Finanzsprache der Bättbänks


"Melkware"

Finanzsprache der Bösen Banken ("bad banks")
Folge 1



"Melkware" ist ein Bänksterausdruck der Geldhändler, um vermögende, bescheiden-zurückhaltende AnlegerInnen zu kennzeichnen, denen man finanztechnische Risikoware andrehen kann, um sie ökonomisch wie Melkvieh zu behandeln.

Die Sprache der „finance market makers“ wird kriegerischer und unverschämter, um die Risikobereitschaft der BRD-Rentner – oder –geldner zu konditionieren, dass
risikoreiche Bankspezialitäten zum Angebot und zur Gebührenberechnung kommen wie:
Fonds, Zertifikate, Optionen...

Der SPIEGEL berichtet (27/2009. S. 48ff.) unter dem Titel „Depot“ *] über die bänkerischen Feinheiten, mit denen eine Frau Braun als Bankkundin bei der Deutschen Bank in Hamburg bedacht und ruiniert wurde.

Wiewohl ein Herr Kopper (aus anderen Zeiten…) sich so bekannte:
Sei eigenes Geld sei so angelegt, solide: „Etwas Aktien, ein paar Fonds, festverzinsliche Wertpapiere – und kein einziges Zertifikat.“

So wird Sprache als Missbrauch verräterisch (hinter der versteckt gehaltenen, hohlen Hand): „Melken“ und „Quirlen“ und „Zertifizieren“ ist geld-geiler Slang der Finanzschieber, die Portfolios von ihnen vertrauenden Kunden umzusetzen wissen, zum Vorteil der Bank und der eigenen Börsen.

Den unwissenden Anlegern wird in den seit 1995 obligaten Kundenprofilen über „Kenntnisse und Absichten der Kunden…“ „gesteigerte Risikobereitschaft für das Gesamtdepot“ attestiert, also unterstellt, das es „fit zu machen“ gilt.

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*] lt. SPIEGEL-WISSEN: „Depot" -
[de'po:; das; französisch]
Begriff im Bankwesen
Depot meint „die bei einer Bank verwahrten Wertpapiere und sonstigen Wertstücke. Offene Depots enthalten Wertpapiere, die der Bank unverschlossen zur Aufbewahrung überreicht werden; in der Regel werden Wertpapiere aber dort nicht gegenständlich aufbewahrt, sondern es wird nur das Eigentum an den Wertpapieren verzeichnet. Die Bank übernimmt die Aufgaben der Verwaltung und Verwahrung der Wertpapiere (Einlösung von Dividenden und Zinskupons, Einziehen von Dividenden und Zinsen, Ausüben von Bezugsrechten) sowie die Ausübung des Stimmrechts. Der Kunde erhält jährlich eine detaillierte Aufstellung seines Depotkontos und zahlt Depotgebühren. Verschlossene Depots (Tresore) enthalten Wertstücke, die verschlossen bei der Bank zur Aufbewahrung hinterlegt werden.“

Artikel im SPIEGEL 27/2009. S. 48-52:
Das Depot: Eine Hamburger Rentnerin ließ ihr Vermögen von der Deutschen Bank betreuen. Dabei erlitt sie einen millionenschweren Verlust. Nach einem neuen Urteil des Bundesgerichtshofs muss das Geldhaus womöglich dafür haften. Von Hauke Goos und Ralf Hoppe.
[Noch nicht im Internet eingestellt.]


Inhaltsverzeichnis des SPIEGELs 27/2009:


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Ach, der dreiste Wort-Zugriff "Melkware":

Freigeisterhaus definiert die Kunden, pardon: zumeist Kundinnen, so:
„Zynische Geldprofis nutzen die Unwissenheit vor allem älterer Leute hier schamlos aus.
Da gibt es die "AD-Kunden" (bankintern für "alt und doof") und die "Melkware"
(bankintern für verwitwete Frauen, die was auf der Kante haben, auf das nun kein Ehemann mehr schaut).“

Freigeisterhaus

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