Erster sein wollen
---- Merkwürdig, in wie vielen Menschen ein Drang vorhanden ist, Chef, Anführer, Herrscher zu sein. Vielleicht nicht ganz so merkwürdig, wenn man bedenkt, dass der Homo sapiens in seinen Anfängen sich ständig durchsetzen musste, wenn er sich gegen die Gefahren der Umwelt durchsetzen wollte. Aber muss er das heute auch noch?
---- Als Erster den Südpol erreichen, als Erster mit einem Einboot den Globus umkreisen, als Erster (mit einem Bein) den Mount Everest erklimmen – auf solche Ideen muss man ja erst einmal kommen. Von daher wohl auch, die unzähligen Sportvereine, die aufsteigen wollen in die nächste Klasse, die mit ungeheurer Disziplin trainieren, und Leute, die sich wie wahnsinnig über einen Nobelpreis freuen.
---- Hast du Verständnis fur dieses Streben? Hast du selbst dich einmal darum bemüht, auf dem Siegerpodest zu stehen? Welche Erfahrung hast du mit diesen Leuten gemacht? Findest du sie unsympathisch?

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Kommentare (9)

U. Petri

Hallo Christoph,
Auf Deine Frage: ich finde es eher ein wenig unsympathisch,
wie Du an die Frage "Freude am Sieg" herangehst.

Am Anfang allen Strebens steht ja wohl eine besondere Begabung.
Voller Begeisterung und Engagement wird geübt, gearbeitet und geforscht
- was auch immer. ..

Daß Erfolg wiederum zu neuen Anstrengungen anheizt, ist doch verständlich,
unverständlich: "muß das heute noch sein"?
Wieso nicht - stehen die heutigen Menschen irgendwie über den früheren-
strengen sie sich rein zum Spaß an, ohne irgendwie auch dabei ein Ergebnis im Auge zu haben?
Und wenn sich Geisteswissenschaftler, die sich oft jahrzehntelang unbeachtet abgerackert haben, "wie wahnsinnig über den Nobelpreis freuen"
so finde ich das zutiefst menschlich und freue mich mit ihnen!

Natürlich gibt es auch die völlig unverhältnismäßigen Aufwendungen und Anstrengungen z.B. im Buch der Rekorde.

Du hast vor allem abgehoben auf die körperlichen Siege -
ist es nicht genauso  auf dem Gebiet:
wer ist der Reichste, der Mächtigste, der Edelste (selten) ,
der-die, mit den meisten "Followern".....


Sicher gibt es viele Auswüchse, aber im Kern ist es so, wie
Brigitte schreibt: Wenn jemand seine Grenzen suchen will, ist das in Ordnung, solange er das im Griff hat.

Aber "unsympathisch" sind mir vor allem Menschen, die ich menschlich unsympathisch finde.
Das zur Nacht,
mit Gruß, Ursula



 

silesio

@U. Petri
Hallo Ursula, du findest es unsympathisch, wie ich an die Frage herangehe.
Dein volles Recht.
Du hättest dich sicher ganz anders ausgedrückt. Mit vollstem Recht.
Du darfst mich kritisieren, ich darf dich kritisieren, so hoffe ich.
Aber es kommt (für mich) immer darauf an, wie. Deutlich soll die Kritik sein. Das halte ich selbst so und akzeptiere es von andern.
Einen erholsamen Sonntag
Christoph 

 

U. Petri

@silesio  
Du enttäuschst mich, Christoph,
ich hatte eher auf eine Diskussion gehofft statt über Dein Statement,
daß Kritik erlaubt sein muß.
Das finde ich sowieso selbstverständlich.
Ich weiß, daß Du es liebst, provokative Fragen zu stellen, das führt ja
auch dann oft zu entsprechenden Aussagen.

Was mich sehr aufgebracht hat  war die Aussage über die sich
"wahnsinnig freuenden Menschen" mit Nobel-Preis.
Das ist einfach zu flapsig. Du solltest immerhin sehen, was dahinter steht!

Ansonsten schaue ich immer wieder gerne bei Dir rein  - 
und sei es nur, um Deine Kommentare zu lesen. . .

Ebenfalls guten Sonntag,
Ursula
 

Roxanna

Wenn jemand seine Grenzen suchen und ausprobieren will, zu welchen Leistungen auf welchem Gebiet auch immer, er/sie fähig ist, finde ich das schon in Ordnung. Dazu gehört eben auch, sich mit anderen messen wollen. Wird es aber zur Besessenheit oder gar Sucht, wäre es gut, sich das mal näher unter Zuhilfenahme der Psychologie anzuschauen, was man damit kompensieren will.

Auf dem "Siegerpodest" stehe ich nur manchmal, wenn es mir gelingt, mich von den Tiefgängen im Leben nicht unterkriegen zu lassen. Daran "arbeite" ich gerade wieder.

Lieben Gruß
Brigitte

silesio

@Roxanna  
Seine Grenzen ausprobieren, ok.
Auf dem Siegerpodest stehen, nicht unbedingt.
Erfolg bei deiner "Arbeit"
Christoph

Lerge

😄😄😄
ich finde mich sehr unsympathisch,
weil ich als Erste hier meinen Kommentar

über das Netz schmettere.
Früher waren’s Bälle…
und wer wollte nicht gewinnen?

 
Gruss aus der Nähe,
Lerge

silesio

@Lerge
O allerwerteste Lerge, ich finde dich ja so sympathisch, weil du als erste einen Kommentar geschrieben hast 
Christoph
PS Hat Babette bei euch auch zu diesen Überschwemmungen geführt?

Lerge

@silesio  
Babette war in Cornwall erstaunlich zahm.
Auf der Fahrt nach Wales erwischte sie uns, weil sie unbedingt 
gewinnen wollte.  Total unsympathisch !
😄

silesio

@Lerge  
Warum stürzt ihr euch auch immer ins größte Getümmel?
Aber natürlich seid ihr dem Unheil entwischt!
Sonnst hättest du wohl kaum diese Zeilen geschrieben!

 


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