Fee der Sonnigen Halbinsel


Fee der Sonnigen Halbinsel

Kapitel 12


Durch die schmutzigen Fenster, die von außen mit Efeu bedeckt waren, ging fast kein Licht durch. Aber Julius wusste, dass die Sonne schon aufging. Er hatte große Lust nach draußen zu gehen, die Sonne zu sehen, ihre Energie zu genießen, die Wärme ihrer Strahlen zu spüren. Aber es war gefährlich!
«Was machen meine neuen Freunde jetzt?»  dachte Julius.» Werden sie  uns helfen? Oder haben sie die Versprechungen schon vergessen? Ich denke, sie amüsieren sich jetzt  am Strand.»
Julius schlief im zweiten Stock eines Kinderbettes. Er schaute nach unten — dort, zusammengerollt im Durcheinander schlief seine jüngere Schwester Juna.
Ihr Haar fiel über das Kissen. Es änderte seine Farbe von rot zu leuchtend rot, von blau zu Regenbogenfarben. Sie hatte wohl märchenhafte Träume.
Mutter und Vater schliefen auf einer Matratze in einer anderen Ecke des Zimmers. Julius kam aus dem Bett, wickelte sich in einen Mantel und schlich sich aus dem Zimmer. Er ging durch die dunklen Gänge, überall herrschte Verwüstung. Alle Türen waren geschlossen. Hinter ihnen schliefen Elanen. Julius versuchte  durchzuschlüpfen, sodass er von den Wächtern des Theognids nicht bemerkt wurde. Aber er hatte umsonst  Angst. Die Wächter, in den Regenmänteln eingehüllt, schliefen auf den Stühlen vor der Tür des Raumes des Führers.
Julius ging in die Küche, wo er sich ein Energydrink machen wollte, und öffnete ein Klappfenster unter dunklen Vorhängen. So kam frische Luft in den Raum, und mit ihm ein Hauch von Sonnenlicht. Es war sehr ruhig, nur Vögel zwitscherten und weit weg am See quakten Frösche. Julius saß auf einem Hocker und dachte über seine neuen Freunde nach. Plötzlich war die Stille durch die Stimme, die aus dem Lautsprecher klang, unterbrochen: «Elanen! Wir kommen als Freunde zu euch. Wenn ihr  möchtet, dass wir euch helfen, kommt in die Scheune. Diejenigen, die mit schlechten Absichten hierhergekommen sind, die unsere Familie und Freunde verkrüppelt haben: ihr werdet keine Gnade bekommen! Wenn ihr nicht das ganze Leben im Gefängnis verbringen wollt, dann habt ihr fünf Minuten Zeit um das Schloss und unser Land zu verlassen. Ihr habt keine Chance — wir haben eine mächtige Waffe! Der Countdown  läuft!».
Und wieder herrschte Stille. Sogar Vögel und Frösche schwiegen. Julius kam zu sich und stürzte in den Flur. Er öffnete die Türen der Räume in denen Elanen, Erwachsene und Kinder, schliefen. Schnell erzählte er seinen Freunden, was los war, und bot ihnen an, sich in die Scheune zu schleichen. Das Letzte war das Zimmer seiner Familie. Als er zu ihm lief, sah er am Ende des Korridors ein Toben in der Nähe des Zimmers von Theognid. Aber die Zeit blieb knapp, und Julius lief in den Raum, um seinen Eltern zu helfen. Er zog schnell seine Schwester an, nahm sie in die Arme, und alle zusammen liefen sie zum Ausgang.


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