher weniger schlimm war
und ich sagte
mit anderen
ein kleiner nießer und der herr pfarrer entließ mich ich hatte nicht verstanden was er gesagt hat
setzte mich zu den anderen schülern und bruder (oder umgekehrt).
alle beteten irgendwas vor sich hin
und ich tat halt mit
als
ich nach hause kam fragte meine mutter wie es war
ich erzählte ihr was ich gebeichtet hatte
und ganz langsam veränderte sich ihr gesicht
und dann prustete sie los
diese geschichte hat mich so lange verfolgt bis die familie
nicht mehr vorhanden war
aber mich auch zu einem frühreifen gemacht hat