Île d'Ouessant (Bretagne, Département Finistère)
An einem schönen Herbsttag steigen wir morgens um acht Uhr in Le Conquet in die Fähre Le Fromveur ein, die uns zur 20 km entfernten Île d‘ Ouessant im Atlantik bringen wird. Die Fahrt durch den Archipel erfordert vom Kapitän genaue Navigationsarbeit. Beim Stopp auf der Insel Molène steigen einige Einheimische aus, die vom Festland zurückkehren.
Wir sind neugierig und freuen uns auf dieses baumlose Eiland, das gemäß Michelin Reiseführer nur sehr spärlich besiedelt ist, dessen höchste Anhöhe 61 Meter beträgt und deren Einwohner in vielen Weilern leben. Nach etwa eineinhalb Stunden Fahrt erreichen wir den Hafen von Lampaul.
Im Hauptort gibt es außer einem Tante Emmaladen, einem Veloverleih und einer Frau, die uns Privatzimmer vermitteln will, wenig zu sehen. Wir kaufen Verpflegung ein, da es draußen nichts gibt, mieten Velos und fahren los.
Außerhalb des Ortes empfängt uns eine einmalige Heidelandschaft. Ein wahres Blumenmeer breitet sich vor uns aus, eine Farbenpracht sondergleichen. Wir können uns an all den blühenden Stauden, unbekannten Blütenteppichen und Gräsern in allen Formen und Größen kaum satt sehen.
Neben der einmaligen Flora sehen wir Feldlerchen und lauschen ihrem typischen Gesang.
Den Pflanzen ist gemeinsam, dass sie kurz und kräftig wachsen, damit sie den Stürmen, die über sie hinwegfegen, standhalten können.
Auf Feldwegen fahren wir zum 55 Meter hohen Phare du Créac’h, der die Einfahrt von der Biskaya in den Ärmelkanal sichert. Im Innern des Leuchtturms besuchen wir ein kleines, fein gestaltetes maritimes Museum.
Auf dem Weg zur Steilküste quert vor uns plötzlich ein Rebhuhn den Feldweg.
Der Tag in der Einsamkeit geht viel zu schnell vorbei. Wir fahren zurück nach Lampaul. Die Fähre wartet. (Tagebuch eb Sept.1991)
Ein letzter Blick zurück auf die faszinierende, schroffe und bizarre Küstenlandschaft am ‘Ende der Welt‘.
Adieu Finis Terrae, Adieu ‘ Ende der Welt ‘.
Kommentare (15)
Vielen Dank Flora für die Aufmerksamkeit und das Herzchen, das mich erfreut.
Ich wünsche dir heitere Maientage. Ernst
Schön - vor allem weil die Geschichte ca. 20 Jahre bevor ich da war stattfand - und sich in diesen 20 Jahren vermutlich absolut nichts auf diese Insel geändert hat. Sie ist noch genau so faszinierend wie sie schon vor 100 und mehr Jahren war. Nur die Fähren sind moderner...
@Sara B
Vielen Dank Sara für Deinen Kommentar, der mich freut.
Wünsche Dir eine frohe Zeit.
Ernst
Vielen Dank Iverson für die Aufmerksamkeit und das Herzchen!
Dir wünsche ich eine frohe Zeit. Ernst
Danke Ernest für Deinen schönen Reisebericht von einer Gegend in die ich wahrscheinlich nie kommen werde.
Ich habe es gern gelesen.
Viele Grüße
Ruth
@Komet
Ja Ruth, unser Leben ist leider viel zu kurz, um nur schon einen kleinen Teil der vielen schönen Landschaften und Orte in Europa besuchen zu können. Ich freue mich, dass das Ende der Welt Dir gefallen hat.
Ein lieber Gruß. Ernst
Vielen Dank an Chris33, Christine62, India Summer, Manfred und Songeur für eure Aufmerksamkeit! Freu, freu... Ernst
Das bringt erinnerungen zurück......😁😁
U.a. steigt mir jetzt . der duft nach salz und meer und austern in die nase....
chris33
@chris33 Vielen Dank Chris33 für deine Zeilen. Es freut mich, dass mein Beitrag dir Erinnerungen u.a. an Meeresfrüchte geweckt hat. Ernst
Wunderschöne Bilder!
Da kommt Sehnsucht auf, ich möchte ans Meer...
Einen großen Teil meines Lebens habe ich in Paris verbracht, aber ich habe auch 6 Jahre in der Bretagne gelebt, im Finistère, am Ende der Welt.
Einen Gruß aus dem Ruhrpott, weit weg vom Meer,
Anita
@IndianSummer1952
Oh, wie schön Anita, dann kennst Du ja die Bretagne und " das Finistère " sehr gut. Wir waren zweimal je etwa 18 Tage mit dem Auto in diesem schönen Landstrich unterwegs. Ich mag la France.
Ein Gruss aus dem Kt. Aargau schickt dir Ernst .
Liebe Susanne,
herzlichen Dank für dein Herzchen. Ich schenke dir auch eines. 💗
Ernst