Helmut Baer Vom Grehütl aus Cadolzburg
Der Grehütl - so genannt, weil er immer einen grünen Hut trug - war ein übler Mensch. Als Gerichtsdiener quälte er seine Mitmenschen, mußte aber schließlich selbst sein Leben lassen. Aus vielen Sagen wissen wir, daß jemand, der Schuld auf sich lädt nach seinem Ableben umgehen muß. So war es auch mit dem Grehütl.
Er entwickelte sich zum Kinderschreck. Aber mit der Zeit wurde er sogar beliebt:man bastelte Grehütl - Puppen im Kindergarten und man nannte einen Ausflugszug den Grehütlexpress.
Diese Sage ist in meinen Augen geradezu ein Lehrbeispiel dafür, wie sich aus einem wahren Kern durch häufiges Weitererzählen ein phantasievolle Sage entwickelt.Dasselbe Prinzip gilt wohl für Gerüchte.
Kommentare (4)
@Komet
Vielleicht kommst Du doch einmal in die Nähe dieser Hohenzollernburg ? Dort weht - wie in allen anderen alten Gemäuern - der Hauch der Geschichte und, wenn man sich damit befaßt, kommt man in den Genuß dieses Hauches. Das kann sogar süchtig machen.
Oh ja, die stolze Burg habe ich vor einigen Jahren mal besucht auf einer Fahrt von Nürnberg Richtung Würzburg, aber den Geist des Grehütl habe ich nicht gesehen… leider
...bedauert mit Dank für deine schöne Sagenerzählung
und Grüßen
Syrdal
@Syrdal
...und ja, die Burg ist ein beeindruckendes Zeugnis des stolzen Geschlechts der Hohenzollern und der Grehütl scheint mir eher die bürgerliche Variante
zu sein...
Eine sehr interessante Sage.
Ich kenne die Burg leider nicht. Sie ist viel zu weit von meiner Gegend entfernt, hätte sie aber auch gern einmal besucht.
Jedes alte Gemäuer hat seine Anziehungskraft.
Mit Grüßen
Ruth