Lass mich in Ruhe
Lass mich in Ruh!
Als ich klein war, sagte meine Schwester zu mir:
Lass mich in Ruh!
-Sie war viele Jahre älter als ich und musste auf mich aufpassen-
Als ich klein war, sagte mein BBruder zu mir:
Lass mich in Ruh!
-Er war fünf Jahre älteer als ich und wollte mit seinen Freunden, aber nicht mit mir spielen-
Als ich klein war, sagten die Nachbarsjungen zu mir:
Lass uns in Ruh!
-Sie wollten toben und klein Mädchen dabei haben-
Als ich klein war, sagte mein Vater zu mir:
Lass mich in Ruh!
-Er wollte zu Hause seine Ruhe haben-
Als ich klein war, sagte der Hausbesitzer zu mir:
Lass mich in Ruh!
-Er mochte keine Kinder-
Als ich klein war, sagte mein anderer Bruder zu mir:
Komm, lass mich nicht in Ruh!
-Er war nur 1 1/2 jahre älter als ich und mochte imemr mit mir spielen-
Als ich klein war, sagte meine Mutter zu mir:
Komm, lass mich nichtin Ruh!
-Sie spielte, las und sang mit uns, trotz ihrer Arbeit hatte sie immer Zeit für uns-
Als ich klein war, sagten meine Großeltern zu mir:
Komm, lass uns nicht in Ruh!
-Sie freuten sich immer auf mich-
Es gab in meinem Leben immer viele Menschen, die nicht ihr "Ruhe" brauchten.
Und ihnen danke ich dafür, weil es mir zeigte, dass sie mich mochten und mir ihre Zeit schenkten.
Das ist und war ein kostbares Geschenk.
Kommentare (11)
@nnamttor44
Eine Mama zu haben ohne Kuscleleinheiten zu bekommen das ist so schlimmm, ich weiß das wohl.
Blos gut das es da noch Oma gibt die alles wieder gut macht, naja sie versucht es mit Herz und Seele, aber Mama bleibt Mama bis es sie nicht mehr gibt.
Meine wollte nur Ihr Vergnügen, aber das Resultat blieb auf der Strecke.
Selbst im Pflegeheim hielt sie noch Ausschau nach ihrer Lust.
Was will man gegen sein Schicksal machen.
LG Rosi
@Lady-Rosi
Ich kann mir vorstellen, liebe Rosi, dass das Erleben einer wohl egoistischen Mama vielleicht noch schlimmer ist, als wenn es die Mama nicht mehr gäbe.
Erlebe das gerade in der Nachbarschaft meiner Tochter. Jeden Werktagmorgen bringt die berufstätige Mama ihre mit meinem Enkel gleichaltrige Tochter (Erstklässler) schon um 7 Uhr, damit die Kinder gemeinsam von Max Mama zur Schule gebracht werden. Die Kleine darf ihre Hausaufgaben alleine machen, weil ihre Mama ihr Pferd versorgen "muss". Oft genug kommt sie ohne Frühstück und schlägt dann natürlich bei meiner Tochter, wenn sie mit Sohnemann frühstückt, ordentlich zu. Das ist gern gegeben. Aber wo bleiben dann die Kuscheleinheiten? Das Wochenende verbringt die Kleine auch oft bei meiner Tochter, auch wegen der Pferde und der Kost-Versorgung. Und der Papa langt beim Bier zu ...
Inzwischen haben wir das Gefühl, meine Tochter ist dem Mädchen wohl eine zweite Mama und wie das einmal in 5 oder 7 Jahren aussieht - da wird die dann im Teenageralter lebende Kleine ihrer Mutter vielleicht ihren Kummer an den Kopf werfen??
Leben wir in einer empathielosen Welt?
Eine schöne Woch für Dich wünscht lich Uschi
@nnamttor44
Genau so ist das liebe Uschi wie Du schreibst.
Ich kann 100% nachempfinden wie es der kleinen
geht die so süß mitbetreut wird von Deiner Tochter.
Ich bin auch zu anderen Kindern gegangen wo Familie war
und auch viele Kinder hatten.
Alle bekamen ihre Liebe von Vater und Mutter,
ich stand daneben und freute mich für sie.
Hatte ja auch keinen Vater, er galt als vermisst in
Stalingrad und habe ihn nie gesehen.
Stiefväter hatte ich 2 aber die wurden von meiner Mutter
in Beschlag genommen und nicht zugelassen das ich
könnte doch mal ausversehen in den Arm genommen werden.
Nein noch schlimmer , sie erfand Dinge die ich nie gemacht habe
und wurde dann geschlagen.
usw
lG Rosi
Sehr schön geschrieben.
Meine Mutter sagte nicht zu mir
Laß mich in Ruh!
Sie lies mich allein bei Oma.
Sie war keine Mutter für mich
bis zu Ihrem Tod
Als ich ein Kind war, sagte meine Mutter zu mir:
Du, ich muss Geld verdienen, habe nur wenig Zeit.
Tag und Nacht, mein Vater war bis '49 im Krieg.
Als ich ein Kind war, sagte mein Bruder zu mir:
Ich bin 5 Jahre älter und habe auf dich „aufzupassen“.
Misch dich nicht groß ein.
Als ich ein Kind war, waren da aber auch noch andere Kinder.
Sie halfen mir instinktiv bei meiner autistischen Zurückgezogenheit.
Ging es ihnen zum Teil doch auch nicht anders.
Als ich kein Kind mehr war, habe ich Manche später wieder getroffen.
Sie wussten noch viele Einzelheiten aus unserem kindlichen Beisammensein.
Erheiternd und belebend.
@Manfred36
Lieber Manfred ( so heißt auch mein Bruder )
den ich überalles geliebt habe.
Das Leben schreibt so viele Geschichten,
doch erst im Alter war ich bereit davon zu erzählen.
LG Lady-Rosi
Ab meinem 7. Lebensjahr war an Mutterstelle nur meine Oma da. Aber bei drei Mädchen - wie die Orgelpfeifen 4,7 und11 Jahre - hatte die Jüngste stets bei ihr einen Platz auf ihrem Schoß. Wie oft hörte ich von ihr: Du bist doch schon groß, wenn die Kleinere sich vordrängte, auf ihren Schoß zum Kuscheln zu gelangen ...
In diesem Alter habe ich gelernt, bis heute alle Sorgen und Kümmernisse mit mir allein abzumachen. Auch mein Mann hatte nichts für "nur Kuscheleinheiten" übrig. Der verbrachte alle Freizeit lieber, allein grübelnd in seinem Hobbykeller, den ich besser nicht betrat, oder im Garten oder am nahen Mühlenteich ...
Für meine beiden Kinder hatte ich immer je einen Arm für Jedes zum Kuscheln. Sie mussten sich nicht enttäuscht von der Mama abwenden.
Heute habe ich meine Tochter und meinen Enkel zum Kuscheln, wenn ihnen oder auch mir danach zumute ist.
Ich wünsche eine schöne Woche, liebe Sami.
Uschi