Kinderheim.........ein Beitrag zu Minu's Geschichte


Die Frage nach Sinn dieser Heime, die dienten der Gesundheits-Förderung.
Punkt!
Ich mußte auch einmal dorthin, nachdem ich wochenlang in einer heimischen Klinik mit doppelseitiger Lungenentzündung lag.
Ich wurde nach Bad Salzelmen- Nähe Schönebeck an der Elbe geschickt.
Meine Mutter kam per Zug auch mit und wir standen in einem herrschaftlich angelegten Park und gingen auf eine noch herrschaftlichere Villa zu.
Und ein einbetoniertes Badebecken stach sofort ins Auge - hurra -
das Entree oder Foyer verdiente es, so genannt zu werden.
Bis dahin kam meine Mutter noch mit.
Sie wurde wieder nach Hause geschickt und mir öffnete sich eine große Doppeltür, hinter der sich ein riesiger Schlafsaal verbarg.
In diesem riesigen Saal lagen dicht an dicht Strohsäcke auf dem Boden rum.
Das waren unsere Betten!
Bevor ich es begriffen hatte, kam der "Ton": hier schläfst du und gemault wird nicht. Zumindest hatte ich eine Einzelmatratze.
Die erste Nacht verging sehr zäh, Frühstück wäre angebracht..nein zuerst war Frühsport dran. Tautreten im sogenannten Park.
Anschließend "Körperpflege" mit eiskaltem Wasser, unter sowas ähnlichen, wie eine Dusche. Ohne Abtrocknen wieder raus und "laufen" um warm zu werden.
Aber jetzt kommt das Frühstück dran.
Mit freudigen Gesichtsausdruck stellte ich mich an der Reihe zur Ausgabe an.
Mir wurde eine große, breite Tasse mit Wasser/Milch-Süppchen und ein kleines Stückchen Brot in die Hand gedrückt, doch nicht ohne Ermahnung
"kleckere nicht, sonst darfst du den ganzen Saal aufwischen".
Aber dieser Spruch bekam jeder zu hören, auf den Weg zum langen Tisch.
"Nun trödelt nicht so rum, wir wollen an die frische Luft" war der nächste Kommando-Spruch.
Doch zuerst noch Schlafsaal-Kontrolle, um nach Eßbaren zu suchen.
Die Ordnung der "Betten" observieren und dann kam endlich das Kommando:
"raus".
Und draußen liefen wir gesittet in dem Park herum, brav in Zweierreihen.
Die ersten Kinder wurden krank und es wurde Scharlach festgestelllt.
Mich erwischte es eine Woche später und ab ging es ins Krankenhaus nach Schönebeck.
Meine Mutter kam und schaute mich durch ein Fensterchen in der Tür ganz gequält an.

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Kommentare (2)

ehemaliges Mitglied Dazu fällt mir gar nichts ein! Das klingt ja wie nach einem Kasernenhof zu Kaisers Zeiten ... So schlimm war's ja nicht mal im Internat 1956!
Ich hoffe, Dir geht es wieder etwas besser nach Deinem Sturz?!

Uschi
minu das war gar nicht schön in diesem Heim.

Da bist du sicher vor Heimweh fast gestorben.

Kinder brauchen doch Liebe zum gesund werden und nicht drill.

Alles Liebe wünscht dir
Emy

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