Früher, 11
Die ersten 10 "Früher" meines Lebens sind vor einiger Zeit entstanden, inzwischen hatte ich einige gesundheitliche Senken und Massnahmen, dazu kam noch die corona als Hemmschuh, nun will ich heute über meinen individuellen Weg zum Wein-Genuss erzählen.
In den 60er Jahren des 20ten Jahrhunderts hatte sich in München eine Deidesheimer Weinstuben Serie entwickelt, die auch uns junge Menschen angesprochen hat, der Hahnhof. Es gab damals für einige Jahrzehnte mehrere Hahnhöfe, der Name stammt von dem Deidesheimer-Weinkeller Hahnhof, den es dort immer noch gibt, die Münchner Lokale sind wieder verschwunden, schon viele Jahre.
Kurzum, das Thema Wein interessierte mich viel mehr, als Münchner, als naja...
Der billigste Wein, die hatten alle Buchstaben und Ziffern, der 1 a, war gerade noch ab und zu erschwinglich, Brot war kostenlos.
Diese Pfälzerweine, also nicht aus dem bayerischen Franken, waren, sind, lieblicher, süffiger, zumindest damals, gewesen.
In dieser Zeit lernte man dann pfälzische Weinorte und Weinsorten, Weinlagen, aus der Ferne, kennen, wie Gimmeldinger Meerspinne, Herxheimer Herrlich, Morio Muskat, und unzählige andere Typen.
Auch die Tatsache, dass Wein eher ein positiver Stimmungmacher, war lernenswert.
Oft haben wir dann wesentlich später viele Weinorte besucht, auch ausländische, Wein war und ist immer interessant. Selbstverständlich haben wir auch bei Winzern Urlaub gemacht und heute ist ein Pfälzer-Weinbauer Hauslieferant. Wenn man bedenkt, dass alles ursprünglich mit der Liebfrauenmilch und dem unsäglichen Perlwein=Weinersatz begann, muß ich sagen, ein lohnender Weg. Wein hat viel geprägt in meinem Leben, ich kann ihn geniessen, wenngleich ich heute kaum noch nachvollziehen kann, dass mir auch mal der Heurige, auch vor Ort in Wien, geschmeckt hat. Die Erlebnisse und das Verbliebene in Sachen Wein hat so nebenbei eine große vergnügliche Rolle in meinem, in unserem Leben gespielt.
Und die Residenzstuben in München, ebenfalls durch Pfälzer Wein geprägt, sind auch heute noch da und mehr als ein Hauch Weinwehmut...(Bacchus schaut immer zu)
Kommentare (4)
Das sehe ich etwas anders lieber Karl: Ich denke die beschriebenen Reaktionen werden eher von der Alkoholmenge augelöst. Solange sich Alkoholkonsum im geringen Rahmen bewegt erzeugt er wohl beschwingte Stimmungen, die dann aber kippt, sobald man durch zu viel Alkohol die geistige Kontrolle verliert, dabei kommt es meines Erachtens nicht auf die Alkoholsorte an.
Ich weiß nicht, lieber Karl, ob man dafür Fachmann sein muss. Habe aber oftmals als Beobachter erlebt, dass bei zu viel Alkohol, egal welcher Sorte, die Stimmung ins negative kippt. Vor allem, wenn Biertrinker "notgedrungen" auf Wein umsteigen, sich dessen Wirkung nicht bewusst sind und den Wein nicht "geniesen" sondern einfach reinschütten.
Richtig ist aber, dass mir Wein-"Kenner" lieber sind als so manche andere. 😉
Lieber Jürgen,
Du schreibst, dass Wein ein positiver Stimmungsmacher sei. Dem kann ich nur zustimmen. Mit Wein werden Menschen weinselig und lustig, mit Bier eher aggressiv. Zumindest habe ich das subjektiv immer so erlebt. Am Alkohol kann es nicht per se liegen, vielleicht sind es Nebenstoffe oder es trinken einfach unterschiedliche Menschen Wein oder Bier.
Karl