Diogenes in der Tonne

Diogenes von Sinope, wohl in Korinth zu Hause, hat etwa seit 400 v. Christus, die Phantasie zahlloser Menschen herausgefordert. Vor allem 2 Reaktionen gab es: Spott und Bewunderung. Und hier in Dubai, Stadtteil Silicon Oasis sitzt wohl sein größter Bewunderer der Gegenwart.
   D. gehörte zur philosophischen Schule der Kyniker = die Hündischen, die Bedürfnislosigkeit und Natürlichkeit vertraten, sich wie Hunde benahmen, z. B. auch: sich öffentlich paarten (hier ließen sich leicht auch andere Ausdrücke finden)
    D. lebte also in einer Tonne, oder richtiger in einem Weinfass. Übrigens ist alles, was wir über ihn wissen, mehr oder minder anekdotisch. Sogar Wilhelm Busch war von ihm fasziniert. Er erzählt ja die Geschichte, wie böse Buben den armen Kerl in seinem Fass einen Berg hinunterrollen ließen.
    Selbst der Weltherrscher Alexander ließ es sich nicht nehmen, ihm seine Aufwartung zu machen. Diogenes lag vor seiner Wohnstätte in der Sonne (auch meine Lieblingsbeschäftigung) und kümmerte sich gar nicht um den Trubel.
    Und jetzt kommt es: A. trat vor ihn und sagte: Was immer du willst, ich werde es dir erfüllen.
    Darauf D.: Geh mir bitte aus der Sonne. Aber damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende, denn A. soll geantwortet haben: Wenn ich nicht Alexander wäre, würde ich gern Diogenes sein.