Gedichte - (Auswahl 1)
Gedankenstrich
Es war einmal vor langer Zeit
ein Tausendfüßler fast soweit,
dass er - man glaubt es kaum -
hinaus wollt' in den Weltenraum.
Am Faden der Gedanken
sah man ihn mutig schwanken.
Doch tausend Füße sind nicht viel
im Hinblick auf das ferne Ziel.
Als er nun so,
irgendwie nirgendwo,
mal eine Pause machte
und darüber nachdachte,
da wurde ihm erleichtert klar:
das ist ja alles gar nicht wahr!
Wer hier so kraxelt bin nicht ich.
Das ist nur ein Gedankenstrich.
Geteilter Schmerz
Es litt einmal ein Regenwurm
recht große Qual bei einem Sturm.
Ganz festgeklemmt von einem Stein
und sehr gehemmt in seinem Sein.
Er sucht sein Heil und hälftet sich,
bis jedes Teil von dannen schlich.
Geteilter Schmerz verdoppelt sich,
berührt mein Herz, und trifft auch mich!
Liebes-Müh'
Vor einigen zigtausend Jahren,
als die Menschen noch Affen waren,
ist etwas Komisches passiert.
Da haben sich Drachen mit Mäusen liiert!
Es gab natürlich ein Problem,
weil groß mit klein häufig unbequem.
Doch nach vielen, vielen Versuchen
nagte man glücklich am Mutterkuchen.
Noch dunkel war's und viel zu früh'
nach der erfolgreichen Liebes-Müh'.
Das Wochenbett wankte im Sturmgebraus.
Das Kind? Es war eine Fledermaus!
Froschgelüst
Ich kannte einmal einen Frosch,
der seine Alte dann verdrosch,
wenn sie sich auf die Seite rollte.
Obwohl er etwas von ihr wollte!
Sie hatte einst als junge Frau,
sie war noch grün, vielleicht auch blau,
sich einen anderen Mann genommen.
Und war mit ihm davon geschwommen.
Er schlug sie danach grün und blau.
Ich weiß es nicht mehr so genau,
vielleicht war's eher blau als grün.
Es tat ihm wohl, sich abzumüh'n.
Seitdem er nur Erfüllung findet,
wenn seine Frau sich vor ihm windet!
Für sie ist das nicht angenehm
und ausgesprochen unbequem.
Merke!
Auch Frösche haben ein Gelüst,
das man doch akzeptieren müsst.
Wer kennt sie nicht: Die Illusion.
Sie wird entlarvt als Perversion!
Verkehrte Welt
Ich hatte mir etwas vorgenommen
und mich auf den Kopf gestellt.
Da erblickte ich ziemlich verschwommen
eine ganz verkehrte Welt.
Infolge der schweren Kraft
fiel die Brille mir von den Ohren.
Im Gehirn tobte der rote Saft,
den vorher der Magen verloren.
Auf einmal ist alles umgekehrt.
Ich habe schöne Gedanken.
Meine Taschen sind auch entleert.
Ich beginne wieder zu schwanken.
Ich habe mir etwas vorgenommen
und mich auf die Füße gestellt.
Nun fühle ich mich - sichtlich beklommen -
doch ganz gehörig geprellt.
Einerlei
Ich sitz' so da und denk' nicht an
und mir nichts aus.
Da kommt des Nachbarn Katze -
im Maul die kleine Maus.
Ich lass' sie nicht an mich heran
und schneide ihr 'ne Fratze.
Ich sitz' so da und denk' nicht an
und mir nichts aus.
Da kommt des Nachbarn Hund.
Die Zunge hängt ihm weit heraus.
Ich lass' ihn nicht an mich heran
und hab' so meinen Grund.
Nun muß ich denken, wie das ist,
wenn einer stets den andern frißt.
Mir ist so gar nicht wohl dabei.
Den Dreien ist es einerlei.
Copyright Fred Lang
Es war einmal vor langer Zeit
ein Tausendfüßler fast soweit,
dass er - man glaubt es kaum -
hinaus wollt' in den Weltenraum.
Am Faden der Gedanken
sah man ihn mutig schwanken.
Doch tausend Füße sind nicht viel
im Hinblick auf das ferne Ziel.
Als er nun so,
irgendwie nirgendwo,
mal eine Pause machte
und darüber nachdachte,
da wurde ihm erleichtert klar:
das ist ja alles gar nicht wahr!
Wer hier so kraxelt bin nicht ich.
Das ist nur ein Gedankenstrich.
Geteilter Schmerz
Es litt einmal ein Regenwurm
recht große Qual bei einem Sturm.
Ganz festgeklemmt von einem Stein
und sehr gehemmt in seinem Sein.
Er sucht sein Heil und hälftet sich,
bis jedes Teil von dannen schlich.
Geteilter Schmerz verdoppelt sich,
berührt mein Herz, und trifft auch mich!
Liebes-Müh'
Vor einigen zigtausend Jahren,
als die Menschen noch Affen waren,
ist etwas Komisches passiert.
Da haben sich Drachen mit Mäusen liiert!
Es gab natürlich ein Problem,
weil groß mit klein häufig unbequem.
Doch nach vielen, vielen Versuchen
nagte man glücklich am Mutterkuchen.
Noch dunkel war's und viel zu früh'
nach der erfolgreichen Liebes-Müh'.
Das Wochenbett wankte im Sturmgebraus.
Das Kind? Es war eine Fledermaus!
Froschgelüst
Ich kannte einmal einen Frosch,
der seine Alte dann verdrosch,
wenn sie sich auf die Seite rollte.
Obwohl er etwas von ihr wollte!
Sie hatte einst als junge Frau,
sie war noch grün, vielleicht auch blau,
sich einen anderen Mann genommen.
Und war mit ihm davon geschwommen.
Er schlug sie danach grün und blau.
Ich weiß es nicht mehr so genau,
vielleicht war's eher blau als grün.
Es tat ihm wohl, sich abzumüh'n.
Seitdem er nur Erfüllung findet,
wenn seine Frau sich vor ihm windet!
Für sie ist das nicht angenehm
und ausgesprochen unbequem.
Merke!
Auch Frösche haben ein Gelüst,
das man doch akzeptieren müsst.
Wer kennt sie nicht: Die Illusion.
Sie wird entlarvt als Perversion!
Verkehrte Welt
Ich hatte mir etwas vorgenommen
und mich auf den Kopf gestellt.
Da erblickte ich ziemlich verschwommen
eine ganz verkehrte Welt.
Infolge der schweren Kraft
fiel die Brille mir von den Ohren.
Im Gehirn tobte der rote Saft,
den vorher der Magen verloren.
Auf einmal ist alles umgekehrt.
Ich habe schöne Gedanken.
Meine Taschen sind auch entleert.
Ich beginne wieder zu schwanken.
Ich habe mir etwas vorgenommen
und mich auf die Füße gestellt.
Nun fühle ich mich - sichtlich beklommen -
doch ganz gehörig geprellt.
Einerlei
Ich sitz' so da und denk' nicht an
und mir nichts aus.
Da kommt des Nachbarn Katze -
im Maul die kleine Maus.
Ich lass' sie nicht an mich heran
und schneide ihr 'ne Fratze.
Ich sitz' so da und denk' nicht an
und mir nichts aus.
Da kommt des Nachbarn Hund.
Die Zunge hängt ihm weit heraus.
Ich lass' ihn nicht an mich heran
und hab' so meinen Grund.
Nun muß ich denken, wie das ist,
wenn einer stets den andern frißt.
Mir ist so gar nicht wohl dabei.
Den Dreien ist es einerlei.
Copyright Fred Lang
Kommentare (4)
Fred-Lang
@Marlen13
Vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich, dass meine kleinen Werke dich so positiv berührt haben.
Ich wünsche dir eine schöne Woche.
Herzliche Grüße
Fred
Tulpenbluete13
Hallo Fred
Du kommst Deinen Vorbildern ziemlich nah- finde ich.
Deine Gedichte gefallen mir. Sie sind etwas zum Schmunzeln und manchmal auch "zum-gerade-hinaus-Lachen"
Den halbiertene Regenwurm hatte ich auch mal im Visier..lach..etwas anders aber ähnlich:
Regenwurm und Sturm reimt sich halt gar zu schön.....
weiter so....
es grüßt herzlich
Angelika
Fred-Lang
Hallo Angelika,
über deinen Kommentar habe ich mich sehr gefreut. Vielen Dank!
Herzliche Grüße zurück
Fred
Hallöchen Fred,
ich finde deine Gedichte einfach super - mal ein besonderer Stil des Schreibens.
Mir haben sie durchwegs gefallen - und ich sage danke fürs einsetzen der selbigen.
Ich wünsche dir einen schönen Abendverlauf. ❤️ lichst Marlen