Pflege zuhause: Wie man als Partner die Balance zwischen Pflege und Beziehung findet

Als Partner eines pflegebedürftigen Menschen kann es eine herausfordernde Aufgabe sein, die Bedürfnisse des geliebten Menschen zu erfüllen und gleichzeitig eine erfüllende Beziehung aufrechtzuerhalten. Die Pflege erfordert oft intensive Zeit und Energie, was dazu führen kann, dass das Privatleben und die Beziehung zu kurz kommen. Eine dauerhafte Pflegebelastung kann auch dazu führen, dass der pflegende Partner selbst an seine Grenzen stößt und sich ausgelaugt und überfordert fühlt. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Herausforderungen normal sind und es Wege gibt, um die Balance zwischen Pflege und Beziehung aufrechtzuerhalten.

Wie man als pflegender Partner Zeit und Energie für die Beziehung reserviert

Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Beziehung genauso wichtig ist wie die Pflege. Das bedeutet, dass man Zeit und Energie dafür reservieren muss. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist, regelmäßig Zeit zu planen, in der man sich ausschließlich auf die Beziehung konzentriert. Das kann ein gemeinsames Abendessen, ein Spaziergang oder eine andere Aktivität sein, die beiden Partnern Freude bereitet. Während dieser Zeit sollten Pflegeaufgaben und Sorgen beiseitegelassen werden, um sich voll und ganz auf die Beziehung zu konzentrieren.

Es kann auch hilfreich sein, klare Grenzen zu setzen und Prioritäten zu setzen. Das bedeutet, dass man bestimmte Zeiten am Tag oder in der Woche reserviert, um sich ausschließlich auf die Pflege zu konzentrieren, während andere Zeiten ausschließlich der Beziehung gewidmet sind. Dadurch kann man verhindern, dass die Pflege die Beziehung vollständig übernimmt und man sich immer mehr voneinander entfernt.

Warum es wichtig ist, auch während der Pflege gemeinsam etwas zu unternehmen

Gemeinsame Aktivitäten sind nicht nur eine Möglichkeit, Zeit miteinander zu verbringen, sondern auch eine Möglichkeit, die Beziehung zu stärken und positive Erinnerungen zu schaffen. Auch wenn die Pflege eine Herausforderung darstellt, sollten Sie versuchen, gemeinsame Aktivitäten zu planen und durchzuführen. Das können kleine Dinge wie gemeinsames Kochen oder ein Spieleabend sein, aber auch größere Aktivitäten wie Ausflüge oder Urlaube, sofern dies möglich ist.

Wenn Sie gemeinsame Aktivitäten planen, sollten Sie auch darauf achten, dass diese für beide Partner geeignet sind. Das bedeutet, dass Sie die Bedürfnisse des pflegebedürftigen Partners berücksichtigen und Aktivitäten auswählen, die auf seine Fähigkeiten und Interessen zugeschnitten sind. Es ist auch wichtig, realistische Erwartungen zu haben und sich nicht zu viel vorzunehmen. Das Ziel ist nicht, perfekte Erlebnisse zu schaffen, sondern gemeinsam Zeit zu verbringen und positive Erfahrungen zu machen.

Wie man als Paar Schwierigkeiten während der Pflegezeit angeht und löst

In jeder Beziehung gibt es Konflikte und Schwierigkeiten, und in einer Pflegesituation können diese noch verstärkt werden. Es ist wichtig, offen und ehrlich miteinander zu kommunizieren und Probleme anzusprechen, wenn sie auftreten. Das bedeutet auch, dass man als pflegender Partner die eigenen Grenzen und Bedürfnisse kommunizieren muss, um Überforderung und Burnout zu vermeiden.
Um Konflikte zu lösen, kann es hilfreich sein, gemeinsam nach Lösungen zu suchen, die für beide Partner akzeptabel sind. Es ist auch wichtig, aufeinander einzugehen und Verständnis füreinander zu haben. Das bedeutet, dass man versucht, die Perspektive des anderen zu verstehen und Empathie zu zeigen.
Es kann auch hilfreich sein, sich Unterstützung von außen zu suchen, zum Beispiel durch einen Paartherapeuten oder einen Berater für pflegende Angehörige. Diese können dabei helfen, Konflikte zu lösen und die Beziehung zu stärken.

Warum es für die Beziehung und die Pflege wichtig ist, Unterstützung von außen zu akzeptieren

Als pflegender Partner kann es schwer sein, Hilfe von außen anzunehmen. Man möchte vielleicht das Gefühl haben, dass man alles allein schaffen muss, oder man schämt sich dafür, dass man Hilfe benötigt. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass die Pflege eine Herausforderung darstellt und dass es nichts Falsches daran ist, Hilfe anzunehmen.

Indem man Hilfe von außen annimmt, kann man die Belastung reduzieren und Zeit und Energie für die Beziehung reservieren. Das bedeutet auch, dass man sich als Partner auf Augenhöhe begegnen kann und nicht nur in einer Pfleger-Pflegebedürftigen-Beziehung gefangen ist.

Es gibt viele Möglichkeiten, Unterstützung von außen zu bekommen, wenn man seinen Partner zuhause pflegt. Einige Beispiele sind:

• Ambulante Pflegedienste: Ambulante Pflegedienste bieten Unterstützung und Hilfe bei der Pflege zuhause an. Sie können zum Beispiel beim Waschen und Anziehen, beim Essen oder bei der Medikamenteneinnahme helfen.
• Pflegeheime: Wenn die Pflege zuhause nicht mehr möglich ist, können Pflegeheime eine Option sein. Hier wird der Pflegebedürftige rund um die Uhr betreut. Auch eine Kurzzeitpflege ist möglich, um dem Pflegenden eine Auszeit zu ermöglichen.
• Freunde und Familie: Freunde und Familie können helfen, indem sie sich um den Pflegebedürftigen kümmern, wenn der pflegende Partner eine Pause braucht.
• Hausnotruf: Ein Hausnotrufsystem kann helfen, wenn der Pflegebedürftige allein zuhause ist und Hilfe benötigt. Über einen Knopf am Handgelenk oder am Hals kann der Pflegebedürftige Hilfe anfordern.
• Online-Bestellungen: Viele Geschäfte bieten mittlerweile die Möglichkeit an, Pflegemittel wie zum Beispiel Desinfektionsmittel 500 ml online zu bestellen und liefern zu lassen. So kann man sich den Weg zum Geschäft sparen und Zeit sparen.
• Mobile Reinigungsdienste: Mobile Reinigungsdienste können helfen, wenn der pflegende Partner keine Zeit oder Energie hat, das Haus zu reinigen oder zu pflegen. Diese Dienste können auch bei der Hausarbeit, beim Einkaufen oder bei anderen alltäglichen Aufgaben unterstützen.