Kunst oder Quatsch?


Kunst oder Quatsch?


Stoße ich auf ein Kunstwerk jedweder Art, sehe ich zunächst seine ästhetische Seite, seine Aussage und die darin vorhandene Botschaft. Ich sehe farbliche Nuancen oder schöngeistige Gesichtszüge.
In der Kunst bewundere ich Werke, die unsere Geschichte, unser tägliches Dasein, soziales Leben, Glück und Elend darstellen. Genau hier erfüllt die Kunst ihre vornehmste Aufgabe: die Fakten darzustellen, zu protestieren oder nach Veränderung zu rufen. Durch die Kunst in mannigfacher Art manifestiert der Künstler seine eigenen Emotionen, ausgedrückt in Schönheit oder manches Mal auch durch Abartigkeit.
Kunst kann auch etwas sein, das den Geist erfreut und nach Schönheit strebt: ich denke an Landschaften, Seestücke, Blumen, Porträts, Familienszenen. Oder andere Bilder, die Frieden darstellen, wie zum Beispiel Sakrale Kunst. Alles aber in schönen und farbenfrohen Inspirationen.
Durch die Kunst hat die Menschheit ihre Geschichte erzählt. Der Mensch hinterließ schon früh seine Höhlenmalereien, die für das Studium unserer Spezies wichtig sind. Auch wenn sie sicherlich seinerzeit nicht als »Kunst« angesehen wurden - wenn es diesen Begriff überhaupt schon gab.
Eine Arbeit zu mögen ist ein persönliches Gefühl und es hängt von der Sensibilität ab. Nicht jeder mag Barock, Romantik, Kubismus, Realismus, Impressionismus, Surrealismus, Pop Art. Jeder Künstler ist eben das Besondere, mit Technik, kritischem Denken und Kreativität ausgestattet!
Aber das Traurige ist, was wir so manches Mal in Ausstellungen oder irgendwelchen Kunsthallen und Galerien sehen:
Eine Menge von gestapelten Steinen: Es ist Kunst. 
Holzstümpfe von Draht umgeben, ist Kunst. 
Ein Berg von alten Autoreifen mit einem Vorfahrtsschild: Es ist Kunst. 
Auf einen Teller geklebte Streichhölzer sind Kunst. 
Auch das fotografierte Leiden gequälter Geschöpfe in einer Foto-Ausstellung ist Kunst? 
Es ist für mich schwierig, bestimmte Nachrichten in dieser Sparte zu verstehen. Es ist noch schwerer, sie als Kunst zu bezeichnen. Ich sehe Kunst in verschiedenen Museen, Galerien, Werkstätten und Kirchen.
Ich sehe Werke der großen Meister aller Jahrhunderte; plötzlich stoße ich auf einige Sachen, die »Kunst« genannt werden, meine Sensibilität muss von »jetzt auf gleich« völlig konträr umschalten. Unmöglich!
Ich kann mir keinen alten Eisenträger als Flugzeug vorstellen, wenn die Tragflächen meiner Fantasie überlassen werden! Der Betrachter muss doch zumindest seine Vorstellungskraft entfalten können; kann ich das, wenn ich einen Haufen Müll in der Ecke liegen sehe, der »Kunst« sein soll?
Kunst ist für mich, wenn sie die Fähigkeit hat, mich zu begeistern, oder wenn es Spaß macht, Details an Werken oder Techniken herauszufinden und zu bewundern. Doch wenn ein Künstler interagieren will, wenn seine Kunst kommunizieren soll, muss dies klarer sein und sich logisch ausdrücken; das ist das Wenigste, das von jedem erwartet werden kann, der Kunst produziert. Diese Kommunikation der Kunst existiert schon seit der Antike, z.B. in der klassischen wie auch in der modernen, zeitgenössischen Malerei und Bildhauerei, in allen Perioden und Bewegungen.

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Kunst muss eine Manifestation sein. Wir alle müssen unseren Geschmack ausdrücken dürfen, so wie wir es in verschiedenen Künsten und Werken tun. 
Warum ist es akzeptabel, ein literarisches Werk oder eine Musikrichtung nicht zu mögen - gilt dasselbe nicht für die Kunst als Ganzes? 
Es ist daher das legitime Recht eines jeden, sich dafür oder dagegen auszusprechen; ob es anderen gefällt - oder nicht.

©by H.C.G.Lux


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Kommentare (6)

werderanerin

Schon der Begriff "Kunst" wird unterschiedlich gesehen und auch empfunden und somit erstaunt es garnicht, dass manches für Kunst angsehen wird und manches für Schrott ...aber wer möchte das schon interpretieren...

Kunst ist für mich persönlich immer mit etwas Schönem besetzt..., ich mag schöne Gemälde, die ich betrachten kann ohne mir unter dem Bild durchlesen zu müssen, was das denn ist. Ob es mir dann aber letztlich gefällt, hängt von vielen Faktoren zusammen.

Gedanken kann man sich machen und das zur Genüge aber erkennen sollte man doch ein Bild aber auch das ist sicherlich alles (wie immer) relativ.

Nicht umsonst gibt es Bilder, Theaterstücke u.v.m, die man ohne "Hilfsmittel" nicht erkennen würde, vom verstehen ganz zu schweigen.

Ich denke immer, dass es unmittelbar mit dem "Künstler" zusammenhängt, nur der weiß ja, was er sagen möchte oder etwa nicht...?

Kristine

Pan

Ich sehe, dass der Beitrag genau das auslöst, das auch ich so empfand: 
Ich muss Kunst als das verstehen können, das sie darstellen will. 
Manche Darstellung löst bei mir sehr oft Unbehagen aus, vielleicht ist das beabsichtigt?
Aber - wie Syrdal es ausdrückt - "meine" Kunst ist es dann nicht.
Darüber streiten? Es lohnt sich nicht!
Finde ich ein Werk schön, dann ist es - für mich - Kunst. Ansonsten: Mag jeder halten,
wie er es will, solange er nicht beabsichtigt, mich zu "belehren" ...

Liebe Sonntagsgrüße an Alle,
Horst
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Syrdal


Eine sehr interessante Arbeit: Nachdenken über die Kunst.

Mein ganz persönliches Verhältnis zur Kunst – zur „modernen“ Kunst – ist allerdings recht ambivalent, seit ich George Bizets wunderbare Oper „Carmen“ gesehen habe, in der Söldner in Kampfuniform, Stahlhelm und angelegten Maschinenpistolen die Bühne stürmten und zum anderen auf der „documenta“ ein „Künstler“ eine Performance zelebrierte, indem er im feinen Sonntagsanzug wie ein elender Wurm einen Schotterweg entlang gerobbt ist. – Auffallen um jeden Preis... ist wohl das Credo moderner Kunst. Doch „meine“ Kunst ist das nicht!
 
In Sachen Kunst sehr zurückhaltend geworden grüßt
Syrdal

Manfred36


Die bildnerische Kunst hängt im Gestalten an den inneren Bildern, die das „Abzubildende“ in uns aufbaut, verbunden mit den Bildern, die da schon waren. Im Wahrnehmen ist es das Abgebildete, auf gleiche Weise verbunden mit unseren inneren Bildern. Rationale Interpretationen spielen allenfalls als Rahmenerläuterungen eine Rolle.
Daher berührt diese Kunst die unterschiedlichen Betrachter auch nicht auf gleiche Weise. Ich bin wie du der Meinung, dass es nicht aussagekräftige Kunst gibt.
 

Roxanna

Als harmoniesüchtiger Mensch möchte ich von Kunst nicht provoziert werden. Ich möchte auch nichts häßliches anschauen oder grübeln müssen, was das nun sein soll. Schön und erbaulich soll es sein. So bin ich halt nun mal Zwinkern.

"Geschmäcker" sind sehr verschieden. Ich denke mal, es hat viel mit dem eigenen Innenleben zu tun, ob und wie einen ein Kunstwerk anspricht.

Dein erstes eingestelltes Gemälde bzw. ein Ausschnitt davon, wenn ich das ganz ehrlich sagen darf, lieber Horst, finde ich irgendwie abstoßend. Der Elefant ist auf den ersten Blick witzig. Man könnte aber auch alles mögliche hineininterpretieren, was nicht so witzig ist. Ach ja, Kunst soll zum Nachdenken anregen und vielleicht spiegelt sie einem auch etwas. Dann aber müsste man sich doch provozieren lassen Zwinkern.

Herzlichen Gruß
Brigitte

Distel1fink7

Ich finde manchmals benötigt Kunst eine Erk,lärung.
Ich habe mir eine Picasso- Austellung angeschaut und die Achseln
gezuckt.Gern wollte ich etwas davon 
begreifen, ging nicht, erst
als ich ein Buch mit Erklärungen gelesen hatte, kam ich 
einigen Bildinissen näher.,
Ob sie mir gefallen ? Hm................

Grüße vom Distel1fink7
Renate
 


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