Nichts
Lange habe über das Nichts meditiert, oder deutlicher, über Nichts - ohne Artikel. Das ist verdammt schwierig. Ständig drängelt sich „Etwas“ dazwischen. Ist der Tod vielleicht das Nichts? Klar, dann brächte Meditieren auch nicht viel. Wahrscheinlich bin ich als abendländisch geprägter Mensch zu eng an die „vita activa“ gefesselt. Wir sagen ja im Deutschen mit dem Tätigkeitswort „Nichts tun“. Aber da ist nichts zu tun, tun und Nichts schließen einander aus.
… Nichts tun klingt einfach, doch ist schwer.
Zwing dich nicht selber, nichts zu tun.
Halt dich von jedem Wollen leer,
dann glückt´s vielleicht, im Nichts zu ruhn.
Kommentare (9)
zwischen nichts und viel ist ein weites Feld, sagen wir 1 ist nichts, 10 ist viel, dann lieg ich bei 6, früher bei 7 bis 8, nie bei 10, wie etwa Menschen, die alles erleben wollen, was andere schon erlebt haben.
Nichts muss man aushalten können. Das ist schwer, sonst würde sich Mensch nicht permanent ablenken.
Roxanna
Das Leben ist Tun, sonst wäre es kein Leben sondern tote Materie. Unser Bewusstsein, unser Hirn in Aktion vermittelt uns einen Eindruck davon. Unser Tun ist natürlich kulturevolutionell gesteuert und prägt uns. Tun wird relativ. Aber ein Bewusstsein toter Materie wird uns nie gelingen. Warum also solche Gedanken? Dualismus - Seele ?
Lieber @Manfred36
Warum nicht solche Gedanken? Tatsächlich habe ich auch andere Gedanken. Und du hast wieder ganz andere Gedanken. Gedanken sind bekanntlich frei, und ich nehme mir die Freiheit, über (das) Nichts nachzudenken.
Über das Nichts nachzudenken, ist seit Leibniz suchtgefährdend.
Über nichts nachzudenken, gelingt mir nur im Schlaf.
Als Kind fand ich eine für mich einleuchtende Erklärung für das Nichts:
Es ist das, was vor meiner Geburt war ...
LG - Via
@Via
Sicher haben schlaf und Nichts viel miteinander zu tun. Aber dann könnte man für den Schlaf auch seinen Bruder Tod einsetzen
Da der Mensch das absolute Nichts tun gar nicht, denn selbst die buddhistischen Mönche versuchen beim meditieren aeussere Einflüsse auszuschalten und tun somit auch etwas, hat die Natur dafür gesorgt und lässt uns schlafen um uns zu erholen. Und da träumen wir.
Herzlichst Rosenbusch