Lieben und Mögen
Über den Unterschied zwischen den zwei Gefühlen in einer Beziehung war schon oft die Rede. In Büchern, Ratschlägen in Frauenzeitschriften… Dass das Mögen vielleicht nicht genug wäre, es sei einfach „lauwarm“. Oder doch, es sei besser als die Liebe, die vieles zerstören kann, weil so intensiv eben…
Doch eine andere Art von Beziehung erwähnt eine Schauspielerin in ihrer Erinnerungen: Sie erzählt über ihre Kindheit und Jugendzeit, und über die Rolle ihrer Eltern da. Und sie meint etwa: Ich weiß nicht mehr, ob sie uns (sie hatte noch drei Geschwister) geliebt hatten. Eines weiß ich aber ganz sicher, dass sie uns sehr gern hatten. Sie verbrachten gerne Zeit mit uns, waren nie ungeduldig. Sie konnten aufmerksam zuhören. Und vor allem, sie nahmen sehr gerne an unseren verschiedensten Unternehmungen teil…
So wenig, und so viel. Und es könnte ja natürlich auch alle anderen Arten von Beziehungen betreffen: Dass die eine Person gerne für die andere da ist, dass sie gerne etwas zusammen unternehmen.
Doch am wichtigsten kommt „Mögen“ wohl doch als ein Mittel vor, das das künftige Leben beeinflussen kann. Wie zum Beispiel das gemeinsame Spielen von meiner, hier schon Mal erwähnten, ehemaligen Schülerin, mit ihrer kleinen Tochter. Die beiden sind so fröhlich kreativ dabei!
(Das Bild wurde gestern von meiner ehemaligen Schülerin gemacht)
Kommentare (23)
@Urseli
Liebe Urseli,
ja, die Liebe betrifft immer zwei Personen (manche sagen, manchmal sogar mehr...). :) Und ernst, man kann die Liebe mit einem Tanz vergleichen. Dies ist nicht meine Entdeckung; hier gibt es ein Lied darüber, dass "zum Tango muss es Zwei geben".
Man möchte auch gerne einen Einfluss daruf haben können, "was andre machen". Nicht immer möglich, leider. :)
Danke für Deine netten Worte, liebe Urseli.
Mit herzlichen Grüßen
Christine
wir werden uns einer Beschreibung der Liebe mit Worten immer nur annähern können - etwas an der Liebe entzieht sich immer der Worte 😊
aber wer liebt und geliebt wird, wer es erlebt, weiß es zweifelsfrei 💚
ich schreibe bewusst in der Gegenwart - denn Liebe verschwindet nicht - weder Tod, noch eine Trennung oder räumliche Ferne beenden die Liebe
alles was ein Ende hat, war nicht wirklich Liebe - kann aber trotzdem wunderbar schön gewesen sein, war vielleicht der Liebe schon ganz nahe 🌺 war vielleicht eine Form von Mögen
und noch etwas - natürlich ist Liebe, wie ich sie hier meine wesentlich mehr als Partnerschaftliches, sie hat viele Facetten
Gruß von
WurzelFluegel
@WurzelFluegel
Unter einem jedem Satz von dir könnte ich mich unterschreiben. Und das - mit beiden Händen. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Als ich diesen lustigen, auf den Kopf gestellten Schneemann sah, liebe Christine, huschte augenblicklich ein Lächeln über mein Gesicht. Deine ehemalige Schülerin nebst Tochter waren mir auf Anhieb sympathisch. Die Fröhlichkeit dieser beiden kreativen Menschen strahlt einem durch den Schneemann förmlich entgegen !
Was für eine großartige Idee ! Darauf muss man erst einmal kommen ! 😊
Zu deinem Thema "Liebe und Mögen", liebe Christine, habe ich mir auch schon etliche Gedanken gemacht.
Ich blogge sie später einfach mal separat, weil der Text für einen Kommentar zu lange wäre.
@Winterrose
Es freut mich, liebe Laura, dass auch du eine Gelegenheit hattest, an dem dunklen, wolkigen Tag mal zu lächeln. :)
Nun warte ich auf deinen Eintrag. Das Thema ist schon interessant...
@Manfred36
Stimmt, du bist als Erster auf die Idee gekommen! Ich hätte nicht mehr daran gedacht. Darf ich das Bild kopieren, und es der Dominika zeigen? Danke schön! :)
Ich denke, dass das ein schwieriges Thema ist..., was ist letztlich "Mögen / Lieben", wo sind da Grenzen..., wie macht sich das jeweils in einem Menschen bemerkbar oder vielleicht auch gar nicht...?
Für mich persönlich ist "Mögen" etwas "kleineres"...ich kann das Wetter mögen, kann einen Ausflug mögen, kann das Essen mögen...usw., dennoch nicht unwichtig.
"Lieben" ist für mich etwas tief emotionales, geht ganz tief ins Herz, in die Seele, das spüre ich richtig...dabei gibt es aber viele Arten von "Liebe".
Die Liebe zum Mann/Frau, incl. der sexuellen Liebe..., Liebe zum Kind, die für mich fast die tiefste ist, weil es das geborene, eigene Kind ist..., Liebe zu meinen Enkeln.
Diese "Liebensarten" kann man selbst emotional in sich erfühlen, wenn man Gefühle hat...leider gibt es aber viele Menschen, die niemals solche Gefühle hatten und haben werden, weil sie diese in jungen Jahren niemals fühlten...somit auch nie in der Lage sein werden, so etwas weiter zu geben. Leider !
Ich kenne so einige, die so manches vielleicht "Mögen" aber "Liebe"...nicht kennen ! I
Ich gehe noch einen Schritt weiter..., letztlich kann eine Liebe auch in Mögen abflachen...wie bei vielen es der Fall ist !
Nur gibt man es nicht zu ! Das muss aber nicht unbedingt etwas schlechtes sein !
Kristine
@werderanerin
Ja, liebe Kristine, gibt es da Grenzen, oder irgendwelche Gradierung von der "Wichtigkeit" eines Gefühls? Oder sind die Gefühle eher fliessend... Oder können sie mehrfach auf einmal auftreten, wie die bekannte Hassliebe. Vielleicht gibt es auch eine Magliebe, oder ein Hassmögen?
Liebe in Mögen flacht wohl in den meisten Ehen ab; intensive Liebe kann - nach Fachleuten - nur einige Jahre lang dauern. Ob immer aber...? Gewiss kann auch mal einfaches Mögen plötzlich erglühen, und zu einer schönen Liebe werden. Alles fließt ja. :)
Mit Grüßen
Christine
Ich glaube, dass wir mit "Liebe" zwischen Geschlechtern vor allem oft die "ganz heiße Phase" meinen..., wo alles rosarot ist, die Welt scheint zu schweben, sie sieht anders aus, man meint ein anderer Mensch zu sein...genau diese Phase der Schmetterlinge vergeht..., bei manchen recht schnell aber wenn man Glück hat, hält sie, so Experten ca. bis zu 7 Jahren..., da ist man aber schon "gut" dabei.
Dann wird die Liebe "anders", das Sexuelle steht z.B. nicht mehr im Mittelpunkt, es verschiebt sich und wenn man richtig hinschaut, wächst das Vertrauen und das kann doch auch gut sein, wenn nicht sogar noch viel, viel wichtiger...aber wer mag das alles schon letztlich beurteilen wollen.
Kristine
@werderanerin
Ja, liebe Kristine. Eine "ganz heiße Phase" und das "Vertrauen" - dies wären zwei sehr, sehr wichtigen Faktoren...
@Christine62laechel
???
Ich hasse dich, aber ich komme nicht von dir los ----
Ich liebe dich nur, weil ich deine Art mag ---
Ich liebe es, wenn wir so richtig übereinander herfallen ---
Die Nächstenliebe eines Christen, die Eheliebe, die Kinderliebe, die erotische Liebe, das „Mögen“, zu dem man ganz viel beitragen kann. Ich kann mich nicht aufwerfen, zu deinem Post eine halbwegs objektive Stellung zu beziehen und lass daher mal einige Dichter sprechen (ihr werdet es alle kennen):
Heine
Sie saßen und tranken am Teetisch,Und sprachen von Liebe viel.
Die Herren waren ästhetisch,Die Damen von zartem Gefühl.Die Liebe muß sein platonisch, Der dürre Hofrat sprach.Die Hofrätin lächelt ironisch,Und dennoch seufzet sie: Ach! Der Domherr öffnet den Mund weit:Die Liebe sei nicht zu roh,Sie schadet sonst der Gesundheit.Das Fräulein lispelt: Wie so? Die Gräfin spricht wehmütig:Die Liebe ist eine Passion! Und präsentieret gütig Die Tasse dem Herrn Baron. Am Tische war noch ein Plätzchen; Mein Liebchen, da hast du gefehlt. Du hättest so hübsch, mein Schätzchen, Von deiner Liebe erzählt.
Erich Kästner
Als sie einander acht Jahre kannten (und man darf sagen sie kannten sich gut), kam ihre Liebe plötzlich abhanden. Wie andern Leuten ein Stock oder Hut. Sie waren traurig, betrugen sich heiter, versuchten Küsse, als ob nichts sei, und sahen sich an und wussten nicht weiter. Da weinte sie schliesslich. Und er stand dabei. Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken. Er sagt, es wäre schon Viertel nach vier und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken. Nebenan übte ein Mensch Klavier. Sie gingen ins kleinste Café am Ort und rührten in ihren Tassen. Am Abend sassen sie immer noch dort. Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort und konnten es einfach nicht fassen.
Goethe
Warum gabst du uns die tiefen Blicke,
Unsre Zukunft ahndungsvoll zu schaun,
Unsrer Liebe, unserm Erdenglück
Wähnend selig nimmer hinzutraun?
Warum gabst uns, Schicksal, die Gefühle,
Uns einander in das Herz zu sehn,
Um durch all die seltenen Gewühle
Unser wahr Verhältnis auszuspähn?
Ach, so viele tausend Menschen kennen,
Dumpf sich treibend, kaum ihr eigen Herz,
Schweben zwecklos hin und her und rennen
Hoffungslos in unversehnem Schmerz;
Jauchzen wieder, wenn der schnellen Freuden
Unerwart’te Morgenröte tagt.
Nur uns armen liebevollen beiden
Ist das wechselseit’ge Glück versagt,
Uns zu lieben, ohn uns zu verstehen,
In dem andern sehn, was er nie war,
Immer frisch auf Traumglück auszugehen
Und zu schwanken auch in Traumgefahr.
Glücklich, den ein leerer Traum beschäftigt!
Glücklich, dem die Ahndung eitel wär!
Jede Gegenwart und jeder Blick bekräftigt
Traum und Ahndung leider uns noch mehr.
Sag, was will das Schicksal uns bereiten?
Sag, wie band es uns so rein genau?
Ach, du warst in abgelebten Zeiten
Meine Schwester oder meine Frau.
Kanntest jeden Zug in meinem Wesen,
Spähtest, wie die reinste Nerve klingt,
Konntest mich mit einem Blicke lesen,
Den so schwer ein sterblich Aug durchdringt;
Tropftest Mäßigung dem heißen Blute,
Richtetest den wilden irren Lauf,
Und in deinen Engelsarmen ruhte
Die zerstörte Brust sich wieder auf;
Hieltest zauberleicht ihn angebunden
Und vergaukeltest ihm manchen Tag.
Welche Seligkeit glich jenen Wonnestunden,
Da er dankbar dir zu Füßen lag,
Fühlt‘ sein Herz an deinem Herzen schwellen,
Fühlte sich in deinem Auge gut,
Alle seine Sinnen sich erhellen
Und beruhigen sein brausend Blut!
Und von allem dem schwebt ein Erinnern
Nur noch um das ungewisse Herz,
Fühlt die alte Wahrheit ewig gleich im Innern,
Und der neue Zustand wird ihm Schmerz.
Und wir scheinen uns nur halb beseelet,
Dämmernd ist um uns der hellste Tag.
Glücklich, daß das Schicksal, das uns quälet,
Uns doch nicht verändern mag!
@Manfred36
Ja, lieber Manfred, da kann man kaum objektiv werden... Was die großen Dichter sagen, klingt ja sowieso am besten - und wenn man ihre Worte liest, muss man schon denken: Ja, klar ist es so!
"Uns zu lieben, ohne uns zu verstehen". Vielleicht muss es so sein.
Obwohl ich die Künstlerin dieses fantastischen Objektes nicht kenne, und wahrscheinlich auch nie kennenlernen werde, mag ich sie, denn sie muss ein sehr liebenswerter Mensch sein. Bitte richte ihr doch, auch wenn es jetzt etwas verrückt klingt, die besten Grüße von mir aus, liebe Christine.
Danke
Rosi65
@Rosi65
Liebe Rosi,
das habe ich gerne getan, und die Dominika hat sich unheimlich darüber gefreut. Sie grüßt dich auch herzlichst. :)
Mit lieben Grüßen
Christine
Vielleicht, liebe Christine, hat jeder so seine eigene Vorstellung von lieben und/oder mögen. Vielleicht geht manchmal das eine in das andere über. Ich würde mögen so definieren, dass ich warzmherzige Gefühle für jemanden habe und gerne mit ihm zusammen bin. Liebe ist sehr viel mehr, ich meine jetzt nicht die Leidenschaft, die manchmal für Liebe gehalten wird und doch Leiden schafft. Welche Gefühle jemand wirklich hegt, kann eigentlich immer nur er/sie selbst wissen. Über beides könnte man lange philosophieren. Das wäre interessant.
Das Foto ist einmalig. Ein richtiges Gute-Laune-Foto, das sofort ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Danke, dass du uns diesen Stimmungsaufheller hier gezeigt hast.
Herzliche Grüße
Brigitte
@Roxanna
Liebe Brigitte,
dass die Leidenschaft Leiden schafft - oh, wie wahr sind die Worte. :)
Deswegen wäre es doch besser, sich nur aufs Mögen einzuschränken... Ich glaube, die Liebe bedeutet die Erwartung im Hinterkopf, dass sie auch erwidert wird. Und Mögen bringt keine Verpflichtungen. Es kann wohl alle Arten von Beziehungen betreffen; es gibt ja Eltern die ihre Kinder lieben sollten, und dafür manches haben wollen. Zum Beispiel, einen Einfluss auf das Leben des mittlerweile erwachsenen Kindes.
Ich freue mich sehr, dass du Dank dem lustigen Bild auch lächeln konntest.
Mit lieben Grüßen
Christine
das Bild ist einfach herrlich - danke fürs Zeigen
da hat jemand richtig Spaß gehabt 😊
lieben Gruß
WurzelFluegel
@WurzelFluegel
Es freut mich, dass auch du Freude daran finden konntest. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Euch allen lieben Dank, wunderbar,
das schöne Bild, die Ansichten über die Liebe,
auch die Gedichte die @ Manfred so wunderschön wie
immer, wenn Du wohlüberlegt etwas einstellst.
Ich möchte auch noch ein "Gedicht", ich kenne leider den Autor nicht,
los werden:
Liebe sagt man schön und richtig,
ist ein Ding, das äußerst wichtig.
Nicht nur zieht man in Betracht,
was man selber damit macht,
nein, man ist in solchen Sachen,
auch gespannt, was andre machen.
(W. Busch)?