Nicht gebraucht - nicht willkommen
---- Wir Europäer sind erstaunlich produktiv, wenn es um Werte, Ideen, Waren usw. geht. Aber es wird nicht nur viel geschaffen, sondern auch vieles wieder vernichtet und auf den Müll geworfen: Kleidung, Essen, Autos, Plastik. Was alt aussieht, was nicht mehr funktioniert, was keinen Gewinn abwirft, will man nicht mehr sehen. Eigentlich ist alles ok, wenn es mich nichts kostet.
---- Und wie steht es mit menschlichen Trümmern und Ruinen, mit lebendem Gerümpel und Abfall? Sicher, da ist man zurückhaltender. Aber sehen möchte man das Elend lieber nicht. Ein Besuch zum Geburtstag muss reichen. Wer es im Krankenhaus oder Altenheim länger schafft, na gut, wir sind ja keine Unmenschen. Aber …
---- Welche Erfahrung machst du als jemand, der aktiv und selbstständig im Leben steht und sich um Schwächere kümmert? Wie ergeht es dir, der sich eher mühsam durchs Leben schleppt und Hilfe braucht?
Kommentare (13)
Hier ein noch etwas anderes Beispiel von Hilfsbereitschaft:
ein junges Ehepaar in einer Universitätsstadt kümmert sich um ausländische Studenten, die neu eingetroffen sind und niemanden vor Ort kennen. Jeden Sonntag sitzt eine eingeladene Gruppe um den Küchentisch und genießt neue Freundschaften bei einem guten Essen.
Es sind ja nicht nur die "Alten", denen Hilfe gut tut,
behauptet
Lerge
@Lerge
Verehrteste Landsmännin (in doppelt weise und mir fast greifbar nahe), Gott sei Dank, gibt es diese ermutigenden Beispiele, von denen ich selbstverständlich auch erfreuliche Beispiele kenne,
aber es gibt leider auch andere,
Einen guten Dienstag
Christoph
Zu ihrem Artikel möchte ich folgendes berichten. Ich weiß von einer Agentur die Frauen, auch einige Männer zur 24 Std, Pflege vermittelt. Oft sind beide Seiten zufrieden, aber nicht immer. Eine Tochter suchte so eine 24Std. Pflegerin. Nachdem man sich über die Bezahlung für Anreise, Krankenversicherung, dem eigentlichen Lohn und für die Vermittlungsgebühr geeinigt hatte, wurde über die Freizeit für die Pflegerin gesprochen.
Da reagierte die Tochter völlig verständlislos. Sie sei berufstätig und habe keine Zeit. Schließlich zahle sie viel Geld für eine 24Std.Pflege.
Die Frau wollte die Pflege bezahlen, aber sonst interessiert die Frau nicht, hauptsache sie mache ihre Arbeit. Ob sie die Pflegerin als Mensch gering schätzte?
@Maslina
Natürlich gibt es auch in diesem Thema verschiedene Zwischenlösungen und Abstufungen.
Manchmal ist eine schlechte Lösung aber besser als keine Lösung.
Habe ich dein Anliegen überhaupt richtig verstanden?
Im Zusammenhang mit alten Menschen von Gerümpel und Abfall zu denken oder zu schreiben geht gar nicht! Ich gehe mal davon aus, dass du bewusst provokant formulierst, aber selbst nicht so denkst.
Ich hatte früh das Glück, klugen, vlt. sogar weisen alten Menschen zu begegnen. Ich möchte diese Erfahrungen niemals missen!
Ich stelle das mal als zweite Sichtweise auf das Alter hier dazu.
liebe Grüße
WurzelFluegel
@WurzelFluegel
Vielleicht ist das die wichtigste Haltung in allen Fragen:
Es gibt immer mehrere Sichtweisen
Es ist sicher schwierig, wenn uns im Alter Schmerzen - welcher Art auch immer - plagen.
Vielleicht liegt es aber auch an uns, ob wir als Last oder Aufgabe betrachtet werden.
Ein Glück, wer Familie hat, die sich um organisatorische Maßnahmen kümmert, wenn sie die Möglichkeit nicht hat, sich selbst einzubringen.
Ich habe viele Jahre ältere Damen ehrenamtlich im nahegelegenen Altenheim besucht, um ihnen Geschichten - auch eigene - vorzulesen oder zu erzählen. Die saßen schon wartend - schön zurechtgemacht - und lachten mir entgegen.
Mit zwei Damen hatte ich bis zu deren Tod ein liebevolles Miteinander. Sie waren mir ans Herz gewachsen.
Keine Stunde habe ich je bereut; denn die Freude, die man mir entgegenbrachte, steckte an.
Ein interessantes Thema, das du hier zur Diskussion stellst, Christoph.
Liebe Grüße - bleib munter -
Ingrid
@Winterbraut
Es klingt tatsächlich nicht gut, schlimmer, wer so denkt, verdient wahrhaftig keine Hochachtung.
Doch es geht nicht um nette alte Damen (allein), sondern um eine Art Fremdenhass, den ich besonders in D feststelle, wo man am liebsten unter sich bleibt
Deine Beschreibung, Silesio - deutet auf eine sehr negative und herabwuerdigende Sichtweise von Menschen hin.
Ich halte es für möglich, dass jemand, der solche Begriffe verwendet, tiefe Enttäuschung oder Wut gegenüber anderen empfindet,oder so gar nicht mit dem "Alter und den Begleiterscheinungen" zurecht kommt.
Gruende dafuer, dass Menschen sich mühsam durchs Leben schleppen, koennen vielfältig sein:
.
z.B. finanzielle Schwierigkeiten, soziale Isolation, gesundheitliche Probleme.....
In Deutschland gibt es verschiedene Unterstützungssysteme, die Menschen helfen, die in schwierigen Lebenssituationen stecken....
Die Grundlage für liebevolle Beziehungen mit Familie und Freunden wird ja schon in jungen Jahren gelegt.....
Moegen unsere Tage im hohen Alter mit Liebe, Freude und Erinnerungen gefüllt sein👍
Chris33
@chris33
1) Ich wundere mich, dass du dich wunderst, dass ich davon spreche, dass es Herabwürdigung von Menschen gibt.
Ich finde, hier im UK ist man ja seit Jahrhunderten an weltweite Kontakte gewöhnt. In Deutschland immer noch nicht. Anders sein heisst da eher: Schlechter sein.
2) Und um auch noch dies zu sagen; Nach und durch meine viele Auslandsaufenthalte habe ich mir die Vorurteile völlig abgewöhnt. Eher im Gegenteil.
3) Ich verspreche, dass ich mich nie wieder auf ein so heisses Thema einlassen werde.
@ silesio
Lieber Christoph,
bevor ich eine Antwort auf obige Fragen versuche, bitte ich dich, zu bestätigen,
daß du das nicht bist im Foto weiter oben !!!!
Mit Gruß in die neue Woche,
Lerge
So ergeht es mir gut !
Ich bin zwar alt, zähle mich aber noch nicht zum "unbrauchbaren Gerümpel"!
Warum nicht ?
Ich versuche, mich "nützlich" zu machen !
Habe viele Freundinnen und Bekannte,
mit denen ich mich treffe oder mir schreibe !
Wenn sie ins Krankenhaus kommen oder in die "Kurzzeitpflege" besuche ich sie.
Ich versuche darüber hinaus ein möglichst großes Netzwerk aufzubauen, nicht nur mit "Alten", sondern auch mit jüngeren Menschen, zu denen ich Kontakt halte, mit denen ich mich austausche !
Ich lese und höre auch Beiträge zur Politik, unterhalte mich darüber und gehe wählen...
Halte mich durch Sport gesund, nehme keine Medikamente, spare an Gas (Heizung) und Warmwasser.
Helfe, wo ich gebraucht werde...
Noch nicht genug ?!