Es geschieht!


 

Manche Dinge haben die Angewohnheit, einfach zu geschehen. Andere eben nicht, auch wenn ich es gerne will. Woran das liegen mag, kann ich nicht ergründen. Das Leben ist nun mal kein Wunschzettel, wie ich ihn in Kindertagen vor Geburtstagen ausfüllen durfte. Und es gibt Fragen, die ich wirklich gern stellen möchte, ich kenne jedoch keine kompetente Person, die sie entsprechend beantworten könnte.
     »ChatGBT« höre ich nun von berufener, aber nicht unbedingt kompetenter Stelle. Das ist für mich kein Ausweg aus der Bredouille. Auf keinen Fall würde ich meine geheimsten Gedanken einem IT-Gerät und ihren Auswüchsen anvertrauen. Das kann keine Lösung sein, auch wenn sie noch so schwülstig propagiert wird! Irgendwann, es ist noch nicht definierbar, »schlägt das Imperium zurück« - dann aber ist es zu spät zum Retournieren.
        Über welche Fragen könnte ich reden? Was brennt mir so auf der Seele, dass ich es unbedingt diskutieren muss? Es gibt viel, viel mehr als ein Mensch im Grunde genommen auch nur rudimentär begreifen kann; weil die maßgeblichen Kräfte, die daran arbeiten, ständig wechselnde Methoden anwenden, um ihre Ziele zu erreichen.
       Ob Politik, Wirtschaft, Kulturdenken oder Sport - alles ist in irgendeiner Form eine »Unbekannte mit festen Größen«, deren Regeln nicht mehr durchschaubar sind und auch so bleiben sollen.
       Ich weiß nicht, ob es ein Zeichen von Wachstum ist und wenn ja, was für ein Wachstum? Mit jedem Tag, jedem Monat, jedem Jahr verspüre ich eine Art Ernüchterung, die mich erfasst, bis ich immer flacher denke und mich mit einer Kruste des Unglaubens verhärte.

    Ich möchte an die Fähigkeit glauben, dass unsere Gesellschaft regeneriert werden kann, dass es möglich ist, zum Beispiel einen weltweiten Waffenstillstand auf unserem Planeten zu erreichen. Doch ich kann nicht an die Fähigkeit des Menschen glauben, Frieden zu bewahren! Ich kann nicht an »einen Marsch in die Zukunft« glauben, weil wir in in den Vorurteilen gefangen gehalten werden, die unsere Vergangenheit aufgebaut hat und an der wir selbst auch beteiligt sind.
       Könnte dies ein Ausdruck des Alters sein? Ich wage es, diese Frage zu stellen, aber die Antwort entzieht sich einer anderen Frage: Was ist Alter für mich? Eine Zahl? Eine Ansammlung von Erfahrungen? Wenn Gott mir Gesundheit bereit hält und den Vertrag mit mir nicht vor dem Ende unterbricht, sieht die Sache ganz passabel aus.
Was mich dann noch aufrecht hält, ist die Liebe, die ich für die Menschen empfinde, die mir am nächsten stehen. Dafür lohnt es sich immer weiter! Dafür benötige ich auch keine Antworten - die kenne ich ...


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Kommentare (2)

Syrdal


...und dort, wo du noch immer suchst,
wird Antwort dir wohl niemand geben,
vielleicht gelingt‘s, wenn du versuchst,
die Stimme in dir wahrzunehmen.

...meint Syrdal

Pan

Ja, lieber Syrdal  -
ich werde fortan immer lauschen,
mag sein, beim leisen Blätterrauschen
hör ich die weisen Worte aus der Ferne.
Versuch' sie zu versteh'n - und lerne! 

(wirklich ein Versuch)
Horst
 


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