Dui schwäbisch Kehrwoch ...
hier einfach nochmals die Geschichte von der berühmtberüchtigten allwöchentlichen "Schwäbischen Kehrwoche":
Dui Schwäbisch Kehrwoch
S'isch halt a Elend on a Graus ...
heut steht dui Kehrwoch mir ens Haus.
Ned daß du meinsch, bloß vor dr Tür,
wo i Verständnis hätt drfür,
noe om s'ganz Viereck, rond oms Haus,
a Riesenprozedur wird draus.
Zerscht nass dui Trepp, damit se blitzt,
weil halt blooß kehra dort nix nitzt.
An Schugger Pril, on dann wird gschuftet …
Ach wia's am End so herrlich duftet.
S'isch chemisch rein für a paar Stond.
Grad kommt dr Nachbar mit seim Hond.
Der Hasso isch a goldigs Bürschtle,
der kriagt emmer a Saitawürschtle,
wenn freidichs i vom Metzer komm.
Jetzt hopft er bällend om mi rom.
Dr Wassereimer nemmt dess übl …
Uff d’r Kellertrepp liegt jetzt der Kübl.
Erscht zwei Stond später (!!!) bin i dann
mit denne Treppe fertig, kann
jetzt noch vors Haus zur "Straßenkehrung" …
I hoff, dess geht heut ohne Störung
denn sonscht muass i am Sonndichmorga,
dess vor am Kirchgang no besorga.
Ganz am Schluß kommt endlich dann,
dr Lichtblick bei dr Kehrwoch dran:
Dess Däfele wird weitertraga,
mag au dr Nachbar no so klaga!
Wenn’s en dr Welt au bufft on kracht ...
dui Schwäbisch Kehrwoch, dui wird gmacht !!!
Kommentare (12)
@Humorus
Lieber Humorus,
leider kann man ja die „muttersprachlichen Laute“ der Schwaben mangels entsprechender Tastatur nur annähernd zu Papier bringen, aber wenn man wie Du badische Sprache gewöhnt ist, gibt’s natürlich keine großen Verständigungsprobleme .
Was jedoch schuld war, dass es Dich vom wackeligen Drehstühlchen gehauen hat, das kann ich mir nun leider nicht erklären.
Vielleicht ….. oder aber ….. nein, ich würde es dann doch aufs Wetter schieben, das ist ja augenblicklich an so manchem Ungemach schuld und kann sich zudem kaum rechtfertigen, gelle.
Also mein Vorschlag wäre: Weg mit dem Drehstühlchen zugunsten eines stabilen, feststehenden Echtholzstuhles mit hoher Lehne und bequemer, weicher Polsterung ... dann haut Dich nix mehr vom Hocker.
Danke für's Reinschauen, für die netten Worte
und natürlich auch für's le.
debi grüßt ganz lieb mit ma Bleamlessträußle
gell, Humorus, Du weisch ja, so a Kissele kamer reglamiera on omdauscha gega a anständigers aus Schaumgummi, bei dem nix pfuzgerd
@ kleiber
Ein lieber Gruß an Kleiber ,
und ein Dankeschön für das geschenkte chen, das mich sehr erfreut hat.
Einen schönen Sonntagabend wünscht
debi
Bedanke mich ganz herzlich
bei Syrdal , der diese sehr sorgfältigen Aktionen noch aus seiner Jugendzeit in der Hohen Rhön kennt ...
bei Renate/Tulpenbluete , die sich beim Lesen der Geschichte an ihre Besuche im blitzsauberen Schwabenländle erinnert ...
bei Manfred, der noch heute en dr Palz wie bei uns im Schwabenländle penibel kontrolliert wird, ob auch wirklich absolut gründlich und sorgfältig gekehrt, gefegt und kein Hälmchen Gras am falschen Platz übersehen wird ...
und bei Willy, der diese Herausforderung wohl auch kennt und sie mit einem le bestätigt hat.
Tja und ich … ich kann euch berichten, dass die Schwäbische Kehrwoche im Herbst eine ganz besondere Herausforderung darstellt:
em Herbscht
Em Herbscht isch d'Kehrwoch echt a Graus,
denn d'Sauberkeit rond rom oms Haus,
dess isch der Schwaben gröschte Zier !!!
Jo doch, echt wohr, so glaub dess mir.
Fäg älles weg, was i erwisch,
au wenn's no ogewachsa isch.
An Haufa Blätter von de Baem
liegt en dr Kandl, die i raem !
On ned bloß dort kehr i dia monter …
au von de Baem haue se ronder !
Denn d‘ Blätterflut, wo ständig rieselt,
muss uff dr Stell aweg, sonscht grieselts
em guada Nochberschaftsverhältnis …
On do drvor hat jeder Schiss.
Drom guggsch ällweil zom Fenschter naus,
denn ao dess Gärtle vorem Haus,
sei bäsarein on blädderfrei !!!
Fliagt dort was ra, dann rennt mr glei.
Dui gröscht Freid hasch, wenn's Wedder dir,
endgegakommt on sorgt drfür,
dass saumäßig dr Herbschtwind wirbelt …
on s'Laub zom Nochber nieberzwirbelt.
Grüßle debi
Oh weh ... oh weh ... man sollte sich nie ablenken lassen ...
Liebe Renate/Ladybird ...
ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich Dich hier drüber umgetauft habe ... entweder war es die Hitze, oder der mahnende Blick eines Störenfrieds auf unsere Uhr, vielleicht aber auch tatsächlich das Sandmännchen, das hier wartet, bis es tätig werden darf.
Passiert nimmer ... versprochen !!!
Liebs Grüßle
debi
Bei uns in der Palz werd a gekehrt,
Stroß uns Trottwa ums halbe Haus.
Un weh du machscht's des dann verkehrt
und robbscht net a es Gras mit raus,
dann fladdert dir noch owwedrei
net lang deno (wanns net gut geht),
vielleicht was in die Poschtbox nei,
wo dann „Verwarnung“ driwwer schdeht.
@Manfred36
Ja hasch Du denn kein solcha Bebber uffem Briefkäschtle?
dess wär doch die Lösung von Deim Problem
meint debi
Immer wieder köstlich zu lesen,
Deine "Kehrwoch", liebe debi,
von meinen Besuchen im Schwabenländle habe ich die Erinnerung, dass es in den Dörflen immer "blitze blank" war...
Bei uns hier in der Stadt werden schon fleißig Blätter gekehrt (wie im Herbst)
doch Dein Gedicht ist lustiger....
hab Dank und Freud hatte ich
licht
Renate
Komm recht oft ins schöne, blitzblanke Schwabenländle,
liebe Renate/Swifferlady
Liebs Grüßle, debi
...einfach köstlich, dieses herrliche Kehrwochengedicht! (Es erinnert mich an Kindheitsjahre in der Hohen Rhön, dort war es damals ebenso.)
Liebe Wochenendgrüße
Syrdal
Liebe debi, ich will es mir nicht nehmen lassen, nachdem ich leider etwas verhindert war, bei Dir nun endlich rein zu schauen. Ersteinmal darf ich sagen, Deine dialektischen Beiträge sind immer eine besondere Bereicherung hier auf ST. Langssam lese ich mich ein bei Dir und da ich eine badische Lady seit über zwanzig Jahren an meiner schmalen Seite habe, bin ich als "Hallenser" schon einigermaßen aklimatisiert. Deine Kehrwoche hat mich zu mindestens von meinem wackeligen Drehstuhl gehauen (Aua!).
Wie schon mal erwähnt, wünsche ich Dir weiterhin solch ausgefallene Einfälle ( oh, man, was denn nun? Ein oder aus?)
Einen ganz lieben Gruß aus Karlsruhe