Gestrandet
Gestrandet
Er sitzt auf einer Parkbank viele Stunden
im altem Mantel, im zerrissnen Hemd;
sein Wasser und ein Brot isst er verschämt;
es bringt ihn heute über Tages Runden.
Allein ist er und völlig ungebunden;
vor Kindern und vor Menschen, die ihm fremd
fühlt er sich heute gar nicht mehr gehemmt;
er hat für diesmal seinen Platz gefunden.
Zum Abend packt er seine Siebensachen;
verstaut sie ordentlich in einen Sack
um sich zu seinem Schlafplatz aufzumachen.
In seiner Ecke gibt es kein Schnick-Schnack.
Der Flasche Wein mit ihrem Drehverschluß -
der gibt er vor dem Schlaf den letzten Kuss.
© lillii ( Luzie-R)
Kommentare (16)
@Manfred36
nicht alles ist Berechnung, es nicht abzuschätzen, lieber Manfred
.... und dann denke ich, dass,was ich gebe tut mir nicht weh und "vielleicht hilft es ihm über die Runden)
Hier im ländlchen Bereich sehe ich niemanden, der in dieser Form bedürftig ist.
Hier in unserer kleinen Stadt sind einige Anlaufstellen für Menscheni n Not,
zum Glück oder eben "Gott sei Dank"
und dann musst Du Dich absolut nicht fürs Lesen bedanken, Du bist in der Regel "lesenswert"
auch ganz ♥lich und sage Danke!
Luzie
@Manfred36
Für mich schaut er ängstlich, bis angstvoll auch ein bisschen misstrauisch wie auch voller Scham.. nach dem Motto :
entschuldige, dass ich geboren bin...
Ein tolles Bild, wenn auch traurig...
gruß Käferlein
Ja, liebe Luzie, diese armen Menschen sind jetzt doppelt gestraft, denn ihre Rettungsanker wurden fast alle wegen der Pandemie geschlossen. Das betrifft die Tafeln, Schutzräume zur Übernachtung, und auch die Anlaufstellen für ein wenig Unterstützungsgeld.
Außerdem sind sie wohl kaum bei guter Gesundheit, und somit besonders empfänglich für Krankheitserreger.
Rosi65
@Rosi65
Und alle Welt hat Angst vor Ansteckung, das kommt jetzt noch dazu.
ich wünsche mir, dass sich Menschen finden, die Mitleid haben.
Ich überlege gerade, sind sie eventuell abgehärtet und somit widerständiger als wir, die wir im Grunde geschützt leben ?
Liebe Rosi, danke für Deine Gedanken
liebe Grüße zum WE
Luzie
Ach Luzie,
ja es ist unendlich traurig daran daran zu denken, wie es Menschen geht, die kein Zuhause haben. Gerade jetzt, wo es auch viele ältere unter ihnen gibt und die Mahnung "Bleibt daheim!" überall ausgerufen wird. In meiner Stadt gibt es die eine Organisation die Nürnberger Engel, die sich durch Spenden finanziert und auch immer wieder veröffentlicht, was außer Geld, gerade am Nötigsten ist. Hier ist das Spendengeld gut angelegt, denn Ihre Zeitung den Straßenkreuzer, dürfen sie ja im Moment nicht verkaufen.
Ich finde es gutherzig von Dir an die zu denken , die von der Gesellschaft an den Rand gedrängt werden.
Danke für Dein Gedicht.
Liebe Grüße, Carola
@HeCaro
an den Rand gedrängt, ja, das ist der richtige Ausdruck,
Es gibt viele Stellen an die sich sich wenden können und trotzdem bleiben viele für sich, aus welchen Gründen auch immer.
und das in der jetzigen Situation.
Danke mit liebem Gruß zum WK
Luzie
liebe Luzie...
ein sehr schönes Gedicht mit traurigem Inhalt, hinter jedem "Getrandetem" steckt ein Schicksal, mit dem er nicht fertig wird.
Danke und lieben Gruß
Renate
@ladybird
Danke, liebe Renate,
man fragt sich schon, wie diese Menschen in so eine Situation geraten sind, hat Mitleid mit ihnen, gibt ihnen auch etwas und hofft,dass sie sich etwas Vernünftiges dafür holen.
Es gäbe Vieles darüber zu sagen, doch es ist auch nur ein Spekulieren, wir wissens nicht.
Danke Dir mit liebem WE-Gruß
Luzie
Ein schönes Gedicht.
Unglücklich scheint er nicht zu sein.
Ungebunden und frei,
das ist doch fein.
(Reimt sich so schön)
Lieben Gruss ins Wochenende, Agathe
@APet
liebe Agathe,
wenn man sich mit seiner Situation abfindet, schwindet womöglich die Traurigkeit.
Danke , liebe Grüße zum WE von Luzie
liebe Luzie oh ja wie schlimm.Ich schaue die Sendung-hartes Deutschland !! viele wollen nicht geholfen werden,ich frage mich oft -warum nicht ??? Das Bild und dein Gedicht zeigt das ganze Elend,schade um jeden Menschen. liebe Luzie hast du gut gedichtet einen lieben Gruß von Mona🌷
@Monalie
liebe Mona, die Vorstellung, kein zuhause zu haben, ist für mich grauenhaft,
sie waren auch mal kleine Kinder, die hoffentlich etwas Wärme gespürt haben,
das Warum ist nicht so leicht zu beantworten. es kann viele Gründe haben, wir müssten spekulieren und lägen dann womöglich falsch.
Danke mit Wochenendgrüßen
Luzie
ganz besonders schwer haben sie es
in der jetzigen zeit.
schönes gedicht liebe Luzie
und sonnige grüße
hade
Was ist wohl hinter den Blicken verborgen?
Sind es bei ihm auch die täglichen Sorgen?
Oder ist er dem Moment nur ergeben?
Mitten im städtischen Rummel-Leben.
Schau ich ihn an im Vorbei-Verkehr,
sind eigentlich seine Augen nicht leer.
Nicht mal verschleiert vom Alkohol,
sie wissen genau, was er machen soll.
Am günstigen Platz, wo das Wechselgeld
so mancher in der Hand noch fast hält.
Ob seine schimmernde Freundlichkeit
für den, der in anschaut, auch ist bereit?
Ich kann nicht vorbeigehen; wenn er so guckt,
das Herz in der Brust mir dann einfach ruckt.
Und selbst das Corona bringt kaum ihm Beschwerden,
weil jetzt viele Leute erst einfühlsam werden.
An dieser Stelle, liebe Luzie, danke ich dir für die Geduld, mit der du dir meine Rummelverse immer anschaust.
Ganz herzlich
Manfred