Graue Tage
Graue Tage
Die grauen Tage haben ihren Charme;
durch Dämmerung verwischte Bilder sehen –
wenn letzte Blätter von den Zweigen wehen;
so zeigt sich uns des Herbstes langer Arm.
Im letzten Licht tanzt noch ein Mückenschwarm;
ganz ohn‘ Belang zum großen Weltgeschehen.
Ich seh‘ den Mond beim Spiegeln sich ergehen,
er spiegelt sich in Pfützen „Gott erbarm.“
Am Horizont die letzten Sonnenstrahlen
erzeugen einen rosaroten Schimmer
um gegen Mondeslicht damit zu prahlen.
Der nassen Straße überliegt ein Glimmer –
utopisch, grandios und traumhaft schön;
so möcht ich gern die grauen Tage sehn.
© lillii (Luzie-R)
Kommentare (10)
@2.Rosmarie
Danke liebe Rosmarie für Deine Worte und Dein Lesen und,,
dein Wunsch wurde wahr,
hier ist zwar ein kalter aber sonniger und heller Tag.... nicht dem November angepasst,
sei lieb gegrüßt
Luzie
Ja liebe Luzie,
das ist gar nicht so einfach... Die grauen Tage positiv zu sehen..und Du schreibst ja auch Die möchtest sie so sehn....
Aber sie haben zweifellos ihren Charme..wenn man ihn denn sieht oder spürt...
Dein Gedicht drückt eindrucksvoll diese Stimmung aus... Das Foto ist aber schon sehr gewöhnungsbedürftig.....gar so düster.....
ein weifellos gelungenes Gedicht meint mit lieben Grüßen
Angelika
@Tulpenbluete13
Hi liebe Angelika,
ich mag dieses Bild sehr, schaue nur, wie das Helle sich vom Dunklen absetzt, und... Licht spiegelt sich in Pfützen....
Noch einen Monat und dann werden die Tage wieder länger und heller...i
ich weiß das... 😉
ganz lieben Gruß
Luzie
Liebe Luzie,
in allem, selbst in grauen Tagen das Schöne zu finden, ist eine Lebenskunst.
Ich versuche es auch aber es gelingt mir nicht immer.
Liebe Grüße, Carola
@HeCaro
Liebe Caro,
Es ist der Wechsel, der lebenslang stattfindet, es muss graue Tage geben damit wir die sonnigen zu würdigen wissen.
Nur gute Tage lassen uns das Elend der Welt vergessen,
das sollte nicht passieren, gerade jetzt nicht..
Ich hoffe mit Dir auf eine gute Zeit
liebe Grüße
Luzie
Gerne gehe ich mit den ersten Worten mit… Ja, die grauen Tage…
Sie sind so recht geeignet zum Innehalten, um die Geräusche der gedämpften Stille aufzunehmen… die leise von den letzten Blättern rieselnden Tropfen, das verhangene Licht der Sonne, das nur schwer den Wolkenschleier durchdringt und die kleinen Spiegelflächen in den Wasserlachen am Wegesrand. – Herbststimmung pur mit dem leichten Frösteln der Seele, die sich nach Licht und Wärme sehnt und weiß, bald, bald strahlt das Licht des Advent und der Weihnacht übers Land und das alte Jahr geht zur Neige, um den Stab einem neuen zu reichen. - Ewiger Kreislauf… wie lange erleben wir ihn noch und sehen all die traumhaften Schönheiten, wie lange noch?
...fragt
Syrdal
@Syrdal
Das Leben schenkt nicht nur die grauen Tage,
es ist der Lauf der Zeit der sie mitbringt, der wiederkehrende Zyklus der Jahreszeiten, den wir kennen.
Wir haben uns an ihn gewöhnt und nehmen es wie es kommt.
Wie es uns auch vom Leben beschert wird... wir haben die Wahl, wann wir aufstehen und was wir essen wollen, jedoch bestimmen wir weder Wetter noch viele Umstände des Lebens, die uns betreffen,
wie häufig denkt man.. oh, da habe ich aber Glück gehabt oder...warum muss mir denn das nun passieren...wenn was daneben geht.
Das Jahresende naht und man denkt zurück, vor allem in diesem Jahr, das so ganz anders war als vorgesehen, das uns so gar nicht in den Kram passte
und haben es zu akzeptieren.
Und dann suche ich mir Pluspunkte, die mich hochziehen ...
z.B.
ein Amselweibchen besucht mich morgens... fast täglich... "quatscht"..mich an... es will ein paar Haferflocken..die ich ihr mal hingestreut hatte... und nun kommt es, wenn ich nicht pünktlich bin, bis auf den Gartentisch oder sogar bis vors Kückenfenster... und schaut, wann es denn Frühstück gibt
ich bin brav... streu etwas aus, rede mit ihr, wirklich...
es kommt ganz nah, pickt die Flocken, schaut schräg zu mir hoch... geht dann zu einer kleinen Schüssel mit Wasser, trinkt und macht den Abflug... manchmal badet es auch darin...
das ist so eine Beobachtung, die meinen Tag hell machen. und mich hochziehen...
und dann denke ich
in Gottes großer Hand bin ich geborgen......so wie auch das Amselweibchen...
LG Luzie
Ja, liebe Luzie, wenn ich sehe, wie du im Matsch deinen Einkaufswagen so vor dich hinschiebst, kann ich verstehen dass du dich an den letzten utopischen Glimmer klammerst.
@Manfred36
sei nicht so pessimistisch lieber Manfred....
allem das Schöne abgewinnen... das ist die Kunst des Sehens...
es hat alles seinen Reiz, 😉
ich gehe auch im Regen spazieren...wirklich , ich bin ja nicht aus Zucker...
siehst Du
LG Luzie
Liebe Luzie,
was für ein Gegensatz: Die "graue Überschrift" deines Gedichts und dann sein Inhalt!
Wie schön, dass du die vielen kleinen und großen Dinge, die uns auch an grauen Tagen geschenkt werden, von der positiven Seite sehen kannst!
Du bereicherst mein Leben, denn es ist richtig, vor allem das Schöne wahrzunehmen!
Ich danke dir und grüße dich mit der Hoffnung, dass du auch heute im grauen November wieder einen bunten Tag haben wirst!
Rosmarie