Eine Katzentante, und Hundeliebhaber (?)
Vor ein paar Jahren hat sich eine Familie aus dem Reihenhaus, wo ich wohne, einen kleinen Hund angeschafft, einen West Highland white terrier. Er war so süß! Wenn ich ihnen mal im Hof begegnet war, fragte ich immer, ob ich das Hündchen strecheln dürfte. Bald konnte er mich von Ferne schon erkennen, und dann lief er schnell mir zu…
Ich fand es seltsam, dass sie selbst den Hund niemals gestreichelt haben, nie mit ihm gepielt, ja ihn nie ansgesprochen, ausser: Komm doch, schnell! Auch die Kinder nicht. 6 und 12 Jahre alt, ein Junge und ein Mädchen, die sonst einen sehr guten Eindruck machen. Die beiden Eltern eigentlich auch: Beide sehr hübsch, groß, schlank, mit dunklen Haaren. Ob die Schönheit aber etwas damit gemeinsam haben kann, wie man Tiere behandelt…?
Mal habe ich mir gedacht: Vielleicht mögen sie den Hund nun gar nicht mehr, und würden ihn mir gerne verschenken, oder verkaufen? Ich würde schon wissen, wie ich meine Katze an seine Anwesenheit gewöhnen würde, und umgekehrt. Sie lebte ja früher mit Hunden zusammen, und er behandelt die herrenlosen Katzen draussen auch friedlich. Doch nicht aber; ich hätte einfach keine Kräfte mehr, die dreimal täglich ihn auszuführen. Und keine Lust, ganz einfach. Früher hatte ich zwei Hunde, ich weiß also gut, was diese Pflicht bedeutet. Und sonst bin ich eher eine Katzentante; die Hunde fühlen sich besser mit Menschen, die einfach Energie ausstrahlen. Das bin nicht gerade ich.
Ich habe mir also gesagt: Alle Tiere, denen es schlecht geht, kann ich sowieso nicht retten. Ich streichle aber immer den weißen, kleinen Hund, wenn er mal im Hof herumläuft.
(eigenes Foto)
Kommentare (4)
@Manfred36
Stell dir vor, lieber Manfred, gerade heute habe ich in meiner beliebten Zeitschrift gelesen, dass da nicht der Mensch die wilden Hunde oder Wölfe domestiziert hat - sondern sie haben sich selbst domestiziert. Ha!
Auch ich hab mir immer wieder gesagt: "Alle Tiere, denen es schlecht geht, kann ich sowieso nicht retten!"
Und doch kam im Laufe der Zeit ... und weil eben die Möglichkeit bestand ... alles ganz anders als geplant 😁
Ich hab zuhaus nen lieben Katzer,
'nen Teppich- und Tapetenkratzer,
'nen Couch- und Schrank-Rauf-Runterrenner,
'nen Dauer-Ehebettenpenner,
'nen Tischtuch- und Gardinenzupfer,
'nen ständig Kartonagen-Rupfer.
Es gibt nicht Tür und Tor für ihn,
er öffnet alles - und ist drin.
Und jede Schublad ungeniert,
wird zum Bett umfunktioniert.
Nicht mal Halt macht in der Tat,
er vor dem Geschirrspülautomat.
Ist nichts in seinem Futtertopf,
dann grabscht er in den Suppentopf
und spielt den Rinderherz-Zerleger;
er ist ein echter Lumpenfeger.
Heiß liebt er Schinken und Tatar.
Er findet "fernsehn" wunderbar
und liegt, so lang der Kasten rennt,
davor auf Vaters Bauch und pennt!
Doch Ruhe kehrt trotzdem nicht ein,
denn . . . er ist eben nicht allein!
Ein Laut, dann jagt durchs Haus er wieder . . .
Er . . .
IHN darf ich natürlich nicht vergessen😁
Er liebte die Kätzle heiß und innig😻
Grüßle von debi
@debi
Liebe Debi,
wie schön hast Du Deinen Katzer beschrieben! Ich hatte auch so ein Prachtexemplar; er war für einen Kater klein, dafür für zwei eingebildet. :) Und essen - ja, er hatte es ab und zu gern, auch den Aschenbecher oder die Seifenschale abzulecken. 😳 Und so sah er aus:
Der Hund von Dir sieht auch sehr lieb, und vor allem klug aus. Es freut mich, dass so vielen Menschen die Tiere so viel bedeuten, wie mir. :)
Mit herzlichen Grüßen
Christine
Ähnliche „Verhundekatzigungsszenen“ wie auf deinem Bild gibt es im (großen) Haus meines jüngsten Sohnes auch. Aber nicht immer sind sich die Beiden so einig; die Leolynn ist ja Freigängerin mit programmierten Aus- und Eingang und stößt dabei wohl auch auf Neid. Hunde mit ihren sprechenden Augen rühren uns emotionaler an als Katzen. Sie sind halt auch zusammen mit dem Homo durch die Evolution gegangen, während Katzen ja eigentlich nicht domestizierbar sind.
Aber was rede ich da zu einer Kennerin ?!
Ganz herzlich Pfingstgrüße von Manfred