Heutzutage wird man eher misstrauisch, wenn man auf der Straße oder im Park von einer fremden Person angesprochen wird. Natürlich galt es schon früher, dass man nicht einfach irgendwo eine Bekanntschaft schließen sollte. Nun geht es in den meisten Fällen nicht darum, dass man es unpassend finden würde, sondern weil man langsam gelernt hat – vor allem in den großen Städten – dass ein fremder Mensch eine reale Gefahr bedeuten kann.
 
   Und es ist einerseits verständlich, andererseits schade. Ein zufälliges Gespräch mit einer/m Fremden kann sehr interessant sein. Egal ob das eines von mehreren Treffen wird, oder einfach nur einmal passiert, können die getauschten Worte eine wesentliche Spur im Gedächtnis hinterlassen. Ein Eindruck kann es sein, der nachdenken  lässt, oder sogar dazu zwingt, etwas am eigenen Leben zu verändern.
 
   Es gibt Menschen, denen solche Gespräche sehr viel bedeuten. Entweder sind sie einsam, oder fühlen sich von ihren Mitmenschen abgelehnt, nicht verstanden. Oder einfach redselige Personen, die immer wieder zu hören bekommen: Schweig doch endlich! :)
 
   Man entscheidet darüber selbst: Ich komme in das Gespräch, oder diesmal nicht… Oder doch – und möge es ein solches Gespräch sein, darüber man noch nach Jahren gerne erzählt: Ich war mal einer interessanten Person begegnet…
 


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Kommentare (6)

wolke07

Liebe Christine Gespräche mit Menschen finde ich immer interessant.Ganz gleich wo man ist.
Durch die Spaziergänge mit meinen Hund am See,komme ich mit vielen Menschen zusammen.Einmal die Hunde freuen sich und wir Menschen tauschen uns aus,wie alt sie sind usw.
Auch abends wenn ich dann wieder meine Runde drehe,der Sonnenuntergang---- ist fast jede Bank besetzt.Gestern spielte ein Trio Gitarre und es war eine herrl. Stimmung.Meine Banknachbarin mit ihrem Mann machen hier Urlaub und man plauderte über dies und das.
Ich bin jedesmal erfüllt,mich mit so netten Menschen unterhalten zu können.
Wolke

Christine62laechel

@wolke07  

Liebe Wolke,

hatte auch ich mal Hunde... Ja, sie machen als die ersten eine Bekanntschaft. :) Wobei man sich dann natürlich nicht nur über die Tiere unterhalten kann. Und wenn man dann zurück nach Hause kommt, weiß man: Nette Leute kann man überall treffen, und schön mit ihnen reden. :)

Mit Grüßen
Christine

Muscari

"Ich war mal einer interessanten Person begegnet…"

Gerade gestern ist mir dies passiert, und zwar auf dem Friedhof.
Ich stand am Grab meiner beiden Lieben, und drei Gräber weiter auch eine Frau in meinem Alter.
Wir begrüßten uns flüchtig. Da die Sonne wärmend auf die daneben stehende Bank schien, beschloss ich, dort einige Minuten zu verweilen. Und prompt setzte besagte Dame sich neben mich und begann eine Plauderei.
So tauschten wir viele Gemeinsamkeiten aus und waren beide erstaunt über die interessanten Begebenheiten in unserem Leben.
So wurde aus der kleinen Plauderei fast eine ganze Stunde.
Das hat uns beiden gut getan, sodass wir vereinbarten, uns gelegentlich noch einmal zu treffen.
Diese Geschichte passt hervorragend zu Deinem Beitrag.

Mit herzlichem Gruß
Andrea


 

Christine62laechel

@Muscari  

Liebe Andrea,

der Friedhof ist ein besonderer Platz... Ich treffe da auch oft Menschen, die gerne ein Weilchen sprechen. Egal ob immer noch sehr traurig, oder längst mit der Abwesenheit der geliebten Personen abgefunden. Und egal, ob man über sie spricht, oder über irgendwelche Angelegenheiten, die das Leben betreffen. Man kann sich dann wirklich besser fühlen, es tut gut.

Mit Grüßen
Christine

Roxanna

Dazu gehört eine gewisse Offenheit, liebe Christine und wenn man sich einlassen kann, ist es tatsächlich möglich interessante Gespräche zu haben mit Menschen, die man gerade eben getroffen hat. Was soll schon in der Öffentlichkeit passieren und immerhin hat man ja auch noch sein "Bauchgefühl".

Herzliche Grüße
Brigitte

Christine62laechel

@Roxanna  

Liebe Brigitte,

so ist es eben... Als junge Frau war ich einem ebenso jungen Mann im Zug begegnet. Er sprach mich an - damals durfte man noch im Zugkorridor rauchen, und wir rauchten beide. Nicht nur haben wir uns angenehm während der Reise unterhalten, sondern auch zwei Stunden in seiner Stadt zusammen beim Kaffee verbracht, denn ich musste da umsteigen, er hat auch auf meinen Zug gewartet. Er hat mich dann um nichts gebeten, keine Telefonnummer oder Adresse, ich natürlich auch nicht. Die Erinnerung finde ich aber angenehm, und - nach wie vor interessant...

Mit Grüßen
Christine


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