Nie optimal?
Als man noch Schüler war vor Jahren,
bewertet wurde immer wieder;
wenn gut die Noten bei ihm waren,
konnte gehasst sein als ein Leader.
Von and‘ren Schülern nur, denn Lehrer,
die waren g’rade unzufrieden,
wenn ungenügend oft gewesen.
Man war nicht optimal mal wieder.
Als Mitarbeiter, Angestellte,
musste man in Betracht auch ziehen,
dass man beurteilt wird nicht selten:
ob man beruflich fault, ob blühet.
Langsam im Alter kann man endlich
vergessen jede Wert-Komplexe.
Nicht optimal? Doch, selbstverständlich.
Irgendwo zwischen Eins und Sechse.
(Titelbild aus dem Internet)
Kommentare (9)
@Syrdal
Ja, so ist das: im Trab. Mal, weil es anders nicht geht, Mal, weil man es so selber gestalten möchte. Wahrscheinlich deckt sich aber Beides einfach.
Mit Grüßen
Christine
Als Schüler oder auch Arbeitnehmer wird man ja immer irgendwie "beurteilt"..., man siehe sich nur die Zeugnisse an. Es ist ja auch eine Art Ansporn, besser zu werden, finde ich, liebe Christine. Schüler brauchen noch gewisse "Hilfen", um sich zu finden.
Arbeitnehmer haben es da schon schwerer..., unterliegen ständigen Beobachtungen, Bewertungen. Hat man einen guten Vorgesetzten, weiß der schon, Arbeitnehmer richtig einzusetzen, je nach Fähigkeiten.
Rentner haben es dann gut..., endlich sich selbst genügen, müssen nichts mehr beweisen, keinen Stress mehr haben. Wie schön.
Kristine
@werderanerin
Ich bin genau deiner Meinung, liebe Kristine. Natürlich kann es für Schüler oder Mitarbeiter mit ein wenig Stress zusammenhängen, das Leben besteht aber hauptsächlich daraus, und man muss sich einfach daran gewöhnen. Kein Unrecht ist das aber. Und wie zufrieden kann man sein, wenn positiv bewertet, wenn die Vorbereitung richtig geschätzt. Wieso will man das den jungen Leuten, hier meine ich Schüler und Studenten, nun wegnehmen, wieso verwöhnt man sie auf Schritt und Tritt?
Also, die Antwort steht fest. Es wird sich nicht ändern, solange das Einkommen der Lehrer/innen mit der Anzahl der Schüler/innen zusammenhängen wird. Als wären Schulen jeglicher Art - Unternehmen. Ich finde das einen Blödsinn der zwei Jahrhunderte...
Mit Grüßen
Christine
...eine interessante Anmerkung von dir..."wieso verwöhnt man sie auf Schritt und Tritt ?"...
Das alles hat etwas mit den Erziehungsberechtigten zu tun, die wohl vor allem darauf bedacht, sind, dass ihre Kids keinen Nachteil haben. Jedenfalls empfinde ich das so.
Ganz viele Eltern sorgen ja dafür, dass den Kids alles, was weh tun könnte oder sie gar in einem schlechten Licht erscheinen lässt, aus dem Wege räumen.
Das das alles heute schon fatale Folgen hat, sieht man ja tagtäglich...kein Selbstbewusstsein, kein Selbstwertgefühl, sie können nicht selbstständig werden, weil sie garnicht wissen, wie das geht...dazu gehört nämlich auch, mal so richtig auf die Schn...zu fallen, aber auch wieder aufzustehen, denn aus jeder "Niederlage" erwächst etwas starkes.
Kristine
Zensuren für Rentner, nur eine Utopie?
Liebe Christine, Dein Beitrag hat mich jetzt auf dumme Gedanken gebracht...
Angelehnt an den Buchklassiker „1984 von Georg Orwell“ stelle ich mir gerade eine zukünftige Spezial-Kommission vor, die eine regelmäßige Überprüfung und Beurteilung der Rententauglichkeit vornimmt. Selbstverständlich mit Hausbesuch.
Schließlich verfügen auch Senioren noch über geistige und körperliche Ressourcen, die für die soziale Gemeinschaft sehr wertvoll sind. Selbstverständlich werden dabei die Schwerpunkten, wie Qualität und Menge, der Leistung zensiert. Bei Unlust oder Verweigerung droht dann ein finanzieller Abzug der Rente.
Christine könnte dann vielleicht ihre guten Kochkünste unter Beweis stellen, indem sie täglich das Essen für andere Leute zubereitet. Und Jürgen (dem fällt doch bestimmt was ein), konstruiert dann am PC Bilder mit tollen Arbeitsfeldern und Vorschlägen für die noch unentschlossenen Rentner.
Und was macht Rosi?
Na, der wird dann einfach wegen unglaublicher Faulheit das Geld abgezogen!!!😂
Aber vielleicht schreibt sie ja noch den zweiten Teil von 1984?
Rosi65😊
@Rosi65
Alles möglich, liebe Rosi. :) In so einer Welt der Spezial-Kommissionen habe ich eigentlich gelebt; jegliche Abzüge tat der sozialistische Staat auch unheimlich gerne. Als ich irgendwann in den 70. das Buch von Orwell las, bekam ich echt Angst. Deine humorvolle Vorstellung gefällt mir aber gut - hoffentlich werden wir so etwas doch nie erleben müssen. Also, die Kommissionen, usw. Denn etwas für die Anderen tun, selbst kochen - ja, das ist keine schlechte Idee. Bislang "kochen" wir füreinander Texte, Gedichte, und Kommentare hier im ST, die ja auch gut schmecken können. Und in den Jürgens aromatischen Kessel mit KI-Bildern wirft man sogar ab und zu ein Löffelchen von irgendeiner Zutat. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Wie wahr.
Wie war ich?
Genauso, nur 5 und 6 das mied ich, soweit möglich.
Später musste ich allmählich erkennen, dass ein bisschen Angeben das Leben leichter macht. Aber im Ernstfall ein wenig bluffen, schützt manchmal vor Leuten, die einen über den Tisch ziehen wollen.
@JuergenS
Als Schülerin war ich sehr gerne eine von den Besten; ich war ein Jahr jünger, als meine Mitschüler, klein, und sichtbar ängstlich. Durch meine guten und sehr guten Noten konnte ich doch etwas Anerkennung gewinnen; sowohl unter Kindern, als auch Lehrern und Lehrerinnen, die damals noch nicht daran dachten, dass so eine kleine Person Unterstützung braucht. Im Berufsleben - Vorsicht! Wenn zu gut, sucht die Umgebung oft (Hinter)Gründe, die sie selber gerne hätten, um nur nach oben drängen zu können. Der Neid konnte riesig gewesen sein. Und jetzt kann man ruhig wählen: ich bleibe gut als Köchin, verzichte aber gerne auf jegliche Erfolge im Berge steigen. Möchte noch eine Zeit lang gut Auto fahren können, malen dafür - nicht mehr. Hier ist man prima, da - kaum genügend, und schön so. :)
Das ganze Leben spielt sich ab
im großen Feld zwischen Eins und Sechs,
bei allem ist man stets im Trab –
so ist nun mal es Lebens Kodex.
...sagt nach acht Jahrzehnten Erfahrung
Syrdal