"Mama, wie kommen die Babys in den Bauch?"
Aufklärungsnot der Eltern in unserer Kindheit.
„Mama, du hast nicht das Gleiche wie Papa!?“
Vielen Eltern fällt es schwer ihre Kinder aufzuklären, ihnen zu erklären was Sexualität bedeutet.
Oftmals ist es ihnen peinlich darüber zu sprechen. Auch heute noch!
In den früheren Jahren wurden herlliche Umschreibungen für die schönste sache der Welt gefunden.
Bis in die sechziger Jahre, war das Thema Sexualität tabu, bestenfalls hinter vorgehaltener Hand wurde erzählt, aber nicht im Beisein der Kinder.
Damals wurden Kinder bzw. Jugendliche nur sehr genierlich über die Entstehung eines Kindes informiert. Da mussten Bienen und Schmetterlinge als Anschauungsmaterial herhalten.
Erst gegen Ende der sechziger Jahre änderte die Gesellschaft ihre Meinung zur Sexualität.
Nun, durch die Flower-Power Zeit hervorgerufen, ging man freier mit diesem Thema um.
In diesen Jahren wurde die freie Liebe propagiert, man wollte mit den Tabus brechen.
Von einem Extrem in das Nächste.
Erst puritanisch verklemmt in den Jahren zuvor, später hemmungslos.
Nicht alle, Ok
Wenn Kinder neugierig werden auf den eigenen Körper, dann benötigen sie Antworten,
ehrliche Antworten, nicht eine verlegene Ausrede: „Frag Mama/ Papa.“ als Beispiel.
Nachdem ich „aufgeklärt“ wurde, dachte ich, die Babys kommen aus dem Bauchnabel...!
Bei der ersten Periode: Ok, das war’s, jetzt sterbe ich eben!
Prima aufgeklärt worden.
Als Kinder dachten wir, unsere Eltern haben keinen Sex, zumindest konnten wir es uns nicht vorstellen.
Sie waren für uns geschlechtslos. Niemals haben die Eltern sich uns nackt gezeigt, das erzeugt natürlich Neugierde.
Fragen wurden allerdings selten, bis gar nicht, wahrheitsgemäß beantwortet.
So blieben nur die Freunde die „etwas“ wussten, oder später „Dr. Sommer“ von der Bravo.
Ich habe mal ein paar Leute gefragt wie sie aufgeklärt wurden.
Ein Freund erzählte er hatte ein Männergespräch!
Eine Nachbarin als sie ihre erste Periode bekam und aufgeregt in der Nacht zur Mutter lief: „Mama, ich blute.“
Die Antwort: „Komm mir ja nicht mit ´nem Blag nach Hause!“
Meiner Schwester erging es fast ebenso.
„Das hast du nun jeden Monat!“ gab die Großmutter als Kommentar von sich.
Zwei meiner Freundinnen beschrieben ihre Aufklärung wie folgt:
Eine Freundin hat eine Lehre als Bürokauffrau in einem Baubetrieb gemacht, es war ein kleiner Betrieb.
Einige Maurer, ein Polier und Dachdecker waren dort beschäftigt.
In diesem Betrieb musste sie sich manche Anzüglichkeiten anhören. So wurde sie bestens zum Thema Sex „informiert“. Den Rest haben Freundinnen erledigt.
Die andere Freundin wurde wie folgt von den Eltern auf ihr Liebesleben vorbereitet: „ Du hast jetzt deine Tage, nun kannst du Kinder bekommen, bleib von den Jungs weg!“
Diese Freundin bekam im achten Schuljahr einen Sexualfilm gezeigt. Im gleichen Raum saßen die Eltern und der Pastor.
Der Film begann mit Bienen und Blumen...!
Ich habe versucht es bei meinen Kindern besser zu machen, wenn sie Fragen hatten wurden sie beantwortet. Nicht mehr und nicht weniger.
Noch ein Anekdötchen zum Schluss...
Der Vater zum Sohn: „Jung, wie ist das mit Aufklärung?“
Daraufhin der elfjährige Sohn: „Ja Papa, was willste wissen?“
Wie war es bei euch, wie seid ihr aufgeklärt worden?
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