Herbst 1983

Autor: ehemaliges Mitglied


Herbst 1983

Von drauß', vom Walde komm' ich her,
ich muss Euch sagen, es gibt ihn nicht mehr!
Allüberall sah ich kahle Tannenspitzen
in saure Regenwolken Löcher ritzen!
Und droben aus dem Wolkentor
goss immer mehr saurer Regen hervor!
Und wie ich strolcht' durch den eh'maligen Tann,
da rief's mich mit angstvoller Stimme an:
„Ihr Menschen“ rief es , „haltet ein mit Umweltverpesten,
bewahrt Euren Kindern etwas von sauberen Luftresten!“
Die Natur fängt schon zu modern an,
der Untergang schon lange begann!
Alt und Jung sollen nun
endlich zur Rettung der Welt etwas tun!
Sonst ist es um die Menschheit geschehen!
Und das Leben wird nicht weitergehen!
Rettet die Umwelt, das Wasser, das Land und die Luft!
Überhört nicht länger, was die Natur uns zuruft:
Es ist sogar schon zwölf Uhr zehn,
alle Sünden ungeschehen machen wird nicht mehr gehn.
Doch rettet, was noch zu retten ist,
sonst hilft Euch keine neue List,
die Welt Euren Kindern zu erhalten.
Wärmt endlich Eure Herzen, die kalten!
 

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Kommentare (3)

Syrdal

...aber alle warnenden Aufrufe und Appelle sind ungehört verklungen! Weshalb wohl? – Ganz einfach: Der unbändige Egoismus dieser dekadenten Gesellschaft schreit: Mir ist das alles egal, Hauptsache ich kann in den Urlaub fliegen, was kümmert mich der Stress und das Leid der Welt…

Und so ist das bis heute und es wird sich auch nicht ändern…
...beobachtet Syrdal

ehemaliges Mitglied

@Syrdal 
Mir ist eigentlich schon länger klar, dass wir offensichtlich in einem Zeitalter der Egoisten und schlimmeren leben ...

denkt Uschi

ehemaliges Mitglied

Dieses Gedicht reimte ich im Herbst 1983 - da war ich erst 39.  Aber ich denke, es trifft heute mehr zu als vor 38 Jahren. Dichten konnte ich damals noch nicht so richtig.  
Uschi


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